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Verbesserungsmöglichkeiten in Bezug zu soziodemographischen

5.4 Bivariate Auswertungen

5.4.7 Verbesserungsmöglichkeiten in Bezug zu soziodemographischen

Bei der Analyse der Abhängigkeit der Verbesserungsmöglichkeiten von Alter, Woh-nort, Kaufkraft und Beruf der Probanden wird der Chi²-Test herangezogen, um zu überprüfen, ob eine Abhängigkeit zwischen den untersuchten Variablen besteht.

Anhand einer Signifikanz von > 0,05 wird ersichtlich, dass zwischen den Verbesse-rungsmöglichkeiten im Bereich „Stadtbild/Flair“ und dem Alter der Probanden kein Zusammenhang erkennbar ist. Aus diesem Grund wird im Nachfolgenden nicht näher auf diesen Gesichtspunkt eingegangen.

Für die übrigen Bereiche, in welchen Verbesserungspotenzial besteht, wird hingegen ein signifikanter Zusammenhang (Signifikanz < 0,05) ermittelt. Da den Probanden

hauptsächlich bestimmte Geschäfte in Birkenfeld fehlen, wird in Abbildung 31 zu-nächst der Zusammenhang dieser Kategorie zum Alter dargestellt.

68,67% 65,45%

Abb. 31: „Bestimmte Geschäfte fehlen“ in Bezug zum Alter

Die Verbesserungsmöglichkeit „Bestimmte Geschäfte fehlen“ wurde insgesamt 300 Mal angegeben. Augenfällig ist, dass diese Kategorie als favorisierte Verbesse-rungsmöglichkeit von mehr als 50 % aller Altersgruppen, mit Ausnahme der ältesten, genannt wurde. 86,67 % der 16- bis 25-Jährigen und 65,45 % der 26- bis 40-Jährigen wünschen sich ein breiteres Angebot an Geschäften in Birkenfeld. Lediglich 47,50 % der älter als 65-Jähirgen sehen Handlungsbedarf im Bereich „Bestimmte Geschäfte fehlen“.

28,92%

Abb. 32: „Gastronomie fehlt“ in Bezug zum Alter

Der Aspekt „Gastronomie fehlt“ wurde mit einem Prozentsatz von 28,92 % aller 16- bis 25-Jährigen vor allem von dieser Altersgruppe angegeben. Aber auch die 26- bis 40-Jährigen sehen zu 20,0 % eine Verbesserung im gastronomischen Gewerbe, dicht gefolgt von 20,43 % der 55- bis 65-Jährigen und 15,15 % der 41- bis 54-Jährigen. Die Verteilung der prozentualen Anteile der jeweiligen Altersgruppen zeigt, dass eine Verbesserung im Bereich Gastronomie von allen Alterskategorien nahezu gleichermaßen oft gewünscht wurde, ausgenommen der älter als 65-Jährigen. Denn lediglich 10,0 % dieser Altersgruppe legt Wert auf eine weitere gastronomische Aus-gestaltung der Stadt Birkenfeld.

32,53%

Abb. 33: „Freizeitangebot/kulturelles Angebot“ in Bezug zum Alter

Bezogen auf das „Freizeitangebot/kulturelles Angebot“ der Stadt Birkenfeld fordern 34,85 % der 41- bis 54-Jährigen eine erhebliche Verbesserung der Ist-Situation.

32,53 % der 16- bis 25-Jährigen und 25,45 % der 26- bis 40-Jährigen liegen mit ihren Anforderungen an eine Verbesserung des Freizeitangebotes und des kulturellen An-gebotes an zweiter bzw. dritter Stelle. Eher zurückhaltend erweisen sich in diesem Bereich die älteren Generationen, welche sich nur zu 12,77 % bzw. zu 10,0 % eine Verbesserung wünschen. Dies verdeutlicht damit eine höhere Zufriedenheit der älte-ren Generation mit der Situation im Bereich „Freizeitangebot/kulturelle Angebot“ in Birkenfeld. Die nachfolgende Abbildung, welche die Verteilung im Bereich „Es fehlt nichts“ beschreibt, bestätigt dieses Bild.

