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4.1 Intervalltraining von Vielseitigkeitspferden :

4.1.2 Standardstufenbelastungstests

4.1.2.1 Vergleich der einzelnen Stufenbelastungstests –

Stufenbelastungstest 1 (6. Trainingswoche)

Vor diesem SBLT hatten erst zwei Intervallstrainingseinheiten stattgefunden, weshalb kein großer Unterschied zwischen den beiden Gruppen erwartet wurde. Die ermittelten Werte sind in den Abbildungen 4.4 und 4.5 dargestellt. Die absoluten Werte befinden sich im Anhang (Tabelle A 41 – 42 (Laktatwerte), A 49 – A50 (Herzfrequenzwerte)).

Abbildung 4.4 mittlere Laktatwerte [mmol/l] (± sd) der konventionellen (n = 5) und der Intensivgruppe (n = 4) SBLT 1 in der 6. Trainingswoche

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Laktat [mmol/l]

konventionelle Gruppe Intensivgruppe

min Probe

6 10 14 18 22 26 28 30 32 34 36 41 56 86 146

[m/s] 1,5 3,5 6,5 7,5 8,5 9,5 1,5 stehen

Der Verlauf der Laktatleistungskurven beider Gruppen folgte dem bei Stufenbelastungstests bekannten Muster. Die mittleren 0-Werte lagen unterhalb von 1 mmol/l. Erst unter Belastungen ab „Galopp I“ (6,5 m/s bzw. 390 m/min) beginnen die Laktatwerte deutlich anzusteigen. Die Maximalwerte werden am Ende der höchsten Galoppstufe (9,5 m/s bzw. 590 m/min) erreicht. Zwei Stunden nach Ende der Belastungen wird das Ruhelaktatniveau wieder erreicht. Zwischen Intensiv- und konventioneller Gruppe konnte kein signifikanter Unterschied festgestellt werden.

Allerdings liegt der Laktatwert ab der vierten Galoppstufe der konventionellen Gruppe stets über dem der Intensivgruppe. Die Erholungsphase ist bei beiden Gruppen ähnlich, ab der 56. min liegen die Wertepaare wieder eng beieinander.

Pferd Nr. 17 ließ sich in der vierten Galoppstufe trotz Treibens zurückfallen und stoppte so das Laufband, es wurde sofort wieder gestartet und der Test zu Ende geführt. Bei Pferd Nr. 18 rutschte der Venenkatheter in der 14. min heraus. Das Laufband wurde kurz gestoppt und der Katheter erneuert. Auf Grund der Unterbrechung wurden die Herzfrequenz dieses Tieres aus der Wertung genommen.

Zum Vergleich der Herzfrequenzen wurden die jeweiligen Werte jedes Pferdes gemittelt. Des weiteren wurden wieder die Mittelwerte der einzelnen Gruppen gebildet.

Abbildung 4.5 mittlere Herzfrequenzen [S/min] und Standardabweichung (SD) der konventionellen Gruppe (n = 5) und der Intensivgruppe (n = 3) SBLT 1, 6. Trainingswoche

0 50 100 150 200 250

Herzfrequenz [S/min]

konventionelle Gruppe Intensivgruppe

Auch der Verlauf der mittleren Herzfrequenzen folgte dem bekannten Muster. Mit steigender Geschwindigkeit stiegen auch die Herzfrequenzen an. Nach Beendigung der vierten Galoppstufe fielen die Herzfrequenzen steil ab. Die mittlere Herzfrequenz in der 15 minütigen Erholungsphase lag bei etwas 100 S/min. Es fällt auf, dass die Herzfrequenzen der Intensivgruppe in der dritten und vierten Galoppstufe und in der Erholungsschrittphase über denen der konventionellen Gruppe liegen. Dieser Unterschied ließ sich nicht statistisch absichern.

Im ersten SBLT zu Beginn der Intervalltrainingsphase konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Trainingsgruppen ermittelt werden. Dies war auch nach erst zwei Intervalltrainingseinheiten nicht zu erwarten gewesen.

Stufenbelastungstest 2 (13. Trainingswoche)

Der zweite SBLT fand in der 13. Trainingswoche statt. Die Auswertung erfolgte analog zum ersten SBLT. Dieser Test markiert das Ende der ersten Konditionstrainingsphase. Die ermittelten Werte sind in den Abbildungen 4.6 und 4.7 dargestellt. Die absoluten Werte befinden sich im Anhang (Tabelle A43 – A44 (Laktatwerte), A51 – A52 (Herzfrequenzwerte)).

