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Wetter, Produktion

Im Dokument Der Grüne Bericht 2009 (Seite 44-48)

22. Burgenländischer Landesblumenschmuck- Landesblumenschmuck-wettbewerb

2.2.1 Wetter, Produktion

Austriebsbeginn war Anfang bis Mitte April. Es gab keine Winterfrostschäden. Gebietsweise ist Chlorose und Stickstoffmangel stark aufgetreten.

Im Großen und Ganzen hat aber eine zügige Jugendentwicklung stattgefunden. Anfänglich, mit Ausnahme von Pockenmilben, keine Pflanzen-schutzprobleme. Der April und Mai waren trocken.

Blühbeginn von zum Beispiel Muskat Ottonel im Seewinkel zwischen 20. und 25. Mai. Gebiets-weise trat starke Verrieselung auf, was auch bei den Erntemengen zu spüren war. Von den starken Sommerniederschlägen Ende Juni, die im Landessüden und Teilen des Nordburgenlands ein Jahrhunderthochwasser auslösten, waren die Weinbauflächen nicht betroffen. Im Nordbur-genland setzt bei Frühsorten, wie Muskat Ottonel, um den 10. Juli herum bereits der Traubenschluss ein und erste Beeren von Zweigelt und St. Laurent beginnen sich zu verfärben.

Anfang Juli war nur mehr sehr wenig Chlorose und Ende Juli war sie bereits komplett verschwunden.

Ausnahmen gab es bei Einzelstöcken, die im Frühjahr so stark geschädigt waren, dass sie bereits Blattrandnekrosen aufwiesen. Ab Anfang August haben starke Peronosporainfektionen in allen Weinbaugebieten stattgefunden. Oidium und Traubenwickler waren unbedeutend. Botrytis ist kleinräumig aufgetreten. Stolbur hat sich stabi-lisiert. Esca trat ebenfalls wieder auf, jedoch in geringerem Ausmaß als im Vorjahr. Stiellähme und Traubenwelke sind nur gebietsweise stärker aufgetreten, waren aber im Großen und Ganzen kein Problem. Hagelunwetter kamen im Vergleich zu 2008 in geringerem Ausmaß vor. Ein großes und auch allgemeines Problem stellen Jahr für Jahr die Stare dar. Im Zuge der Umstellungs- Umstrukturierungsmaßnahmen können für die Anschaffung von Vogel- und Hagelschutznetzen Förderungen beantragt werden.

Qualität und Mengen

Der heiße und überaus trockene August förderte die Färbung und Zuckereinlagerung in den Weintrauben. Danach gab es bis Anfang Oktober ideale Bedingungen für den Reifeverlauf der Trauben. Im weiteren Verlauf des Herbstes förderten zudem warme, trockene Tage und kalte Nächte die Aromaausbildungen und brachten gesunde, vollreife Trauben hervor. Der Jahrgang 2009 bescherte uns einen frühen Lesebeginn für die Frühsorten, perfekte Bedingungen für die Rotweine und wenig, aber saubere Botrytis (Edelfäule) für die Prädikatsweine. Erntemenge nach dem Motto: „Klein, aber fein“.

Die Weißweine des Jahrganges 2009 zeigen eine perfekte Kombination von Reife, Fruchtfülle und Komplexität. Speziell am Gaumen zeigen sich diese Weine außerordentlich harmonisch.

Teilweise wurde bei Weißwein eine

Säurekor-rektur durchgeführt (beim Jahrgang 2009 wurde der Säurezusatz von Wein-, Äpfel- und Milch-säure, sowohl für den Most, als auch für den Wein zugelassen).

Der Bilderbuchherbst war dafür verantwortlich, dass sich bei den Rotweinen konzentrierte Farbe, Frucht und Extraktsüße, Tannin und Dichte vereinen. Es dürfte daher ein herausragender Jahrgang werden.