1,20% 5,45% 2,27% 8,51% 13,75%

98,80% 94,55% 97,73% 91,49% 86,25%

0%

Abb. 34: „Es fehlt nichts“ in Bezug zum Alter

Da die Kategorie „Es fehlt nichts“ von 13,75 % der älter als 65-Jährigen angekreuzt wurde, spiegelt dies ebenfalls die höhere Gesamtzufriendenheit der älteren Proban-den wider. Auch die 55- bis 65-Jährigen gaben dies zu einem hohen Prozentsatz (8,51 %) an. Der Ist-Zustand der Einkaufsstadt Birkenfeld wird von der Altersgruppe der 26- bis 40-Jährigen nur mit einem Anteil von 5,45 % als ausreichend ausgestattet beschrieben. Die 41- bis 54-Jährigen vertreten die Meinung, dass in der Stadt Birken-feld nichts fehlt, mit lediglich 2,27 %. Speziell aus Sicht der Probanden der jüngeren Generation, welche „Es fehlt nichts“ zu lediglich 1,20 % angaben, besteht hingegen ein erhebliches Verbesserungspotenzial, um die Stadt attraktiver zu gestalten.

Welche Wünsche allgemein geäußert wurden, ist in Kapitel 5.2.12 nachzulesen, die statistischen Auswertungen erfolgen in detaillierter Form in Anhang 142 bis Anhang 148.

Im Zuge der Prüfung der Abhängigkeit zwischen den Verbesserungsmöglichkeiten in den untersuchten Bereichen (Geschäfte, Gastronomie, Stadtbild/Flair, Freizeitange-bot/kulturelles Angebot sowie Anderes) und dem Wohnort der Probanden hat der Chi2-Test ergeben, dass nur zwischen den Verbesserungsmöglichkeiten hinsichtlich

„Freizeitangebot/kulturelles Angebot“ und dem Herkunftsort ein Zusammenhang be-steht. Dies wird im Folgenden durch das Balkendiagramm verdeutlicht.

27,55% 25,22% 21,21%

Stadt Birkenfeld VG Birkenfeld VG Herrstein, VG Baumholder,

Abb. 35: „Freizeitangebot/kulturelles Angebot“ in Bezug zum Wohnort

Abbildung 35 zeigt, dass sich 27,55 % der Befragten aus der Stadt Birkenfeld sowie 25,22 % der Probanden aus der Verbandsgemeinde Birkenfeld für eine Verbesse-rung des Freizeitangebotes sowie des kulturellen Angebotes in der Stadt ausspre-chen. Demgegenüber ist der Anteil der Befragten aus der weiteren Umgebung von Birkenfeld, die an einer Verbesserung der Ist-Situation im Bereich „Freizeitange-bot/kulturelles Angebot“ interessiert sind, eher bescheiden. So fordern lediglich 21,21 % der Testpersonen aus den umliegenden Verbandsgemeinden Herrstein und Baumholder und den Städten Baumholder und Idar-Oberstein eine attraktivere Ge-staltung des Freizeit- und Kulturangebotes der Stadt Birkenfeld. Mit 5,00 % fällt der Anteil der Befragten aus den anderen Wohnorten, die einer Verbesserung im Bereich

„Freizeitangebot/kulturelles Angebot“ beipflichten, noch geringer aus.

Für die Verbesserungsmöglichkeiten in den übrigen Bereichen konnte kein signifikan-ter Zusammenhang ermittelt werden (vgl. Anhang 149 bis Anhang 155). Auch bezo-gen auf den Aspekt „Es fehlt nichts“ kann grundsätzlich von einer Unabhängigkeit

vom Wohnort der Probanden ausgegangen werden, obwohl der Chi2-Test ein Zelle mit einer erwarteten Häufigkeit kleiner fünf aufweist und damit etwas an Aussagekraft einbüßt.

Neben den Faktoren Alter und Wohnort wurde weiterhin der Zusammenhang zwi-schen der Kaufkraft und den Verbesserungsmöglichkeiten untersucht. Der Chi2-Test hat ergeben, dass lediglich bei den Verbesserungsmöglichkeiten im Bereich „Stadt-bild/Flair“ und der Kaufkraft der Probanden ein Zusammenhang erkennbar ist. Aus besagten Gründen beschränken sich dieser Abschnitt sowie die nachfolgende Dar-stellung auf diesen Zusammenhang.

