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Auf die Diskussion, inwieweit ein Ausdruck der einen Sprache einem Ausdruck der anderen Sprache entspricht, soll

Im Dokument Poleznyi Dialog (Seite 33-36)

Vnimanie issledovatelej v osnovnom privlekaet рока zagolovok, rassmatrivaemyj vne svja2 i so strukturoj teksta: analizirujutsja sintaksiČeskie modeli zagolovok, reie - ich fiinkcii

12 Auf die Diskussion, inwieweit ein Ausdruck der einen Sprache einem Ausdruck der anderen Sprache entspricht, soll

Aufsätze o.a.) angewandt wird. Dem deutschen Hyperonym Überschrift entspricht das russische

zaglavie.

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Zu den Schlagzeilen sollen auch die

nadzagolovki

(Oberschlagzeilen) und die

podzagolovki

(Unterschlagzeilen) gerechnet werden. Dabei lassen es die funktionalen Unterschiede zwischen Oberschlagzeilen (sie dienen meist der Angabe des Ortes, s. 4.3.1.) und Unterschlagzeilen (sie ergänzen die Informationen der Hauptschlagzeile, s. 4.3.1.-4.4.) geboten erscheinen, hier zu differenzieren und sie als Ergänzung zur Hauptschlagzeile nicht unter dem Begriff

podzagolovki

oder Unterschlagzeilen zusammenzufassen, wie das in

einigen Arbeiten geschieht (vgl. SICHELSCHMIDT 1986;

BOGOSLOVSKAJA/MACHNEVA 1985, 104). Im Unterschied dazu stehen Rubriken (

rubriki

) und Seitenüberschriften

(šapki)

nicht im Zentrum des Interesses. Sie werden nur soweit berücksichtigt, wie sie zur Erklärung der textsortenspezifischen Indikatoren herangezogen werden können (s. 4.3.-4.3.3.).

Schlagzeilen sind eine formal klar abgegrenzte Einheit. Ihr Umfang ist auf wenige Zeilen begrenzt. Aufgrund ihrer typographischen Gestaltung (besonders große, fettgedruckte Lettern) heben sie sich deutlich vom übrigen Text ab. Als formal klar abgegrenzter Teil des Textes ־ darin dem Lead ähnlich (s. 3.5.1.) ־ unterliegen sie spezifischen Bedingungen, die sich aus ihren Basisfunktionen (s. 4.2.) ergeben. Im einzelnen heißt das: Sie sind kurz, denn nur so können sie das dargebotene Material auf einen Blick gliedern. Sie weisen keine komplexen Sätze auf, d.h. positiv gewendet, ihre syntaktischen Strukturen sind einfach (s.

4.3.1.-4.3.3.) und damit schnell zu erfassen.

Formal lassen sich einfache Schlagzeilen und Schlagzeilengefüge unterscheiden. Einfache Schlagzeilen bestehen aus einer Einheit, die auf einer oder zwei Zeilen angeordnet sein kann, z.B. "

Ukraina nejtral'naja i bezjademaja

" (Izv. 14.7.90, <235 > ).

Schlagzeilengefüge bestehen demgegenüber aus mehreren Einheiten, die auch

decks

genannt werden (vgl. MAARDH 1980, 14 f.; STRAUMANN 1935, 19): den Oberschlagzeilen (

nadzagolovki

), Hauptschlagzeilen (

zagolovki)

und den Unterschlagzeilen (

podzagolovki

). Dabei bestehen die Oberschlagzeilen stets nur aus einer Proposition, z.B.

"

Kambodża

/ ..." (Izv. 26.9.89, < 9 5 > ) . Hauptschlagzeilen und Unterschlagzeilen können dagegen jeweils aus mehreren Aussagen bestehen, z.B. "

Diskussii idut

/

ReŠenija otkladyvajutsja

/ ..." (Izv. 4.10.89, < 1 1 6 >) (Hauptschlagzeile aus zwei Aussagen) oder

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12 Auf die Diskussion, inwieweit ein Ausdruck der einen Sprache einem Ausdruck der anderen Sprache entspricht, soll hier nicht eingegangen werden. Es mag genUgen, daß wir uns vergegenwärtigen, daß es keine hundertprozentige Übereinstimmung gibt.

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"Iniciator гакопоѵ - pravitelástvo

/

Na vtoroj sessii Verchovnogo Soveta SSSR

/

Peredajut parlamentskie korrespondenty 'lzvestij'"

(Izv. 3.10.89, < 123> ) (zwei Aussagen in den Unterschlagzeilen) (zur Zitierweise s. 2.3.) (vgl. PODOL'SKAJA 1988, 105;

BOGOSLOVSKAJA/MACHNEVA 1985, 104).

