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Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2009 nach Bundesländern

Im Dokument Der Grüne Bericht 2009 (Seite 150-156)

Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung für 2009

6.2 Ergebnisse der Landwirtschaftlichen Gesamtrechnung 2009 nach Bundesländern

Struktur und Entwicklung der landwirtschaft-lichen Produktion nach Bundesländern

Im Jahr 2009 waren in wichtigen Sparten der heimischen Landwirtschaft wie Milchproduktion, Acker- und Weinbau zum Teil erhebliche Verluste zu verzeichnen. In der Folge verringerte sich der Gesamtproduktionswert der heimischen Landwirt-schaft um 8,7% auf rd. 6,1 Mrd. Euro. Von den Einbußen betroffen waren sämtliche Bundesländer.

Negative Spitzenreiter waren - lt. den vorläufigen Berechnungsergebnissen der R-LGR - Salzburg und Niederösterreich, gefolgt vom Burgenland und Oberösterreich (siehe Abbildung 6.5).

Traditionell die höchsten landwirtschaftlichen Produktionswerte weisen Nieder- und Oberös-terreich sowie die Steiermark auf. 2009 trug Niederösterreich zum heimischen Gesamtproduk-tionswert mit rd. 1,9 Mrd. Euro ca. 31% bei. Es folgten Oberösterreich mit rd. 1,4 Mrd. Euro bzw.

23% und die Steiermark mit rd. 1,2 Mrd. Euro bzw. 19%. Auf das Burgenland, Kärnten und Tirol entfielen - trotz deren flächenmäßig recht unter-schiedlicher Ausdehnung - jeweils rd. 6% des landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswerts.

Der Anteil Salzburgs betrug rd. 4%, und jeweils rd.

2% wurden in Vorarlberg und Wien erwirtschaftet (siehe Abbildung 6.6).

Die regionalen Unterschiede in der landwirt-schaftlichen Erzeugung spiegeln sich im Rahmen der R-LGR im recht unterschiedlichen Beitrag der verschiedenen Produktionszweige zum Gesamtproduktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs in den einzelnen Bundes-ländern wider 6). So lag der Anteil der tierischen Erzeugung am landwirtschaftlichen Gesamtpro-duktionswert 2009 im Österreich-Durchschnitt bei rd. 46%, auf Ebene der Bundesländer jedoch zwischen 61% in Salzburg und 1% in Wien. Der Stellenwert der pflanzlichen Produktion ist traditi-onell in Wien (mit einem Anteil von rd. 96% im Jahr 2009) bzw. im Burgenland (76%) am höchsten.

In den vom Grünland dominierten westlichen Bundesländern kommt der pflanzlichen Erzeugung demgegenüber eine weit geringere Bedeutung zu, mit den niedrigsten Anteilswerten in Salzburg und Vorarlberg (jeweils 30%) bzw. Tirol (31%). Das Gewicht der nichtlandwirtschaftlichen Nebentä-tigkeiten schwankt ebenfalls deutlich, wobei es vor allem in Tirol (2009: 18%) wesentlich höher ausfällt als im Bundesmittel (6%). Der Beitrag der landwirtschaftlichen Dienstleistungen zum Gesamtproduktionswert lag 2009 zwischen 1%

und 5%.

6) Dabei gilt betreffend die im Rahmen der LGR abgebildete wirtschaftliche Bedeutung der einzelnen Erzeugnisse zu berücksichtigen, dass diese nicht nur vom Produktionsvolumen, sondern auch von der Höhe und Entwicklung der Erzeu-gerpreise sowie etwaiger produktspezifischer Förderungszahlungen (Gütersubven-tionen) bestimmt wird.

Abbildung 6.5: Veränderung des Produktionswerts des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs zu Her-stellungspreisen nach Bundesländern im Vorjahresvergleich (in %)

Q: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2010.

LGR Burgenland 2006 2007 2008 2009 Veränd.

