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2.2.3 „First uterine pass effect“

8 Glandula bulbourethralis 9 Bulbus penis

2.6 Zytologische Präparate des weiblichen Genitale .1 Zytobrush-Methode

Die Anfertigung zytologischer Präparate aus bestimmten Abschnitten des weiblichen Genitaltraktes ist ein Instrument zur Diagnose von subklinischen Endometritiden. Bei der Einordnung der Zytologie ist der Anteil polymorphkerniger Granulozyten (PMN) entscheidend und ein erhöhter Anteil an Neutrophilen im endometrialen Zytologiepräparat ist ein Zeichen für eine akute Inflammation, halten DASCANIO et al. 1997speziesübergreifend fest. Im Gegensatz zur Anfertigung histologischer Präparate, die eine Biopsie erfordern, ist die Durchführung einer exfoliativen Zytologie mittels Zytobrush minimal invasiv. Die Anwendung der Zytobrush-Methode (Gynobrush®) hat keinen Einfluss auf die Erstbesamungsergebnisse, wie KAUFMANN et al. (2009) in einem Vergleich mit einer unbehandelten Kontrollgruppe zeigte.

Eine relativ einfache Probengewinnung, die schnelle Fixation vor Ort sowie die Möglichkeit zur Probensammlung undspäteren Auswertung im Labor sind weitere Vorteile der Zytologie

gegenüber Lavage und Biopsie. Zudem sind Zytologieproben laut Paragraph 6 des Tierschutzgesetzes, im Gegensatz zu Biopsien keine Gewebeentnahmen (TierSchG 2006) und können auch von Besamungsbeauftragten gewonnen werden. BARLUND et al. (2008) verglichen fünf verschiedene Methoden zur Diagnose von Endometritiden bei Rindern und wählten die Zytobrush-Methode aufgrund der größten Wiederholbarkeit als Referenzmethode.

Mit Hilfe der Vaginoskopie kann der Öffnungsgrad des Muttermundes und das Vorhandensein von Eiter in der Vagina beurteilt werden, laut LE BLANC et al. (2002) und SHELDON et al. (2006) die maßgeblichen Kriterien zur Diagnose einer klinischen Endometritis. Je nach Art der Probengewinnung bietet die Entnahme einer Zytologieprobe gleichzeitig auch die Möglichkeit zur Vaginoskopie, da sich ein Spekulum mit aufgesetzter Lichtquelle zur geschützten Einführung der Zytobrush eignet.

Häufig erfolgt die Zellentnahme am Endometrium (Corpus oder Cornua uteri), ebenso lässt jedoch die Untersuchung von Zervixzellen den Rückschluss auf den Inflammationsstatus des Uterus zu. AHMADI et al. (2005, 2006) belegten dies in Studien am Rind, bei denen, unabhängig vom Zyklusstadium, im direkten Vergleich kein signifikanter Unterschied zwischen uterinen und zervikalen Zytologien zu finden war. Die Autoren sehen die Zervixzytologie als geeignet zum Screening des Reproduktionsstatus, insbesondere in der postpartalen Phase.

2.6.2 Subklinische Endometritis

Subklinische Endometritiden, d.h. die chronische Inflammation des Uterus ohne klinische Symptomatik, betreffen laut SHELDON et al. (2009) circa 30 % der Rinder post partum.

GILBERT et al. (2005) gibt eine Inzidenz der subklinischen Endometritis von 37 - 74 % zwischen dem 14. und 60. d p.p. beim Rind an und HAMMON et al. (2006) nennen ein Vorkommen der subklinischen Endometritis von 51,8 % bei Rindern am 28. ± 3 d nach der Abkalbung. LE BLANC et al. (2002) stellten bei ihren Untersuchungen an 1865 Milchkühen (20 - 33 d p.p.) fest, dass 44 % der klinischen Endometritiden erst mittels Vaginoskopie diagnostiziert werden konnten. RAAB (2004) berichtet aus ihren Untersuchungen zur Evaluation der Zytobrush-Methode von 41,3 % (n = 407) Tieren mit subklinischer Endometritis im Zeitraum 21. - 27. d post partum. Die Angaben zur Inzidenz der

subklinischen Endometritis sind maßgeblich abhängig vom verwendeten Grenzwert in der Zytologieauswertung sowie dem Zeitpunkt nach der Abkalbung.

Subklinische Endometritiden beeinträchtigen die Reproduktivität der Rinder signifikant (SHELDON et al. 2009). BARLUND et al. (2008) stellten bei Milchrindern mit subklinischer Endometritis, ermittelt mittels Zytobrush-Methode zwischen dem 28. - 41. d p.p., ein 1,9-fach erhöhtes Risiko fest, am Tag 150 nicht tragend zu sein. Die Konzeptionsrate dieser Tiere nach Erstbesamung war im Vergleich zu den endometritis-negativen Tieren niedriger (14,2 zu 32,1 %), die Anzahl ihrer Güsttage höher (Ø 25 Tage) und der Besamungsindex ebenfalls erhöht (2,9 zu 2,3). LE BLANC et al. (2002) berichten ebenfalls über einen Vergleich Endometritis-positiver Tiere gegenüber Endometritis-negativen Tieren. Die Autoren vermerken signifikant geringere Trächtigkeitsraten (29,8 zu 37,9 % nach Erstbesamung), längere Güstzeiten (150 zu 122 d) und häufigere Merzung der betroffenen Tiere (34,6 % zu 24,9 %). SENOSY et al. (2009) stellten fest, dass höhere Anteile an polymorphkernigen Granulozyten, bestimmt durch Endometriumszytologie (Zytobrush), fünf Wochen p.p.

assoziiert waren mit verspätetem Wiedereintritt in den Zyklus. Darüber hinaus nennen KAUFMANN et al. (2009) eine Vielzahl an Publikationen, die einen negativen Effekt subklinischer Endometritiden auf die Reproduktivität beim Milchrind belegen.