Während Schlagzeilen - einfache genauso wie Schlagzeilengefüge - sich immer nur auf einen Artikel beziehen, sind Rubriken (

rubriki

) Überschriften mit gleichbleibendem Wortlaut zu Beiträgen derselben Thematik oder desselben Anlasses, die in unregelmäßigen zeitlichen Abständen und mit wechselnder Plazierung abgedruckt werden können (vgl.

SICHELSCHMIDT 1986, 130; MILYCH 1981a, 72 f.).

Weiter kann man über die Rubriken sagen , daß sie stets Artikeln derselben journalistischen Textsorte zugeordnet sind - z.B. steht die "Izvestija"-Rubrik

" Političeskij dnevnik"

immer über Kommentaren. Die Rubriken können damit auch als Präsignal für die Einordnung eines Textes wirken. Weitere Beispiele für

rubriki

aus den Tageszeitungen "Izvestija" und

"Pravda" mögen das illustrieren:

"Zarubeiom

/

TASS, Rejter, JU P I, Franc Press peredajut:"

(Izv.)

"Na temy dnja"

(Izv.)

"Aktuainoe pis'mo"

(Izv.)

"Točka zrenija"

(Izv.)

"Podrobnosti dlja 'lzvestij'"

"Iz bloknota žurnālistā

" (PR)

"Íz potoka novostej

+ Datum" (PR)

"Zametki publicis ta"

(PR)

W i c a u s D c z c ic h n u n g c n w ic ca m c tk i, p i s 'm o , toČka z re n ija d e u tlic h w ir d , e n th a lte n ru b rik i

auch Beispiele für alltagssprachliche Textsortenbenennungen (s. 3.3.1.).

Schließlich sind noch die

Sapki

(Seitenüberschriften) zu nennen, die anzeigen sollen, daß eine Seite (oder ein Teil der Seite, aber mehr als nur ein Artikel) einem bestimmten Thema bzw. bestimmten Themenkreisen gewidmet ist. In den Zeitungen der Untersuchung waren das fast immer sehr weit gefaßte Themenkreise wie z.B. in der "Izvestija":

"Sobytija, fakty, mnenija", "Panorama novostej"

oder in der "Pravda" :

"Strany socializma - sobytija, fakty, !commentary - "

und

"Meídunarodnaja informācijā ".

Das unterscheidet die

šapki

der sowjetischen Presse (die in dieser Untersuchung berücksichtigt wurden) von den Seitenüberschriften in deutschen Zeitungen. In deutschen Zeitungen bezeichnen die Seitenüberschriften die verschiedenen Sparten, wie Politik, Wirtschaft und Lokales, für die wiederum bestimmte journalistische Textsorten kennzeichnend sind. D.h. durch die Seitenüberschriften in deutschen Zeitungen kann die Auswahl der möglichen journalistischen Textsorten bis auf eine reduziert werden • so z.B.

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in der "tageszeitung", Seite 10: "Kommentare", oder in der "Frankfurter Rundschau", die letzte Seite "Aus aller Welt": Sie enthält nur soft news, eine themenspezifische Form der Meldung (s. 3.1.1.)■ Dagegen bezeichnen die šapki der sowjetischen Zeitungen in der Regel keine Sparten.

Ein weiterer Unterschied zu deutschen Seitenüberschriften besteht außerdem in der wechselnden Plazierung. Während in deutschen Zeitungen eine feste Abfolge der Sparten vorherrscht, ist die Anordnung der šapki freier, wenn auch nicht beliebig. So finden sich z.B. Sportberichte nie auf den drei ersten Seiten von "Izvestija" und "Pravda". Ein solches Schema weisen sowjetische Tageszeitungen nicht auf. Politische Kommentare finden sich sowohl auf Seite 1 wie auch auf den nachfolgenden Seiten, nie aber auf der letzten Seite.

Artikel zum Thema Wirtschaft finden sich auf allen Seiten. Über Sport wird dagegen z.B.

in den "Izvestija" nur auf der letzten Seite berichtet. Diese flexible Plazierung der Themen hängt sicherlich mit dem geringeren Umfang der sowjetischen Tageszeitungen zusammen.

Während deutsche Tageszeitungen häufig zwanzig und mehr Seiten haben, haben "Pravda"

und "Izvestija" in der Regel einen Umfang von vier bis sechs Seiten, so daß nicht jeder Sparte eine ganze Seite gewidmet werden kann.