Abbildung 4.6 mittlere Laktatwerte [mmol/l] und Standardabweichung (SD) der konventionellen (n = 5) und der Intensivgruppe (n = 4) SBLT 2, 13. Trainingswoche

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Laktat [mmol/l]

konventionelle Gruppe Intensivgruppe

Signifikanter Unterschied (p< 0,05, T-Test) zwischen Intensiv- und konventioneller Gruppe min

Probe

6 10 14 18 22 26 28 30 32 34 36 41 56 86 146

[m/s] 1,5 3,5 6,5 7,5 8,5 9,5 1,5 stehen

Die Laktatwerte folgten wieder dem bekannten Muster. Zwischen beiden Gruppen kann man deutlich unterschiedliche Werte erkennen. Sind die Laktatwerte bis zur zweiten Galoppstufe (7,5 m/s bzw. 450 m/min) noch annähernd gleich, beginnen sie ab der dritten Galoppstufe (8,5 m/s bzw. 510 m/min) zu divergieren, wobei die Werte der konventionellen Gruppe konsistent über denen der Intensivgruppe liegen.

Statistisch ist dieser Unterschied aber in der 36. min (10 min nach Ende der Belastung) abgesichert (p < 0,05, t-Test). Zwei Stunden nach der Belastung ist der Ruhewert nahezu wieder erreicht.

Die Belastungsintensität im Intervalltraining lag mit einer Geschwindigkeit von 460 – 475 m/min (7,7 – 7,9 m/s) unterhalb der Geschwindigkeiten der Galoppstufe III (510 m/min bzw. 8,5 m/s) und Galoppstufe IV (590 m/min bzw. 9,5 m/s). Der geringere Laktatwert der Intensivgruppe in der dritten und vierten Galoppstufe lässt auf eine bessere Kondition dieser Pferde gegenüber den Pferden der konventionellen Gruppe in diesem Bereich schließen. Das heißt, dass eine zusätzliche Sprungbelastung während des Intervalltrainings lässt eine bessere Kondition erwerben.

Pferd Nr. 17 musste ab der 24. min deutlich getrieben werden. Pferd Nr. 18 brach den Test in der 25. min trotz verbalen Treibens und leichtem Gerteneinsatzes ab.

Auch im zweiten SBLT konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen den Mittelwerten der Herzfrequenzen der beiden Gruppen ermittelt werden.

Abbildung 4.7 mittlere Herzfrequenzen [S/min] (± sd) der konventionellen Gruppe (n= 5) und der Intensivgruppe (n = 4) SBLT 2, 13.

Trainingswoche

50 100 150 200 250

Herzfrequenz [S/min]

konventionelle Gruppe Intensivgruppe

Wieder liegen die Herzfrequenzen (Abbildung 4.7) der Intensivgruppe geringfügig, aber konsistent, über denen der konventionellen Gruppen. Die niedrigeren Herzfrequenzen der konventionellen Gruppe könnten auf eine bessere Kondition dieser Gruppe gegenüber der Intensivgruppe hinweisen, was der Interpretation der Laktatwerte widersprechen würde.

8 Wochen nach Beginn des Intervalltrainings kann man im SBLT trainingsbedingte Veränderungen in Form einer schnelleren Laktatclearance der Intensivgruppe gegenüber der konventionellen Gruppe erkennen.

Stufenbelastungstest 3 (20. Trainingswoche)

Die Ergebnisse des dritten SBLT in der 20. Trainingswoche sind in den Abbildungen 4.8 und 4.9 dargestellt. Sämtliche Werte finden sich im Anhang (Tabelle A45 – 46 (Laktatwerte), A53 – A54 (Herzfrequenzwerte)).

Abbildung 4.8 mittlere Laktatwerte [mmol/l] (± sd) der konventionellen (n = 5) und der Intensivgruppe (n = 3) SBLT 3 in der 20.

Trainingswoche

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Laktat [mmol/l]

Konventionelle Gruppe Intensivgruppe

min Probe

6 10 14 18 22 26 28 30 32 34 36 41 56 86 146

[m/s] 1,5 3,5 6,5 7,5 8,5 9,5 1,5 stehen

Tendenziell zeigten die Ergebnisse dieses Testes den gleichen Verlauf wie die des zweiten SBLT. Wieder sind keine signifikanten Unterschiede zwischen den beiden Gruppen festzustellen. Die in der zweiten Intervalltrainingsphase, die diesem Test direkt voranging, gerittene Geschwindigkeit lag bei 500 m/min (8,3 m/s), was in etwa der Galoppstufe 3 (8,5 m/s bzw. 510 m/min) entspricht. Der in dieser Stufe und der folgenden Stufe deutlich, aber nicht signifikant, niedrigere Laktatwert der

Intensivgruppe, spricht für eine bessere Ausdauerleistung der Intensivgruppe gegenüber der konventionellen Gruppe. Auffällig sind die hohen

Standardabweichungen 26 – 34 min Proben.