12,24% 20,21% 16,00%

Abb. 36: Verbesserungsmöglichkeit Stadtbild/Flair in Bezug zur Kaufkraft

Die Grafik zeigt die bereits angesprochene Abhängigkeit zwischen den Verbesse-rungsmöglichkeiten im Sektor „Stadtbild/Flair“ und dem monatlich für den Konsum zur Verfügung stehenden Betrag der Befragten. Es ist augenfällig, dass sich 35,09 % der Besserverdienenden, die mehr als 900 Euro im Monat für Konsumausgaben zur Verfügung haben, eine Verbesserung des Stadtbildes und des Flairs in der Stadt Bir-kenfeld wünschen. 20,21 % der Befragten mit geringer Kaufkraft sprechen sich eben-falls deutlich für eine attraktivere und ansprechendere Gestaltung der Stadt

Birken-feld aus. Die Testpersonen, die über eine mittlere bzw. eine sehr geringe Kaufkraft verfügen, sind an einer Verbesserung der Ist-Situation hingegen wesentlich weniger interessiert und vertreten eine solche Meinung nur zu16,00 % bzw. 12,24 %.

Die Gründe für das höhere Interesse der Besserverdienenden an einer ansehnliche-ren Gestaltung der Kreisstadt lassen sich nur erahnen. Möglicherweise ist dies auf eine mit der Kaufkraft der Probanden wachsende Wahrnehmung des Stadtbildes so-wie ein zunehmendes Verlangen nach einem Einkaufsbummel mit Flair und Atmos-phäre zurückzuführen.

Für die übrigen Bereiche konnte kein signifikanter Zusammenhang zwischen den Verbesserungsmöglichkeiten und der Kaufkraft ermittelt werden. Dennoch muss auch hier darauf hingewiesen werden, dass beim Chi²-Test für die Kategorie „Es fehlt nichts“ vier Zellen eine erwartete Häufigkeit kleiner als fünf aufweisen, da eine weite-re Zusammenfassung der Einkommenskategorien als nicht sinnvoll erachtet wurde.

Sämtliche Tests auf Unabhängigkeit sind in den Anhängen 156 bis 162 dargestellt.

Bei der Untersuchung der Abhängigkeit der Verbesserungsmöglichkeiten vom Beruf der Probanden hat der Chi2-Test ergeben, dass zwischen den Verbesserungsmög-lichkeiten im Bereich „Stadtbild/Flair“, „Freizeitangebot/kulturelles Angebot“ sowie

„Anderes“ und dem beruflichen Status der Befragten kein Zusammenhang feststell-bar ist (vgl. Anhang 166 bis 168). Daher wird im Nachfolgenden auf diese Ge-sichtspunkte nicht näher eingegangen.

Für die Bereiche „Bestimmte Geschäfte fehlen“ und „Gastronomie fehlt“ konnte hin-gegen eine Signifikanz kleiner 0,05 und damit ein signifikanter Zusammenhang ermit-telt werden (vgl. Anhang 164 und 165). Für den Aspekt „Es fehlt nichts“ kann trotz der erneuten Angabe, dass zwei Zellen eine erwartete Häufigkeit kleiner fünf aufwei-sen, ebenfalls davon ausgegangen werden, dass hier eine Abhängigkeit besteht (vgl.

Anhang 169). Diese Zusammenhänge werden in der nachfolgenden Abbildung ver-deutlicht.

64,38%

Abb. 37: „Bestimmte Geschäfte fehlen“ in Bezug zum Beruf

Auffällig ist die enorme Anzahl an Nennungen im Bereich „Bestimmte Geschäfte feh-len“, welche von insgesamt 301 Befragten angegeben wurde. Den größten Anteil innerhalb der Berufsgruppen machen die Erwerbstätigen im öffentlichen Dienst mit 75,44 % aus. Zu nahezu gleich hohen Prozentsätzen wünschen sich die Schü-ler(innen), Studierende, Wehr-/Zivildienstleistende und Auszubildende (64,38 %) und die Erwerbstätigen im nicht öffentlichen Dienst (61,76 %) eine größere Auswahl an Geschäften sowie ein breiteres Angebot in der Einkaufsstadt. Auch über die Hälfte (52,74 %) der Berufsgruppe „Anderes“ ist der Meinung, dass die Attraktivität von Bir-kenfeld durch die Ansiedlung neuer Geschäfte steigen kann.