Vorjahrzu

GETREIDE (einschl. Saatgut) 47,1 83,1 66,2 45,8 -30,9%

Weizen und Spelz 19,1 36,2 31,3 17,8 -43,0%

Weichweizen und Spelz 17,2 33,6 27,6 16,2 -41,0%

Hartweizen 1,9 2,6 3,7 1,6 -57,3%

Roggen und Wintermenggetreide 1,2 3,1 2,6 1,2 -52,9%

Gerste 6,2 8,8 8,6 4,3 -50,3%

Hafer und Sommermenggetreide 0,5 0,7 0,6 0,3 -51,4%

Körnermais 19,1 32,4 20,2 19,3 -4,4%

Sonstiges Getreide 1,0 1,9 2,9 2,8 -2,5%

HANDELSGEWÄCHSE 25,7 26,9 30,0 23,3 -22,3%

Ölsaaten und Ölfrüchte (einschl. Saatgut) 14,1 16,9 20,4 15,8 -22,6%

Raps und Rübsensamen 5,6 5,8 9,1 5,8 -36,5%

Sonnenblumenkerne 1,9 2,9 2,1 1,4 -32,3%

Sojabohnen 3,6 5,1 6,6 5,9 -10,7%

Sonstige Ölsaaten und -früchte 3,0 3,1 2,6 2,7 3,4%

Eiweißpflanzen (einschl. Saatgut) 1,4 1,5 1,2 0,7 -44,8%

Zuckerrüben 10,3 8,5 8,4 6,8 -18,5%

Sonstige Handelsgewächse 0,0 0,1 0,1 0,1 -4,2%

FUTTERPFLANZEN 11,7 10,7 12,2 12,9 5,4%

Futtermais 2,2 3,1 3,4 3,7 8,8%

Futterhackfrüchte (einschließlich Futterrüben) 0,0 0,0 0,0 0,0 -12,5%

Sonstige Futterpflanzen 9,4 7,6 8,8 9,1 4,1%

ERZEUGNISSE DES GEMÜSE- UND GARTENBAUS 41,5 46,1 44,2 41,4 -6,4%

Frischgemüse 23,7 27,7 26,7 23,6 -11,6%

Pflanzen und Blumen 17,8 18,4 17,6 17,9 1,6%

Baumschulerzeugnisse 1,6 1,3 1,3 1,1 -12,4%

Blumen und Zierpflanzen 7,3 7,3 7,4 7,7 3,7%

Anpflanzungen 8,9 9,8 8,9 9,1 1,8%

KARTOFFELN (einschl. Pflanzkartoffeln) 1,5 2,8 2,5 2,5 1,4%

OBST 21,2 23,8 27,8 23,3 -16,1%

Obst, intensiv 7,3 8,3 9,9 7,3 -26,1%

Obst, extensiv 13,8 15,4 17,9 16,0 -10,6%

WEIN 135,4 142,5 140,9 137,8 -2,2%

SONSTIGE PFLANZLICHE ERZEUGNISSE 1,3 1,4 1,5 1,5 0,0%

PFLANZLICHE ERZEUGUNG 285,4 337,3 325,3 288,5 -11,3%

TIERE 38,7 38,9 43,5 40,3 -7,4%

Rinder 10,2 10,6 10,4 10,3 -0,6%

Schweine 15,2 13,0 16,0 14,9 -6,8%

Einhufer 0,1 0,1 0,1 0,3 241,9%

Schafe und Ziegen 0,2 0,4 0,3 0,3 30,4%

Geflügel 11,9 13,1 15,2 13,6 -10,8%

Sonstige Tiere 1,1 1,7 1,6 0,9 -43,4%

TIERISCHE ERZEUGNISSE 19,2 20,0 22,0 17,8 -18,9%

Milch 9,6 9,4 11,2 8,3 -26,3%

Eier 8,3 9,1 9,7 8,4 -13,2%

Sonstige tierische Erzeugnisse 1,3 1,4 1,1 1,1 7,8%

Tabelle 6.5: Werte zu Herstellungspreisen im Burgenland, Kennzahlen in Mio. Euro zu lauf. Preisen

