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3.2 Ergebnisse

4.1.2 Ultraschalluntersuchungen

Im Vorversuch wurde die mittlere Ödemdicke an der Lokalisation Zitze (entspricht hier der Dicke der Zitzenwand) aller vier Euterviertel ausgewertet und in einem zweiten Schritt noch die beiden Vorderviertel mit den beiden Hintervierteln an jeder Lokalisation verglichen.

Sowohl die gemittelten Werte über alle vier Euterviertel als auch die Werte separat für die Vorderviertel und die Hinterviertel wiesen geringe Schwankungen auf und zeigten keinen deutlichen Anstieg bis zum Zeitpunkt der Abkalbung. Es konnten keine signifikanten Unterschiede zwischen der mittleren Euterödemdicke zur Abkalbung und derjenigen 14 Tage

ante partum zum Beginn der Untersuchung ermittelt werden.

Ebenso verhielt es sich mit dem Vergleich der mittleren Euterödemdicke der Vorderviertel und der mittleren Euterödemdicke der Hinterviertel. Ein Vergleich mit ähnlichen Untersuchungen aus der Literatur kann nicht gezogen werden, da die Zitze des Rindes zwar ultrasonographisch untersucht wurde, aber eher im Hinblick auf eine gute Darstellbarkeit der anatomischen Strukturen (CARTEE et al., 1986; MOTOMURA et al., 1994). Von weiterem Interesse war die Wahl der Sonde bei Ultraschall-Untersuchungen an der Zitze, sowie die Verwendung von Hilfsmitteln wie der Vorlaufstrecke oder dem Wasserbad (WILL et al., 1990; FLÖCK et al., 2004). Zusätzlich wurde der Wert der Sonographie bei Patienten mit Zitzenerkrankungen diskutiert und darauf hingewiesen, dass die Ultraschalluntersuchung als ergänzendes Diagnostikum zu verstehen ist, welches aber eine genaue klinische Untersuchung nicht ersetzt (FRANZ et al., 2001). Andere Ergebnisse über Ödeme an der Zitze, die ultrasonographisch vermessen wurden, liegen nicht vor. Aufgrund der geringen Aussagekraft der eigenen Werte an der Lokalisation Zitze wurde diese Lokalisation im Hauptversuch nicht mehr berücksichtigt.

4.1.2.2 Lokalisation Zitzenbasis

Der Kurvenverlauf der mittleren Euterödemdicke der vier Euterviertel an der Lokalisation Zitzenbasis stellte sich mit einer deutlichen Zu- und Abnahme dar. Dem Maximum zum Partus folgte nach kurzer Abnahme der mittleren Euterödemdicke ein weiterer Höhepunkt vier Tage post partum. Anhand unserer Ergebnisse wird also die höchste Ausprägung des Euterödems an der Lokalisation Zitzenbasis zwischen dem Partus und dem vierten Tag post partum gesehen. Das deckt sich in etwa mit den Beobachtungen von AHLERS (1977), der die stärkste Ausprägung des Euterödems bis zu zwei Tage post partum diagnostizierte.

Der Verlauf der mittleren Euterödemdicke mit einem deutlichen Anstieg bis zum Partus und einer kontinuierlichen Abnahme ab dem vierten Tag post partum ließ sich auch erkennen, wenn eine Aufteilung in Vorderviertel und Hinterviertel erfolgte. Dieser Verlauf der Zu- und Abnahme der mittleren Euterödemdicke entsprach den adspektorischen und palpatorischen Einschätzungen von Euterödemen anderer Autoren (AHLERS, 1977; EMERY et al., 1969;

GRUNERT et al., 1996; WENDT et al., 1994).

Die Kurvenverläufe der Vorderviertel und Hinterviertel lagen dicht beieinander und es ließen

sich keine signifikanten Unterschiede zu den einzelnen Messzeitpunkten ermitteln. Ebenso verhielt es sich beim Vergleich der einzelnen Euterviertel zueinander an dieser Lokalisation.

