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Innenstadtbewertung in Bezug zu soziodemographischen Merkmalen . 73

5.4 Bivariate Auswertungen

5.4.4 Innenstadtbewertung in Bezug zu soziodemographischen Merkmalen . 73

der Interviewten wurde die einfaktorielle ANOVA herangezogen. Hier soll die Frage beantwortet werden, ob die Unterschiede in den untersuchten Gruppen signifikant sind, um davon auf Differenzen in den Grundgesamtheiten zu schließen.

Bezogen auf das soziodemographische Merkmal Alter ergibt sich ein signifikanter Unterschied insbesondere bei den Imagefaktoren „Sauberkeit“, „Gastronomisches Angebot“ und „Öffentliche Verkehrsanbindung“, welche in Abbildung 26 rot umkreist

sind. Um herauszufinden, welche Gruppenmittelwerte sich so signifikant unterschei-den, dass Rückschlüsse auf die Grundgesamtheit gezogen werden können, ist zu-sätzlich ein Mehrfachvergleich erforderlich (s. Anhang 132).

Abb. 27: Innenstadtbewertung in Bezug zum Alter (arithmetisches Mittel)

Wie neben dem Mehrfachvergleich auch die Abbildung deutlich macht, bestehen Bewertungsunterschiede im Bereich „Sauberkeit“ insbesondere zwischen den 16- bis 25-Jährigen und den älter als 65-Jährigen. Während die Jüngeren die Sauberkeit in der Innenstadt mit durchschnittlich 2,91 bewerten, fiel die Bewertung der Älteren mit einer Durchschnittsnote von 2,36 um 0,55 besser aus.

Bezogen auf das gastronomische Angebot variierten die Angaben vor allem zwi-schen den 55- bis 65-Jährigen und den älter als 65-Jährigen. Hierbei bewerteten die älter als 65-Jährigen das gastronomische Angebot mit einer Differenz von 0,71 in der Durchschnittsnote besser als die Vergleichsgruppe.

Ebenso ergaben sich Unterschiede bei der Benotung der öffentlichen Verkehrsan-bindung, insbesondere zwischen den Gruppen „41- bis 54-Jährige“

(Durchschnittsno-N = 501

te: 3,94) und „66 und älter“ (Durchschnittsnote: 3,14). Trotz der insgesamt schlechten Bewertung der öffentlichen Verkehrsanbindung zeigt sich erneut die Tendenz der älteren Generation zur besseren Notengebung.

In den übrigen Bereichen spielt das Alter bei der Innenstadtbewertung lediglich eine untergeordnete Rolle, da hier nur geringe Abweichungen in den Mittelwerten vorlie-gen.

Analog zum Alter wurde auch für die übrigen soziodemographischen Merkmale (Wohnort, Kaufkraft und Beruf) eine einfaktorielle ANOVA zur Prüfung der Unter-schiede in den Gruppenmittelwerten bezogen auf die Bewertung der Innenstadt durchgeführt. Bei keinem der betrachteten Imagefaktoren innerhalb der betrachteten Merkmale konnte ein signifikanter Zusammenhang festgestellt werden, so dass mit einer Wahrscheinlichkeit von 95 % nichts gegen die Nullhypothese spricht. Es kann somit davon ausgegangen werden, dass keine Unterschiede in den Gruppenmittel-werten und folglich auch nicht in der Grundgesamtheit vorliegen. Eine detaillierte Darstellung sämtlicher Berechungen erfolgt in Anhang 133 bis Anhang 135.