TIERISCHE ERZEUGUNG 57,9 58,9 65,5 58,2 -11,2%

ERZEUGUNG LANDWIRTSCHAFTLICHER GÜTER 343,3 396,2 390,8 346,6 -11,3%

ERZEUGUNG LANDWIRTSCHAFTLICHER DIENSTLEISTUNGEN 11,8 12,9 15,5 16,2 4,8%

LANDWIRTSCHAFTLICHE ERZEUGUNG 355,1 409,1 406,3 362,8 -10,7%

URLAUB AM BAUERNHOF 4,5 4,3 3,7 6,3 72,7%

DIREKTVERMARKTUNG 6,5 5,0 3,8 4,9 27,9%

NEBENBETRIEB 5,6 4,8 6,1 5,1 -17,4%

NICHTLANDWIRTSCHAFTLICHE NEBENTÄTIGKEITEN (NICHT

TRENNBAR) 16,7 14,1 13,6 16,3 19,6%

ERZEUGUNG DES LANDWIRTSCHAFTLICHEN

WIRTSCHAFTSBE-REICHS 371,8 423,3 419,9 379,1 -9,7%

Q: RLGR, Statistik Austria

Tabelle 6.6 : Kennwerte der LGR im Burgenland

LGR Burgenland 2006 2007 2008 2009 Veränd.