Auch die Süßweinspezialisten kamen im Jahr 2009 nicht zu kurz. Die Botrytisinfektion setzte auf Grund der Niederschläge relativ früh ein. Eine spätere Infektion fand witterungsbedingt nicht mehr statt, sodass diese Trauben für die Eiswein-ernte am Stock belassen wurden. Aufgrund des Witterungsverlaufes im Dezember 2009 konnte die Eisweinernte zwischen dem 18. und 20.12.

erfolgreich eingebracht werden.

Tabelle 2.2.2: Weinernten und –anbauflächen im Burgenland (Stichtag 30.11.2008)

Bundesländer bzw.

Weingebiete

Weißwein Rot- und Roséwein Wein insgesamt

Ertragfähige Fläche in ha

Ertrag in

Hek-toliter Ertragsfähige Flächen in

ha *)

Ertrag in

Hekto-liter Ertragsfähige Flächen in ha

Ertrag in Hek-toliter insg. pro

ha insg. pro ha insg. pro

ha Neusiedlersee 4.164 200.611 48,2 3.349 212.021 63,3 7.513 412.632 54,9

Neusiedlersee-Hügelland 1.907 76.282 40,0 1.430 65.064 45,5 3.337 141.346 42,4 Mittelburgenland 198 10.224 51,8 2.246 126.293 56,2 2.444 136.518 55,9 Südburgenland 180 6.849 38,0 246 12.250 49,9 426 19.099 44,8 Burgenland 6.448 293.968 45,6 7.271 415.629 57,2 13.720 709.596 51,7 Q: Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (Stichtag 30.11.2009)

*) Flächenanteile für Weiß- und Rotwein auf Bundeslandebene gem. Weinstrukturerhebung der Landwirtschaftskammern 2004;

Flächenanteile für Weiß- und Rotwein sowie Ernteergebnisse auf Ebene der Weinbaugebiete aufgrund der Ertragsschätzungen der Weinbauexperten der Statistik Österreich hochgerechnet;

Tabelle 2.2.1: Weinernten und -anbauflächen

Jahr Weingartenfläche Hektarertrag Weinernte Anteil

Insgesamt) In Ertrag (1) hl/ha Ingesamt Weißwein Rotwein Weißwein Rotwein

Hektar 1.000 Hektoliter % %

Österreich

1990 58.188 54.942 57,6 3.166,3 2.562,7 603,6 80,9% 19,1%

2000 48.558 46.534 50,3 2.338,4 1.664,0 674,5 71,2% 28,8%

2001 48.558 46.183 54,8 2.530,6 1.759,2 771,4 69,5% 30,5%

2002 48.558 46.036 56,5 2.599,5 1.871,4 728,1 72,0% 28,0%

2003 48.558 42.117 60,1 2.529,8 1.606,0 923,9 63,5% 36,5%

2004 51.970 43.540 62,8 2.734,6 1.773,8 960,8 64,9% 35,1%

2005 51.970 45.733 49,5 2.264,0 1.450,1 814,0 64,0% 36,0%

2006 51.970 43.949 51,3 2.256,3 1.353,8 902,5 60,0% 40,0%

2007 44.202 59,5 2.628,0 1.583,2 1.044,8 60,2% 39,8%

2008 45.622 65,6 2.993,7 1.954,1 1.039,6 65,3% 34,7%

2009 45.098 52,1 2.351,9 1.437,1 914,8 61,1% 38,9%

Burgenland

2002 14.564 13.001 56,5 734,7 410,7 324,0 55,9% 44,1%

2003 14.564 12.421 67,5 839,0 364,3 474,7 43,4% 56,6%

2004 12.819 63,9 819,8 387,4 432,4 47,3% 52,7%

2005 13.812 50,0 690,1 293,3 396,7 42,5% 57,5%

2006 12.981 59,0 765,2 332,6 432,7 43,5% 56,5%

2007 13.220 60,3 797,4 315,0 482,4 39,5% 60,5%

2008 13.247 60,2 797,0 353,9 443,1 44,4% 55,6%

2009 13.720 51,7 709,6 294,0 415,6 41,4% 58,6%

Q: STATISTIK AUSTRIA, Ernteerhebung; Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft (BML-FUW). Erstellt am: 01.03.2010. - 1) Flächenanteile für Weiß- und Rotwein auf Bundeslandebene gem. Weinstrukturerhebung der Landwirtschaftskammern 2004