Bei der Betrachtung der mittleren Herzfrequenzen zeigt sich ein ähnliches Muster wie in den vorangegangenen SBLTs. Die Herzfrequenz steigt erst zu Beginn der Galoppstufen deutlich über 100 S/min an, während in der Erholungsphase die Werte wieder im Bereich von 100 S/min liegen.

Abbildung 4.9 mittlere Herzfrequenzen [S/min] (± sd) der konventionellen Gruppe (n = 5) und der Intensivgruppe (n = 3) SBLT 3 in der 20.

Trainingswoche

0 50 100 150 200 250

Herzfrequenz [S/min]

konventionelle Gruppe Intensivgruppe

[m/s] 1,5 3,5 6,5 7,5 8,5 9,5 1,5

Schritt I Trab Galopp I Galopp II Galopp III Galopp IV Schritt II

Pferd Nr. 18 brach den Test in der 24. min trotz verbaler Aufforderungen und leichten Gerteneinsatzes ab.

Auch diesmal sind die Werte der Intensivgruppe in der Trabstufe und den Galoppstufen höher als die der konventionellen Gruppe, ohne das dieser Unterschied statistisch abzusichern ist.

Im dritten SBLT, am Ende der Intervalltrainingsphase kann man deutlich, allerdings nicht signifikante, niedrigere Laktatwerte der Intensivgruppe in allen Galoppstufen und während der Erholung feststellen. Dies weist auf einen besseren Trainingserfolg für die Intensivgruppe hin.

Stufenbelastungstest 4 (25. Trainingswoche)

Nach dem dritten SBLT war die eigentliche Trainingsphase der Pferde für die Saison 2003 abgeschlossen. Ihr folgte ein vierwöchiges abtrainieren der Pferde mit sukzessiv geringer werdenden Belastungen. Im Anschluss fand der vierte und letzte SBLT statt. Bei der Betrachtung der mittleren Laktatwerte während und nach der Belastung (siehe Abbildung 4.10) erkennt man das gleiche Bild wie in den vorangegangenen Tests. Die Werte der konventionellen Gruppe liegen wieder, wenn auch nicht signifikant über denen der Intensivgruppe. Alle Werte befinden im Anhang (Tabelle A47 – A48 (Laktatwerte), A55 – A56 (Herzfrequenz)).

Pferd Nr. 18 brach den Test wieder in der 24. min ab. Die mittleren Herzfrequenzen kurz vor dem Abbruch des Tests bei diesem Pferd betrugen 177 S/min beim zweiten und dritten SBLT und 192 S/min beim vierten SBLT. Die maximalen Laktatwerte lagen zwischen 3,82 und 5,72 mmol/l. Dies deutet darauf hin, dass das Pferd nicht übermäßig gefordert worden war, und nicht aus Erschöpfung abbrach.

Möglicherweise hatte Pferd Nr. 18 gelernt, die Belastung durch zurückfallen lassen abzubrechen. Ähnliches wurde bereits bei Pferd Nr. 17 von HENNINGS (2001) beobachtet.

Abbildung 4.10 mittlere Laktatwerte [mmol/l] (± sd) der konventionellen (n = 5) und der Intensivgruppe (n = 3) SBLT 4 in der 25.

Trainingswoche

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Laktat [mmol/l]

Konventionelle Gruppe Intensivgruppe

signifikanter Unterschied (p< 0,05, t-Test) zwischen Intensiv- und konventioneller Gruppe

Auch im letzten Belastungstest konnten keine signifikanten Unterschiede der mittleren Herzfrequenz zwischen beiden Gruppen festgestellt werden. Die mittleren Herzfrequenzen der Galoppstufen zeigten hier ein etwas anderes Bild als in den vorangegangenen SBLTs, da die Intensivgruppe nur in den letzten beiden Galoppstufen und nicht in allen, höher als lag die mittlere Herzfrequenz der konventionellen Gruppe (Abbildung 4.11).

min Probe

6 10 14 18 22 26 28 30 32 34 36 41 56 86 146

[m/s] 1,5 3,5 6,5 7,5 8,5 9,5 1,5 stehen

Abbildung 4.11 mittlere Herzfrequenzen [S/min] (± sd) der konventionellen Gruppe (n = 5) und der Intensivgruppe (n = 3) SBLT 4 in der 25. Trainingswoche

0 50 100 150 200 250

Herzfrequenz [S/min]

konventionelle Gruppe Intensivgruppe

Hier fällt besonderes auf, dass die Mittelwerte der zweiten und dritten Galoppstufe bei der konventionellen Gruppe identisch sind. Es ist zu erwähnen, das bei Pferd Nr.