27,40%

Abb. 38: „Gastronomie fehlt“ in Bezug zum Beruf

Abbildung 38 zeigt, dass 29,82 % der Erwerbstätigen im öffentlichen Dienst das gast-ronomische Angebot als verbesserungswürdig halten. Daraufhin folgen die Schü-ler(innen), Studierenden, Wehr- und Zivildienstleistenden sowie Auszubildenden, welche zu 27,40 % Defizite im Bereich des Angebotes an Gastronomie in der Stadt Birkenfeld sehen. Schlusslicht in diesem Bereich bilden die Erwerbstätigen im nicht öffentlichen Dienst sowie die Berufsgruppe „Anderes“, von denen jeweils ca. 15,00 % das fehlende Gaststättengewerbe als Verbesserungsmöglichkeit zur Steigerung der Einkaufsattraktivität von Birkenfeld angeben haben.

1,37% 2,35% 1,75% 11,94%

Abb. 39: „Es fehlt nichts“ in Bezug zum Beruf

In Bezug auf die Angabe „Es fehlt nichts“ ist erkennbar, dass 11,94 % der Berufs-gruppe „Anderes“ das aktuelle Leistungsangebot der Stadt Birkenfeld als zufriedens-tellend bewertet. Die übrigen Berufsgruppen vertreten diese Meinung nur zu jeweils sehr geringen Prozentsätzen. Während 2,35 % der Erwerbstätigen im nicht öffentli-chen Dienst derselben Meinung sind, vertreten nur 1,75 % der Erwerbstätigen im öffentlichen Dienst und sogar lediglich 1,37 % der Schüler(innen), Studierenden, Wehr- und Zivildienstleistenden sowie Auszubildenden. Hierbei ist grundsätzlich zu berücksichtigen, dass die Kategorie „Es fehlt nichts“ von 501 Befragten lediglich 30 Mal angegeben wurde.

Die verarbeiteten Fälle sowie der jeweilige Chi²-Test und die zugehörigen Kreuzta-bellen bezogen auf die Berufsgruppen sind in den Anhängen 163 bis 169 aufgeführt.

5.5 Zwischenfazit

In diesem Kapitel erfolgt eine Zusammenfassung der Ergebnisse der bivariaten Aus-wertungen.

In der Auswertung, welche Berufsgruppe in Birkenfeld am meisten vertreten ist, wur-de bereits wur-deutlich, dass die Erwerbstätigen im nicht-öffentlichen Dienst neben wur-den Rentnern bzw. Pensionären, Hausfrauen bzw. -männern und zurzeit arbeitsuchenden die größte Gruppe darstellt. Setzt man die Kaufkraft in Bezug zum Beruf, so wird er-sichtlich, dass die Erwerbstätigen im nicht-öffentlichen Dienst nicht nur die personen-stärkste, sondern ebenso die kaufkraftstärkste Berufsgruppe in Birkenfeld ist. Be-trachtet man alle Berufsgruppen, so fällt jedoch auf, dass insgesamt eine geringe monatliche Kaufkraft von 201 bis 500 € vorherrscht.

Weiterhin wurde untersucht, welche Altersgruppen bevorzugt in Birkenfeld und wel-che bevorzugt in einem anderen Ort einkaufen. Hierbei hat sich ergeben, dass die 16- bis 25-Jährigen überdurchschnittlich nach auswärts abwandern. Desweiteren ist erkennbar, dass die Probanden mit zunehmendem Alter ihren Bedarf häufiger in der Stadt Birkenfeld decken.

Neben dem Alter wurde der Haupteinkaufsort auch in Bezug zum Wohnort unter-sucht. Dabei hat sich ergeben, dass diejenigen Befragten, die in der Stadt Birkenfeld oder in der Verbandsgemeinde Birkenfeld wohnen, ihren täglichen Bedarf überwie-gend in Birkenfeld decken. Wohnen die Befragten im weiteren Umkreis der Stadt Bir-kenfeld, so kaufen sie diesen hauptsächlich in einem anderen Ort ein. Dies ist darauf zurückzuführen, dass der tägliche Bedarf in der Regel wohnortnah gekauft wird. In den Branchen „Drogerie/Kosmetik“, „Sanitäts-/Gesundheitsartikel“, „Bücher/Schreib-waren“ „Uhren/Schmuck/Optik“, „Spiel„Bücher/Schreib-waren“, „Haushaltswaren/Geschenkartikel“,

„Banken/Versicherungen“, „Friseur/Wellness/Kosmetik“ und „Gesundheit“ liegt eine ähnliche Verteilung vor.

