• Keine Ergebnisse gefunden

Zeitraum des Versuchs und Wiederholungen

Im Dokument T Beeinflussung der aggressiven (Seite 57-88)

EXPERIMENTELLER TEIL

4.13 Beschreibung der Buchten

4.3.6 Zeitraum des Versuchs und Wiederholungen

Mittlere bis grosse Anzahl Kratzer • und / oder eine oder mehrere '

Bisswunden _

Flächenhafte Wunden, teils eiternd oder nekrotisierend - Gesäuge, links / rechts 0 Keine Verletzungen

. 1 -Wenige Kratzer (bis 3)

'

.

, .2 Mittlere bis grosse.AnZahl'Kratzer und / oder eine oder mehrere - Bisswunden, ohne Ansöhwellung

des *Gesäuges

3 Mittlere bis grosse Anzahl Kratzer und / oder eine öder mehrere Bissyunden, mit Anschwellung des

' • Gesäuges

, 4 Flächenhafte Wunden, teils eiternd ,

• oder nekrotisierend

4.3.6 Zeitraum des Versuchs und Wiederholungen

Der Versuch dauerte ungefähr ein Jahr, von September 1996 bis Oktober 1997.

Pro Variante wurden fünf Ümtriebe durchgeführt. Die Wiederholt,mgen waren über das ganze Jahr verteilt. Immer abwechselnd wurde eine Gruppe am Absetz-tag in die Arena eingestallt (Arena-Variante) und die nächste Gruppe in die Bucht (Bucht-Variante).

'EXPERIMENTELLER TEIL

4.3.7 Zusammenfassung der Versuchsdurchführung

Tabelle 14: ZusamMenfasSung der VersuchSechführung

' Zeitpunkt • , Ort - BeobaChtungs-

Tag 14 ZweifläChehbucht U4

Tag 42 ' - Zweiflächenbucht , 14 -

4.3.8 Auswertung

Verhalten:

Fur jede .Verhaltensweibe wurden die Stundenmittelwerte und Standard-abweichungen der einzelnen Beobachtungsperioden ermittelt und zwischen den beiden .Versuchsvarianten verglichen. Aufgrund dar fünf • Wiederholungen pro' • Variante 'konnten fünf Mittelwerte 'pro Beobachtungsperiode miteinander verglichen werden.' Die Liegepositionen in der Arena, die Blandennutzung im Kampf und dia aufgetretenen Liegestörungen wurden in vier Wiederholungen er hoben und 'ausgewertet:' Die statistische, Auswertung erfolgte mit dem Mann-Whitney-ü-Test (köH!_ER ET AL.,.1992).

EXPERIMENTELLER TEIL

Die Bestimmung der Rangordnung Würde .nach SAMBRAUS (1975) clurchgeführt Anschliessend würde für jede Gruppe berechnet, \NiQ hoch der Anteil, derfür die Beobachterin erkennbaren Rangverhältnisse an den Maximal klärbaren Rangver-hältnissen 24 'Stünden und 48 Stunden naCK der Gruppierung war. Bei einer gägebenen Anzahl n Sauen pro, Gruppe errechnete,sich die Anzahl der maximal klärbaren .Rangverhältnisse N nach der nachfölgendenFormel:

N,= n(n-1)12

Die beiden Varianten wurden mit dem Mann-Whitney-U-Test (KÖHLER ET AL., 1992) statistisch verglichen.