2.6.3 Zytologieauswertung

Allgemein kommen drei Vorgehensweisen zur Auswertung von Zytologien in Frage. Die erste ist eine semiquantitative Einschätzung der vorhandenen polymorphkernigen Granulozyten anhand eines subjektiven Scores (WAELCHLI et al. 1987; GILBERT et al.

2005; SANTOS et al. 2009). Weitergehend ist die Auszählung der PMN pro Objektträger oder Gesichtsfeld (CARD 2005). Die höchste Aussagekraft hat die Differenzierung einer definierten Anzahl an Zellen (i.d.R. 100 oder 200 Zellen) in polymorphkernige Granulozyten und Epithelzellen, um den relativen Anteil an PMN zu bestimmen (KASIMANICKAM et al. 2004; SANTOS et al. 2009).Die Bestimmung dieses relativen Anteils von PMN anhand zytologischer Präparate ist geeignet zur Vorhersage der reproduktiven Performance der post partum Kuh (KASIMANICKAM et al. 2004; GILBERT et al. 2005; BARLUND et al. 2008).

Außerdem vermerken DASCANIO et al. (1997), dass gerade bei Zytologiepräparaten mit geringer Zelldichte eine Auswertung anhand des Verhältnisses von PMN zu endometrialen

Zellen angebracht ist (nicht nur PMN pro Gesichtsfeld), um keine falschen Diagnosen bezüglich einer vorliegenden Inflammation zu stellen.

2.6.4 Einordnung von Zytologien des Genitaltraktes

Kontinuierliche, wöchentliche Untersuchungen von Milchrindern post partum mittels Zytobrush zeigten einen abnehmenden mittleren PMNAnteil von 36 % auf 3 % vom 21. 35. d (SENOSY et al. 2009). AHMADI et al. (2006) nennen Mittelwerte des Neutrophilenanteils von 8,44 ± 0,45 % am 25. - 30. d p.p. und 5,44 ± 0,37 % für den Zeitraum 55. - 60. d p.p. bei Untersuchungen des aspirierten Zervikalschleims von 50 klinisch gesunden Milchkühen. Ein definierter Grenzwert, ab welchem Anteil an polymorphkernigen Granulozyten im Zytologiepräparat die Diagnose einer subklinischen Endometritis gerechtfertigt ist, existiert aktuell nicht. Die in der Literatur angegebenen Grenzwerte liegen zwischen 5 - 25 % in Abhängigkeit vom Zeitraum post partum (Tab. 3).

Tab. 3: Übersicht zur Zytologieprobenaufbereitung und -auswertung (* Zeitraum der Untersuchung in Tagen nach der Abkalbung; d. p.p. = Tage post partum)

Spezies Probenort/

Lavage DiffQuick subjektive Bewertung ca. > 5 %

Zytobrush LT-SYS® subjektive Bewertung ca. > 5 %

Spezies Probenort/

Die Szintigraphie ist ein bildgebendes nuklearmedizinisches Verfahren, welches die räumliche und zeitliche Verteilung von Radiopharmaka im Körper aufzeichnet. Aus dem Körper austretende Strahlung wird mittels Gammakamera erfasst und ihre Aktivitätsverteilung im Szintigramm dargestellt. Man unterscheidet statische Szintigramme zur Lokalisationsdiagnostik und dynamische Szintigramme zum Erfassen von Aktivitätsveränderungen. Szintigraphien des Genitaltraktes eignen sich im Gegensatz zu anderen diagnostischen Verfahren nach STECK et al. (1989b) nicht nur dazu, morphologische Veränderungen beispielsweise der Tuben zu erfassen, sondern sind auch geeignet, funktionelle Störungen wie eine verminderte Peristaltik zu dokumentieren.

Die Auswertung der Szintigramme kann in ROI-Technik (regions of interest) erfolgen (BOCKISCH 1962). Abhängig von der Aktivitätsverteilung und deren zeitlichem Verhalten werden Regionen, beispielsweise in Vagina und Uterus, rechnergestützt eingezeichnet und deren Aktivität (Zählrate) gemessen. Ein festes Koordinatensystem durch äußere Markierungspunkte erachtet BOCKISCH (1962) nach seinen Versuchen als nicht sinnvoll.

Zur exakten Berechnung der Aktivität in einem definierten Bereich (ROI) gehört die Einbeziehung der Hintergrundaktivität, der Gewebeabschwächung sowie zeitabhängig die Zerfallsrate des radioaktiven Markers. Eine vereinfachte Auswertung szintigraphischer Aufnahmen kann anhand der Aktivitätsverteilung innerhalb der untersuchten anatomischen Kompartimente erfolgen, wie beispielsweise von CHATDARONG et al. (2002) beschrieben.

Das entscheidende Kriterium ihrer, zur Durchgängigkeit der feliden Zervix erstellten Szintigraphien, war der sichtbare zervikale Transport.

Zur anatomischen Orientierung auf Szintigraphiebildern bediente man sich in wissenschaftlichen Studien diverser Methoden. Es wurden parallel