12, die mittlere Herzfrequenz für die Galoppstufe III bei lediglich 118 S/min, bei Galoppstufe IV bei 108 S/min lag (Tabelle A55). Da dies allen bisherigen Erfahrungen widerspricht, sind diese Werte eventuell mit einem technischen Fehler der Pulsuhr bzw. der Elektroden zu erklären. Es gelang nicht die Ursache aufzuklären. Berechnet man den Mittelwert noch einmal ohne Pferd Nr. 12, kommt man auf einen Wert von 178 S/min für Galoppstufe III und einen Wert von 190 S/min für Galoppstufe IV. Mit diesen Werten ergibt sich kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen und die Intensivgruppe liegt lediglich in der Galoppstufe III über den Werten der konventionellen Gruppe.

Auch nach einem vierwöchigen Abtrainieren zeigt die Intensivgruppe noch immer einen deutlichen, aber nicht signifikanten , Trainingsvorteil gegenüber der konventionellen Gruppe.

4.1.2.2 Längsschnitt der Standardbelastungstests – Ergebnisse in Bezug auf die konventionelle und Intensivgruppe

Die Ergebnisse der SBLTs im Längsschnitt weisen nur wenige signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen SBLT auf (Tabelle 4.6, Abbildung 4.12 und 4.13).

[m/s] 1,5 3,5 6,5 7,5 8,5 9,5 1,5

Schritt I Trab Galopp I Galopp II Galopp III Galopp IV Schritt II

Abbildung 4.12 Vergleich der Laktatmittelwerte (± sd) der konventionellen Gruppe während der SBLTs 1

2

2 3 4 5 6 7 8 9

Laktat [mmol/l]

SBLT 1 (n=5) SBLT 2 (n=5) SBLT 3 (n=5) SBLT 4 (n=5)

Abbildung 4.13 Vergleich der Laktatmittelwerte (± sd) der Intensivgruppe während der SBLTs 1

2

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Laktat [mmol/l]

SBLT 1 (n=4) SBLT 2 (n=4) SBLT 3 (n=3) SBLT 4 (n=3)

3

min Probe 0 6 10 14 18 22 26 28 30 32 34 36 41 56 86 146

[m/s] 1,5 3,5 6,5 7,5 8,5 9,5 1,5 stehen

signifikanter Unterschied (p < 0,05, t –Test) zwischen den SBLTs

Tabelle 4.6 Signifikanzmatrix der Laktatmittelwerte zwischen den SBLTs konventionelle Gruppe Intensivgruppe

SBLT 4 SBLT 4

SBLT 1 10

SBLT 1 0

SBLT 3 0, 10

SBLT 3 0

0 = Ruhewert, 10 = Probe 10 min nach Beginn (Ende Trab)

↑ = Wert signifikant (p < 0,05, t – Test) höher als im vorangegangenen SBLT

Bei Betrachtung der beiden Gruppen stellt sich das Bild uneinheitlich dar. Die mittleren Laktatwerte, insbesondere die Maximalwerte, der konventionellen Gruppe stiegen von SBLT zu SBLT stetig, aber nicht signifikant, an. Es kann aus diesen Daten für das vorgelegte Trainingsprogramm nicht auf einen signifikanten Trainingserfolg geschlossen werden. Bei der Intensivgruppe schwanken die Maximallaktatwerte von Test zu Test. Die niedrigsten Werte werden während des vierten SBLT gemessen. Dies ist insofern erstaunlich, als dass in den vier Wochen vor dem Test die Pferde deutlich weniger gearbeitet wurden, als in den Intervalltrainingsphasen. An Hand der Laktatwerte beider Gruppen konnte weder ein signifikanter Trainingsfortschritt noch ein Trainingsrückschritt festgestellt werden.

Keine der beiden Gruppen war der anderen in Bezug auf die Laktatwerte signifikant überlegen.

Wie aus den Abbildungen 4.12 und 4.13 ersichtlich wird, sind die Herzfrequenzen beim Vergleich von SBLT 2 und 3 im zweiten Test allgemein höher als im dritten. Die mittleren Herzfrequenzen des 4. SBLT sind im Allgemeinen die höchsten.

Signifikante (p < 0,05, t-Test) Unterschiede sind in Tabelle 4.7 verzeichnet.