Um nachprüfen zu können, ob Sauen, die in der letzten trächtigkeit in der gleichen Bucht waren, auch Kämpfe miteinander ausführten oder ob eine fünfwöchige Trennungsperiode während der Säugezeit keine heuen Kämpfe hervorrufen würde, wurde nach Abschluss der Gruppierung der Anteil der Dyad'en ermittelt, welche aus Sauen zusammengesetzt waren, die schon in der letzten Trächtigkeit Zusammen gruppiert waren, am Total aller möglichen Dyaden einer Gruppe (28 bzw. 21 in, Gruppen von 8 bzw. 7 Sauen). Ebenso wurde vom Total aller Dyaden ausgehend, in denen Kämpfe beobachtet wurden, pro Gruppe der Anteil ermittelt, in denen aus der letzten Trächtigkeit vertraute Sauen miteinander kämpften. Die Prozentsätze wurden unter Anwendung des Vorzeichentests (KÖHLER ET AL., 1992) miteinander verglichen, um zu überprüfen, ob Sauen, die ihre Dominanzbeziehungen schon während der letzten Trächtigkeit klären konnten, weniger Kämpfe aufnahmen als zufällig erwartet.

Schäden:

In Anlehnung an WEBER & FRIEDLI (1992) wurde für jede Sau pro Untersuchungs,' zeitpunkt ein Körperindex ermittelt, in dem die Befunde der einzelnen Körper partien "zusammengefasst" wurden. Um die grossen traumatologischen Unterschiede zwischen den' Befunden 1, 2 und 3 zu berücksichtigen, wurden sie unterschiedlich gewichtet (Tab.15). Auch die Körperstellen wurden mit unterschiedlichen Faktoren multipliziert. Einfach wurden die Verletzungen der vorderen Körperstellen gewertet, da diese die "typischen" Körperstellen für Verletzungen bei Rangordnungskämpfen darstellen, während die Verletzungen an den hinteren Körperpartien doppelt gewertet wurden. Verletzungen m Gesäuge wurden mit dem Faktor drei multipliziert, da hier Bisswunden oft grosse veterinärmedizinische und wirtschaftliche Bedeutung haben (Tab. 16). Bei der Gruppenbidung am Absetztag der Ferkel im Alter von fünf Wochen befindet sith

EXPERIMENTELLER TEIL

_die Sau im Stadium der Hochlaktation, das pralle Gesäuge ist sehr exponiert.

Kommt es im Rahmen von Rangordnungskämpfen zu Bissverletzungen in diesem Körperbereich, sind diese häufig besonders schwerwiegend. Verletzungen kön-nen sogar mit dem Verlust einzelner Gesäugekomplexe Verbunden sein. Die Gewichtung der einzelnen Befunde und -Körperstellen wird in den beiden näch-folgenden Tabellen aufgeführt (Tab:15; 16):

Tabelle 15: Gehtwig_der_Schweregra der Befunde

Befund Gewichtung Rechenwert

0 _

1 0,5

- \ . 0,5

2 2 4

3 2 6

4 2 8

Tabelle 16: Gewichtung der Körperstellen .

Körperstelle

. Gewichtung -Kopf; Ohren; Hals / Schulter; Brust /

Flanke

1 Rücken,, Kreuzgegend, Vulva;

Oberschenkel

2

Gesäuge .

3

Waren die Werte für die Körperpartien, die reChts und links getrennt beurteilt worden waren, nicht gleich, Wurde immer der höhere Wert in die Indexberechnung miteinbezogen. Wurde zum Beispiel einem Tier für das linke Ohr der Befund 0 zugewiesen und für das rechte Ohr ein Befund zweiteh. Grades, so wurde .diesem Tier ein Befund Z. für die Körperstelle "Ohr"- zugeteilt. Für jede Sau wurdeh nun die, so .gewichteten Befunde jeder 'Körperstelle aufsummiert:

Damit der höchstmögliche Wert 1,00 betragen 'könnte. (d.h. die Sau:hätte an' jeder' Körperstelle den höchstmöglichen Befund), 'wurde diese Summe mit 1,04

EXPERIMENTELLER TEIL

,

multipliziert. Pro Untersuchungszeitpunkt und Gruppe ergaben sich sieben bzw.

acht Werte.. Aus diesen Werten wurde der Mittelwert errechnet. Pro Variante ergaben sich so zu jedem Untersuchungszeitpunkt .fünf Mittelwerte. Um nachprüfen zu können, ob unterschiedliüh schwere Sdhäden infolge aggreSsiver Auseinandersetzungen um die Rangstellung in ,beiden Versuchsvarianten auftraten, wurde der Körperindex zum Untersuchungszeitpunkt_U2 statistisch mit Hilfe des Mann-Whitney4j-Tests (Köl-ILER 'ET AL., 1992) verglichen.

