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5.2 Univariate Auswertungen

5.2.6 Haupteinkaufsort nach Warengruppen

Gemäß dem Fragebogenaufbau folgen auf die persönlichen Angaben der Befragten die Fragen zum Einkaufsverhalten. Hierbei wurde zunächst auf die Haupteinkaufsor-te nach Warengruppen eingegangen.

Bezogen auf die Warengruppe „Täglicher Bedarf“ wird durch Abbildung 9 deutlich, dass 84,8 % der Befragten ihre Lebens-, Putz- und Reinigungsmittel in der Stadt Bir-kenfeld einkaufen. Ausschlaggebend hierfür ist, dass der tägliche Bedarf in der Regel wohnortnah gekauft wird. Lediglich 13 % decken ihren täglichen Bedarf in einem an-deren Ort und die restlichen 2,2 % der Probanden kaufen die genannte Warengruppe gar nicht. Zu den Hauptkonkurrenzorten zählen neben einer Vielzahl weiterer konkur-rierender Einkaufsorte insbesondere die Stadt Idar-Oberstein mit 14 Nennungen (2,8 %) sowie Hoppstädten-Weiersbach mit 12 Nennungen (2,4 %).

Abb. 9: Haupteinkaufsort Täglicher Bedarf

Analog zu der in Abbildung 9 dargestellten Verteilung der Nennungen, ist die Stadt Birkenfeld ebenfalls Haupteinkaufsort für die Warengruppen „Drogerie/Kosmetik“,

„Sanitäts-/Gesundheitsartikel“, „Bücher/Schreibwaren“, „Spielwaren“, „Banken/Ver-sicherungen“, „Friseur/Wellness/Kosmetik“ und „Gesundheit“.

Im Sektor „Drogerie/Kosmetik“ beträgt der Anteil der Befragten, die diese Artikel in Birkenfeld einkaufen, 70,5 %. Dieser hohe Prozentsatz liegt wohl darin begründet, dass in Birkenfeld insbesondere durch den Verbrauchermarkt „Ihr Platz“ und das Fachgeschäft „Roth’s Eck“ ein entsprechendes Angebot an Drogerie- und Kosmetik-artikeln vorhanden ist. Weitere 21 % besorgen sich diese Produkte in einem anderen Ort und 8,6 % der Befragten treten gar nicht als Käufer dieser Artikel auf. Als Konkur-renzplätze in dieser Branche ließen sich drei Orte identifizieren. Zu diesen Orten zählt an erster Stelle die Stadt Idar-Oberstein mit 7,4 %, gefolgt von St. Wendel mit 3,8 % und Trier mit 1,8 %.

Nahezu identisch ist die prozentuale Verteilung der Angaben der Probanden im Sek-tor „Sanitäts-/Gesundheitsartikel“. Diese Produkte werden von 69,9 % der Test-personen in Birkenfeld eingekauft, 20 % der Befragten decken den Bedarf an Sani-täts- und Gesundheitsartikeln außerhalb und die übrigen Probanden tätigen keine derartigen Einkäufe. Auch hier kann der hohe Anteil der Befragten, die ihre Sanitäts- und Gesundheitsartikel in Birkenfeld einkaufen, dadurch begründet werden, dass die Stadt mit ihren Apotheken und Sanitätshäusern in diesem Bereich sehr gut aufges-tellt ist. In Bezug auf die konkurrierenden Einkaufsstätten wurde hier erneut an erster Stelle mit 29 Nennungen die Stadt Idar-Oberstein (5,8 %) genannt, wiederum gefolgt von der Stadt St. Wendel (2,6 %) und an dritter Stelle Hoppstädten-Weiersbach (2,4 %).

In der Branche „Bücher/Schreibwaren“ ist die Verteilung der Testpersonen, die als Käufer bzw. Nichtkäufer dieser Produkte in Birkenfeld auftreten, weniger stark aus-geprägt als in den vorangegangen Beispielen. Die Anzahl derjenigen, die ihre Bücher und Schreibwaren in der Kreisstadt Birkenfeld einkaufen, reduziert sich auf 56,9 %, gleichzeitig steigt der Anteil der Befragten, die sich diese Waren anderweitig besor-gen, auf 34,1 % an. Dieser Anstieg ist darauf zurückzuführen, dass vor allem in die-ser Branche dem Medium Internet (11,4 %) eine besondere Bedeutung zukommt und viele über dort herrschende Anbieter wie z.B. Amazon ihre Bücher und sonstigen Schreibbedarf kostengünstig ordern. So steht dieses Medium vor den Städten Trier (3,0 %), St. Wendel (3,8 %) und Idar-Oberstein (6,4 %) an der Spitze der Konkurren-ten von Birkenfeld. Mit 8,8 % hält der „Kaufe ich nicht“-Anteil das bisherige Niveau.