Abbildung 4.14 Vergleich der mittleren Herzfrequenzen (± sd) der konventionellen Gruppe während der SBLTs

0 50 100 150 200 250

Herzfrequenz [S/min]

SBLT 1 (n=5) SBLT 2 (n=5) SBLT 3 (n=5) SBLT 4 (n=5)

signifikanter Unterschied (p < 0,05, t –Test) zwischen den SBLTs

Abbildung 4.15 Vergleich der mittleren Herzfrequenzen (± sd) der Intensivgruppe während der SBLTs

0 50 100 150 200 250

Herzfrequenz [S/min]

SBLT 1(n=3) SBLT 2 (n=4) SBLT 3 (n=3) SBLT 4 (n=3)

signifikanter Unterschied (p < 0,05, t –Test) zwischen den SBLTs

[m/s] 1,5 3,5 6,5 7,5 8,5 9,5 1,5

Schritt I Trab Galopp I Galopp II Galopp III Galopp IV Schritt II

[m/s] 1,5 3,5 6,5 7,5 8,5 9,5 1,5

Schritt I Trab Galopp I Galopp II Galopp III Galopp IV Schritt II

Der Anstieg der Werte im vierten SBLT im Vergleich zu den vorangegangenen SBLTs lässt vermuten, dass eine trainingsbedingte Erniedrigung der Herzfrequenz während des vierwöchigen Abtrainierens wie verloren ging.

Tabelle 4.7 Signifikanzmatrix der mittleren Herzfrequenzen je Stufe zwischen den SBLTs

konventionelle Gruppe Intensivgruppe

SBLT 4 SBLT 4

SBLT 1 Galopp II

SBLT 1 Schritt I

↑ = Wert signifikant (p < 0,05, t – Test) höher als im vorangegangenen SBLT

Über den gesamten Trainingszeitraum kann in den SBLT für keine der beiden Trainingsgruppen ein signifikanter Trainingsfortschritt festgestellt werden.

4.1.2.3 Vergleich der Mittelwerte von v2 und v4 der konventionellen und Intensivgruppe

v2 bzw. v4 bezeichnet die Geschwindigkeit bei der ein Laktatwert von 2 bzw. 4 mmol/l auftritt. Besonders der v4 Wert wird in zahlreichen Studien als geeigneter Parameter zur Beurteilung der Fitness beim Pferd und zum Vergleich verschiedener Pferde untereinander angewandt (ISLER et al. 1982, LINDNER 1997, TRILIK et al.

2002). Die für die einzelnen SBLTs berechneten Werte für v2 und v4 finden sich in Tabelle 4.8 (Einzelwerte Anhang Tabelle A57 – A64).

Tabelle 4.8 mittlere v2 und v4 [m/s] (± sd) aus allen SBLTs für die konventionelle und Intensivgruppe

Konventionelle Gruppe

(n = 5)

Intensivgruppe

(SBLT 1-2 n = 4, SBLT 3 – 4 n = 3)

v2

[m/s]

v4

[m/s]

v2

[m/s]

v4

[m/s]

SBLT 1 7,6

(sd 0,28 )

9,0

(sd 0,34)

7,6

(sd 0,66)

9,2

(sd 0,56)

SBLT 2 7,3

(sd 0,54)

8,8

(sd 0,47)

7,8

(sd 1,01)

9,4

(sd 0,86)

SBLT 3 7,2

(sd 0,74)

8,9

(sd 0,66)

7,5

(sd 0,76)

9,4

(sd 0,9)

SBLT 4

Intensivgruppe einen Anstieg der v4 vom ersten bis zum letzten SBLT. Diese Ergebnisse sprechen für einen Trainingserfolg der Intensivgruppe.

Durch die SBLTs konnte, mit Ausnahme der signifikant höheren Herzfrequenzwerte im vierten SBLT im Vergleich zu den vorangegangen, kein statistisch abgesicherter Trainingseffekt gezeigt werden.

4.1.3 Blutlaktatwerte und Herzfrequenzen während der Vielseitigkeitsturniere Die Turniere fanden, wie das Intervalltraining in der zweiten und dritten Phase des Trainingsplans statt. Es sollte festgestellt werden, ob die Pferde die trainierten Anforderungen auch unter Wettbewerbsbedingungen erbringen können.

Auf den Vielseitigkeitsturnieren wurde jeweils während der Geländestrecke (Q-Strecke) der Prüfung die Herzfrequenz im 15 s Intervall gemessen und, nach dem gleichen Schema wie im Konditions training, Blut zur Bestimmung der Laktatkonzentration genommen. Die Blutentnahmen und die Verarbeitung der Proben vor Ort verliefen problemlos.

Wertnoten, Fehler und Platzierungen der Pferde finden sich im Anhang (Tabelle A70 – A74).

4.1.3.1 Turnier Nr. 2, Stilgeländeritt, Klasse A

Der Parcours war 1700 m lang, es waren 17 Hindernisse zu überwinden, das Mindesttempo betrug 400 m/min (siehe Tabelle 3.9). Alle Versuchspferde bis auf Pferd Nr. 17 blieben innerhalb der geforderten Zeit und hielten sich somit an das Mindesttempo. Laktatwerte und Herzfrequenzen sind der Tabelle 4.9 zu entnehmen.