Alle .statistiSchen Tests wurden mit dem Computerprogramm Statistica for Windows (Version 4.5) durchgeführt.

EXPERIMENTELLE TEIL TEW 4.4 Rösultate'

4.4.1 Verhalten

Rüheverhalten und Aktiv.

Tabelle 17 stellt den Anteil des Ruheverhaltens (Liegen und Sitzen) in 'der Gruppe an der Gesamtbeobachtyngszeit je Periode dar. Die Sauen waren in den Perioden unmittelbar nech dem Einstallen• in diaxerschiedenen Haltu

ungefähr 60 bis 70 % der ,±eit aktiv (P1, P4, '137), das heiist, sie standen ,oder bewegten sich. Am Morgen des dritten Tages ,betrug die Zeit, in der die Tiere ruhten,. ungefähr 60%-,. die Aktivitätszeit circa 40 % In den

'Umstallperioden-"schwankte 'die Ruhedauer von Gruppe 2.0 Gruppe Stark. Zwischen den einzelnen Beobachtungsperioden Lind Itialtungssystemen bestanden in den beiden Varianten keine signifikanten ünter'schiede.

Tabelle 17: - hirchschnittlicher prozentualer Anteil (mit Standprdabweichung) 'des :Ruheverhaltens (Sitzen und Liegen) der - Grüppe an der , Gesamtbeobachtungs2eit .pro Periode (P1 - P7) in der Arena-

Variente und in der Bucht-Variante (n1 = h2 = 5)

,P1 , P? P3' P4 P5

i

pg P7

Arenä- 28,25 37,05 59,80 43,12 32,82 61,02 • 36,39 Variante (11,83) . . (3,83) , (4,96)

. (14,,73) (5,68) (11,48) 09;52) Bucht- 34,74 41.,68 70,05 29,28 32,20 61,04 38,76 Variante (20;47) (19,41) (13;99) ' (14,10) (12,4) (11,96) '(14,29)

Tabelle 18 gibt die durchschnittliche Dauer an', wielange eine Saü lag, ohne Sich aufzusetzen öder aufzuStehen. Zürn Zeitpunkt des Einstallens in die Bucht oder Arena lagen die Sauen weniger als zehn Minuten. 48 .Stunden später war die durchschnittliche Liegedauer bei ,über einer halben Stunde. Die Werte wiesen in beiden Varianten keine signifikanten Unterschiede auf.

50 ..

EXPERIMENTELLER TEIL

Tabelle 18: Durchschnittliche Liegedauer ()fine Unterbrechung (mit

Standardabweichung) pro, Tier in Minuten pro 'Periode (P1 ;- P7) In der Arena-Variante und in der Bucht-Variante ,(nt = n2 = 5)

P1 P2 P3 P4 P5 P6 P7

Arena- 9,11 13,36 25,06 23,91 17,26 38,20 28,74 Variante (3,16) (3,77) (3,28) , (13,84) (4,67) (12,25) (22,48) Bucht- 7,89 11,27 22,85 12,34 16,75 34,60 17,96 Variante (2,63) (4,00) (8,98) (4,89) (7,11) (14,81) (5,50)

Tabelle 19 gibt den durchschnittlichen Anteil der Liegestörungen an der Gesamtheit aller registrierten Aufsteh- bzw. Aufsitzvorgängen der Gruppe pro Beobachtungsperiode an. In der ersten Beobachtungsperiode wurde in der Bucht ein signifikant (p < 0,05) höherer Anteil an Liegestörungen durch Artgenossen festgestellt als in der Arena.

