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Die vorliegende Arbeit stellte die Relevanz der einzelnen Teilbereiche für die Leistung von Nachwuchsskirennläuferinnen und -rennläufern vor. Die Ergebnisse deuten im Ganzen auf Zusammenhänge hin, einzelne signifikante Zusammenhänge konnten aufgezeigt werden. Im Folgenden werden Übungen vorgestellt, die die einzelnen Teilbereiche miteinander gemeinsam trainieren und den Fokus auf vermehrte sensorische Integration in motorische Aufgaben legen.

5.1 Peripheres Sichtfeld – Test(Schmid-Fetzer, 2018) MATERIAL: /

Abb. 21 Ausgangsposition – Ü1 Abb. 22 Ausführung – Ü1

AUSGANGSPOSITION:

Arme seitlich ausgestreckt, Ellbogen sind im rechten Winkel gebeugt. Blick geradeaus gerichtet auf Punkt auf Augenhöhe. Athletin oder Athlet führt die Arme so weit nach hinten, dass die Finger nicht mehr im peripheren Blickfeld sind.

AUSFÜHRUNG:

Der Zeige- und Mittelfinger werden gleichzeitig gebeugt und gestreckt (Anführungszeichen-Symbol), dabei wird der Arm Stück für Stück weiter nach vorne bewegt. Sobald die Bewegung im peripheren Blickfeld wahrgenommen wird, wird die Bewegung gestoppt und der andere Arm getestet.

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Test gibt Aufschluss über Seitigkeit der Testperson. Zudem ist ein eingeschränktes peripheres Blickfeld ein Indikator für ein erhöhtes Stresslevel/ höhere Belastung des zentralen Nervensystems. Test regelmäßig wiederholen, um Verbesserungen zu erkennen.

5.2 Sehgenauigkeit MATERIAL:

Tablet oder Vision Cards 4 Minihürden oder Ähnliches Evtl. Augenklappe

Hinweis: Vision Cards sind käuflich zu erwerben oder zum Download unter https://www.vision-training.com/d/index.html [Stand: 07.Juli 2021]

Abb. 23 Ausgangsposition – Ü2 Abb. 24. Beidbeinige Übungsausführung – Ü2

Abb. 25. Einbeinige Übungsausführung – Ü2

AUSGANGSPOSITION:

Athletin oder Athlet steht in der Mitte eines Vierecks aus Mini-Hürden. Vision Card/

Tablet befindet sich ungefähr 3 m entfernt an der Wand auf Augenhöhe.

AUSFÜHRUNG:

Sportlerin oder Sportler überspringt die Hürden in Richtung der Kreisöffnung so schnell wie möglich. Die Größe der Kreise verändert sich.

VARIATIONEN:

• Einbeinig springen

• Hürdenhöhe variieren

• Position der Vision Cards variiert à mehr in peripheres Sichtfeld

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Beide Augen sollten gleichermaßen aber auch einzeln trainiert werden. Liegt auf einem Auge ein Defizit vor, so kann dieses stärker trainiert werden, indem das bessere Auge mit der Augenklappe verdeckt wird.

Um die Kontrastsensitivität zu erschweren, kann zusätzlich eine Sonnenbrille bei ausgeschaltetem Licht in der Halle getragen werden.

5.3 Akkomdationsübung (Schmid-Fetzer, 2018) MATERIAL:

2 Buchstaben-/ Zahlenkarten

Hinweis: Buchstaben-/Zahlenkarten sind käuflich zu erwerben oder zum Download unter https://www.vision-training.com/d/index.html [Stand: 07.Juli 2021]

Abb. 26 Ausgangsposition – Ü3

Abb. 27 Einbeinige Übungsausführung auf instabiler Unterlage – Ü3

AUSGANGSPOSITION:

Athletin oder Athlet hält Karte mit kleineren Buchstaben/ Zahlen mit ausgestrecktem Arm vor sich, Karte mit größeren Buchstaben/ Zahlen wird auf Augenhöhe in ca. 3 m Entfernung aufgehängt.

