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3.1 Material und Methoden

3.1.2 Methoden

3.1.2.3 Hauptversuch

3.1.2.3.3 Injektionen

Die Versuchsgruppe erhielt im Abstand von 24 Stunden drei Injektionen Furosemid intra- muskulär (i.m.) in die Hinterschenkelmuskulatur beginnend 6 bis 12 Stunden nach der Abkalbung. Verwendet wurden 10 ml der Injektionslösung Dimazon® (enthält 500 mg Furosemid) von der Firma Intervet, D-85701 Unterschleißheim (Tab. 7).

Die Kontrollgruppe bekam 10 ml 0,9 %ige sterile NaCl-Lösung von der Firma B. Braun Vet Care GmbH, D-78532 Tuttlingen, i.m. nach dem gleichen Schema verabreicht. Aufgezogen wurde die Flüssigkeit mit 10 ml Spritzen der Firma Becton Dickinson, NJ 07417, USA, und zum injizieren wurden Kanülen (1,2 x 40 mm) der Firma Dispomed Witt oHG, D-63564 Gelnhausen, verwendet.

3.2 Ergebnisse

3.2.1 Ergebnisse des Vorversuchs 3.2.1.1 Datenmaterial

Es gingen zehn Tiere in die Auswertung des Vorversuchs ein, die die in Kapitel 3.1.2.1 formulierten Bedingungen erfüllten. Der Untersuchungszeitraum erstreckte sich vom 14. Tag vor dem errechnetem Abkalbetermin bis zum 14. Tag post partum. Während dieses Zeitraumes wurde an jedem Tier des Vorversuchs täglich die Ultraschall-Untersuchung durchgeführt, alle drei Tage Blutproben genommen, sowie drei Speichelproben gezogen (siehe Kapitel 3.1.2.3.3, Tabelle 7).

3.2.1.2 Ultraschall-Untersuchung

Zur Darstellung der mittleren Euterödemdicke an den vier Lokalisationen wurde die Ödemdicke der vier Euterviertel gemittelt.

3.2.1.2.1 Zeitlicher Verlauf der mittleren Euterödemdicke der vier Euterviertel an der Zitze (= Lokalisation 1) bei den untersuchten Tieren (n=10)

In der Abbildung 12 wird der Verlauf der mittleren Euterödemdicke der vier Euterviertel an der Zitze gezeigt.

Gemittelt über alle vier Euterviertel konnten ziemlich gleich bleibende Werte beobachtet werden. Das Minimum lag zum Messzeitpunkt -14 bei 1,74 mm. Einen Tag nach der Abkalbung pendelte sich der Mittelwert bei ca. 2,5 mm ein und stieg erst an Messzeitpunkt 8 auf 2,84 mm. Bis zum Ende der Untersuchung sank er auf 2,40 mm.

Es lagen keine signifikanten Unterschiede der Tagesmittelwerte zu dem Messzeitpunkt -14 vor und auch keine signifikanten Unterschiede zum Messzeitpunkt 0 (P > 0,05).

Abbildung 12: Mittlere Euterödemdicke ± Standardabweichung (in mm) der vier Euterviertel an der Lokalisation Zitze

3.2.1.2.2 Verlauf der mittleren Euterödemdicke der vier Euterviertel an der Zitzenbasis (= Lokalisation 2)

In Abbildung 13 stellt sich der Verlauf der mittleren Euterödemdicke der vier Euterviertel an der Lokalisation Zitzenbasis dar.

Der Mittelwert der vier Euterviertel an der Zitzenbasis lag eingangs bei 7,08 mm und stieg bis zum Maximum am Zeitpunkt der Abkalbung (0) auf 18,69 mm. Über die nächsten drei Tage erfolgte ein Abfall bis auf 13,91 mm, welcher dann von einem zweiten Anstieg bis auf 18,38 mm abgelöst wurde. Bis zum letzten Untersuchungstag 14 Tage post partum fiel die mittlere Eurerödemdicke auf 11,84 mm ab.

Zum Zeitpunkt der Abkalbung und drei Tage später war das Euterödem an der Lokalisation Zitzenbasis signifikant stärker ausgeprägt als zwei Wochen ante partum (P 0,05). Zum Ende der Untersuchung an den Messzeitpunkten 11 und 14 war das Euterödem signifikant kleiner als zum Zeitpunkt der Abkalbung (P 0,05).