Betrachtet man die Warengruppen „Bekleidung/Textilien/Schuhe“, „Radio/TV/Unter-haltungselektronik/Computer/Fotobedarf“, „Möbel/Raumausstattung“ und „Baumarkt/

Garten/Heimwerkerbedarf“ so ergibt sich eine andere Verteilung. Hier kaufen die Be-fragten, egal ob sie in der Stadt oder der Verbandsgemeinde Birkenfeld oder im wei-teren Einzugsgebiet wohnen, alle überwiegend in einem anderen Ort ein. Dies kann darauf zurückgeführt werden, dass diese Branchen in der Stadt Birkenfeld nicht im benötigten Umfang angesiedelt sind.

Die Probanden mit einer geringen und einer mittleren Kaufkraft decken ihren Bedarf an Büchern und Schreibwaren hauptsächlich in der Stadt Birkenfeld. Insbesondere

die Randgruppen (sehr geringe und hohe Kaufkraft) wandern verstärkt ab, was seine Gründe im wachsenden Anteil des Vertriebskanals Internet hat.

Bei den Warengruppen „Drogerie/Kosmetik“, „Sanitäts-/Gesundheitsartikel“ und

„Spielwaren“ sowie bei den Dienstleistungen „Banken/Versicherungen“, „Friseur/

Wellness/Kosmetik“ und „Gesundheit“ ist die Stadt Birkenfeld unabhängig vom beruf-lichen Status der Probanden gut positioniert. Gegensätzlich dazu ist die Stadt Birken-feld nicht der präferierte Haupteinkaufsort der Interviewten im Bereich „Ra-dio/TV/Unterhaltungselektronik/Computer/Fotobedarf“, „Bekleidung/Textilien/Schu-he“, „Möbel/Raumausstattung“, „Baumarkt/Garten/Heimwerkerbedarf“ und „Sportarti-kel/Sportgeräte“. Fast ausgeglichen ist die Konkurrenzsituation für die Warengruppen

„Bücher/Schreibwaren“, „Uhren/Schmuck/Optik und „Haushaltswaren/Geschenk-artikel“.

Insgesamt kann jedoch festgehalten werden, dass die Rentner, Pensionäre, Haus-frauen bzw. -männer und derzeit Arbeitsuchenden im Vergleich zu den übrigen Be-rufsgruppen am häufigsten in der Stadt Birkenfeld einkaufen.

Mithilfe des Chi²-Tests wurde ein statistisch gesicherter Zusammenhang zwischen den Variablen „Zu teuer“ und „Nichts los in Birkenfeld“ und dem Alter der Probanden ermittelt. Die Kategorie „Nichts los in Birkenfeld“ wurde von insgesamt 12,05 % der befragten 16- bis 25-Jährigen angegeben. Dieser Anteil sinkt mit zunehmendem Alter der Testpersonen. Die Aussage „Zu teuer“ wurde mit 18,35 % anteilsmäßig am häu-figsten von den 26- bis 40-Jährigen als Grund für den Nichtkauf angegeben. Beides verdeutlicht, dass vor allem aus Sicht der Jugendlichen ein hohes Verbesserungspo-tenzial in Birkenfeld besteht.

Desweiteren wurde innerhalb der bivariaten Auswertungen der Zusammenhang zwi-schen der Innenstadtbewertung und dem Alter untersucht. Ein signifikanter Unter-schied ergibt sich insbesondere bei den Imagefaktoren „Sauberkeit“, „Gastronomi-sches Angebot“ und „Öffentliche Verkehrsanbindung“. Die Analysen ergaben, dass die Altersgruppe „66 und älter“ in allen Bereichen eine bessere Durchschnittsnote vergaben als die jüngeren Vergleichsgruppen. Dies kann damit zusammenhängen, dass die älteren Probanden einen anderen Heimatbezug zu Birkenfeld und ein ande-res Anspruchsniveau haben als die Jüngeren.