AUSFÜHRUNG:

Sportlerin oder Sportler liest nun abwechselnd Buchstabe/ Zahl von der nahen und entfernten Karte vor. Leserichtung kann variieren, soll aber zu Beginn für beide Karten gleich sein.

VARIATIONEN:

• Beidbeinig stehen auf MFT-Platte/ Airex-Pad/ Bosu-Ball.

• Einbeinig stehen auf MFT-Platte/ Airex-Pad/ Bosu-Ball.

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Karte kann auch in größerer Entfernung aufgehängt oder aufgestellt werden. Wichtig ist, dass die Buchstaben gerade noch scharf gesehen werden können.

5.4 Achter-Gang (Schmid-Fetzer, 2018) MATERIAL:

2 Markierungen (Slalomstangen oder Hütchen) Visuelles Ziel

Abb. 28 – 30 Ausführung im Gehen – Ü4

Abb. 31 – 33 Ausführung im Laufen – Ü4

AUSGANGSPOSITION:

Beide Markierungen werden im Abstand von 3 bis 4 Metern in einer Linie aufgestellt.

Das visuelle Ziel wird parallel zu den Markierungen in der Mitte an der Wand angebracht.

AUSFÜHRUNG:

Sportlerin oder Sportler beginnt in Achter-Form um beide Markierungen zu gehen, wobei der Blick ständig auf das visuelle Ziel gerichtet ist.

VARIATIONEN:

• Achter-Gang im Laufen statt Gehen ausführen

• Hütchen im Sand aufstellen à Ausführung barfuß

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Um zu kontrollieren, ob ständiger Blickkontakt zum visuellen Ziel gehalten wird, kann ein Laserpointer wie eine Stirnlampe am Kopf getragen werden.

Werden die Hütchen im Sand aufgestellt, wird der taktile Analysator stärker miteinbezogen. Gleichzeitig wird die Stabilität im Fuß-Knöchel-Bereich trainiert.

5.5 Multiple Object Tracking – Achter-Gang MATERIAL:

2 Markierungen Tablet/ Laptop

Abb. 34 Blick ist während dem Achter-Gang auf Laptop gerichtet – Ü5

Abb. 35 Richtige Kreisauswahl – Ü5

AUSGANGSPOSITION:

Aufbau des Achter-Gangs (siehe 4.)

AUSFÜHRUNG:

Sportlerin oder Sportler beginnt in Achter-Form um beide Markierungen zu gehen, wobei der Blick ständig auf das Tablet und die sich bewegenden Kreise gerichtet ist.

Sobald die Kreise stoppen wird der markierte Kreis ausgewählt.

VARIATIONEN:

• Achter-Gang im Laufen statt Gehen ausführen

• Hütchen im Sand aufstellen à Ausführung barfuß

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Erstellung des Multiple-Object Tracking über Powerpoint. Hier können Kreise in beliebigen Pfaden animiert werden. Anzahl der markierten Kreise und Bewegungsgeschwindigkeit langsam steigern. Werden die Hütchen im Sand aufgestellt, wird der taktile Analysator stärker miteinbezogen. Gleichzeitig wird die Stabilität im Fuß-Knöchel-Bereich trainiert.

5.6 Multiple Object Tracking – Sprungkoordination MATERIAL:

Mini-Hürden/ Speedy Jumps oder Ähnliches Hürden

Tablet/ Laptop

Abb. 36 Sprungparcours – Beispiel – Ü6 Abb. 37. Beidbeiniges Springen – Ü6

Abb. 38 Richtige Kreisauswahl – Ü6

AUSGANGSPOSITION:

Es wird ein Sprungkoordinationsparcours aufgebaut, der zunächst ohne den Einbezug des Multiple Object Trackings absolviert wird.

AUSFÜHRUNG:

Sportlerin oder Sportler prägt sich den markierten Kreis ein, sobald sich die Kreise bewegen wird der kurze Sprungparcours absolviert. Sobald die Kreise stoppen, wird der markierte Kreis ausgewählt.

VARIATIONEN:

• Hürdenhöhe variieren

• Einbeiniges Überspringen der Hürden

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Erstellung des Multiple-Object Tracking über Powerpoint möglich. Hier können Kreise in beliebigen Pfaden animiert werden. Anzahl der markierten Kreise und Bewegungsgeschwindigkeit langsam steigern. Länge des Sprungparcours sollte an die Dauer der Kreisbewegungen anpassen.