Abbildung 13: Mittlere Euterödemdicke ± Standardabweichung (in mm) der vier Euterviertel an der Lokalisation Zitzenbasis

b: Tagesmittelwert signifikant unterschiedlich zu Tagesmittelwert des Messzeitpunktes -14 (P 0,05) 2: Tagesmittelwert signifikant unterschiedlich zu Tagesmittelwert des Messzeitpunktes 0 (P 0,05)

3.2.1.2.3 Verlauf der mittleren Euterödemdicke der vier Euterviertel an der Eutermitte (= Lokalisation 3)

Der Verlauf der mittleren Euterödemdicke der vier Euterviertel an der Lokalisation Eutermitte wird in Abbildung 14 dargestellt.

Zum Beginn der Untersuchung lag die mittlere Euterödemdicke an der Lokalisation Eutermitte bei 6,45 mm, stabilisierte sich in dem Bereich und stieg erst zum Messzeitpunkt -4 deutlich auf 9,95 mm an. Die maximale Euterödemdicke wurde an Messzeitpunkt 4 erreicht mit 10,80 mm, gefolgt von einem deutlichen Abfall auf 6,92 mm am letzten Messzeitpunkt.

Wie schon an der Lokalisation Zitzenbasis konnte im Vergleich zum Beginn der Untersuchung ein signifikant stärkeres Euterödem zur Abkalbung und drei Tage später an der Lokalisation Eutermitte beobachtet werden (P 0,05). Erst an den letzten Messzeitpunkten (11, 13 und 14) verringerte sich das Euterödem signifikant zu dem Wert der Abkalbung (P 0,05).

Abbildung 14: Mittlere Euterödemdicke ± Standardabweichung (in mm) der vier Euterviertel an der Lokalisation Eutermitte

b: Tagesmittelwert signifikant unterschiedlich zu Tagesmittelwert des Messzeitpunktes -14 (P 0,05) 2: Tagesmittelwert signifikant unterschiedlich zu Tagesmittelwert des Messzeitpunktes 0 (P 0,05)

3.2.1.2.4 Verlauf der mittleren Euterödemdicke der vier Euterviertel an der Euterbasis (= Lokalisation 4)

Abbildung 15 zeigt den Verlauf der mittleren Euterödemdicke der vier Euterviertel an der Lokalisation Euterbasis.

Die mittlere Euterödemdicke an der Lokalisation Euterbasis begann mit 6,89 mm und verzeichnete erst an Messzeitpunkt -4 einen deutlichen Anstieg auf 8,88 mm. Danach sank die mittlere Euterödemdicke bis zur Abkalbung und erreichte erst einen Tag post partum ihren Maximalwert von 9,62 mm. Ab dem Messzeitpunkt war eine kontinuierliche Abnahme zu erkennen, bis auf 7,30 mm am letzten Messzeitpunkt.

An der Lokalisation Euterbasis ließ sich ein signifikant stärker ausgeprägtes Euterödem an den Messzeitpunkten -8,-2,0 und 2 als zu Beginn der Untersuchung beobachten (P 0,05).

Abbildung 15: Mittlere Euterödemdicke ± Standardabweichung (in mm) der vier Euterviertel an der Lokalisation Euterbasis

b: Tagesmittelwert signifikant unterschiedlich zu Tagesmittelwert des Messzeitpunktes -14 (P 0,05)

3.2.1.2.5 Verlauf der mittleren Euterödemdicke der Vorder- und Hinterviertel an der Lokalisation Zitze

Zur Darstellung der Werte der Vorderviertel und Hinterviertel wurden die Tagesmittelwerte der beiden vorderen Euterviertel und der beiden hinteren Euterviertel für die jeweilige Lokalisation gemittelt.

In der Abbildung 16 wird der Verlauf der mittleren Euterödemdicke an der Lokalisation Zitze an den Vordervierteln und an den Hintervierteln dargestellt.

Der Verlauf der mittleren Euterödemdicke zeigte sich an der Zitze wellenförmig ohne signifikanten An- oder Abstieg, das heißt zum Zeitpunkt der Abkalbung konnte weder bei den Vordervierteln noch bei den Hintervierteln eine stärkere Ödemausprägung beobachtet werden als zu Beginn der Untersuchung. Auch eine verringerte Euterschwellung zum Ende der Untersuchung war im Vergleich zur Abkalbung nicht feststellbar.

Auch zwischen den Vordervierteln und Hintervierteln gab es in der Stärke der Ödemausprägung an der Lokalisation Zitze keinen signifikanten Unterschied.

