• Keine Ergebnisse gefunden

OCD- OCD-Lokalisation

4.1 Anatomische Ergebnisse

4.1.1 Ursprungs- und Ansatzlinien der Gelenkkapsel

Die Lage der Gelenkkapsel der Articulatio talocruralis der 34 untersuchten Beagle war einheitlich. Die Gelenkkapsel verbindet die Tibia bzw. Fibula mit dem Talus bzw. Calcaneus.

Dorsal liegt die Ursprungslinie der Membrana synovialis und Membrana fibrosa gemeinsam ca. 1 - 2 mm proximal des distalen Tibiarandes (Abb. 8a). Lateral und medial (Abb. 8b, 8c) im Bereich der Malleoli befindet sich der einheitliche Kapselursprung unmittelbar am Tibia- bzw. Fibularand. Plantar entspringen die beiden Blätter der Gelenkkapsel gemeinsam wiederum ca. 1 - 2 mm proximal des distalen Tibiarandes (Abb. 8d). In diesen Ursprungsbereichen liegen die Membrana fibrosa und Membrana synovialis eng zusammen.

Die Ansatzlinie der Gelenkkapsel folgt auf der dorsalen Seite unmittelbar dem Distalrand der Trochlea tali proximalis (Abb. 9a). Lateral liegt die Ansatzlinie am distalen Rand des lateralen Rollkammes und verläuft mit diesem proximal (Abb. 9b) Vom proximoplantaren Rand des Rollkammes springt der Ansatz der Gelenkkapsel zum Proc. coracoideus calcanei über. Im weiteren Verlauf befestigt sich die Gelenkkapsel am lateralen Rand des Proc.

coracoideus. Vom distalen Rand des medialen Rollkammes überquert die Kapselansatzlinie die mediale Fläche des Talus in proximoplantarer Richtung bis zum Proximalrand des medialen Rollkammes (Abb. 9c). Plantar folgt der Ansatz vom medialen Rollkamm ausgehend dem proximalen Rand der Trochlea tali proximalis bis zur Talusrinne (Abb. 9d).

Dort berührt der Talus den Rabenschnabelfortsatz des Calcaneus und der Kapselansatz wechselt auf diesen über. Anschließend verläuft die Ansatzlinie am Proximalrand des Proc.

coracoideus nach lateral.

Dorsal und plantar sind die beiden Blätter der Gelenkkapsel nach ihrem Ursprung durch eingelagertes Fettgewebe voneinander getrennt. Der Ansatz am Talus bzw. Calcaneus erfolgt wie im Ursprungsbereich gemeinsam. Lateral und medial sind die Membrana synovialis und die Membrana fibrosa in ihrem gesamten Verlauf vom Ursprung bis zum Ansatz fest miteinander verbunden.

Die Gelenkkapsel umschließt die Gelenkflächen von Tibia, Fibula und Talus. Somit bildet die Gelenkhöhle eine Articulatio talocruralis. Dennoch ist der Ansatz der Kapsel mit seinen eng verbundenen Membranen noch am Proc. coracoideus calcanei angeheftet.

54

a) dorsale Ansicht b) laterale Ansicht

c) mediale Ansicht d) plantare Ansicht

Ti = Tibia, Fi = Fibula; rote Linie: Ursprungslinie der Gelenkkapsel

Abb. 8: Ursprungslinie der Gelenkkapsel der Art. talocruralis beim Beagle

55

a) dorsale Ansicht b) laterale Ansicht

c) mediale Ansicht d) plantare Ansicht

Ca = Calcaneus, Ta = Talus; rote Linie: Ansatzlinie der Gelenkkapsel

Abb. 9: Ansatzlinie der Gelenkkapsel der Art. talocruralis beim Beagle

56 4.1.2 Vorversuch Nadelprobenmessung Nadelprobenmessung beim Beagle

Bei lediglich 16 von 68 Sprunggelenken der jungen Beagle konnte die Nadelprobe erfolgreich angewendet werden. An den übrigen Gelenken konnte die Knorpel-Knochengrenze nicht bestimmt werden, da beim manuellen Eintreiben der Nadel kein Härteunterschied zwischen Knorpel und Knochen festgestellt werden konnte. Die nachfolgenden Angaben beziehen sich bei diesem Vorversuch auf die Einzelgelenke der Beagle. Von den 16 untersuchten Sprunggelenken stammten neun von männlichen und sieben von weiblichen Tieren.