5.7 Perception Span MATERIAL:

Farbige Hütchen Laufpläne

Abb. 39 Einprägen des Laufplans – Ü7 Abb. 40 Übungsausführung – Ü7

AUSGANGSPOSITION:

Hütchen werden in einem 5x5 Meter großen Quadrat verteilt. Athletin oder Athlet steht mit dem Rücken zu den Hütchen.

AUSFÜHRUNG:

Sportlerin oder Sportler bekommt 5 Sekunden lang eine Farbreihenfolge angezeigt und muss anschließend so schnell wie möglich die Hütchen in der entsprechenden Farbreihenfolge ablaufen.

VARIATIONEN:

• Anzeigezeit verkürzen

• Hütchen bekommen Zahlen. Statt Farben-Laufplan wird dann eine Zahlenreihenfolge abgelaufen.

• Hürden zum überspringen

• Hütchen stehen im Sand à Übungsausführung barfuß

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Zur Gewöhnung sollte mit drei bis vier Hütchen pro Durchgang gestartet werden, bevor die Anzahl schrittweise erhöht wird.

Stehen die Hütchen in der Weitsprunggrube/ Beachvolleyballfeld, erfolgt gleichzeitig ein Kraftausdauertraining durch die Sprints im Sand. Zudem wird durch den

instabilen Untergrund die Sensomotorik durch den taktilen Analysator mittrainiert.

5.8 Reaktionsschnelligkeit MATERIAL:

Koordinationsleiter oder Reifen Hürden

Speedy Jumps/ Mini-Hürden oder Ähnliches Farbige Hütchen

Tablet mit Zufallsgenerator (Online oder als App)

Abb. 41 Start des Sprungparcours – Ü8 Abb. 42. Ausführung Sprungparcours – Ü8

Abb. 43 Richtige Hütchenauswahl – Ü8

AUSGANGSPOSITION:

Athletin oder Athlet steht hinter der Startmarkierung, in Sichtweite ist ein Tablet mit dem Zufallsgenerator angebracht. Ein kleiner Koordinationsparcours, bestehend aus Koordinationsleiter/ Reifen, Hürden, Mini-Hürden/ Speedy Jumps wird aufgebaut. Am Ende sind Hütchen in den möglichen Farben des Zufallsgenerators aufgebaut.

AUSFÜHRUNG:

Sportlerin oder Sportler absolviert den Parcours möglichst schnell und berührt abschließend das Hütchen der angezeigten Farbe.

VARIATIONEN:

• Auch als Wettkampf mit mehreren Athletinnen oder Athleten möglich (pro Athletin oder Athlet ein eigener Sprungparcours)

• Für jede Farbe ein eigener Parcours

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Um die Kontrastsensitivität zu erschweren, kann zusätzlich eine Sonnenbrille bei ausgeschaltetem Licht in der Halle getragen werden.

5.9 Kompassschritte - instabil (Schmid-Fetzer, 2018) MATERIAL:

Kompassmarkierungen (Klebeband) MFT-Platte/ Airex-Pad/ Bosu-Ball

Abb. 44 – 46 Übungsausführung – Ü9

Abb. 47 Übungsausführung bei Kommando „Blau“ – Ü9

AUSGANGSPOSITION:

Athletin oder Athlet steht im Einbeinstand auf MFT-Platte/Airex-Pad/ Bosu-Ball.

AUSFÜHRUNG:

Athletin oder Athlet berührt der Reihe nach alle Enden des Kompass mit dem Fuß.

VARIATIONEN:

• Statt mit dem Fuß können Kompassenden auch mit der Hand berührt werden.

• Jedes Kompassende hat eine Farbe. Trainerin oder Trainer nennt eine Farbe, die entsprechend mit dem Fuß berührt werden soll.

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Der Rücken sollte gerade und der Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule gehalten werden. Das visuelle Ziel zunächst auf dem Boden wählen. Wenn das Gleichgewicht gut ist, dann ein Ziel auf Augenhöhe wählen.