Abbildung 16: Mittlere Euterödemdicke ± Standardabweichung (in mm) der Vorder- und Hinterviertel an der Lokalisation Zitze

3.2.1.2.6 Verlauf der mittleren Euterödemdicke der Vorder- und Hinterviertel an der Lokalisation Zitzenbasis

Die Abbildungen 17a und 17b zeigen die mittlere Euterödemdicke der Vorderviertel und der Hinterviertel an der Lokalisation Zitzenbasis.

Bei den Vordervierteln begann die mittlere Euterödemdicke mit 6,30 mm und erreichte nach kontinuierlichem Anstieg ihr Maximum zur Abkalbung mit 18,20 mm. Das Euterödem war zum Zeitpunkt der Abkalbung sowie zu einigen Messzeitpunkten vorher signifikant stärker ausgeprägt als zu Beginn der Untersuchung (P 0,05). Am letzten Messzeitpunkt lag die mittlere Euterödemdicke noch bei 13,22 mm und damit signifikant niedriger als zum Zeitpunkt der Abkalbung (P 0,05). An den Hintervierteln konnte ein ähnlicher Verlauf beobachtet werden, wobei eine signifikant stärkere Ödemausprägung nur zur Abkalbung und drei Tage später nachgewiesen werden konnte. Das Maximum lag mit 19,02 mm zur Abkalbung etwas höher als bei der entsprechende Wert bei den Vordervierteln. Die Hinterviertel waren an der Lokalisation Zitzenbasis nicht von einer stärkeren klinischen Symptomatik betroffen als die Vorderviertel.

Abbildung 17a und 17b: Mittlere Euterödemdicke ± Standardabweichung (in mm) der Vorderviertel (17a) bzw. Hinterviertel (17b) an der Lokalisation Zitzenbasis

b, c: Mittelwerte von Messzeitpunkt -14 vs. alle anderen Messzeitpunkte: b = tendenziell signifikant (P < 0,1), c = signifikant (P 0,05)

2, 3: Mittelwerte von Messzeitpunkt 0 vs. alle folgenden Messzeitpunkte: 2 = tendenziell signifikant (P < 0,1), 3 = signifikant (P 0,05)

+ : Indizes, die einen Unterschied zwischen den Vorder- und Hinterviertel darstellen: + = tendenziell signifikant (P< 0,1)

3.2.1.2.7 Verlauf der mittleren Euterödemdicke der Vorder- und Hinterviertel an der Lokalisation Eutermitte

In der Abbildung 18 ist die mittlere Euterödemdicke der Vorder- und Hinterviertel an der Lokalisation Eutermitte dargestellt.

Der Verlauf der Euterödemdicke an den Vordervierteln ist von nur geringen, nicht signifikanten Schwankungen gekennzeichnet, das heißt, dass eine deutlich stärkere Ödematisierung zum Zeitpunkt der Abkalbung, und ein daran anschließender Rückgang der Ödematisierung nicht zu erkennen ist.

Im Gegensatz dazu zeigt der Verlauf der mittleren Euterödemdicke an den Hintervierteln einen dynamischen Anstieg bis zum vierten Tag post partum und ein signifikant stärkeres Euterödem zur Abkalbung als zu Beginn der Untersuchung (P 0,05). Der Abwärtstrend der mittleren Euterödemdicke setzt nach dem vierten Tag post partum sprunghaft ein, so dass an den beiden letzten Messzeitpunkten ein signifikant geringeres Euterödem als zum Zeitpunkt der Abkalbung zu beobachten ist (P 0,05).

An der Lokalisation Eutermitte ist das Euterödem an den Hintervierteln zu verschiedenen Zeitpunkten stärker vorhanden als an den Vordervierteln.

Abbildung 18: Mittlere Euterödemdicke ± Standardabweichung (in mm) der Vorder- und Hinterviertel an der Lokalisation Eutermitte

b, c: Mittelwerte von Messzeitpunkt -14 vs. alle anderen Messzeitpunkte: b = tendenziell signifikant (P< 0,1), c = signifikant (P 0,05) an den Hintervierteln

2, 3: Mittelwerte von Messzeitpunkt 0 vs. alle folgenden Messzeitpunkte: 2 = tendenziell signifikant (P<0,1) Vorderviertel, 2 = tendenziell signifikant (P< 0,1), 3 = signifikant (P0,05) Hinterviertel

+, * Indizes, die einen Unterschied zwischen den Vorder- und Hinterviertel darstellen: + = tendenziell signifikant (P< 0,1), * = signifikant (P 0,05)