Am lateralen Taluskamm (Abb. 9a) konnte für die Beagle am Messpunkt LT1 eine durchschnittliche Knorpeldicke von 0,86 mm ermittelt werden. Die Knorpeldicken am dorsalen Messpunkt LT2 bzw. am distalen Messpunkt LT3 betrugen im Durchschnitt jeweils 0,39 mm.

Am medialen Taluskamm (Abb. 9a) betrug die mittlere Knorpelstärke am proximodorsalen Messpunkt MT1 0,57 mm. Der Messpunkt MT2 zeigte mit im Mittel 0,45 mm Knorpeldicke einen geringfügig größeren Wert als MT3 mit 0,42 mm.

Die Mittelwerte für die Talusrinne (Abb. 9a) waren proximodorsal bei ST1 mit durch-schnittlich 0,45 mm größer als am Messpunkt ST2 mit 0,36 mm. Distal lag der Mittelwert bei ST3 bei 0,33 mm.

Die Mittelwerte an der Cochlea tibiae (Abb. 9b) betrugen lateral (TL) 0,61 mm und medial (TM) 0,54 mm. Eine Übersicht über die Mittelwerte, auch nach Geschlecht getrennt, ist in der Tabelle 9 dargestellt. Die Knorpeldickenwerte für die einzelnen Gelenke sind in der Tabelle A2 des Anhangs aufgelistet.

57

a) Talus, dorsale Ansicht b) Cochlea tibiae, distale Ansicht Abb. 10: Graphische Darstellung der Trochlea tali proximalis und Cochlea tibiae mit

den dort mit der Nadelprobenmethode gemessenen durchschnittlichen Knorpelstärken beim Beagle (aus Tab. 9)

Tab. 9: Knorpeldicke an der Trochlea tali proximalis und der Cochlea tibiae beim Beagle (Nadelprobe)

Lokalisation Männlich (n = 9) Weiblich (n = 7) Gesamt Anzahl Gelenke

Median [mm] Mittelwert [mm] Standard - abweichung [mm] Median [mm] Mittelwert [mm] Standard - abweichung [mm] Median [mm] Mittelwert [mm] Standard - abweichung [mm]

LT1 1,09 1,02 0,34 0,83 0,79 0,28 0,86 0,90 0,33 16 LT2 0,39 0,43 0,15 0,35 0,36 0,05 0,36 0,39 0,11 16 LT3 0,41 0,40 0,10 0,39 0,39 0,07 0,40 0,39 0,09 16 MT1 0,53 0,60 0,11 0,46 0,53 0,11 0,53 0,57 0,21 16 MT2 0,49 0,48 0,12 0,43 0,42 0,07 0,44 0,45 0,10 16 MT3 0,45 0,43 0,09 0,40 0,40 0,10 0,42 0,42 0,09 16 ST1 0,44 0,43 0,12 0,39 0,46 0,14 0,42 0,45 0,12 16 ST2 0,38 0,38 0,08 0,36 0,35 0,08 0,36 0,36 0,07 16 ST3 0,32 0,30 0,09 0,32 0,36 0,09 0,32 0,33 0,09 15*

TL 0,63 0,63 0,14 0,50 0,60 0,17 0,57 0,61 0,14 15*

TM 0,49 0,52 0,22 0,50 0,57 0,18 0,50 0,54 0,19 15*

* an einem Gelenk eines weiblichen Tieres war keine Messung möglich; LT1: lateraler Taluskamm, proximodorsal; LT2: lateraler Taluskamm, dorsal; LT3: lateraler Taluskamm, distal; MT1: medialer Taluskamm, proximodorsal; MT2: medialer Taluskamm, dorsal; MT3: medialer Taluskamm, distal; ST1: Talusrinne, proximodorsal; ST2: Talusrinne, dorsal; ST3: Talusrinne, distal; TL: Cochlea tibiae, lateral; TM Cochlea tibiae, medial

58

Nadelprobenmessung bei adulten Hunden großwüchsiger Rassen

Von den 20 zur Verfügung stehenden Sprunggelenken der adulten Hunde großwüchsiger Rassen konnte bei allen Gelenken die Knorpeldicke mit der Nadelprobe bestimmt werden.

Am lateralen Taluskamm (Abb. 10a) betrug die Knorpeldicke proximodorsal (LT1) durchschnittlich 0,38 mm. Der Mittelwert für die Knorpelstärke am dorsal Messpunkt (LT2) betrug 0,41 mm und war somit der größte Wert am lateralen Kamm. Distal (LT3) lag die mittlere Knorpelstärke bei 0,34 mm. An allen Lokalisationen des lateralen Taluskamm waren die Mittelwerte der männlichen Tiere stets größer als die der weiblichen.