Vorjahrzu ERZEUGUNG DES LANDWIRTSCHAFTLICHEN

WIRTSCHAFTSBEREICHS 371,8 423,3 419,9 379,1 -9,7%

VORLEISTUNGEN INSGESAMT 166,3 198,8 225,3 219,5 -2,6%

SAAT- UND PFLANZGUT 10,0 12,1 13,0 12,7 -1,7%

ENERGIE; SCHMIERSTOFFE 17,5 17,9 23,5 17,1 -27,3%

DÜNGE- UND BODENVERBESSERUNGSMITTEL 11,7 13,6 19,1 18,9 -0,6%

PFLANZENBEHANDLUNGS- UND

SCHÄDLINGSBEKÄMPFUNGSMITTEL 9,0 10,8 13,5 13,3 -1,3%

TIERARZT UND MEDIKAMENTE 1,4 1,5 1,5 1,4 -6,3%

FUTTERMITTEL (VORLEISTUNGEN) 36,6 45,7 49,3 39,2 -20,5%

INSTANDHALTUNG VON MASCHINEN UND GERÄTEN 13,2 13,5 15,0 14,3 -4,5%

INSTANDHALTUNG VON BAULICHEN ANLAGEN 1,3 1,4 1,4 1,9 39,5%

LANDWIRTSCHAFTLICHE DIENSTLEISTUNGEN

(VORLEISTUNGEN) 11,8 12,9 15,5 16,2 4,8%

UNTERSTELLTE BANKGEBÜHR (FISIM) 1,8 2,6 3,5 2,8 -21,8%

ANDERE GÜTER UND DIENSTLEISTUNGEN 52,0 66,9 70,2 81,7 16,4%

BRUTTOWERTSCHÖPFUNG ZU HERSTELLUNGSPREISEN 205,5 224,4 194,6 159,5 -18,0%

ABSCHREIBUNGEN 81,1 82,2 85,4 88,0 3,1%

NETTOWERTSCHÖPFUNG ZU HERSTELLUNGSPREISEN 124,5 142,2 109,2 71,5 -34,5%

ARBEITNEHMERENTGELT 26,5 29,8 31,8 33,0 3,8%

SONSTIGE PRODUKTIONSABGABEN 8,2 8,8 8,8 9,7 9,6%

SONSTIGE SUBVENTIONEN 110,7 97,5 101,7 97,8 -3,8%

Agrarumweltmaßnahmen 52,2 38,4 42,8 43,9 2,6%

Ausgleichszulage 4,0 3,9 4,1 4,2 1,4%

Betriebsprämie 46,1 47,1 47,6 48,2 1,3%

Sonstige 8,4 8,0 7,1 1,5 -79,0%

FAKTOREINKOMMEN 227,0 230,9 202,1 159,7 -21,0%

Q: RLGR, Statistik Austria

Fortsetzung: Werte zu Herstellungspreisen im Burgenland, Kennzahlen in Mio. Euro zu lauf. Preisen

Abbildung 6.6: Anteile der Bundesländer am Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbe-reichs zu Herstellungspreisen im Jahr 2009 (in %)

Q: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2010.

Abbildung 6.7 zeigt den Produktionswert des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs und seine Zusammensetzung nach Bundesländern im Jahr 2009.

Abbildung 6.7: Wert und Zusammensetzung der Produktion des landwirtschaftlichen Wirtschaftsbereichs zu Herstellungspreisen 2009 nach Bundesländern

Q: STATISTIK AUSTRIA, Regionale Landwirtschaftliche Gesamtrechnung. - LGR-Revisionsstand: Juli 2010.

Tabelle 6.7: Veränderung der Volumina, Preise und Werte der Erzeugung des landwirtschaftlichen Wirt-schaftsbereichs bzw. der pflanzlichen und tierischen Produktion nach Bundesländern 2009 ge-genüber 2008 (in %)

Im Burgenland fiel das Ergebnis kaum besser aus.

Prägend für die Entwicklung des Gesamtproduk-tionswerts (-9,7%) waren wiederum die Verluste im Getreidebau infolge der im Vorjahresvergleich deutlich niedrigeren Ernte sowie erheblicher

Preisrückgänge. Hinzu kamen neben der unter-durchschnittlichen Weinerntemenge rückläufige Produktionswerte für Ölsaaten, Obst, Gemüse und Zuckerrüben sowie die starken Erlöseinbußen in der Milchproduktion.

Im Burgenland war der starke Rückgang des landwirtschaftlichen Gesamtproduktionswerts (-9,7%) ebenfalls primär auf erhebliche Verluste in der pflanzlichen Erzeugung zurückzuführen.

Verstärkt wurde die negative Entwicklung durch die Krise am Milchmarkt. In Summe betrug der Produk-tionswert des landwirtschaftlichen Wirtschafts-bereichs 2009 rd. 0,4 Mrd. €. Davon entfielen rd.

76% auf die pflanzliche Erzeugung und rd. 15%

auf die tierische Produktion. Die landwirtschaft-lichen Dienstleistungen sowie die nicht trennbaren nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten trugen jeweils rd. 4% zum Gesamtproduktionswert bei.

Der Wert der pflanzlichen Erzeugung verringerte sich im Vorjahresvergleich um 11,3%. Ins Gewicht fielen vor allem die starken Einbußen im Ackerbau, und hier wiederum insbesondere beim Getreide.

Trotz schwieriger Witterungsbedingungen wurde 2009 im Burgenland auf einer leicht reduzierten Anbaufläche mengenmäßig eine durchschnitt-liche Getreideernte eingebracht. Im Vergleich zur Rekordernte des Vorjahres fiel die Erntemenge allerdings deutlich zurück (inkl. Körnermais und Corn Cob Mix: -19,3%). Gleichzeitig setzte sich der Preisverfall des Vorjahres weiter fort. Der Produk-tionswert von Getreide sank damit lt. vorläufigen Berechnungen um 30,9%. Wesentlich geprägt wurde das Ergebnis durch die wertmäßigen Einbußen beim Weizen (-43,0%). Die Produktions-werte von Gerste, Roggen und Hafer halbierten sich gegenüber dem Vorjahr. Der Beitrag des Getreidebaus zum landwirtschaftlichen Gesamt-produktionswert war damit neuerlich deutlich rückläufig (2007: 20%; 2008: 16%; 2009: 12%).

