Nah- und Fernewärmeanlagen in Burgenland
4.2 Land- und forstwirtschaftliche Berufsausbildung
Grundlage für die Berufsausbildung in der Land- und Forstwirtschaft sind die land- und forstwirt-schaftliche Berufsausbildungsordnung und die Ausbildungs- und Prüfungsordnung für die Be-rufsbildung in der Land- und Forstwirtschaft.
Unter der Leitung eines paritätisch zusammen-gesetzten Ausschusses ist die Lehrlings- und Fachausbildungsstelle bei der Burgenländischen Landwirtschaftskammer mit der Durchführung der Berufsausbildung in der Land- und Forstwirtschaft beauftragt. Der Ausschuss besteht aus einem Vorsitzenden, dessen Stellvertreter, je drei Dienst-geber- und Dienstnehmervertretern, je einem Ver-treter des landw. Schulwesens und der Land- und Forstwirtschaftsinspektion sowie dem Geschäfts-führer der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle.
Lehrlingsausschuss
Tätigkeit der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle:
Schwerpunktmäßige Auflistung:
Lehrvertragsanerkennung
•
Lehrbetriebs- und Praxisbetriebsanerkennung•
Organisation von Facharbeiter- undMeister-•
kursenInformation über
Berufsausbildungsmöglich-•
keitenBegutachtung von Gesetzen und
Verordnun-•
gen und Abgabe von Stellungnahmen Betreuung der Kursteilnehmer•
Erarbeitung neuer Ausbildungspläne•
Erarbeitung von Kursunterlagen•
Mithilfe bei der Vermittlung von Praxisplätzen•
und Praktikantinnen und Praktikanten.Berufsinformation
Regelmäßige Veröffentlichungen und Kundma-chungen im „Mitteilungsblatt der Burgenländischen
Landwirtschaftskammer“ und auf der Homepage (www.lehrlingsstelle.at) über die unterschiedlichen Berufsausbildungsmöglichkeiten in der land- und forstwirtschaftlichen Berufsausbildung, die Art und Anzahl der Lehrberufe und deren Inhalte. Weiters wird auf das Kursangebot der Lehrlings- und Fach-ausbildungsstelle aufmerksam gemacht, wobei speziell auf die Lehre und den zweiten Bildungs-weg im Bereich Landwirtschaft, Weinbau und neuerdings Pferdewirtschaft hingewiesen wird.
Neu entworfene Informations-Folder und Plakate in den Landwirtschafltichen Bezirksreferaten sol-len auf die Kurse im 2. Bildungsweg aufmerksam machen und eine Erstinformation darstellen.
Lehrbetriebe
Gemäß § 9 Abs. 4 der Land- und Forstwirtschaftli-chen Berufsausbildungsordnung 1993 erlischt die Anerkennung als Lehrbetrieb, wenn über einen Zeitraum von zehn Jahren kein Lehrling im Betrieb ausgebildet worden ist.
Allerdings wurde 2009 kein Lehrbetrieb aner-kannt. Die Lehrlings- und Fachausbildungsstelle ist trotzdem Anlaufstelle und erster Ansprechpart-ner, wenn es um eine Erstinformation geht. Die sicherheitstechnische Kontrolle der Lehrbetriebe wird durch die Land- u. Forstwirtschaftsinspektion beim Amt der Bgld. Landesregierung und durch die Lehrlings- und Fachausbildungsstelle durch-geführt.
Genehmigte Lehrverträge und Lehranzeigen Im Berichtszeitraum 2009 wurde 1 neuer Lehrver-trag im Bereich Gartenbau abgeschlossen. Für 2009 wurde keine Auflösung eines Lehrverhältnis-ses registriert.
Heimlehre und Fremdlehre
(im Jahr 2009 in Ausbildung stehende Lehrlinge) Fremdlehre: 3 Personen
•
Zurzeit befindet sich ein Lehrling in Heimlehre.•
Lehrlingsstand 2009
Tabelle 4.4: Lehrlingsstand mit 31.Dezember
2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Landwirtschaft 0 1 1 1 0 0 0 0 0
Weinbau und Kellerwirtschaft 0 1 2 0 0 0 1 1 1
Ländliche Hauswirtschaft 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Obstbau 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Forstwirtschaft 0 0 0 0 1 1 1 1 0
Gartenbau 1 5 7 6 5 7 7 8 3
Geflügelwirtschaft 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Fischerei 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Feldgemüsebau 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Bienenwirtschaft 0 0 0 0 0 0 0 0 0
SUMME 1 7 10 7 6 8 9 10 4
Q: Land- und Forstwirtschaftliche Lehrlings- und Fachausbildungsstelle
Geprüfte Facharbeiter
Bis Ende des Jahres 2009 erhöhte sich die Zahl der land- und forstwirtschaftlichen Facharbei-ter um 124 auf 2.973. Von diesen Absolventen schlossen 54 ihre Ausbildung im Rahmen der von der Lehrlings- und Fachausbildungsstelle angebo-tenen Kurse ab.
