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Im Unterschied dazu gehen zwar die verschiedenen Typologien auch von verschiedenen Merkmalskombinationen aus, die gelten

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22 Im Unterschied dazu gehen zwar die verschiedenen Typologien auch von verschiedenen Merkmalskombinationen aus, die gelten

dann aber jeweils für alle denkbaren/konstruierbaren Textsorten.

3.1. Naive Beschreibungen journalistischer Textsorten

In diesem Abschnitt soll es darum gehen, anhand naiver Beschreibungen journalistischer Textsorten Aufschluß zu erhalten über das intuitive Textsortenwissen, das dem Leser einer Zeitung zur Verfügung steht. Dazu bediene ich mich für den Bereich der deutschen Presse der Beschreibungen, die ich publizistischen Lexika und Handbüchern entnommen habe.

Für den Bereich der sowjetischen Presse handelt es sich überwiegend um publizistische Lehrbücher, wobei es nicht immer möglich ist, eine klare Grenze zur Linguistik zu ziehen, weil die sowjetische Publizistik ihre Arbeiten zu diesem Bereich meistens im Rahmen der Theorie von den funktionalen Stilen sieht.

Eine andere Möglichkeit, naive Textsortenbeschreibungen zu erhalten, wäre eine Leserbefragung gewesen, die aber den Rahmen der vorliegenden Arbeit gesprengt hätte und deshalb leider nicht durchgeführt werden konnte (vgl. dagegen KNIFFKA 1980).

Publizistische Texte sind Fachtexte zum Thema Medien und/oder Presse. Als solche sind sie auch kompetenter als eventuelle Leseräußerungen. Es ist davon auszugehen, daß das Textsortenwissen bewußter ist und daher in den Beschreibungen stärker explizit gemacht wird, als das in nicht-fachlichen Texten zu erwarten wäre. Trotzdem können auch diese publizistischen Textsortenbeschreibungen als naiv bezeichnet werden, da sie weder von einer systematischen Sprachbeschreibung mit expliziten Regeln und Parametern ausgehen, noch eine solche anstreben. Wir werden weiter unten noch sehen, daß diese Beschreibungen denn auch sehr uneinheitlich sind, ja sich zum Teil widersprechen. Dabei

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normativ. Trotz aller Widersprüche - auch innerer Widersprüche - muß man konstatieren, daß sie das selbst gesteckte Ziel erreichen, nämlich eine journalistische Textsorte so zu beschreiben, daß bisher mit der Textsorte unvertraute Personen in die Lage versetzt werden, Texte, die dieser Textsorte zugeordnet werden können, zu produzieren. Denn darüber, daß es journalistische Textsorten gibt, herrscht Einigkeit. Und das System der journalistischen Textsorten funktioniert. Journalisten werden aufgefordert oder bieten an, Texte einer bestimmten Textsorte zu produzieren (zu einem bestimmten Thema), und die produzierten Texte werden sowohl von Kollegen und Vorgesetzten, als auch von den Lesern in der Regel als Exemplare dieser bestimmten Textsorte akzeptiert. Daraus kann man schließen, daß diese Beschreibungen bei aller Uneinheitlichkeit, bei allen Widersprüchen wesentliche Merkmale, die für die betreffenden Textsorten konstitutiv sind, enthalten. Deshalb seien sie im folgenden eingehend betrachtet. Ich möchte zuerst die deutschen Beschreibungen anführen und mich dann den russischen widmen, weil ich davon ausgehe, daß den meisten Lesern dieser Arbeit die journalistischen Textsorten in deutschen

Zeitungen vertrauter sind als die russischen Entsprechungen. Dieser Rückgriff auf das Textsortenwissen der Leser־^ soll das Verständnis erleichtern. Vor dem Hintergrund des explizierten Textsortenwissens werden dann die russischen Textsortenbeschreibungen in Übereinstimmung und Kontrast dargestellt. Das soll auch für die Beschreibung der Einzeldarstellungen der Textsorten in 3.2. gelten.

