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Empfehlungen zum Gruppieren

Im Dokument T Beeinflussung der aggressiven (Seite 107-110)

SCHLUSSFOLGERUNGEN FÜR DIE PRAXIS

6.1 Empfehlungen zum Gruppieren

Atis der Literaturstudie, den Erfahrungen der Landwirte, der. experimentellen UnterSüchutig an der FAT sowie der Erhebung auf den Praxisbetrieben lassen sich folgende Empfehlungen zum Gruppieren von GältSauen ableiten:

• Bei der Haltung von Sauen festen Gruppen, sollten beim Bau oder Umbau von Galtställen die Anzahl der Abferkelbuchten und 'die Anzahl der Plätze in der Gruppenbucht aufeinander abgestimmt sein.

Erläuterung: Anhand der Praxisumfrage konnte gezeigt werden, dass • diesem Punkt bei der Planung oft wenig Beachtung geschenkt wurde. Eine, Nichtübereinstimmung der Anzahl von Abferkelbuchten und Plätze für Galtsauen in der Gruppe hat zur Folge, dass Umgruppierungen schon, von vorn herein unvermeidbar werden.

• Die Gruppenhaltung in festen Gruppen ist nur bei grosszügiger

Platzangebot durchführbar.

• Die Gruppenhaltung in festen, Gruppen ist nur bei einem festen Umtriebsplan mit einer fixen Anzähl abgesetzter Sauen ,möglich.

Erläuterung: Werden auf einem Betrieb eine stark schwankende AnZahl von Sauen abgesetzt, ist eine Haltung in Kleingruppen, in denen die Tiere möglichst über die ganze Trächtigkeit "fest" zusammenbleiben, schon von Anfang an nicht durchführbar.

• Eine Gruppenbildungsbudht mit 2,2 m2 pro Tier als Aktivitätsbereich reicht aus, um schwere Verletzungen zu vermeiden.

Erläuterung: Der Aktivitätsbereich darf nicht mit der Gesamtfläche einer Bucht verwechselt werden. Der AktiVitätsbereich ist der Ort, in der die Rangordnungskämpfe stattfinden können. Dazu zählen nicht die Kastenstände in Fress-Liegebuchten oder die Fressstände in Dreiflächen buchten.

SCHLÜSSFÖLGERUNGENfÜR DIE PRAXIS

• Stroh erhöht die Griffigkeit der Böden.

Erläuteruhg: Es ist ein Trugschluss zu denken, wenn die Tiere rutschen, kämpfen sie weniger. Die soziale Rangordnung zwischen den Sauen muss geklärt werden.

Dies geschieht zum Teil in Kämpfen. Die Kämpfe, selbst lassen sich durch die Buchtengestaltung nichtbeeinflussen, dagegen aber ihre Folgen. Deshalb ist die Bucht so zu gestalten, dass diese unvermeidbaren Kämpfe ausgetragen werden können, ohne dass die Tiere einem erhöhten Verletzungsrisiko ausgesetzt werden:

• Die Anzahl der Kämpfe lässt sich durch die Wiedergrüppierung der gleichen Sauen senken..

Erläuterung: Trotz einer Einzel'haltungsphaSe, von rund fünf Wochen in der Säugezeit erkennen sich die Sauen hach dem Absetzen und Wiedergruppieren und akzeptieren in der 'Regel den Rang der anderen. Die Anzahl der Kämpfe in der Gruppe kann ,also durch das Gruppenmanagement beeinflusst Werden.

VoraussetZung ist hier . wieder die richtige Raumplanung ünd feste Umtriebsplanung, damit Sauen gemeinsam abferkeln und dann im nächsten Umirieb wieder in die gläiche Gruppe kommen. So kann die Gesamtzahl •der Kämpfe in der Gruppe gesenkt werden.

• Remonten können ohne erhöhte Verletzungsgefahr mit den Altsauen gruppiert werden.

Erläuterung: Remonten erleiden bei der Gruppierung keine stärkeren Verletzungen als Altsauen.

• Angst vor Gesäugeverletzungen ist bei ausfeichendem Platzangebot nicht begründet..

Erläuterung; Sauer), können am Absetztag trotz des prallen Gesäuges zusammengebracht werden. In der Praxisumfrage zeigte sich, dass' dies schon ein Grossteil der-Landwirte durchgeführt.