Facharbeiterkurse:
Die Situation der Facharbeiterausbildung sowohl in den Fachschulen als auch im zweiten Bildungs-weg ist als sehr positiv zu bezeichnen. Die Zahl der Facharbeiter ist in den vergangenen Jahren deutlich gestiegen. Das Jahr 2009 brachte wieder einen immensen Anstieg an Facharbeitern im Bur-genland.
Im Jahr 2009 fand kein Facharbeiterkurs Pfdewirtschaft statt. Das Potential scheint hier er-schöpft, da das Interesse bei Einführung des Kur-ses vor einigen Jahren sehr groß war und viele Interessenten bereits damals die Möglichkeit des Kursbesuches genutzt haben. Die Facharbeiter-ausbildung im zweiten Bildungsweg ist hauptsäch-lich mit der Koppelung an die Jungübernehmerför-derung zu erklären.
Bei den Teilnehmern handelt es sich meist um Personen zwischen 25 und 45 Jahren. Die guten Prüfungsergebnisse spiegeln das Engagement der Vortragenden und der Kursteilnehmer wider.
Auch in den Fachschulen steigt seit den letzten Jahren die Anzahl der Absolventen kontinuierlich.
Dazu trägt auch die Kooperation der LFS Eisen-stadt mit der HAK Neusiedl und die Fachrichtung Pferdewirtschaft in der LFS Güssing bei.
Besonders die Fachschule für Agrar- und Famili-enmanagement in Neusiedl / See hat steigende Schülerzahlen. Auch hier konnte die Anzahl der Facharbeiter der Ländlichen Hauswirtschaft ge-steigert werden.
Meisterkurse:
Im Jahr 2009 wurde leider kein Meisterkurs ge-startet. Es befinden sich aber momentan 51 Per-sonen in der Ausbildung zum Meister.
Im Jahr 2009 wurde auch kein Meisterkurs abge-schlossen, da vor 3 Jahren kein Kurs zustande gekommen ist.
Dennoch ist die Entwicklung in den Meisterkursen als positiv anzusehen.
Tabelle 4.5: Kurse und TeilnehmerInnen
Art der Veranstaltung Kurse TeilnehmerInnen Weinbau/Kellerwirtschaft
Facharbeiterkurs 2008 - 2009 1 15
Facharbeiterkurs 2009 - 2010 1 10
Meisterkurs 2006 - 2008 1 14
Meisterkurs 2007 - 2009 1 18
Meisterkurs 2008 - 2010 1 16
Landwirtschaft
Facharbeiterkurs 2008 - 2009 2 47
Facharbeiterkurs 2009 - 2010 2 48
Meisterkurs 2007 - 2009 1 8
Meisterkurs 2008 - 2010 1 9
Total 11 187
Q: Land- und Forstwirtschaftliche Lehrlings- und Fachausbil-dungsstelle
Tabelle 4.7: Anzahl der Facharbeiterprüfungen (Fachschulen & Facharbeiterkurse)
Art der Prüfung 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009
Landwirtschaft 21 28 33 30 27 10 26 29 64
WB - Kellerwirtschaft 23 41 57 57 46 38 40 34 23
Obstbau 0 0 0 0 0 0 0 0 0
Forstwirtschaft 0 0 0 0 0 0 1 0 0
Gartenbau 0 8 2 0 0 0 0 0 0
Pferdewirtschaft 8 9 13 19 0 16 14 18 16
Imkerei 0 2 0 0 0 0 0 0 0
Ländl. Hauswirtschaft 0 6 7 8 0 17 19 20 21
TOTAL 52 94 112 114 91 81 100 101 124
Q: Land- und Forstwirtschaftliche Lehrlings- und Fachausbildungsstelle
Die zweimal pro Jahr stattfindenden Geschäfts-führertagungen standen im Zeichen vieler Verän-derungen. Auf der Tagesordnung standen Bera-tungen über folgende Punkte:
Facharbeiterausbildung Pferdewirtschaft
•
durch die FachschulenErhebung/Infoaustausch
„Lehrabschlussprü-•
fungen im Gartenbau“- Prüfung
- Prüfungsausbildung- und ordnung
- Kriterien für die Lehrbetriebsanerkennung im Gartenbau
Lehrbetriebsförderung NEU
•
Vorbereitungslehrgänge zumFacharbeiter-•
kurs im Selbststudium - Diskussion Ausbildungsplan Forstfacharbeiter•
QM Bundes-LFA•
Projektbericht Biomasse•
Projektbericht Betriebs- undHaushaltsma-•
nagementImplementierung einer Arbeitsgruppe zur
Wei-•
terentwicklung der Meisterausbildung:Vereinheitlichung, Lernfelddidaktik, gemein-same Unterlagen
Besonders erwähnenswert ist die Tatsache, dass die Lehrlings- und Fachausbildungsstelle im Jahr 2009 bereits die ersten Förderanträge im Bezug auf die Lehrlingsförderung abgewickel hat.