Tabelle 2.2.3: Weinbestand (Stichtag 31.Juli) in hl

Burgenland Österreich

31.07.2006 31.07.2007 31.07.2008 31.07.2009 31.07.2008

hl hl hl hl hl

Tafelwein 22.321 14.645 22.762 38.380 258.225

Landwein 41.580 38.069 35.362 35.989 281.573

Qualitätswein 494.200 454.953 539.744 601.673 2.318.911

Prädikatswein 35.815 42.308 41.316 45.819 73.268

Konz. Traubenmost 489 399 337 452 1.585

Rekt. Konz. Traubenmost 128 205 139 108 586

Sonstige Erzeugnisse 10.775 11.374 10.770 15.629 141.292

Wein aus Drittland 462 357 88 176 3.613

Burgenland insgesamt 605.770 562.310 650.518 738.225 3.079.054

Q: BMLFUW, Statistik Weinerntemeldungen. Erstellt am: 12.02.2010.

Tabelle 2.2.4: Weinbestand 2009

Bundesland 2008 (in Hektoliter) 1)

Tafelwein Qualitäts- und

Prädikatswein Restl. Erzeugung Weinbestand insgesamt

weiß rot weiß rot weiß rot weiß rot

Burgenland 36.920 37.449 207.812 439.680 12.519 3.845 257.251 480.974

Österreich 326.920 212.879 1.272.213 1.119.966 120.325 27.051 1.719.458 1.359.896 1) inkl. natürlicher Bestand (zur Reifung gelagerte, noch nicht verkäufliche Weine).

Q: Statistik Austria; BMLFUW

Markt

Der Fassweinpreis von Mai bis zur Ernte lag beim Weißwein bei 0,20 Euro und beim Rotwein bei 0,30 Euro. Zurückzuführen ist der Preisfall darauf, dass die großen weinproduzierenden Länder, wie Spanien, den Wein mit 0,20 Euro an andere EU-Länder (z. B. Tschechien) lieferten. Dieser niedrige Preis und natürlich auch die überdurch-schnittlich große Ernte 2008 sorgten dafür, dass der Weinbestand in den Kellern enorm stieg.

Die Lese 2009 der Frühtrauben setzte Mitte - Ende August ein. Die Frühsorten als auch Hauptsorten lagen bei Euro 0,35 pro kg (weiß). Bei Lese in Boxen gab es 5 Cent/kg Zuschlag. Regional und abhängig von der Sorte und der Qualität wurden aber auch höhere Kilopreise bezahlt.

Grüner Veltliner (0,50 - 0,60 Euro), Chardonnay (0,60 Euro), Muskat Ottonel (0,60 - 0,70 Euro) und Sauvignon Blanc (bis zu 0,70 Euro - 1 Euro). Der Preis bei Rotweintrauben betrug Euro 0,20 bis Euro 0,25. Für ausgesuchte Traubenqualitäten konnten auch bis zu Euro 0,80 erzielt werden. Schon zum Leseende zeichnete sich eine gewisse Nachfrage

nach Jungweinen, vor allem der Weißweinsorten ab. Diese Tatsache beruht auf der in den letzten Jahren verringerten Weißweinfläche. Der Preis pro Liter lag zwischen Euro 0,45 und Euro 0,75 inkl. MwSt. Die Rotweinliterpreise bewegten sich bei Fassweinvermarktern von Euro 0,35 bis Euro 0,70 je nach Sorte und Qualität. Das Rotweinge-schäft wird sich aufgrund der vorhandenen Menge und der Nachfrage in diesem Preissegment einpendeln.