Tabelle 4.9 Laktatwerte [mmol/l], mittlere und maximal gemessene

Herzfrequenz [S/min] Turnier Nr. 2, Stilgeländeritt Klasse A, 9.

Trainingswoche Konventionelle Gruppe (K), Intensivgruppe (I)

Pferd

Bei Pferd Nr. 15 konnte die Herzfrequenz auf Grund technischer Probleme nicht ausgewertet werden.

Die Pferde Nr. 12, 17 und 19 hatten jeweils eine Verweigerung.

Obwohl die Anforderungen für alle Pferde gleich war und hinsichtlich Tempo, Hindernistyp und – höhe sowie technischem Schwierigkeitsgrad das Trainingsniveau nicht überschritten wurde, ergaben sich für die Pferde große individuelle Unterschiede. Besonders Pferd Nr. 17 war bereits beim Warmreiten sehr aufgeregt.

Dieses Pferd konnte den Parcours nicht innerhalb der vorgegebenen Zeit beenden.

Der Verlauf seiner Herzfrequenz ist in Abbildung 4.12 beispielhaft dargestellt.

Andere Studien zeigen während der Q-Strecke verschiedener Klassen und Turniere einen stetigen Anstieg der Herzfrequenz von 170 – 190 S/min zu Beginn bis auf 210

Abbildung 4.16 Herzfrequenzkurve, Pferd Nr. 17 (I), Turnier Nr. 2,

Stilgeländeritt Klasse A in der 9. Trainingswoche

B e g i n n Q -S t r e c k e

E n d e Q -S t r e c k e

5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0

H F [ S / m i n ]

Die Anforderungen des Stilgeländerittes waren für die Pferde problemlos zu bewältigen.

4.1.3.2 Turnier Nr. 3, Vielseitigkeit Klasse A

Alle gestarteten Versuchspferde absolvierten die gesamte Vielseitigkeitsprüfung. Die Laktat- und Herzfrequenzdaten sind in Tabelle 4.10 verzeichnet.

Da die Pferde Nr. 18 und 23 jeweils zwei Verweigerungen und die Pferde Nr. 17 und 22 jeweils eine Verweigerung hatten, fallen deren Durchschnittsgeschwindigkeiten rechnerisch geringer aus, als die real gelaufenen Geschwindigkeiten.

(Zeit wurde nicht genommen)

Tabelle 4.10 Laktatwerte [mmol/l], mittlere und maximal gemessene

Herzfrequenz [S/min], durchschnittliche Geschwindigkeit [m/min]

Turnier Nr. 3, Vielseitigkeitsprüfung Klasse A,10. Trainingswoche konventionelle Gruppe (K), Intensivgruppe (I)

Pferd Ruhewert

[mmol/l]

Pferd Nr. 12 nahm wegen ödematisierten Hinterbeinen ungeklärter Genese nicht teil.

Obwohl 10 min nach Zieldurchlauf alle Pferde äußerlich erholt schienen, blieben die Laktatwerte der Pferde Nr. 19 und 23 erhöht. Die maximalen Laktatwerte lagen, außer bei Pferd Nr. 17, deutlich höher als beim Turnier T 2. Signifikant (p < 0,05, t-Test) ist dieser Unterschied nur für den 1 min nach Belastung Wert der Intensivgruppe.

Der stärkere Laktatanstieg gegenüber Turnier T 2 ist vermutlich auf eine höhere Geschwindigkeit während der Q-Strecke zurückzuführen.

Die individuellen Verläufe der Herzfrequenzkurven war auch hier sehr unterschiedlich. Die Pferde Nr. 15 und 19 zeigten zum Ende hin einen deutlichen

Abbildung 4.17 Herzfrequenzkurve, Pferd Nr. 18, Turnier Nr. 3 Vielseitigkeit der Klasse A in der 10. Trainingswoche

B e g i n n Q -S t r e c k e

E n d e Q -S t r e c k e

5 0 1 0 0

1 5 0 2 0 0

H F [ S / m i n ]

Beziehungen zwischen maximalen Laktat und durchschnittlicher Geschwindigkeit ist in Abbildung 4.18 wiedergegeben. Hier sollte beachtet werden, dass die berechnete durchschnittliche Geschwindigkeit nicht der tatsächlich gelaufenen Geschwindigkeit kurz vor der Probennahme entsprechen muss.