3.2.1.2.8 Verlauf der mittleren Euterödemdicke der Vorder- und Hinterviertel an der Lokalisation Euterbasis

In Abbildung 19 wird die mittlere Euterödemdicke der Vorder- und Hinterviertel an der Lokalisation Euterbasis gezeigt. Die mittlere Euterödemdicke der Vorderviertel an der Lokalisation Euterbasis ist geprägt von einem wellenförmigen Verlauf ohne deutliche Zu- oder Abnahmen. Dagegen lässt sich an den Hintervierteln der charakteristische Verlauf beobachten, so dass eine signifikant stärkere Ödematisierung ein Tag post partum im Vergleich zum Beginn der Untersuchung erkennbar wird (P0,05). Auch an dieser Lokalisation zeigen die Hinterviertel eine signifikant stärkere Ödematisierung als die Vorderviertel zu verschiedenen Zeitpunkten (P 0,05).

Abbildung 19: Mittlere Euterödemdicke ± Standardabweichung (in mm) der Vorder- und Hinterviertel an der Lokalisation Euterbasis

b, c: Mittelwerte von Messzeitpunkt -14 vs. alle anderen Messzeitpunkte: b = tendenziell signifikant (P < 0,1) Vorderviertel, b = tendenziell signifikant (P < 0,1), c = signifikant (P 0,05) ) Hinterviertel

+, * Indizes, die einen Unterschied zwischen den Vorder- und Hinterviertel darstellen: + = tendenziell signifikant (P< 0,1), * = signifikant (P 0,05)

3.2.1.2.9 Vergleich der einzelnen Euterviertel pro Lokalisation

Um die geeignete Lokalisation am Euterviertel zu finden, die für den Hauptversuch genutzt werden sollte, wurden an allen vier Lokalisationen (Zitze, Zitzenbasis, Eutermitte und Euterbasis) die mittleren Euterödemdicken der Euterviertel miteinander verglichen. Wenige oder keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Eutervierteln deuteten auf die geeignete Lokalisation hin.

In Abbildung 20 sind die mittleren Euterödemdicken der vier Euterviertel an der Lokalisation Zitze dargestellt. Es ließen sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Eutervierteln ermitteln.

Abbildung 20: Verlauf der mittleren Euterödemdicke ±Standardabweichung (in mm) der vier Euterviertel an der Lokalisation Zitze

In Abbildung 21 sind die mittleren Euterödemdicken der vier Euterviertel an der Lokalisation Zitzenbasis dargestellt. Auch an der Lokalisation Zitzenbasis liegen keine signifikanten

Unterschiede zwischen den einzelnen Eutervierteln vor. Der Kurvenverlauf folgt einem kontinuierlichen Anstieg bis zum Partus. Danach kann zwar ein Absinken der Werte beobachtet werden, jedoch gefolgt von einem zweiten Anstieg drei Tage post partum. Die folgende Abnahme der mittleren Euterödemdicke dauert bis zum letzten Messzeitpunkt an, ohne jedoch den Eingangswert wieder zu erreichen.

Aufgrund der Tatsache, dass keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Eutervierteln zu verzeichnen waren und der relativ nah beieinander liegenden Kurvenverläufe, wurde die Lokalisation Zitzenbasis zur alleinigen Lokalisation an allen Eutervierteln im Hauptversuch bestimmt.

Abbildung 21: Verlauf der mittleren Euterödemdicke ± Standardabweichung (in mm) der vier Euterviertel an der Lokalisation Zitzenbasis

Die mittleren Euterödemdicken der vier Euterviertel an der Lokalisation Eutermitte sind in der Abbildung 22 dargestellt. Zu einzelnen Messzeitpunkten lassen sich signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Eutervierteln erkennen (P0,05). Da die Kurvenverläufe der Hinterviertel und der Vorderviertel deutlich auseinander liegen und auch einige signifikante Unterschiede gefunden werden konnten, kam diese Lokalisation für weitere Untersuchungen nicht in Frage.

Die signifikanten Unterschiede sind in Tabelle 8 aufgeführt.