5.10 Kompassschritte- beidbeinig (Schmid-Fetzer, 2018) MATERIAL:

Kompassmarkierungen (Klebeband) Ball

Peripheral Awareness Chart

Hinweis: Peripheral Awareness Charts sind käuflich zu erwerben oder zum Download unter https://www.pinterest.com/pin/74379831334519190/ [Stand: 07.Juli 2021]

Abb. 48 Übungsausführung – Ü10 Abb. 49 Variation mit Ball – Ü10

Abb. 50 Variation mit Peripheral Awareness Chart – Ü10

AUSGANGSPOSITION:

Athletin oder Athlet steht im Zentrum des Kompasses, der Blick ist geradeaus gerichtet.

AUSFÜHRUNG:

Athletin oder Athlet berührt der Reihe nach alle Enden des Kompass mit dem Fuß.

VARIATIONEN:

• Athletin oder Athlet steht in der Mitte des Kompasses und führt alle Schritte aus.

Während der Bewegungsausführung wird ein Ball zugepasst, der wieder zurückgepasst werden soll. Wurfrichtung kann geändert werden, Blick sollte immer geradeaus gerichtet bleiben.

• Während der Ausführung mit dem Peripheral Awareness Chart arbeiten

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Bevor mit dem Peripheral Awareness Chart gearbeitet wird, soll der Bewegungsablauf der Beine automatisiert sein, damit der Fokus auf dem visuellen Training liegt.

5.11 Gleichgewichtschallenge MATERIAL:

MFT-Platte/ Airex-Pad/ Bosu-Ball/ Balance-Board

Abb. 51 – 53 Übungsausführung beidbeinig mit offenen Augen – Ü11

Abb. 54 – 56 Übungsausführung einbeinig mit offenen Augen – Ü11

Abb. 57 Übungsausführung mit geschlossenen Augen beidbeinig – Ü11

Abb. 58 Übungsausführung mit geschlossenen Augen einbeinig – Ü11

AUSGANGSPOSITION:

Athletin oder Athlet steht mit beiden Beinen auf dem instabilen Untergrund und versucht das Gleichgewicht stabil zu halten.

AUSFÜHRUNG:

Trainerin oder Trainer gibt Kommandos zu denen verschiedene Armbewegungen ausgeführt werden, ohne dass das Gleichgewicht verloren wird.

VARIATIONEN:

• Einbeinige Übungsausführung

• Übungsausführung mit geschlossenen Augen

• Tempo der Kommandos

• Kann auch als Wettkampf mit mehreren Athletinnen und Athleten durchgeführt werden

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Umso besser das Gleichgewicht gehalten werden kann, umso instabiler kann der Untergrund werden.

5.12 Sprungkoordination und peripheres Sehen MATERIAL:

Mini-Hürden/ Speedy Jumps oder Ähnliches Hürden

Koordinationsleiter/Reifen Farben (Hütchen, Tücher, ...)

Abb. 59 Möglicher Aufbau Sprungparcours – Ü12

Abb. 60 Durchführung Sprungparcours – Ü12

Hinweis: Markiertes rotes Hütchen symbolisiert Trainer-Position im peripheren Sichtfeld

AUSGANGSPOSITION:

Athletin oder Athlet steht zu Beginn des Sprungparcours, den Blick geradeaus auf ein visuelles Ziel gerichtet.

AUSFÜHRUNG:

Der Parcours wird so schnell wie möglich absolviert. Währenddessen werden im peripheren Sichtfeld Farben hochgehalten, welche erkannt und genannt werden müssen.

VARIATIONEN:

• Einbeinige Übungsausführung

• Nicht nur Farben sondern auch Formen im peripheren Sichtfeld

• Sprungkoordination mit Slalomlauf verbinden

KNOTENPUNKTE/HINWEISE:

Zunächst das periphere Sichtfeld bestimmen (vgl. Übung 1). Trainerin oder Trainer sollte sich nur in diesem Bereich aufhalten. Mit zunehmender Erfahrung können die Signale immer mehr am Rand des peripheren Sichtfelds gegeben werden.