2 3 meiner Leser und Leserinnen

3.1.1. Naive Beschreibungen journalistischer Textsorten der deutschen Presse

Die naiven Beschreibungen der journalistischen Textsorten der deutschen Presse sind zwei publizistischen Lexika und drei publizistischen Handbüchern entnommen. Die Lexika (KOSZYK/PRUYS 1970; DÖHN/KLÖCKNER 1979) behandeln in alphabetischer Reihenfolge die verschiedensten Phänomene aus dem Bereich der Massenmedien. Sie wollen kurze Erklärungen geben, die schnell auffindbar sind.

Demgegenüber sind die publizistischen Handbücher (BRENDEL/GROBE 1976; DOVIFAT 1976; NOELLE-NEU MANN et al. 1989) meist zu Lehrzwecken gedacht. Sie wollen eine Einführung in die verschiedensten Gebiete der Publizistik geben und gehen dazu von größeren Themenkomplexen aus (z.B. Medienrecht), die systematisch abgehandelt werden.

In diesem Rahmen beschäftigen sie sich auch mit den "Formen des journalistischen Ausdrucks" (DOVIFAT 1976, 166).

Am Anfang der Untersuchung dieser Beschreibungen soll der Versuch einer quantitativen Bestimmung der journalistischen Textsorten anhand der Nennungen in den genannten Werken stehen. Im zweiten Teil dieses Abschnitts folgt dann eine inhaltliche Bestandsaufnahme.

Die beiden publizistischen Wörterbücher führen jeweils 26 journalistische Textsorten an.

Von den angeführten lassen sich jeweils beschreiben als - grundlegende Texisonen: 14

- abgeleitete Textsorten: 6 bzw. 7

- redaktionsfremde Beiträge (z.B. Gegendarstellung): 2 bzw. 3

- illustrative Formen (vgl. NOELLE-NEUMANN et al. 1989, 83): 2 bzw. 4.

Dabei sollen diejenigen Textsorten als abgeleitete gelten, die grundlegende Textsorten in weiteren Merkmalen spezifizieren, z.B. Kriegsberichterstattung zu Bericht. Dabei kann eine Grenzziehung im Einzelfall durchaus schwierig sein. Das ist in der Vagheit der Textsortenkonzepte begründet, (vgl. DIMTER 1981, 83).

Die illustrativen Darstellungsformen wie Karikatur, Cartoon und Comic Strip zu den journalistischen Textsorten zu rechnen, mag problematisch erscheinen. Bei Comic Strips macht der Text einen sehr wesentlichen Anteil aus, so daß es nicht schwer fällt, hier von Texten zu sprechen. Schwieriger ist es bei Cartoons und Karikaturen. Die kommentierenden Unterschriften müssen aber wohl auch als Texte verstanden werden.

Problematischer sind dagegen die Fälle, in denen keine Unterschrift vorliegt und Schrift

nur zur Kennzeichnung innerhalb der Zeichnung verwendet wird. Es scheint aber willkürlich, Cartoons mit Unterschrift und Cartoons ohne Unterschrift in der Weise zu trennen, daß die ersteren zu den journalistischen Textsorten gerechnet werden und die letzteren nicht. Eine solche Trennung wird üblicherweise auch nicht vorgenommen.

Schließlich spricht für die Zuordnung der illustrativen Formen zu den journalistischen Textsorten die Tatsache, daß sie in den naiven Beschreibungen regelmäßig genannt werden.

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Übereinstimmungen bei den angeführten Textsorten gab es dabei in 10 Fällen bei den grundlegenden Textsorten

3 Fällen bei den abgeleiteten Textsorten 2 Fällen bei den illustrativen

1 Fall bei den redaktionsfremden Textsorten.

Die publizistischen Handbücher führen durchweg deutlich weniger Textsorten an, das Minimum liegt bei 9 Nennungen, das Maximum bei 16. Das ist zum einen darauf zurückzuführen, daß die Handbücher weniger abgeleitete Textsorten anführen, zum anderen darauf, daß sie jeweils nur entweder illustrative oder redaktionsfremde Textsorten erwähnen. Die folgende Tabelle mag das verdeutlichen.

Autoren

Textsorten

NOELLE-NEUMANN

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