Abbildung 22: Verlauf der mittleren Euterödemdicke ± Standardabweichung (in mm) der vier Euterviertel an der Lokalisation Eutermitte

Tab. 8: Signifikante Unterschiede (P0,05) zwischen den einzelnen Eutervierteln an der Lokalisation Eutermitte

Euterviertel im Vergleich Tage relativ zur Abkalbung (0) P-Wert Vorderviertel links zu Hinterviertel rechts -7 0,0338 Vorderviertel links zu Hinterviertel rechts -3 0,0440 Vorderviertel rechts zu Hinterviertel rechts 4 0,0339

Abbildung 23 führt die mittleren Euterödemdicken der vier Euterviertel an der Lokalisation Euterbasis auf. Es lassen sich signifikante Unterschiede ermitteln (Tab. 9). Auch an dieser Lokalisation liegen die Kurvenverläufe der Vorderviertel und der Hinterviertel speziell im Zeitraum fünf Tage vor der Abkalbung bis fünf Tage danach deutlich auseinander. Deshalb fand auch diese Lokalisation bei der Hauptuntersuchung keine weitere Berücksichtigung.

Abbildung 23: Verlauf der mittleren Euterödemdicke ± Standardabweichung (in mm) der vier Euterviertel an der Lokalisation Euterbasis

Tab. 9: Signifikante Unterschiede zwischen den einzelnen Eutervierteln an der Lokalisation Euterbasis

Euterviertel im Vergleich Tage relativ zur Abkalbung (0) P-Wert Vorderviertel links zu Hinterviertel links -10 0,0409

-9 0,0225

2 0,0407

11 0,0206

Vorderviertel links zu Hinterviertel rechts -10 0,0068

2 0,0403

4 0,0270

5 0,0189

11 0,0027

14 0,0282

Vorderviertel rechts zu Hinterviertel links -11 0,0163

-4 0,0254

1 0,0407

4 0,0236

Vorderviertel rechts zu Hinterviertel rechts -12 0,0300

4 0,0044

11 0,0443

14 0,0080

3.2.1.3 Konzentration der Gesamtöstrogene im Blutplasma

Wie in Kapitel 3.1.2.2.3 beschrieben, wurden jeweils zehn Blutproben von den zehn Tieren im Vorversuch genommen. Im Vergleich zum eingangs gemessenen Wert einer Gesamtöstrogenkonzentration von 1445 pg/ml zeigte der Maximalwert zwei Tage ante partum mit 4245 pg/ml eine signifikant höhere Gesamtöstrogenkonzentration. Nach einer massiven Abnahme lag sie drei Tage post partum mit durchschnittlich 31 pg/ml signifikant niedriger als zum Zeitpunkt des Partus und zum Zeitpunkt 14 Tage ante partum. Dieser Trend setzte sich weiter fort und so lag die Gesamtöstrogenkonzentration am letzten Messzeitpunkt bei 17 pg/ml (Tab. 10).

Tabelle 10: Gesamtöstrogenkonzentration ± Standardabweichung (SD) in pg/ml der untersuchten Blutproben von allen 10 Tieren

Tage relativ zur Abkalbung (0)

Kuh -14 -11 -8 -5 -2 0 3 6 9 12 a-g:Unterschiedliche Buchstabenindizes sind signifikant unterschiedlich zum vorherigen Messzeitpunkt

(P0,05)

1,2:Unterschiedliche Zahlenindizes sind signifikant unterschiedlich zum Messzeitpunkt -14 (P0,05) 3,4: Unterschiedliche Zahlenindizes sind signifikant unterschiedlich zum Messzeitpunkt 0 (P0,05)

3.2.1.3.1 Korrelation der mittleren Euterödemdicke und Gesamtöstrogenkonzentration In den zehn Blutproben von jedem Tier wurde die Gesamtöstrogenkonzentration im Blutplasma bestimmt. Die Untersuchungstage ante partum bezogen sich auf einen Untersuchungszeitraum, da der errechnete Abkalbetermin häufig von dem realen Abkalbetermin abwich. Dadurch wurde z.B. die Blutprobe am Tag -14 innerhalb eines Zeitfensters von drei Tagen gezogen. In diesem Fall am Tag 14, 13 und 12 ante partum.

Gleiches galt für die folgenden Blutproben bis zum Partus.

Die Gesamtöstrogenkonzentration wurde in Zusammenhang mit der mittleren Ödemdicke gesetzt. Im beschriebenen Zeitfenster lagen die Ultraschall-Messungen von drei Tagen für alle vier Euterviertel vor. Diese Werte wurden nach Vorderviertel und Hinterviertel getrennt gemittelt und korreliert. Signifikante Korrelationen sind in der Tabelle 11 grau markiert.