Die Innenstadtbewertung wurde zudem in Bezug zum Wohnort, zur Kaufkraft sowie zum Beruf gesetzt. Diese Auswertungen ergaben jedoch keine signifikanten Unter-schiede zwischen den Variablen. Ebenso ergaben sich keine Differenzen bei der Prüfung der Bewertung der Innenstadt und der Einkaufspriorität im Bereich des tägli-chen Bedarfs.

Im Gegensatz dazu konnten jedoch bei der Einkaufspriorität des aperiodischen Be-darfs im Vergleich zur Innenstadtbewertung signifikante Unterschiede in den Mittel-werten ermittelt werden. Diese wurde insbesondere bei den Imagefaktoren „Atmos-phäre/Flair“, „Gastronomisches Angebot“ und „Öffentliche Verkehrsanbindung“ identi-fiziert.

Auch wenn die Gesamtattraktivität der Stadt Birkenfeld in Bezug zum Alter gesetzt wird, ergeben sich Bewertungsunterschiede insbesondere zwischen den 16- bis 25-Jährigen und den älter als 65-25-Jährigen. Weiterhin zeigt die Durchschnittsbenotung aller Probanden von 3,21 deutlich die Tendenz, die Gesamtattraktivität, unabhängig vom Alter, mit „mehr oder weniger attraktiv“ zu benoten.

Ein weiterer Zusammenhang wurde bezüglich der Gesamtattraktivität nur noch im Bezug zum Beruf ermittelt. Hierbei ergab sich ein signifikanter Unterschied zwischen der Bewertung der Berufsgruppe „Anderes“ und der Benotung der Auszubildenden.

Erstere bewerteten die Attraktivität der Einkaufsstadt Birkenfeld mit durchschnittlich 3,05 am besten. Hiernach folgen die Wehr- oder Zivildienstleistenden und die Auszu-bildenden. Desweiteren kann festgehalten werden, dass innerhalb aller Berufsgrup-pen eine Tendenz zur mittleren Bewertung mit „mehr oder weniger attraktiv“ vor-herrscht.

Zudem wurden die Verbesserungsvorschläge der Befragten in Bezug zum Alter, zum Wohnort, zur Kaufkraft sowie zum Beruf gesetzt. Bezüglich aller Variablen ergab sich zumindest bei einer Kategorie ein Zusammenhang. Vorrangig wurden dabei die Ver-besserungsmöglichkeiten „Bestimmte Geschäfte fehlen“, „Freizeitangebot/kulturelles Angebot“, „Gastronomie fehlt“ sowie „Es fehlt nichts“ angegeben. Während die Kate-gorie „Es fehlt nichts“ hauptsächlich von den älter als 65-Jährigen und der Berufs-gruppe „Anderes“ gewählt wurde, ist die Verteilung in den übrigen Kategorien sowohl nach dem Alter als auch nach dem Beruf relativ ausgeglichen. Bezogen auf das Frei-zeit- oder Kulturangebot wünschen sich diejenigen Befragten, die in der Stadt oder der Verbandsgemeinde Birkenfeld wohnen, erhebliche Verbesserungen.

Besserver-diener und Personen mit einer geringen Kaufkraft fordern ein verbessertes Stadtbild sowie eine Stadt mit Flair.

6 Fazit und Empfehlungen

Basierend auf den aus der uni- und bivariaten Datenanalyse gewonnenen Erkenn-tnissen, welche bereits im jeweils zugehörigen Zwischenfazit aufgezeigt wurden, fasst das folgende Stärken-Schwächen-Profil für die Einkaufsstadt Birkenfeld die Un-tersuchungsergebnisse zusammen:

Sehr gute Positionierung im Bereich „Täglicher Bedarf“

Grüne Wiese als Haupteinkaufsplatz gut aufgestellt

Gute Positionierung in den Bereichen „Drogerie/Kosmetik“, „Sanitäts-/Gesundheitsartikel“,

„Bücher/Schreibwaren“, „Spielwaren“, „Banken/Versicherungen“, „Friseur/Wellness/

Kosmetik“ und „Gesundheit“

Angebotsinformation Innenstadtbewertung

Gesamtattraktivität der Einkaufsstadt Birkenfeld

Schlechte Positionierung in den Bereichen „Bekleidung/Textilien/Schuhe“, „Sportartikel/Sport-geräte“, „Möbel/Raumausstattung“, „Baumarkt/Garten/Heimwerkerbedarf“ und „Unterhal-tungselektronik“