Auch der Produktionswert von Ölsaaten und Ölfrüchten blieb trotz eines höheren Erzeugungs-volumens infolge von Preisrückgängen um mehr als ein Fünftel hinter dem Vorjahresergebnis zurück (-22,6%). Verantwortlich dafür waren primär die - als Folge der EU-weit reichlichen Ernte - niedrigen Preise beim Raps. Der Rapsanbau wurde 2009 im Burgenland ausgedehnt, die Erntemenge lag aber wegen eines schwächeren Ertragsni-veaus nur leicht über der Vorjahresmenge. Eine starke Flächenausweitung war insbesondere bei Sojabohnen zu beobachten, was einen deutlichen Anstieg des Erzeugungsvolumens zur Folge hatte.

Demgegenüber wurde der Anbau von Sonnen-blumen nach dem Preisrückgang im Vorjahr einge-schränkt. Sowohl bei Sonnenblumen als auch bei Sojabohnen gaben die Preise gegenüber 2008 deutlich nach. Beim Ölkürbis glichen die kräftige Flächenausweitung sowie ein Preisanstieg die Ertragsrückgänge aus, sodass sich der Produkti-onswert im Vorjahresvergleich erhöhte.

Ebenfalls unter Druck gerieten die Erzeugerpreise für Eiweißpflanzen, deren Anbau im Burgenland - dem österreichweiten Trend folgend - 2009 weiter eingeschränkt wurde. Lt. vorläufigen Berech-nungen verminderte sich ihr Produktionswert im Vorjahresvergleich um 44,8%.

Schlechter als 2008 fiel das Ergebnis auch bei den Zuckerrüben aus (-18,5%). Einerseits wurden infolge einer leicht rückläufigen Anbaufläche sowie eines niedrigeren Ertragsniveaus weniger Zucker-rüben geerntet als im Vorjahr. Gleichzeitig drückten auch die weiter rückläufigen Preise die Erlöse.

Neben der Produktion von Feldfrüchten kommt im Burgenland dem Weinbau eine zentrale Stellung zu, dem - gemessen am Produktionswert - wichtigsten Erzeugnis der burgenländischen Landwirtschaft. 2009 wurde mit 0,71 Mio. hl um 11% weniger gekeltert als 2008 bzw. um 8%

weniger als im Mittel der letzten fünf Jahre. Beim Rotwein wurden die Vorjahresmenge um 6% und der Produktionsschnitt der letzten fünf Jahre um 5% unterschritten.

Drastischer fiel der Rückgang beim Weißwein aus (-17% zu 2008, -13% gegenüber dem Ernteschnitt der letzten fünf Jahre). Der Produktionswert von Wein verringerte sich gegenüber 2008 lt. ersten Berechnungen um 2,2%.

Bedingt u.a. durch einen Flächenrückgang war auch die Gemüseernte kleiner als 2008. Die Preise lagen im Mittel aller Produktgruppen unter dem Vorjahresniveau. Damit nahm der Produk-tionswert von Gemüse gegenüber 2008 deutlich ab (-11,6%). Zu diesem Rückgang trugen vor allem die niedrigeren Produktionswerte von Paprika, Bummerlsalat, Radieschen, Chinakohl, Paradeisern und Zucchini bei.

Auch der Obstbau verfehlte, bedingt durch eine niedrigere Erntemenge bzw. infolge von Preisrück-gängen, das sehr gute Vorjahresergebnis (-16,1%).

Die Verluste fielen im Erwerbsobstbau (-26,1%) höher aus als beim Extensivobst (Streuobst und private Hausgärten: -10,6%).