Tabelle 19: Anteil der Liegestörungen in Prözent (mit Standardabweichung) an der Gesamtzahl der registrierten Aufsteh- und Aufsitzvorgänge pro Gruppe und Periode (P1 - P7) in' der Arena-Variante und in der Bucht-Variante (n1 = n2 = 5)

, P1 P2 P3 P4 P5 P6 P7

Arena- 32,42 25,35 18,85' 28,07 33,85 11,43 32,77 Variante (4,22) (6,33) (7,82) (10,16) (10,48) (8,54) (14,45) Bucht- . 51,59 38,00 30,11 27,23 13,87 '18,11 25,32 Variante (8,11)* (18,96) (12,61) (17,86) (7,17) (5,31) (12,98)

*p <0,05

Während des Aufenthaltes der Sauen in der Arena wurden die Liegepositionen im Bezug zur Blende ermittelt. s sollte getirOft werden, ob die Sauen die Blenden als Rückzugsmöglichkeit und als Schutz beim Liegen. verwenden. In vier Durchgängen wurden in der Arena insgesamt 497 Liegepositionen registriert. Nur .knapp 20 % aller Abliegevorgänge fanden in der. Mitte der E,3u6fit statt: Zum grössten Teil suchten die Sauen den Rand auf, um sich .hinzulegen. 78 % der Liegepositionen am Rand waren mit Körperkontakt zur Buchtenwand. Pie Hälfte dieser Sauen lag im Bereich zwischen den Blenden Lind die andere Hälfte irtu Bereich hinter den Blenden. Von den 22 % der Sauen., die sich am Buchtenrand ohne Körperkontakt. zur .Buchtenwand hinlegten, lagen die Hälfte. der Sauen so,

EXPERIMENTELLER TEIL

dass der grösste Teil ihres Körpers hinter der Blende war, während die andere. Hälfte der Sauen die Blende gar nicht nutzte oder weniger als die Hälfte ihres Körpers hinter einer Sichtblende war. 82% der .Sauen, die den Bereich der Blende als Liegebereich ausgewählt hatten, legten sich so hin, dass ihr Kopf im Zwischenraum zwischen:den Blenden lad(Tab. 20).

Tabelle 20: Anzahl Liegepositionen im Bezug zur,Blendennutzung in vier - Durchgängen in der Arena

Ort

. -

Anzahl Liegepositionen

Mitte frei . 27

Mitte Blendenkontakt 70

Rand Wand Bereich hinter Blende 138

Rand Wand ' Bereich zwischen 166

Blenden

Rand: "Blende ganz hinter Blende 11

Rand , Blende

>.50% hi Blende, Kopf frei

s 25

,Rand Blende > 50% hi Blende, . 3

Kopf geschützt Rand '

0 Blende <50% hi Blende, 15

' . Kopf frei .

Rand . Blende . <50% hi Blende,, Kopf geschütZt

• 1

Rand . . Blende zwischen

._ 31

Nicht einzuördnende . 10

Liegeposition' .

.S

Totäl . 497

EXPERIMENTELLER TEIL

Ausrutschen und HiniaIlen:

Ausrutschen kam in der Arena und in der Bucht kaum vor, obwohl die Saüen, in den ersten zwei Beobachtungsperioden eine hohe BeWegungsaktivität zeigten.

Dagegeri zeigte sich in der Fress-Liegebucht ein, deutlicher Zusammenhang, zwischen der Aktivität der Tiere und dem Ausrutschen. In P6, in .der die Säuen wenig aktiv. waren,, sank auch.die AusrutschfreqUenz in der Gruppe. In P5 wurde das Maximum erreicht, da -die "Mere ,einerseits 'sehr aktiv waren und andererseits der Äktivitätsbereich durch Kot und Harn schmierig und nass wurde, während die Sauen in .P4 in -die saubere --Lin.d trockene -Buchit • eingestallt wurden._ ,Am häufigsten rutschten die Sauen in der Zweiflächenbucht in P7. Ausrutschen kam hier jedoch auSsCI;ilieSslich im Auslauf vor (Abb. 12).