SCHLUSSFOLGERUNGEN FÜR DIE PRAXIS,

• Findet die Gruppierung airw Absetztag statt, sollten während der Deckperiode nur Einzeltiere '(bei starker Rausche) und nicht die ganze Grüppe eingesperrt werden. Die Zeit des Eingesperrtseins ist so 'kurt wie Möglich zu halten.

Erläuterung: Im Versuch an der FÄT wurden die Tiere abge.setzt und am gleichen Tag wurde die. Gruppe gebildet. Die Tiere waren anschliessend vier

. Tage zusamme,n, bis sie am fünften Tag für weitere sieben Tage in die Kästenstände der Fress-Liegebuchten eingesperrt wurden. Nach Ende dieser Zeit (Ende der Deckperiode) kamen dieselben Tiere zusammen in eine andere Bucht, ohne dass neue Tiere, hinzukamen. Trotzdem traten bei der Mehrzahl der Gruppen erneut Kärnpfe (wenngleich viel weniger, als bei der 1. Gruppenbildung am Absetztag) auf. Deshalb wäre es sinnvoll, die am Absetztag gebildete Gruppe nicht durcn längeres Einsperren wieder "atiseinandzureisseri'.

Nach -dem Decken auftretende .Rangordnungskämpfe können. die Umraüschrate negativ beeinflussen. Gruppenhaltung vor dem Decken fördert dagegen den Eintritt der Rausche. Findet die Gruppierung am Absetztag staft, ist die soziale Rangordnung .zum späteren Zeitpunkt des DeckenS bereits hergestellt. 'Um Jedoch neue Kämpfe und den damit verbundenen Stress für die Tiere zu vermeiden, sollten nur Einzeltiere - wenn nötig L. in der Deckperiode eingesperrt werden. Der Zustand des Eingesperrtseins ist so kurz .wie 'möglich die .Saü aufhört, auf die anderen Sauen der Gruppe aufzureiten) zu halten.

• bas Eingliedern der gebildeten Kleingruppe in eine Grossgruppe sollte nach der ersten Urnrauschkontrolle und mit fester Zuweisung eines Liegeplatzes erfolgen.

Erläuterüng: Soll eine gebildete Galtsauengruppe zu einem späteren Zeitpünkt in eine Grossgruppe integriert werden, kann folgendes Vorgehen ngewendet werden: VAN PUTTEN (1995) gliederte gebildete Kleingruppen erst nach vier Wochen in Grossgruppen ein., Bei der Unibuchtung war eine feste Zuweisung' eines Liegeplatzes wichtig. Eine Woche vor der Eingliederung wurde ein Buchtenteil für die Grossgruppe unZugänglich abgesperrt.'24 Stunden nachdem' die Kleingruppe umgebuchtet worden war, würde die Abtrennung entfernt.

SCHLUSSFOLGERUNGEN FÜR DIE PRAXIS

e Ratschläge für den Bau einer "Arena"

Erläuterung: Arena spll hier als Gruppenbildungsbucht verstanden werden, das heisst, als eine Bucht, die ausschliesslich zur Gruppierung dient. Nach der Etablierung der Rangordnüng werden die Tiere in . ein konventionelles Haltungssystem umgestallt.

1. Es sollte an den Bau einer Arena gedacht werden, wenn die Galtsauen später unter engen Platzbedingungen gehalten werden oder bei der Gruppierung schon vermehrt Verletzungen auftraten.

2. Die Arena sollte eine überdachte Fläche besitzen, damit die Tiere bei„jeder Witterung (z.B. im Winter bei Schnee und im Sommer bei Hitze) längere Zeit dort gehalten werden können:

3. Der Boden sollte mit Stroh, Sägemehl, Sand oder Rinde eingestreüt sein oder aus Naturboden bestehen.

4. In 24 Stunden sind die meisten Kämpfe abgeschlossen. Wenn' in der Arena aber die Möglichkeit der Fütterung besteht, sollten die Tiere zwei bis drei Tage dort gehalten werden bis alle Rangauseinandersetzungen abgeschlossen sind.

5. Das wichtigste Element fief Arena ist ein genügend grosser Fluchtraum.

Sauen signalisieren anderen Sauen ihre Unterlegenheit durch Wegrennen. IM Versuch an der FAT wurde den Sauen eine Fläche 5,6 1n2 pro Tier zur Verfügung gestellt.,

6. Tränken müssen in jedem Fall. in der Arena zur Verfügung stehen.

Im Dokument T Beeinflussung der aggressiven (Seite 107-110)