Zusammenfassung:
Die Facharbeiterkurse verzeichnen steigende Ab-solventen- und Anmeldezahlen. Beim derzeitigen Anmeldestand, kann davon ausgegangen werden, dass die Lehrlings- und Fachausbildungsstelle für das Jahr 2010 alle angebotenen Facharbeiter- und Meisterkurse in allen Sparten durchführen kann.
Tabelle 4.6: Anzahl der Meister im Burgenland
Meister
Landwirtschaft 603
Weinbau u. KW 454
Ländl.Hauswirtschaft 222
Fortstwirtschaft 1
Gartenbau 17
Geflügenwirtschaft 1
Obstbau 16
Imkerei 8
Molkerei/Käserei 2
Summe 2009 1.324
Q: Land- und Forstwirtschaftliche Lehrlings- und Fachausbil-dungsstelle
Beratungstätigkeit der Burgenländischen Landwirtschaftskammer
Das Jahr 2009 war für die Beratungskräfte der Burgenländischen Landwirtschaftskammer sehr arbeitsintensiv. Leider werden seitens der öffent-lichen Hand immer weniger Finanzmittel zur Ab-deckung der Beratungsleistung zur Verfügung gestellt, wodurch es sehr schwer ist, alle Bera-tungserfordernisse abdecken zu können. Aber gerade das Burgenland hat eine große Vielfalt in der landwirtschaftlichen Produktion, welche durch Spezialberater begleitet werden muss. Durch gro-ßen persönlichen Einsatz ist es den Beratungs-kräften aber im Jahr 2009 wieder gelungen, den Bäuerinnen und Bauern ein umfangreiches und qualitativ hochwertiges Beratungs- und Bildungs-angebot zu bieten.
Neben den Landwirten nutzen aber auch zahl-reiche andere Personen bzw. Organisationen die Beratungskompetenz der Landwirtschaftskam-mer. Schüler, Konsumenten, Kleingartenbesitzer usw. wenden sich immer wieder mit ihren Anliegen an die Landwirtschaftkammer und werden, wenn möglich, entsprechend beraten.
Auswertungen der Leistungserfassung
Gemäß Beratervertrag mit dem Bund ist die er-brachte Beratungsleistung der Landwirtschafts-kammer durch Kennzahlen aus einer EDV-unter-stützten Leistungserfassung nachzuweisen. Die Auswertungen geben einen guten Überblick über die Beratungsarbeit der Burgenländischen Land-wirtschaftskammer. Zu erwähnen ist dabei, dass in diesen Zahlen das Overheadpersonal (EDV-Administration, Raumpflegerinnen usw.) nicht mit-berücksichtigt ist.
Beratungsthemen:
Aus der unten stehenden Tabelle geht hervor, dass die am häufigsten gebuchten Beratungsthemen im Jahr 2009 „Ackerbau“, „Wein“ und „Invekos - Be-ratung und Information“ waren. Insgesamt nimmt der Themenbereich „Pflanzenproduktion“ die meiste Beratungszeit in Anspruch. Da Ackerbau und Weinbau die zwei wichtigsten Produktions-bereiche im Burgenland sind, ist dieses Ergebnis wenig überraschend.
Die am häufigsten gebuchten Beratungsthemen:
Thema Stunden %
Ackerbau (inklusive Feldgemüse) 11.070 11,11
Wein 7.699 7,73
Invekos-Beratung und Information 6.964 6,99 Forst- und Holzwirtschaft 4.213 4,29 Biolandbau allgemein 2.100 2,11
Stundenverteilung:
Leistungsbereich Stunden %
Landwirtschaftliche Beratung 51.557 51,74
Förderungsberatung 12.492 12,54
Internes 5.848 5,87
Förderabwicklung und
Interessensvertretung 29.742 29,85
Summen 99.639 100,00
Die oben angeführte Tabelle zeigt, dass die pro-duktionstechnische, betriebswirtschaftliche und persönlichkeitsbildende Beratungs- und Bildungs-arbeit mehr als die Hälfte der Arbeitszeit in An-spruch nimmt. 12,54% werden für Beratung von Förderungen aufgewendet, 5,87 % der Zeit wer-den für Führungs- und Verwaltungsaufgaben so-wie für die eigene Weiterbildung aufgewendet.
Veranstaltungen:
Die Mitarbeiter der Burgenländischen Landwirt-schaftskammer organisieren jedes Jahr hunderte Bildungs- bzw. Vortragsveranstaltungen. Neben den Experten der Landwirtschaftskammer werden auch zahlreiche externe Referenten eingesetzt.
Vor allem die umfangreicheren Veranstaltungen werden über die Bildungseinrichtung der Landwirt-schaftskammer, dem LFI, abgewickelt.
Veranstaltungsstatistik 2009 Bgld. Landwirt-schaftskammer: *, **:
* Es sind auch LFi- Veranstaltungen in der Statistik enthalten
** Ohne Messen, Ausstellungen usw.