Am medialen Taluskamm (Abb. 10a) konnte die größte Knorpelstärke mit durchschnittlich 0,42 mm proximodorsal (MT1) gemessen werden. Dieser Wert war der größte Mittelwert am Talus. Der Messwert dorsal (MT2) war mit durchschnittlich 0,33 mm etwas kleiner als der distale Wert (MT3) mit 0,36 mm. Entsprechend den Werten am lateralen Taluskamm waren die Mittelwerte der männlichen Tiere stets größer als die der weiblichen.

In der Talusrinne (Abb. 10a) nahmen die Mittelwerte von proximodorsal bei ST1 mit 0,37 mm über dorsal, ST2 mit 0,34 mm, nach distal bei ST3 mit 0,32 mm hin ab. Auch in der Talusrinne waren die Durchschnittswerte der männlichen Tiere stets größer als die der weiblichen.

In der Cochlea tibiae (Abb. 10b) betrug der Mittelwert des lateral gelegenen Messpunktes TL 0,52 mm und war damit kleiner als der des medialen Messpunktes TM mit 0,70 mm.

Analog zu den anderen Messpunkten waren die durchschnittlichen Knorpelstärken in der Cochlea tibiae bei den männlichen Tieren größer als bei den weiblichen. Eine Übersicht über die Mittelwerte der einzelnen Messpunkte einschließlich der Mittelwerte für männliche und weibliche Tiere ist in Tabelle 10 dargestellt. Die Messwerte für die einzelnen Gelenke der Hunde großwüchsiger Rassen sind im Anhang unter Tabelle A4 aufgeführt.

59

a) Talus, dorsale Ansicht b) Cochlea tibiae, distale Ansicht Abb. 11: Graphische Darstellung der Trochlea tali proximalis und Cochlea tibiae mit

den dort mit der Nadelprobenmethode gemessenen durchschnittlichen Knorpelstärken bei Hunden großwüchsiger Rassen (aus Tab. 10)

Tab. 10: Knorpeldicke an der Trochlea tali proximalis und der Cochlea tibiae bei Hunden großwüchsiger Rassen (Nadelprobe)

Lokalisation Männlich (Gelenke n = 10)

Weiblich (Gelenke n = 10)

Gesamt Anzahl Gelenke

Median [mm] Mittelwert [mm] Standard - abweichung [mm] Median [mm] Mittelwert [mm] Standard - abweichung [mm] Median [mm] Mittelwert [mm] Standard - abweichung [mm]

LT1 0,42 0,42 0,15 0,32 0,34 0,10 0,37 0,38 0,13 20 LT2 0,44 0,44 0,10 0,36 0,37 0,11 0,40 0,41 0,11 20 LT3 0,36 0,39 0,14 0,28 0,29 0,08 0,30 0,34 0,12 20 MT1 0,43 0,46 0,13 0,36 0,38 0,07 0,41 0,42 0,11 20 MT2 0,36 0,36 0,12 0,27 0,30 0,09 0,30 0,33 0,11 20 MT3 0,38 0,43 0,20 0,28 0,29 0,09 0,34 0,36 0,17 20 ST1 0,37 0,38 0,07 0,38 0,37 0,08 0,37 0,37 0,07 20 ST2 0,35 0,36 0,09 0,31 0,31 0,06 0,31 0,34 0,08 20 ST3 0,30 0,35 0,19 0,27 0,28 0,08 0,29 0,32 0,15 20 TL 0,52 0,55 0,18 0,48 0,49 0,15 0,50 0,52 0,16 20 TM 0,72 0,74 0,19 0,70 0,68 0,18 0,72 0,70 0,18 20 LT1: lateraler Taluskamm, proximodorsal; LT2: lateraler Taluskamm, dorsal; LT3: lateraler Taluskamm, distal;

MT1: medialer Taluskamm, proximodorsal; MT2: medialer Taluskamm, dorsal; MT3: medialer Taluskamm, distal; ST1: Talusrinne, proximodorsal; ST2: Talusrinne, dorsal; ST3: Talusrinne, distal; TL: Cochlea tibiae, lateral; TM Cochlea tibiae, medial

60

4.1.3 Photooptisch bestimmte Knorpeldicke an Talus und Cochlea tibiae