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2 Methodik

2.3 Testverfahren

2.3.1 Visuelle Wahrnehmung - Senaptec Sensory Station

Die Messungen zur visuellen Wahrnehmung fanden mittels der Senaptec Sensory Station (Senaptec LLC, Beaverton, USA) statt. Vor Beginn der Messungen füllten die Nachwuchsskirennläuferinnen und -läufer online einen kurzen Fragebogen (siehe Anhang) aus. Die gesamte Testung besteht aus sieben Einzelmessungen, die in die Auswertung miteinbezogen werden. Benötigt wird das Senaptec Tablet gemeinsam mit einem Smartphone Typ Motorola Moto G3 (Motorola Mobility, LLC, Schaumburg, IL), wobei beide Geräte über Bluetooth miteinander verbunden werden. Das Tablet befindet sich auf Augenhöhe der Testperson, dessen Distanz zum Bildschirm je nach Test variiert. Als Distanzhilfe wird ein Teppich verwendet, auf welchem entsprechende Entfernungsmarkierungen zu sehen sind (Abbildung 7). Bevor jeder Test beginnt, läuft auf dem Tablet eine kurze Demonstration der Aufgabe ab, nach einem Doppelklick auf das Tablet erscheint der Begriff „Practice“, die Probandinnen und Probanden führen nun einen kurzen Probedurchlauf der eigentlichen Messung durch. Nach diesem Vortest erscheint der Begriff „Test“, mit erneutem Doppelklick wird die eigentliche Messung gestartet. Bevor der Probedurchgang und die Messung gestartet werden, zählt ein kurzer Countdown herunter. Testkriterium ist es, so viele richtige Aufgaben wie möglich richtig zu lösen (Senaptec, 2020) Die Senaptec Sensory Station ist der Nachfolger eines vergleichbaren computergestützten Systems (Nike Sensory Station), wobei die Reliabilität aller Einzeltests durch Erickson et al. (2011) belegt wurden. Die genauen ICC-Werte gehen aus diesem Artikel nicht hervor.

Abb. 7 Testaufbau Senaptec Sensory Station

2.3.1.1 Optische Klarheit – Visual Clarity (VC)

Die Testperson befindet sich drei Meter vom Tablet entfernt und hält das Smartphone aufrecht vor sich. Auf dem Tabletbildschirm erscheinen Kreise mit einer Öffnung (Abbildung 8; Anm. Abbildung 8 bis Abbildung 10 und Abbildung 12 bis Abbildung 17 aus Senaptec, 2020). Nun ist es Aufgabe der Testperson auf dem Smartphone in die Richtung der Öffnung zu wischen. Während des Tests verringert sich die Größe der Kreise (Senaptec, 2020). Um ein differenziertes Bild über die Sehkraft der zu testenden Person zu bekommen, wird der Test zunächst nur mit dem rechten, dann nur mit dem linken und abschließend mit beiden Augen ausgeführt. Das geschlossene Auge wird mit Hilfe einer Abdeckscheibe (Abbildung 9) verdeckt (Senaptec, 2020).

Abb. 8 Testobjekt Visual Clarity Abb. 9 Abdeckscheibe Auge

2.3.1.2 Kontrastempfindlichkeit – Contrast Sensitivity (CS)

Die Testperson befindet sich drei Meter vom Tablet entfernt und hält das Smartphone aufrecht vor sich. Aufgabe dieser Messung ist es zu erkennen, welche der vier Kreise ein Muster enthält (Abbildung 10). Die Testperson wischt auf dem Smartphone in Richtung des gemusterten Kreises. Während dieses Einzeltests wird die Musterung des Kreises immer schwerer zu erkennen, da sich der Kontrast am Bildschirm verringert (Senaptec, 2020).

Abb. 10 Testobjekt Contrast Sensitivity

2.3.1.3 Tiefenwahrnehmung – Depth Perception (DP)

Dieser Test ist in drei Teile untergliedert. Zunächst befindet sich die Testperson im Abstand von drei Metern zum Tablet, das Smartphone aufrecht vor sich, und trägt eine 3D-Brille (Abbildung 11). Bei den beiden weiteren Teilen der Messung dreht sich die Testperson jeweils um 90° nach rechts und 90° nach links. Aufgabe ist es zu erkennen, welcher der vier Kreise dreidimensional dargestellt ist (Abbildung 12) und auf dem Smartphone in die entsprechende Richtung zu wischen. Die dreidimensionale Darstellung wird im Laufe der Messung immer schwächer (Senaptec, 2020).