Hinfallen .konnte in der Arena und Bucht in P1 am häufigsten beobachtet werden und nahm schon in P2 stark ab. Ili den ersten drei Beobachtungsperioden zeigt .die Kurve airier' ähnlichen Verlauf wie diejenige, die die durchschnittliche Anzahl der Kämpfe und Angriffe pro, Stunde zeigt. Nach dem Ornstallen in die. Fress-Liagebucht zeigen die Kurv' en "Ausrutschen" und "Hinfallen" einen fast parallelen 'Verlauf. Mit Zunahme der Aktivität, aber auch des Verschmutzungsgrades des

Bodens kam Hinfallen der Sauen vermehrt vor (Abb. 12).

Abbildung 12: • Anzahl der Verhaltensweise "Kampf und Angriff", "Ausrutschen", "Hinfallen" pro tunde und Gruppe sowie - der prozentuale Anteil "Aktiv" an der Gesamtbeobach:tüngszeit in den Perioden P1 - P7 In der Arena-Variante und in der Bucht-Variante (n1 '=n = 5)

--4-7-Arena-VOriarge' •-•fil- -- Bucht Variant ---.--Arena-Variante. _ Bucht-Variänte . ,

- Hinfallen .,Aktiv -

—4— Areha-Variante Bucht Variante

Anzahl in P1 bis P7 500 450 400 350 300 250 200 150 100 50 0

Arena-Variante in Bucht-Variante

Kampf Angriff I Rang- Kontakt

anzeige

EXPERIMENTELLER TEIL

Sozialverhalten:

Während die Anzahl alter Kämpfe und aller ranganzeigenden Situationen ohne Berührung nur geringe Unterschiede in den beiden Versuchsvarianten aufwies, war die Anzahl der Kontaktaufnahmen zwischen den Tieren in der Arena-Väriante deutlich - aber nicht signifikant - höher als in der BuCht-Variante. Die Anzahl der Angriffe war dagegen 'fast doppelt so hoch in der Bucht..-Variante wie in der Arena-Variante (Abb. 13).

Abbildung 13: Durchschnittliche Anzahl der verschiedenen sozialen Interaktionen pro Gruppe über alle Beobachtungsperioden in der Arena-Variante und in der Bucht-Variante (n1 = n2 = 5)

Die durchschnittliche Anzahl Kontaktaufnahmen pro> Stunde war sowohl in der Arena-Variante als auch in der Bucht-Variante zu dem Zeitpunkt des Einstallens (P1) und nach der Einzelhaltungsperiode (P7) am höchsten. Nach dem Umstallery in die Fress-Liegebucht war in der Arena-Variante keine Zunahme der Kontakt-aufnahmen und in der Bucht-Variante eine geringe Zunahme der Kontakte zwischen den Tieren feststellbar (Tab. 21),

EXPERIMENTELLER TEIL

Tabelle 21: Durchsöhnittliche Anzahl Kontaktaufnahmen (mit Ständard-abweichung) pro Gruppe und Stunde in den Perioden P1 bis P7 in der Arena-Variante ünd in der Bucht-Variante (n1 = n2 = 5)

In der ersten Periode fanden in der Arena-Variante im Durchschnitt mehr Kontaktaufnahmen zwischen den Sauen statt als in der Bucht-Variante. Die Unterschiede waren aber nicht signifikant (Tab. 21). Aufge'schlüsselt nach den im einzelnen erhobenen Verhaltensweisen (Naso-nasal-, Naso-genital-, Na‘so-korporal- und andere soziale Kontakte) zeigte sich in der ersten Periode, dass die Anzahl der Naso-nasal-Kontakte in der Arena signifkant (p < 0,05) höher war als in der Bucht-Variante (Tab. 22).