Abbildung 4.18 Beziehung von maximalen Laktatwert [mmol/l] und

durchschnittlicher Geschwindigkeit [m/min] Turnier Nr. 3, Vielseitigkeit Klasse A, 10. Trainingswoche konventionelle Gruppe (K), Intensivgruppe (I)

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

300 350 400 450 500

Geschwindigkeit [m/min]

Laktat [mmol/l]

Nr. 19 (K) Nr. 23 (K) Nr. 17 (I) Nr. 15 (I) Nr. 18 (I) Nr. 22 (I)

Pferd Nr. 17 und 22 je eine Verweigerung, Pferd Nr. 18 und 23 je zwei Verweigerungen

Auch die Anforderungen dieses Turniers waren von den Pferden zu bewältigen.

315 s

4.1.3.3 Turnier Nr. 4, Vielseitigkeit Klasse A

Alle teilnehmenden Versuchpferde absolvierten die gesamte Prüfung. Die ermittelten Laktatwerte und die maximalen Herzfrequenzen finden sich in Tabelle 4.11.

Tabelle 4.11 Laktatwerte[mmol/l], mittlere und maximale Herzfrequenz [S/min], durchschnittliche Geschwindigkeit [m/min] Turnier Nr. 4,

Vielseitigkeitsprüfung Klasse A, 13. Trainingswoche konventionelle Gruppe (K), Intensivgruppe (I)

Pferd Ruhewert

[mmol/l]

Die Pferde Nr. 18 und 22 hatten jeweils eine Verweigerung, Pferd Nr. 17 hatte insgesamt 3 Verweigerungen, was die geringe Durchschnittsgeschwindigkeit dieses Pferde erklärt.

Bei diesem Turnier wurden bei Pferd Nr. 19 die höchsten Laktatwerte überhaupt gemessen. Der maximale Wert wurde erst 10 min nach Zieldurchlauf ermittelt, 30 min nach Zieldurchlauf war der Laktatwert gegenüber dem Ruhewert noch immer deutlich erhöht. Die Laktat-Geschwindigkeitsbeziehung ist in Abbildung 4.19 dargestellt.

Abbildung 4.19 Beziehung von maximalem Laktatwert [mmol/l] und durchschnittlichen Geschwindigkeit [m/min] Turnier Nr.

4,Vielseitigkeit Klasse A, 13. Trainingswoche konventionelle Gruppe (K), Intensivgruppe (I)

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

300 350 400 450 500

Geschwindigkeit [m/min]

Laktat [mmol/l]

Nr. 12 (K) Nr. 19 (K) Nr. 17 (I) Nr. 18 (I) Nr. 22 (I)

Pferd Nr. 18 und 22 je eine Verweigerung Pferd Nr. 17 drei Verweigerungen

Die Pferde Nr. 17 und 19 (Abbildung 4.20) zeigten einen leichten Anstieg der Herzfrequenz zum Ende der Prüfung hin. Alle anderen Pferden wiesen mehr oder weniger große Schwankungen der Herzfrequenzen auf.

Abbildung 4.20 Herzfrequenzkurve, Pferd Nr. 19, Turnier Nr. 4, Vielseitigkeit Klasse A in der 13. Trainingwoche

B e g i n n Q -S t r e c k e

E n d e Q -S t r e c k e

5 0 1 0 0 1 5 0 2 0 0

H F [ S / m i n ]

Alle Pferde zeigten im Vergleich zum vorangegangenen Training erhöhte Laktatwerte und maximale Herzfrequenzen, obwohl die durchschnittlichen Geschwindigkeiten nicht weit über denen im Training oder den anderen Turnieren liegen. Daher sollte bei der Beurteilung der Laktatwerte, neben der Geschwindigkeit, besonders das anspruchsvolle hügelige Gelände mit dem relativ tiefen und aufgeweichten Boden (Acker, Wiese und Wald) beachtet werden. Im Vergleich zu den anderen Turnieren, sind die Laktatwerte der Intensivgruppe teilweise signifikant (p < 0,05, t-Test) höher (Tabelle 4.15). Die Pferde wurden in Warendorf lediglich auf ebenen Boden trainiert.

Sie waren eventuell auf eine derartige Belastung nicht adäquat vorbereitet.

Die Pferde Nr. 15 und 23 nahmen wegen Krankheit nicht teil.

Basierend auf den Laktatwerten als Belastungsindikator, stellte dieses Turnier eine signifikant höhere Belastung für die Pferde gegenüber den restlichen Turnieren dar.

Dennoch waren die teilnehmenden Pferde den Anforderungen gewachsen.