Ein leicht differenziertes Bild zeigt sich im Sektor „Spielwaren“. Zwar liegt auch hier der Anteil der Probanden, die ihre Spielwaren in Birkenfeld einkaufen mit 47,9 % deutlich über den 11,4 % derjenigen, die ihren Bedarf an Spielwaren in anderen Or-ten decken, aber mit 40,5 % ist die Zahl der Untersuchungsteilnehmer, welche diese Erzeugnisse überhaupt nicht kaufen, stark angestiegen. Aus den Passantenbefra-gungen wurde deutlich, dass vor allem die älteren Generationen der Sparte der Nichtkäufer angehören. Zu den konkurrierenden Einkaufsplätzen für Spielwaren wird nach den Städten Idar-Oberstein (3,4 %) und St. Wendel (1,8 %) auch hier das Inter-net sieben mal (1,4 %) genannt. Durch den in Birkenfeld angesiedelten Fachmarkt für Spielwaren sollte die Stadt gegenüber ihren Wettbewerbern gut aufgestellt sein.

Für die Dienstleistungen im Bereich „Banken/Versicherungen“ lässt sich feststel-len, dass 65,7 % der Probanden diese in Birkenfeld in Anspruch nehmen. 33,7 % nutzen den Service ihrer Banken oder Versicherungen in anderen Orten und ein ver-nachlässigbar geringer Anteil von 0,6 % lässt sich in diesem Sektor gar nicht betreu-en. Interessant zu beobachten ist, dass in Bezug auf die Hauptkonkurrenzorte das Internet weit hinter den erstplatzierten Hoppstädten-Weiersbach (6,0 %), Idar-Oberstein (5,4 %) und Brücken (3,2 %) folgt. Daraus lässt sich schließen, dass die Probanden Wert auf eine persönliche sowie wohnortnahe Betreuung legen und das Angebot von Direktbanken folglich eher weniger in Anspruch nehmen.

Im Bereich „Friseur/Wellness/Kosmetik“ liegt der Anteil der Testpersonen, die die-se Dienstleistungen in der Kreisstadt nachfragen, bei 63,5 %. Außerhalb von Birken-feld wird ein solcher Dienst am Kunden zu 26,3 % bezogen. Der Prozentsatz der Be-fragten, die keine derartige Dienstleistung in Anspruch nehmen, pendelt sich mit 9,8 % erneut im Bereich der 10 %-Marke ein. Als Konkurrenzplätze im Bereich „Fri-seur/Wellness/Kosmetik“ konnten insbesondere Idar-Oberstein mit 25 Nennungen (5,0 %) sowie Hoppstädten-Weiersbach und Brücken mit jeweils 14 Nennungen (2,8 %) identifiziert werden.

Beim Thema „Gesundheit“ ist ersichtlich, dass 76,2 % der Befragten den ärztlichen Rat in Birkenfeld aufsuchen, wohingegen einem Anteil von 22 % der Probanden bei gesundheitlichen Fragen bzw. Problemen in anderen Orten geholfen wird. Mit vier Nennungen bzw. 0,8 % wurde angegeben, diese Dienstleitung überhaupt nicht in Anspruch zu nehmen. Die Wettbewerber im Sektor „Gesundheit“ kommen vor allem aus der Stadt Idar-Oberstein (5,8 %), aus Hoppstädten-Weiersbach (3,6 %) und der Stadt Baumholder (2,4 %).

Der umgekehrte Fall, dass Birkenfeld nicht überwiegend Haupteinkaufsort ist, soll anhand der nachfolgenden Abbildung 10 verdeutlicht werden. Diese zeigt, dass 71,5 % der untersuchten Personen Besorgungen im Bereich „Radio/TV/

Unterhaltungselektronik/Computer/Fotobedarf“ in einem anderen Ort machen. Im Gegensatz dazu wird die Stadt Birkenfeld für Besorgungen dieser Art lediglich zu 16,2 % frequentiert. Dabei gaben 173 der 501 Testpersonen an, ihren Elektrobedarf in der Stadt Idar-Oberstein zu decken, was einem Anteil von 34,5 % entspricht. Als weitere Einkaufsstätten wurden St. Wendel (12,0 %) sowie das Internet (5,6 %) er-wähnt. Nicht gekauft werden diese Waren zu 12,2 %.

Abb. 10: Haupteinkaufsort Unterhaltungselektronik

Auch für die Warengruppen „Bekleidung/Textilien/Schuhe“, „Sportartikel/Sportge-räte“, „Möbel/Raumausstattung“ und „Baumarkt/Garten/Heimwerkerbedarf“ wurde als Haupteinkaufsort ein anderer als die Stadt Birkenfeld angegeben. Neben der Stadt Idar-Oberstein zählen auch die Städte Trier, Kaiserslautern, St. Wendel, Saarbrücken sowie Neunkirchen zu den Hauptwettbewerbern.

In der Branche „Bekleidung/Textilien/Schuhe“ beträgt der Anteil der Probanden, die diese Waren in Birkenfeld kaufen, nur 27,5 %. Demgegenüber kaufen 70,5 % der Befragten diese Produkte außerhalb von Birkenfeld ein und mit lediglich 1,6 % ist der Anteil der Befragten, die keine Bekleidung, Textilien oder Schuhe einkaufen, sehr gering. Die 353 Testpersonen, die in einem anderen Ort als der Stadt Birkenfeld ih-ren entsprechenden Bedarf decken, fahih-ren hierfür überwiegend nach Trier (18,4 %), Neunkirchen (12,2 %) sowie Saarbrücken (10,0 %). Diese Kaufkraftabwanderung ist in dieser Branche insbesondere auf das unzureichende Angebot in Birkenfeld zu-rückzuführen.