Tabelle 22: Durchschnittliche Anzahl der verschiedenen Kontaktaufnahmen ,(mit StandardabweiChung) pro •Stunde und Gruppe in der Periode

'1 in der Arena-Variante und in der Bucht-Variante (n1 ='n2 = 5) Arena-Variante 16,40 (5,84) 15,85 (6,86) 6,85,(2,57) 0,25(0,35)

Bucht-Variante 8,50 (2,86)* 12,00(4,7.5) 5,80'(',19) 0,55«(0,72),

* p

Wie, aus der Tabelle 23 hervorgeht, .war die ,durchschnittliche Anzahl Kämpfe' (Definition:. eine Sau beisst eine andere, die gebissene. Sau .beisst zurück) pro Stunde in' 'beiden Versuchsvarianten in. P1 am höchsten 'und erreichte den Minimalwert in. P6. In P6 wurde. in sechs Gruppierungen' nicht mehr gbkärripft.. Im Hinblick .auf die. Anzahl der Kämpfe bestanden keine signifikanten-Unterschiede zwischen deh 'beiden Versuchsvarianten, Nachdem die Sauen in die Bucht Oder in die Arena eingestallt worden waren, begannen die ersten Kämpfe in neun von zehrt Durchgängen innerhalb der ersten 15 'Minuten. In einem Fall fand der erste Kampf erst ,eine Stunde nach dem Einstallen statt. Dies war auch ‚gleichzeitig die Gruppe, die insgesamt am wenigstens kämpfte..

EXPERIMENTELLER TEIL

Tabelle 23: Durchschnittliche Anzahl (mit Standardabweichung) der statt-gefundenen Kämpfe pro Stunde und Gruppe in den Perioden P1 bis P7 in der Arena-Variante und in der Bucht-Variante = n2 = 5)

Die Gesamtzahl der beobachteten Kämpfe schwankte sehr: Pro Gruppe wurden in den Perioden P1 bis P6 zwischen 10 bis 33 Kämpfe registriert. Am ersteh Tag der Gruppierung fanden in der Arena-Variante 85 % und in der Bucht-Variante 81% aller in P1 bis P6 registrierten Kämpfe statt. Den Tieren standen vier Tage bis zum Einsperren während der Rausche zur Verfügung, um die Rangordnung zu klären und soziale Bindungen aufzübauen, Nach der Woche Eingesperrtsein fanden in drei Gruppierungen in P7 keine'Kämpfe mehr statt, während in sieben Gruppenbildungen in P7 gekämpft wurdei

Die Dauer des längsten Kampfes pro ,Gruppenbildung schwankte sehr. In drei Gruppierungen kämpften Sauen über zehn Minuten Miteinander, während der längste Kampf bei einer anderen Gruppierung weniger als eine Minute dauerte.

Knap,p 70% aller in' beiden VerSuchsvarianten registrierten Kämpfe waren unter einer Minute Dauer. Es bestanden hinsichtlich der Kampfdauer keine Unterschiede zwischen den Varianten;

Ein Kampf wurde als unentschieden,gewertet, wenn die Siegerin nicht eindeutig erkennbar,wa'r. Kämpfe konnten ohne erkennbaren Grund beendet werden. Dann blieben die beiden Kämpfenden einfach nebeneinander stehen und gingen anschliessend weg, ohne dass .ein Tier dem anderen seine Unterlegenheit demonstrierte. Wiederholt wurden auch Kämpfe durch andere Sauen der Gruppe unterbrochen. In der BuCht wurde mehrmals beobachtet, dass sich eine oder mehrere Sauen in einen Kampf einmischten, und auf eine oder beide Kampfpartnerinnen einbissen. Diese Kämpfe wurden dann ohne eindeutigen Ausgang beendet. In der Arena konnte diese Erscheinung auch festgeStellt werden. Zusätzlich wurde in einer Gruppenbildung beobachtet, dass Kämpfe immer wieder durch eine bestimmte Sau der Gruppe unterbrochen wurden. Es handelte sich um die ranghöchste und älteste Sau der Gruppe.