4.1.3.4 Turnier Nr. 5, Vielseitigkeit Klasse A, „Two-Day Event“

Das Turnier begann vormittags mit der Dressurprüfung, am Nachmittag folgte die Geländeprüfung. Da die Springprüfung erst am nächsten Tag stattfand und für die Erhebung der Daten nicht relevant war, nahmen die Pferde an dieser Teilprüfung nicht mehr teil. Auf Grund der sehr verwinkelten Streckenführung war kaum eine

219 s

Tabelle 4.12 Laktatwerte [mmol/l], mittlere und maximale Herzfrequenz [S/min], durchschnittliche Geschwindigkeit [m/min] Turnier Nr. 5,

Vielseitigkeitsprüfung Klasse A, 15. Trainingswoche konventionelle Gruppe (K), Intensivgruppe (I)

Pferd Ruhewert

[mmol/l]

1 min nach Blt

[mmol/l]

10 min nach Blt

[mmol/l]

30 min nach Blt

[mmol/l]

mittlere Herz- frequenz*

(maximale)

[S/min]

durchschn.

Geschwin- digkeit

[m/min]

Nr. 12 (K) 0,37 6,12 3,43 1,43 142

(205)

423

Nr. 19 (K) 0,28 4,58 1,67 0,78 405

Mittelwerte K-Gruppe

(n = 2)

0,33

sd 0,1

5,35

sd 1,1

2,55

sd 1,2

1,11

sd 0,5

Nr. 15 (I) 0,56 4,76 3,99 1,93 423

Nr. 18 (I) 0,68 4,40 1,43 0,80 181

(230)

384 Nr. 22 (I) 0,32 3,57 1,26 0,91 169

(191)

400 Mittelwerte

I-Gruppe

(n = 3)

0,52

sd1,8

4,24

sd 0,6

2,23

sd 1,5

1,21

sd 0,6

175

sd 8,5

* bei einem Aufzeichnungsintervall von 15 s

Abbildung 4.21 Beziehung von maximalem Laktatwert [mmol/l] und

durchschnittlicher Geschwindigkeit [m/min] Turnier Nr. 5, Vielseitigkeit Klasse A, 15. Trainingswoche

konventionelle Gruppe (K), Intensivgruppe (I)

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

300 350 400 450 500

Geschwindigkeit [m/min]

Laktat [mmol/l]

Nr. 12 (K) Nr. 19 (K) Nr. 15 (I) Nr. 18 (I) Nr. 22 (I)

die Pferde Nr. 12, 15 und 22 hatten jeweils eine Verweigerung.

Pferd Nr. 23 nahm auf Grund einer Krankheit der Reiterin nicht teil.

Bei diesem Turnier konnte nur die Herzfrequenzkurven von drei Pferden ausgewertet werden. Pferd Nr. 12 hatte von Anfang bis Ende der Prüfung eine relativ konstante Herzfrequenz, während die von Pferd Nr. 22 stark schwankte. Pferd Nr. 18 zeigte einen unregelmäßigen mit einem sprunghaften Anstieg der Herzfrequenz kurz vor dem Zieldurchlauf. Dieser Verlauf ist beispielhaft in Abbildung 4.22 wiedergegeben.

Abbildung 4.22 Herzfrequenzkurve, Pferd Nr. 18, Turnier Nr. 5, Vielseitigkeit Klasse A in der 15. Trainingswoche

Beginn der Q-Strecke

Ende der Q-Strecke

50 100 150

200

HF [S/min]

Subjektiv war dieses Turnier für alle Pferde relativ leicht zu bewältigen, keines der Pferde schien besonders ermüdet zu sein. Alle erholten sich nach dem Zieldurchlauf schnell. Dies lag hauptsächlich an der geringen Geschwindigkeit, die weit unter der im Konditionstraining gerittenen lag. Die Belastung der Pferde durch dieses Turnier ist, insbesondere auf Grund der nicht sehr stark angestiegenen Laktatwerte, (höchster Wert 6,12 mmol/l) als relativ gering einzuschätzen.

4.1.3.5 Turnier Nr. 6, Vielseitigkeit Klasse A

Dieser Wettkampf war der letzte innerhalb des Trainingsplans. Der Geländeteil der Prüfung bestand aus einer 2200 m langen Q-Strecke mit 20 Hindernissen. Die Strecke war insgesamt flach. Das vorgegebene Tempo lag bei 500 m/min. Für Laktat- und Herzfrequenzwerte siehe Tabelle 4.13, für die Beziehung von Laktat und Geschwindigkeit siehe Abbildung 4.23.

236 s

Tabelle 4.13 Laktatwerte [mmol/l], mittlere und maximale Herzfrequenz [S/min], durchschnittliche Geschwindigkeit [m/min] Turnier Nr. 6,

Vielseitigkeitsprüfung Klasse A, 17. Trainingswoche konventionelle Gruppe (K), Intensivgruppe (I)

Pferd Ruhewert

Pferd Ruhewert