Auf der Basis dieser Ergebnisse wurde die Lokalisation Zitzenbasis als die geeignete Lokalisation für weitere Untersuchungen bestimmt. Eine frühzeitige Anschwellung im distalen Bereich des Drüsenkörpers entdeckten auch WENDT et al. (1994) und vermerkten für diesen Bereich eine besonders starke Ausprägung im späteren Stadium des klinischen Euterödems. Damit erwies sich der Bereich der Zitzenbasis als sensitive Region, um ein Euterödem zu diagnostizieren.

4.1.2.3 Lokalisation Eutermitte

Die mittlere Euterödemdicke über alle vier Euterviertel zeigte an der Lokalisation Eutermitte einen flacheren Kurvenverlauf als an der Lokalisation Zitzenbasis. Die Werte lagen eher auf einem Plateau in der peripartalen Phase, ohne eine deutliche Zu- und Abnahme zum Zeitpunkt der Abkalbung erkennen zu lassen. Bei Aufteilung in Vorderviertel und Hinterviertel konnte ein deutlicher Unterschied ausgemacht werden, der sich zu einem Messzeitpunkt signifikant darstellte. Die Werte der Hinterviertel lagen auf einem höheren Niveau als die der Vorderviertel. Dies fällt auch beim statistischen Vergleich der einzelnen Euterviertel an der Lokalisation Eutermitte auf, da beide Vorderviertel auf einem niedrigeren Niveau angesiedelt sind als die Hinterviertel. Da sich an dieser Lokalisation die Zu- und Abnahme der Ödematisierung unterschiedlich zwischen den einzelnen Eutervierteln darstellte und der anfangs beschriebene Kurvenverlauf einem flachen Plateau folgte, wurde diese Stelle als Messpunkt für weitere Untersuchungen ausgeschlossen.

Vergleichende Einschätzungen anderer Autoren zu dem Verhalten der Euterödemdicke an dieser anatomischen Stelle liegen nicht vor. Der wellenförmige Verlauf an dieser Lokalisation kommt eventuell dadurch zustande, dass sich die Ödemflüssigkeit der Schwerkraft folgend zunächst am tiefsten Punkt und somit am distalen Drüsenkörper sammelt und erst bei stärkerer Ausprägung des Ödems bis zur Mitte des Drüsenkörpers hoch steigt. Dadurch ist die Eutermitte keine geeignete Lokalisation, um auch im frühen Stadium ein Euterödem zu diagnostizieren und zu beurteilen.

4.1.2.4 Lokalisation Euterbasis

Wie auch an der Lokalisation Eutermitte lässt sich an dieser Lokalisation ein eher flacher Kurvenverlauf der mittleren Euterödemdicke über alle vier Euterviertel beobachten. Eine deutliche Zu- und Abnahme ist nicht zu erkennen. Bei Betrachtung der Vorderviertel und Hinterviertel getrennt sind zu mehreren Messzeitpunkten signifikante Unterschiede auszumachen. Das liegt daran, dass sich auch hier die mittlere Euterödemdicke der Hinterviertel mit höheren Werten präsentierte als die der Vorderviertel. Auch beim Vergleich der einzelnen Euterviertel an der Lokalisation Euterbasis treten diese Unterschiede hervor, da sich zahlreiche signifikante Unterschiede zu verschiedenen Messzeitpunkten erkennen lassen.

Unter Berücksichtigung dieser Ergebnisse wurde eine ungenügende Eignung für weitere Untersuchungen festgestellt. Die Ursache liegt möglicherweise in der anatomischen Lage dieser Lokalisation begründet, da eine Ödematisierung in diesem Bereich nur bei starker Ausprägung des Euterödems stattfindet. Im Zuge der Ödemrückbildung versackt die Ödemflüssigkeit möglicherweise in mehr distal gelegene Bereiche, so dass sich diese Lokalisation nicht für weitere Untersuchungen eignet. Datenmaterial über ähnliche Untersuchungen anderer Autoren liegen nicht vor, so dass keine Vergleiche gezogen werden können.