Im Sektor „Sportartikel/Sportgeräte“ wird ebenfalls deutlich, dass mit 47,9 % der Großteil der Befragten diese Produkte nicht in der Stadt Birkenfeld einkaufen. Diffe-renziert zur vorherigen Darstellung zeigt sich jedoch der sehr hohe Anteil an Proban-den, die mit 38,1 % diese Waren überhaupt nicht nachfragen. Dementsprechend de-cken lediglich die übrigen 13,8 % ihren Bedarf an Sportartikeln und Sportgeräten in der Kreisstadt. Hauptkonkurrenzstadt ist Idar-Oberstein (12,2 %), gefolgt von Trier (8,0 %) und St. Wendel (6,2 %).

Mit nur 11,2 % der Befragten, die ihren Bedarf an „Möbeln und Raumausstattung“

in Birkenfeld decken und 63,1 %, die diese Waren woanders einkaufen, ist hier eine noch stärkere Käuferabwanderung nach außen zu beobachten als in der Branche

„Sportartikel/Sportgeräte“. Die Antwortmöglichkeit „Kaufe ich nicht“ wurde von 122 Befragten angegeben, was einem Anteil von 24,4 % entspricht. Bevorzugte Orte für den Einkauf von Möbeln und sonstiger Raumausstattung sind neben Idar-Oberstein (10,8 %) auch Kaiserslautern (9,6 %) sowie Morbach (6,2 %).

Die Warengruppe „Baumarkt/Garten/Heimwerkerbedarf“ zeigt, dass auch hier mit 68,5 % die Produkte überwiegend in einem anderen Ort als der Stadt Birkenfeld ein-gekauft werden. Lediglich 13,4 % der Befragten geben sich mit dem vorhandenen Angebot an Baumarkt-, Garten- und Heimwerkerbedarf in Birkenfeld zufrieden und decken dort ihren Bedarf. Als Nichtkäufer in dieser Branche treten 17,6 % der Test-personen auf. Von den Befragten, die angaben, die Erzeugnisse dieser Warengrup-pe in einem anderen Ort als Birkenfeld einzukaufen, kaufen 34,1 % in Idar-Oberstein, 22,8 % in St. Wendel und 4,6 % in Hermeskeil.

Für die Positionen „Uhren/Schmuck/Optik“ und „Haushaltswaren/Geschenk-artikel“ ergab sich eine differenzierte Verteilung der Nennungen, da hier die Pro-banden zu ungefähr gleichen Teilen in der Stadt Birkenfeld oder anderen Orten ein-kaufen. Bezüglich der genannten Warengruppen stellt sich die Verteilung wie folgt dar:

• „Uhren/Schmuck/Optik“: Stadt Birkenfeld (34,9 %), Anderer Ort (40,5 %)

• „Haushaltswaren/Geschenkartikel“: Stadt Birkenfeld (46,7 %), Anderer Ort (43,9 %).

Die Wettbewerbssituation gestaltet sich jedoch ähnlich, mit der Ausnahme, dass der Stadt Trier im Bereich Uhren/Schmuck/Optik eine stärkere Bedeutung zukommt.

Damit lassen sich bei der Analyse der Haupteinkaufsorte in Abhängigkeit von den 15 Warengruppen bzw. Dienstleistungen drei verschiedene Einkaufsmuster identifi-zieren:

• Einkauf hauptsächlich in Birkenfeld,

• Einkauf hauptsächlich in anderen Orten und

• Gleichmäßige Verteilung der Einkäufe.

Sämtliche zuvor beschriebenen Angaben werden in Anhang 11 bis Anhang 40 nochmals tabellarisch aufgeführt. Zudem fasst Anhang 41 den Haupteinkaufsort in Abhängigkeit von der Warengruppe und vom Einkaufsmuster zusammen.

Die nachfolgende Abbildung stellt für die 15 verschiedenen Warengruppen bzw.

Dienstleistungen zusammenfassend dar, welche Produkte hauptsächlich, oft, oder selten in Birkenfeld gekauft werden. Die entsprechende Häufigkeitsverteilung ist in Anhang 42 aufgeführt.

Abb. 11: Einkauf der Warengruppen und Dienstleistungen in Birkenfeld

Auffällig ist, dass sich bei den Einkaufsprioritäten für Birkenfeld starke Abweichungen von Branche zu Branche ergeben. Während 84,8 % der Befragten angaben, ihren täglichen Bedarf in der Stadt Birkenfeld zu decken, reicht die Spannbreite der

restli-chen Warengruppen von 77 % im Sektor „Gesundheit“ bis zu 11,3 % im Bereich

„Möbel/Raumausstattung“. Die Abbildung zeigt damit auf einen Blick, in welchen Branchen die Stadt Birkenfeld gut bzw. schlecht aufgestellt ist.