Pflanzenschutzberatung

Im Jahr 2009 konnten wir mit dem ADCON - Pflan-zenschutzfrühwarnsystem die Weinbauern des Burgenlandes bei ihren Spritzapplikationen unter-stützen und gezielt beraten. Insgesamt wurden 8 Warnmeldungen für den Weinbau per e-mail und Fax ausgesendet. Sehr erfreulich ist, dass die Mitgliederzahl steigend ist. Damit die Wetter-stationen einwandfrei funktionieren, sind laufend Wartungen durchzuführen, um eine detaillierte und aussagekräftige Datenauswertung

auszuar-beiten. Die Beobachtungen des Traubenwicklers erfolgten in Zusammenarbeit mit fachkundigen Weinbauern aus den Regionen. Die Burgenlän-dische Landwirtschaftskammer betreibt ein eigen-ständiges Monitoring bzgl. Scaphoideus titanus

(Amerikanische Rebzikade). Bis jetzt wurden keine Individuen dieser Zikadenart gefunden. Wir werden das Monitoring im Jahr 2010 auf jeden Fall fortführen.

Neues Weingesetz

Es gibt großen Beratungs- und Aufklärungsbedarf unter den Winzern bezüglich neuem Weingesetz, dessen Anpassung und Neufassung aufgrund der neuen Gemeinsamen Marktordnung notwendig wurde.

2.2.2 Weinbaukataster

In den folgenden Tabellen und Grafiken werden Auswertungen aus dem Bezirksweinbaukataster darge-stellt:

Tabelle 2.2.5: Ausgepflanzte Rebfläche in ha laut Bezirksweinbaukataster

Stand ND EU MA OP OW GS JE BGLD

Hektar Rotwein

01.07.2005 3.679 1.674 306 1.899 187 52 8 7.806

01.09.2006 3.713 1.659 300 1.922 195 50 12 7.850

01.08.2007 3.719 1.599 294 1.943 198 50 12 7.816

01.09.2008 3.718 1.587 292 1.949 201 50 14 7.812

01.09.2009 3.621 1.599 285 1.951 204 50 14 7.724

01.08.2010 3.612 1.521 275 1.951 205 49 15 7.628

Weißwein

01.07.2005 4.252 2.303 60 191 140 94 21 7.061

01.09.2006 4.180 2.173 59 185 136 92 22 6.847

01.08.2007 4.107 2.015 57 177 137 93 24 6.607

01.09.2008 4.075 1.988 58 173 136 94 26 6.549

01.09.2009 3.953 1.926 62 169 134 93 26 6.362

01.08.2010 3.863 1.841 60 166 131 93 27 6.181

Rebfläche insgesamt

01.07.2005 7.931 3.977 366 2.090 328 146 29 14.867

01.09.2006 7.893 3.832 360 2.107 331 142 34 14.698

01.08.2007 7.825 3.614 351 2.120 334 143 36 14.423

01.09.2008 7.793 3.575 350 2.122 337 144 40 14.361

01.09.2009 7.574 3.525 348 2.120 338 142 40 14.087

01.08.2010 7.475 3.362 336 2.117 336 142 42 13.809

Q: Bezirksweinbaukataster

Leithaberg DAC

Per Verordnung des Landwirtschafts - und Um-weltministers vom 30. Juli 2009 dürfen ab Sep-tember 2010 (Jahrgang 2009 beim Weißwein, Jahrgang 2008 beim Rotwein) regionaltypische Qualitätsweine unter der Bezeichnung Leithaberg DAC vermarktet werden. Durch Leithaberg DAC sollen die vom Terroir geprägten Weine noch stär-ker hervorgehoben und deren Bekanntheitsgrad erhöht werden. In Summe soll natürlich das Image des Weinbaugebietes gehoben werden.

Im Dokument Der Grüne Bericht 2009 (Seite 44-48)