• »

Als letzte Form der Überschriften in Zeitungen seien hier die Zwischenüberschriften genannt. Sie gliedern den fortlaufenden Text des Artikels und lockern ihn auf. Sie sind den Kapitelüberschriften in Monographien vergleichbar. Sie sind allerdings nur bei umfangreichen Artikeln üblich. Da sie aber für die Zuordnung eines Artikels zu einer journalistischen Textsorte nur von untergeordneter Bedeutung sind, sollen sie hier nicht weiter berücksichtigt werden. Für diese Arbeit sind also die Unterscheidungen einfache Schlagzeilen und Schlagzeilengefüge, bestehend aus Oberschlagzeile (OS), Hauptschlagzeile (HS) und Unterschlagzeile (US) sowie rubriki und šapki von Interesse.

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2.1.2. Die Zeitungen der Untersuchung

Um die Zeitungen, denen die Daten für die vorliegende Arbeit entnommen wurden, einordnen und charakterisieren zu können, soll am Anfang dieses Abschnitts kurz das System der sowjetischen Presse erläutert werden (vgl. LYSAKOVA 1981, 18 ff.). Die Presseerzeugnisse in der Sowjetunion lassen sich beschreiben im Hinblick auf Verbreitungsgebiet, Herausgeber, Erscheinungsweise und Aufmachung.

Die grundlegende Typologie der sowjetischen Presse orientiert sich am Verbreitungsgebiet der Zeitungen und Zeitschriften. In diese Einteilung gehen neben geographischen auch soziale Merkmale der anvisierten Leserschaft ein (vgl. LYSAKOVA 1981, 21). Sie unterscheidet überregionale, d.h. unionsweite Zeitungen (

central'nye gazety),

regionale Zeitungen, die in Republiken, Großstädten und Regierungsbezirken erscheinen

(mestnye gazety),

lokale Zeitungen, die auf Landkreise und Stadtviertel begrenzt sind (

rajonnye gazety),

sowie kleinere Zeitungen, die von Betrieben, Universitäten u.ä. herausgegeben und nur in der unmittelbaren Nähe dieser Organisationen verteilt werden. Daneben gliedern sich die geographisch weiter verbreiteten Zeitungen (

central'nye

und

mestnye)

noch in die allgemeinpolitischen und die spezialisierten (

obščepolitičeskie

und

otraslevye i specializirovannye).

Zu den Zeitungen mit festgelegtem Themenspektrum

(specializirovannye)

gehören sowohl Kulturzeitungen wie "Literatumaja gazeta" oder

"Sovetskij sport", als auch berufsbezogene Zeitungen wie "Stroitel’naja gazeta".

Diese Differenzierung in politische und spezialisierte Zeitungen hängt zusammen mit den hauptsächlichen Gruppen von Herausgebern. An erster Stelle sind Organe von Staat und Partei zu nennen. So werden vom Zentralkomitee der KPdSU eine ganze Reihe von Zeitungen herausgegeben, deren bekannteste "Pravda", "Sovetskaja kul'tura" und

"Sovetskaja R o ssija"^ sind.

Als ein Staatsorgan wäre der Kongress der Volksdeputierten zu nennen, der z.B. die

"Izvestija" herausgibt. An der Grenze zwischen Staatsorgan und Berufsverband ist die Herausgeberschaft der Armeezeitung "Krasnaja zvezda" anzusiedeln. Berufsverbände und Gewerkschaften bilden die dntte große Uruppe der Herausgeber im sowjetischen Pressewesen. Zu nennen wären hier z.B. die Monatsschrift "Novyj mir”, die vom Verband der Schriftsteller der Sowjetunion herausgegeben wird, oder die Gewerkschaftszeitung

"Trud". Daneben gibt es noch eine Unzahl kleinerer Zeitungen mit engbegrenztem Verbreitungsraum, die von Betrieben, Universitäten usw. veröffentlicht werden, wie z.B.

der seit beinahe 65 Jahren erscheinende "Kirovec" der Kirov-Werke in Leningrad.

Außerdem haben sich in den letzten Jahren eine Reihe von unabhängigen Zeitungen etabliert, die teils von politischen Gruppen, teils von Einzelpersonen veröffentlicht werden

(nezavisimaja pressa)

(vgl. KORNILOW 1991, 77-85).

Die Erscheinungsweise bezeichnet die zeitlichen Intervalle der einzelnen Ausgaben einer Zeitung. Auch in der Sowjetunion unterscheidet man hier zwischen Tages- und Wochenzeitungen, Monatsschriften usw. Die Erscheinungsweise beeinflußt ganz wesentlich

13 Im Zuge der Souveränität der RFSFR könnte sich die

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