Innenstadt wird wenig als Einkaufsplatz genutzt Jüngere Menschen wandern verstärkt ab

Viele Verbesserungsvorschläge der Probanden (v.a. „Bestimmte Geschäfte fehlen“) Mangelnde Vielfalt des Einkaufsangebots als Hauptgrund für den Nichtkauf

Stärken

Schwächen

Abb. 40: Stärken-Schwächen-Profil der Einkaufsstadt Birkenfeld

Um den Defiziten, welche im Laufe der Auswertung sichtbar wurden, entgegenzuwir-ken, werden im Folgenden Empfehlungen zur Steigerung der Attraktivität der Ein-kaufsstadt Birkenfeld ausgesprochen.

Die künftige Kaufkraftbindung und der daraus resultierende Umsatz sind abhängig von verschiedenen Aktivitäten unterschiedlicher Akteure. Daher sind seitens des Ein-zelhandels aber auch seitens der Stadtentwicklung im Wesentlichen die folgenden Maßnahmenkomplexe zu nennen:

• Schließen der identifizierten Versorgungslücken

Um dies zu verwirklichen, ist eine Ansiedlung neuer Geschäfte (v.a. in den Be-reichen Bekleidung, Baumarkt und Elektro) bzw. eine stärkere Profilierung des derzeit vorhandenen Angebots erforderlich. Hierbei ist auf eine entsprechende Kommunikation zwischen den innerstädtischen und den suburbanen Geschäf-ten zu achGeschäf-ten, um eine gegenseitige Konkurrenz zu vermeiden. Aufgrund der gegebenen Raumsituation sollten die Fachgeschäfte eher in der Innenstadt und die großen Verbrauchermärkte auf der Grünen Wiese angesiedelt wer-den. Durch diese Maßnahme lässt sich ein entsprechendes Angebot für alle Einkommensgruppen schaffen. Diese Aussage lässt sich auch damit vereinen, dass die Befragten bei den Verbesserungsmöglichkeiten überwiegend ange-geben haben, dass ihnen bestimmte Geschäfte in der Stadt fehlen. Somit würde auch die Aussage „Kein entsprechendes Angebot“ als Grund für den Nichtkauf an Bedeutung verlieren.

• Zielgruppenspezifische Angebotsausrichtung

Im Rahmen dieser Maßnahme sollten hinsichtlich des Alters gezielt die jünge-ren und mittlejünge-ren Altersgruppen angesprochen werden, da hier die größte Käuferabwanderung stattfindet. In Bezug auf das Einkommen gilt es hier vor allem die hohe Kaufkraft der Erwerbstätigen im öffentlichen aber auch im nicht öffentlichen Dienst abzuschöpfen. Hier wären Angebote nach Feierabend an-gebracht, wie z.B. ein Dienstleistungsabend oder ein „langer Donnerstag“, an welchem auch die Geschäfte in der Innenstadt länger geöffnet und damit für die Erwerbstätigen auch nach Dienstschluss noch zugänglich sind.

• Innenstadtentwicklung

Die Innenstadt sollte vor allem aus zwei Gründen attraktiver gestaltet werden.

Zum Einen um der Abwanderung auf die Grüne Wiese in gewisser Weise standhalten zu können und nicht komplett zu vereinsamen und zum Anderen wünschen sich insbesondere die Besserverdiener ein attraktiveres Stadtbild.

Um eine angenehme Atmosphäre in der Innenstadt zu schaffen, was die Be-suchshäufigkeit sowie die Verweildauer positiv beeinflusst, aber auch die Kaufkraft der Einkommensstärkeren binden soll, bieten sich folgende Maß-nahmen an:

- Verbessern des Stadtbildes bzw. Flairs beispielsweise durch Außenbe-stuhlung der Cafés in den Sommermonaten, Anlegen von Grünanlagen einschließlich Sitzmöglichkeiten, u.a.

- Aufwerten der Innenstadt durch Sanierungsmaßnahmen an

- Aufwerten der Innenstadt durch Sanierungsmaßnahmen an