In der Tierhaltung (-11,2%) belastete der starke Rückgang der Milchpreise das Ergebnis. So sank der Wert der Milchproduktion, gemessen zu Herstellungspreisen, bei einem etwas niedrigeren Erzeugungsvolumen um 26,3%, nachdem er im Vorjahr um 18,9% gestiegen war. Die Produktions-werte von Geflügel (-10,8%) und Eiern (-13,2%) waren nach Zuwächsen in den vergangenen beiden Jahren ebenfalls rückläufig. In beiden Fällen fiel das Erzeugungsvolumen niedriger aus

als im Vorjahr. In der Geflügelhaltung waren auch Preiseinbußen zu verzeichnen. Erlöseinbußen erlitten auch die Schweinemäster. Die Erzeuger-preise sanken im Vergleich zum Jahr 2008 um rd.

10%. Trotz etwas höherem Erzeugungsvolumen nahm damit der Produktionswert von Schweinen 2009 um 6,8% ab.

Gegenüber 2008 vergleichsweise stabil blieb hingegen der Produktionswert von Rindern (-0,6%). Dabei wurden die niedrigeren Preise durch einen Anstieg des Erzeugungsvolumens ausgeglichen.Höher als 2008 fielen die Erlöse aus nichtlandwirtschaftlichen Nebentätigkeiten sowie die Einnahmen aus landwirtschaftlichen Dienst-leistungen aus.

Von den Vorleistungen zum Einkommen - Bundesländerergebnisse

Wie bereits unter Abschnitt 1.1.3 erläutert, wendete die heimische Landwirtschaft im Jahr 2009 rd.

3,8 Mrd. € für Vorleistungen auf. In diesem Wert enthalten sind auch die innerbetrieblich erzeugten und verbrauchten Futtermittel (mit einem Anteil von rd. 25% an den Vorleistungen insgesamt). Die Höhe und Zusammensetzung der Aufwendungen in den einzelnen Bundesländern wird maßgeblich vom Umfang bzw. von der Ausrichtung und Intensität der landwirtschaftlichen Produktion bestimmt.

Nach dem kräftigen Anstieg der Vorleistungen in den Jahren 2007 und 2008 waren diese dem Wert nach 2009 erstmals wieder rückläufig (gegenüber 2008: -2,6%). Maßgeblich dafür waren die Preis-rückgänge bei Futtermitteln und Treibstoffen.

Das Einsatzvolumen an Vorleistungen erhöhte sich im Vorjahresvergleich um 1%, während die Preise im Mittel um 3,6% sanken. Im langjährigen Vergleich fielen die Aufwendungen aber nach wie vor überdurchschnittlich hoch aus. Auf regio-naler Ebene waren in sämtlichen Bundesländern mit Ausnahme von Wien leichte Einsparungen feststellbar.

Die Veränderung von Erzeugung und Vorleis-tungen bzw. der relative Umfang beider Positionen bestimmt die Entwicklung der Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen. Auf Bundesebene verrin-gerte sich die Bruttowertschöpfung des landwirt-schaftlichen Wirtschaftsbereichs 2009 um 17,0%

auf rd. 2,4 Mrd. €. Auch auf Ebene der Bundes-länder waren mit Ausnahme von Vorarlberg (-1,6%) durchwegs erhebliche Rückgänge der landwirt-schaftlichen Bruttowertschöpfung feststellbar.

Beträchtliche Abnahmeraten waren weiters im Burgenland (-18,0%) zu verzeichnen. Aus der Bruttowertschöpfung zu Herstellungspreisen abzüglich der Abschreibungen für das Anlagever-mögen und der sonstigen Produktionsabgaben und zuzüglich der als „sonstige Subventionen“

klassifizierten Förderungszahlungen errechnet sich das landwirtschaftliche Faktoreinkommen.

Hinter dem für Österreich insgesamt errechneten Rückgang des landwirtschaftlichen Faktorein-kommens um 20,9% gegenüber dem Wert des Jahres 2008 standen fast durchwegs beträchtliche Rückgänge auf Ebene der Bundesländer.

6.3 Ergebnisse der

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