Auffallend war, dass die Anzahl der Kämpfe von Gruppenbildung zu Gruppen-bildung Schwankte, ohne dass sich aber dies in einen Zusammenhang mit dem

EXPERIMENTELLER TEIL

Haltungssystem bringen liess. Hingegen spielte dabei eine Rolle, ob, sich die Sauen schon kannten. Sauen, die in der letzten Galtzeit schon einmal zusammen gruppiert wurden, nahmen signifikant weniger häufig Kämpfe miteinander auf (p.

0,01) als zufällig. erwartet

(tab.

24):

In der Arena sollte. geprüft werden, OID , die Verliererin eines Kampfe S die

Sicht-• brende als Schutz 'nutzt. In 'fier Wiederholungen wurden 44 geklärte Kämpfe registriert. In 45 % der Kämpfe wechselte die3terliereripuehtenee-ite-durch zwei BlendenzwischenräUme hindurch, während sie in 55 % der Fälle in der fVlitte der Bucht blieb, wenn dort der Kempf endete cycler am Rand, wenn er an dieser , Stelle.endete. In 44 Kämpfen putzten nur zwei Verliererinnen die Sichtblende als

; Rückzugsmöglichkeit in der Weise, dass Sie länger als 20 ekunden dahinter stehen r blieben. In einem der beiden Fälle suchte die Siegerin die hinter der .Blende stehende Sau erneut auf, so dass an dieser Stelle yvieder ein neuer

Karript begann.

Tabelle 14: Kämpfe zwischen "bekannten" und "unbekannten" Sauen

Total aller Dyaden aus Sauen, die in der letzten Trächtigkeit zusammen waren (Anteil am Total)

Anzahl der Dyaden mit Kämpfen zwischen Sauen, die in der letzten

Trächtigkeit zusammen - waren (Anteil an den Dyaden mit Kämpfen)

Arena-Variante

.Bucht-Variante

EXPERIMENTELLER TEIL

In beiden Versuchivarianten war die Anzahl Angriffe (Definition: eine Sau beisst eine andere, die gebissene Sau beisst nicht zurück) in P1 am höchsten und er-reichte das Minimum in P6 (Abb. 14). Nach der Einzelhaltungsperlöde während der Rausche stieg die Anzahl der Angriffe, in beiden Varianten wieder an, er-reichte aber bei keiner Variante die Anzahl der in P1 registrierten Angriffe. Die Anzahl der Angriffe war in der Bucht zu den Beobachtungsperioden Pt und P2 mehr als doppelt so hoch wie in der Arena. Dieser Unterschied war signifikant (P1: p < 0,05; P2: p < 9,01).

Abbildung 14: DurChschnittliche Anzahl Angriffe pro Stunde und Gruppe in den Perioden P1 bis P7 in der Arena-Variante und in der Bucht-Variante (ni = nz = 5)

Ranganzeigende Situationen ohne Berührung kämen in beiden Versuchs-varianten in der ersten Beobachtungsperiode am häufigsten- vor. Signifikante Unterschiede zwischen den Versuchsvarianten bestanden nicht (Tab. "25).

•EXPERIMENTELLER TEIL

Tabelle 25: Durchschnittliche Anzahl (mit Standardabweichung) der rang-anzeigenden .Situationen ohne Berührung pro Stunde und Gruppe in den Perioden P1 bis P7 in der Arena-Variante und in der Bucht-Variante (n1 = n2 = 5) (+/- 5,8) aller Rangverhältnisse geklärt. In 48 Stunden waren in der Arena-Variante 89,2 % (+/- 5,5) aller Rangverhältnisse zwischen den Saüen und,.in der Bucht-Variante 86,7 % (+/- 6,3) .geklärt. Die Unterschiede zwischen den beiden Versuchsvarianten waren nicht signifikant.