5.4.5 Innenstadtbewertung in Bezug zur Einkaufspriorität

Nachfolgend soll geprüft werden, ob diejenigen Befragten, die ihren täglichen Be-darf in der Stadt Birkenfeld einkaufen, die Innenstadt von Birkenfeld durchschnittlich anders bewerteten als diejenigen, die ihren täglichen Bedarf außerhalb von Birken-feld einkaufen. Da hier die beobachteten arithmetischen Mittelwerte zweier Gruppen miteinander verglichen werden, wird der T-Test bei unabhängigen Stichproben he-rangezogen, um zu untersuchen, ob ein Unterschied zwischen den beiden Gruppen zufällig zu erklären oder als signifikant einzustufen ist. Aufgrund einer Signifikanz von

< 0,05 konnte jedoch für keinen der betrachteten Imagefaktoren ein signifikanter Un-terschied in den Mittelwerten ermittelt werden. Folglich kann davon ausgegangen werden, dass die beobachteten Unterschiede in der Bewertung lediglich zufällig zu-standen gekommen und nicht auf die Grundgesamtheit übertragbar sind. Die komp-lette Auflistung des entsprechenden T-Tests erfolgt in Anhang 136.

Analog wurde die Bewertung der Innenstadt von Birkenfeld ebenfalls mit dem nicht-alltäglichen Bedarf verglichen, d.h., es wurde untersucht, ob Bewertungsunter-schiede zwischen denjenigen, die ihren aperiodischen Bedarf überwiegend

außer-halb decken, und denjenigen, die überwiegend in Birkenfeld selbst einkaufen, vorlie-gen. Die Prüfung erfolgte auch hier mit Hilfe des T-Tests (vgl. Anhang 137).

Hierbei ist zu berücksichtigen, dass diejenigen Probanden, welche die insgesamt 14 verschiedenen Warengruppen und Dienstleistungen des nicht-alltäglichen Bedarfs zu mindestens 50 % in Birkenfeld einkaufen, zu einer Gruppe zusammengefasst wur-den. Diese Gruppe ist damit gleichzusetzen mit denjenigen, die ihren aperiodischen Bedarf weniger als die Hälfte außerhalb einkaufen.

Als zweite Gruppe wurden diejenigen Testpersonen definiert, deren Haupteinkaufsort bei den betrachteten Branchen des nicht-alltäglichen Bedarfs zu mindestens 50 % außerhalb von Birkenfeld liegt. Diese Kategorie entspricht damit denjenigen Proban-den, welche ihren aperiodischen Bedarf weniger als die Hälfte in Birkenfeld decken.

Die Bewertungsunterschiede in den Mittelwerten der beiden untersuchten Gruppen sind in der nachfolgenden Abbildung 27 verdeutlicht. Sie visualisiert außerdem das Ergebnis des T-Tests, dass signifikante Mittelwertsunterschiede insbesondere bei den Imagefaktoren „Atmosphäre/Flair“, „Gastronomisches Angebot“ und „Öffentliche Verkehrsanbindung“ gegeben sind.

Abb. 28: Innenstadtbewertung in Bezug zur Einkaufspriorität des aperiodischen Bedarfs (arithmeti-sches Mittel)

Die Grafik zeigt deutlich, dass der Imagefaktor „Atmosphäre/Flair“ von denjenigen Befragten, die ihren nicht-alltäglichen Bedarf überwiegend, d.h., zu mehr als 50 %, außerhalb decken, mit einem Mittelwert von 3,38 um 0,2 Punkte schlechter bewertet wird, als von denjenigen, welche überwiegend in Birkenfeld selbst einkaufen. Letzte-re benoten die AtmosphäLetzte-re der Birkenfelder Innenstadt mit einem arithmetischen Mit-tel von durchschnittlich 3,18.

Im Gegensatz dazu wird das „Gastronomische Angebot“ von den mindestens 50 % außerhalb Kaufenden mit 3,79 sogar noch schlechter beurteilt als der Faktor „Atmos-phäre/Flair“. Dennoch zeigt sich auch hier, dass diejenigen, die hauptsächlich in Bir-kenfeld einkaufen (3,33), zu einer um 0,46 Punkte besseren Bewertung neigen.

N = 501

Diese Tendenz zeigt sich ebenfalls im Bereich der „Öffentlichen Verkehrsanbindung“, da auch diese von den überwiegend in Birkenfeld Kaufenden mit 2,70 deutlich bes-ser bewertet wird, als von denjenigen, die zu mindestens 50 % außerhalb einkaufen (2,99).

5.4.6 Gesamtattraktivität in Bezug zu soziodemographischen Merkmalen