Abb. 11 3D-Brille Abb. 12 Testobjekt Depth Perception

2.3.1.4 Nah-Fern-Schnelligkeit – Near-Far Quickness (NF_Q)

Die Testperson befindet sich im Abstand von drei Metern zum Tablet und halten das Smartphone aufrecht vor sich. Nun erscheint abwechselnd auf dem Bildschirm des Tablets und dem Bildschirm des Smartphones ein Kreis mit Öffnung (Abbildung 13), wobei es Aufgabe ist möglichst schnell zur jeweiligen Öffnung hin zu wischen. Im Gegensatz zu den anderen Einzeltests findet dieser Test unter Zeitdruck statt, denn zur Auswertung wird die Anzahl der Bewegungen am Smartphone innerhalb von 30 Sekunden herangezogen (Senaptec, 2020).

Abb. 13 Testobjekt Near-Far Quickness

2.3.1.5 Aufmerksamkeitsspanne – Perception Span (PS)

Die Testperson befindet sich nun eine Armlänge, circa 60 cm, vom Tablet entfernt, sodass sie den Bildschirm berühren kann. Auf dem Bildschirm erscheint eine geometrische Form aus einzelnen Kreisen (Abbildung 14), deren Anzahl im Lauf der Testung zunimmt. Nun werden zeitgleich mehrere Kreise farblich kurz markiert und Aufgabe der Testperson ist es alle zuvor markierten Kreise zu berühren. Nach jeder geometrischen Form muss die Testperson mit OK bestätigen, damit der Test fortgesetzt wird (Senaptec, 2020).

Abb. 14 Testobjekt Perception Span

2.3.1.6 Mehrfache Objektverfolgung – Multiple Object Tracking (MOT)

Die Testperson befindet sich erneut mit einer Armlänge Abstand zum Tablet, auf dessen Bildschirm Gruppen aus Kreisen zu sehen sind (Abb. 15). Pro Gruppe werden Kreise farblich markiert, diese Markierung erlischt und die Kreise beginnen sich umeinander zu bewegen. Nachdem die Bewegung stoppt, ist es Aufgabe der Testperson die zuvor farblich markierten Kreise anzuklicken. Dabei variiert die Anzahl der zu markierenden Kreise von zwei bis vier. Sind alle Kreise ausgewählt bestätigt die Testperson mit OK, um den Test fortzuführen. Während des Tests nimmt das Bewegungstempo, sowie die Anzahl der Kreise zu (Senaptec, 2020).

Abb. 15 Testobjekt Multiple Object Tracking

2.3.1.7 Reaktionszeit – Reaction Time (RT)

Für die letzte Messung der Testbatterie befindet sich die Testperson erneut mit einer Armlänge Abstand zum Bildschirm des Tablets. Vor Beginn dieser Messung muss ausgewählt werden, ob die Testperson Rechts- oder Linkshänder ist. Im Anschluss daran müssen beide Zeigefinger in den Innenkreisen platziert werden, die sich, sobald der Kontakt besteht, blau färben. Aufgabe ist es den Zeigefinger so schnell wie möglich zu lösen, dessen gesamter Kreis sich rot verfärbt (Abbildung 16). Sobald der Zeigefinger gelöst wird, verschwindet die Verfärbung des Kreises und beide Finger werden erneut in den Innenkreisen platziert (Senaptec, 2020).

Abb. 16 Testobjekt Reaction Time

2.3.1.8 Auswertung Senaptec Sensory Station

Nach Ende aller Einzeltests werden die Ergebnisse in einem Spinnendiagramm dargestellt (Abbildung 17). Umso höher die erreichte Punktzahl bei einem Test, umso besser ist das Ergebnis der Testperson. Jedes Ergebnis wird mittels eines Punktes auf der Zielscheibe veranschaulicht, umso weiter sich der Punkt am Rand befindet, umso besser ist die Leistung der Testperson. Die Daten werden mit der Senaptec Datenbank für die ausgewählte Sportart der Testperson abgeglichen, gleichzeitig werden die eben entstandenen Daten in die Senaptec Datenbank eingespeist, um repräsentativere Normwerte zu generieren. Der berechnete Gesamtscore ergibt sich als Mittelwert aus den Ergebnissen aller einzelnen Testitems (Senaptec, 2020).

Abb. 17 Spinnendiagramm – Auswertung