Insgesamt kam Vulva- und Hinterhandbeissen selten vor. In P1 kam diese Verhaltensweise in der Bucht signifikant häufiger vor als in der Arena (Tab. 26).

Hinterhand- und Vulvabeissen trat in der Bucht in der Regel nach de,r Beendigung von Angriffen oder Kämpfen auf. Dabei floh das unterlegene Tier und wurde von dem überlegenen Tier verfolgt

Tabelle 26: Anzahl der Verhaltensweise Vulva- und Hinterhandbeissen (mit Standardabweichung) pro Stunde und Gruppe in den Perioden P1 bis P7 in der Arene-Variente und in der Bucht-Variante (n1 = n2 = 5)

Am zweiten Beobachtungstad fanden zwar insgesamt weniger aggressive einandersetzungen als am 'ersten Tag der Gruppierung statt, der Anteil der Aus-einandersetzungen, die mit Vulva- und Hinterhandbeissen endeten, war jedoch

EjArena:Variante Bught-Va4nte

P4-6 Periode

EXPERIMENTELLER TEIL

am zweiten Tag in der Fress-Liegebucht höher als am ersten Tag in der Arena oder Bucht (Abb. 15).

Abbildung 15: Anteil von Vulva- Und Hinterhandbäissen an der Gesamtheit aller•Kämpfe und. Angriffe, die in P1 , P3 in der Arena' bzw. : BLiCht,.in P4 - P6 in der Fress-Liegebucht und in P7 ih der ZweiflächenbUdht stattgefunden haben, in der Arena-Variante und in der Bucht-Variante (hi = n2 = 5) In der Fress-Liegebucht kam Vulva-und Hinterhandbeissen in drei Sitiatiopen Vor:

,Nach der, Beendigung einas ,Angriffes oder Kan-ipfes floh das unterlegene Tier in einen Kastenstand. DaS überlegene Tier, verfolgte das unterlegene Tier und biss von hinten zu.

Dies war die häufigste Situation, in' der Vulva- und HinterhandbeisSen beobachtet werden konnte. Meist drängte, dabei das im ,Kastenstand stehende Tier So weit es konnte nach vorne gegen. den ,Trog und schrie. Es würde deutlich, dass es weiter gerannt wäre,, wenn Vorne Platz gewesen 'wäi-e.

Eine Sau griff eine andere, im Kastenstand stehende Sau, von hinten an.

Diese Situation strat viel 5eltener auf als die bereits beschriebene. Meistens versuchte sich eine Sau in den Kastenstand zu einer anderen zu drängen und sie'vorl.vorne zu beissen. Die im Kastenstand stehende "Sau versuchte dann das Eindringen zu verhindern, indem sie sich :lest gegen die Angreiferin lehnte.

Musbte, die Angreiferin 'zurückweichen, endete diese Aktion denn .'öfters mit einern'Biss von hinten. Vereinzelt gab es auch Sauen, die ohne Vorwarnung Von hinteri ,angriffen und 'dieses Verhalten innerhalb einer Gruppierung Wiederholi ausführten.

EXPERIMENTELLER TEIL

• Der Fluchtweg wurde durch andere Griippenmitglieder abgeschnitten..

Dies konnte bei Kämpfen oder Angriffen im Kotgang beobachtet werden, wenn die Verliererin .floh, von der Gewinnerin verfolgt wurde und andere Sauen im Weg standen. So kam es vor, dass die Verliererin abbremsen musste und in

Dies konnte bei Kämpfen oder Angriffen im Kotgang beobachtet werden, wenn die Verliererin .floh, von der Gewinnerin verfolgt wurde und andere Sauen im Weg standen. So kam es vor, dass die Verliererin abbremsen musste und in

Im Dokument T Beeinflussung der aggressiven (Seite 57-88)