Tabelle 11: Korrelationskoeffizienten der mittleren Euterödemdicke und der Gesamtöstrogenkonzentration

Tage relativ zur Abkalbung (0) Lokalisation

-14 -11 -8 -5 -2 0 3 6 9 12 Zitze 0,67 0,15 0,39 0,49 0,39 -0,37 -0,43 -0,29 0,38 0,14 Zitzenbasis -0,53 0,225 -0,01 -0,08 -0,21 0,33 -0,13 0,36 0,21 -0,26 Eutermitte -0,10 -0,16 -0,71 -0,64 -0,31 0,13 0,10 -0,07 -0,19 0,03

Vorderviertel Euterbasis -0,71 -0,04 -0,74 -0,57 -0,48 0,30 0,30 0,21 -0,52 -0,03

Zitze 0,54 0,20 0,89 0,57 0,32 -0,48 -0,33 -0,14 -0,05 0,60 Zitzenbasis -0,98 -0,10 -0,14 0,18 -0,42 -0,37 -0,13 0,21 0,31 0,52

Eutermitte -0,83 0,01 -0,52 -0,50 -0,76 -0,32 -0,05 0,61 0,64 0,09

Hinterviertel Euterbasis -0,52 -0,22 -0,50 -0,12 -0,52 0,09 0,20 0,46 0,45 0,31

grau markierte Zellen: P0,05

Da zum überwiegenden Teil keine Korrelationen der mittleren Euterödemdicke und der Gesamtöstrogenkonzentration festgestellt werden konnten, fand dieser Zusammenhang keine weitere Berücksichtigung in der Hauptuntersuchung.

3.2.1.4 Zytobakteriologische Untersuchung von Milchproben

Es wurden drei Milchproben pro Tier gezogen. Der erste Zeitpunkt war der Tag der Abkalbung und dann folgten im Abstand von je einer Woche die zweite und die dritte Milchproben-Entnahme.

3.2.1.4.1 Somatische Zellzahl

Die somatischen Zellzahlen der zehn Tiere sind im Anhang in Tabelle 41 aufgeführt.

3.2.1.4.2 Bakteriologische Untersuchung der Milchproben

Auf Grundlage der zytobakteriologischen Ergebnisse wurde pro Tier und Euterviertel eine Eutervierteldiagnose gestellt. Danach ließen sich die Ergebnisse in vier Kategorien einteilen (modifiziert nach POTRAFKI, 2005).

Die Modifikationen bestanden aus folgenden Punkten:

1. Die Zellzahl aus der Milchprobe M1 am Tag der Abkalbung wurde nicht berücksichtigt.

2. Die Veränderung des Milchsekrets wurde nicht zur Einteilung in die Kategorien herangezogen, da Versuchstiere mit verändertem Milchsekret von vornherein aus der Studie ausgeschlossen wurden.

Beschreibung der vier Kategorien:

Bakteriologische Untersuchung (BU) :

-positiv: bei mindestens zwei von drei Milchproben wurde derselbe Erreger nachgewiesen -negativ: nur einmaliger Nachweis eines Erregers oder Mischinfektionen mit jeweils unterschiedlichen Erregern

1. Normale Sekretion:

- BU negativ

-Zellzahl < 100.000 Zellen pro ml Milch in M2 und M3

2. Unspezifische Mastitis:

- BU negativ

- Zellzahl 100.000 Zellen pro ml Milch in M2 oder M3, bzw. in beiden

3. Latente Infektion:

- BU positiv

- Zellzahl < 100.000 Zellen pro ml Milch in M2 und M3

4. Subklinische Mastitis:

- BU positiv

- Zellzahl 100.000 Zellen pro ml Milch in M2 oder M3, bzw. in beiden

Gemäß diesem Schema konnten die 40 Eutervierteldiagnosen in die Mastitiskategorien eingeordnet werden (Tab. 12). Es lag bei zwölf Eutervierteln eine normale Sekretion vor, bei 23 Eutervierteln eine unspezifische Mastitis, bei zwei Eutervierteln eine latente Infektion (Corynebacterium ssp. und Koagulase-negative-Staphylokokken) und bei drei Eutervierteln

ein subklinische Mastitis (Koagulase-negative-Staphylokokken).

Tabelle 12: Beurteilung zytologisch-mikrobiologischer Befunde im Rahmen der Mastitis-Kategorisierung (DVG, 2002)

Beurteilung zytologisch-mikrobiologischer Befunde im Rahmen der Mastitis-Kategorisierung (n=40)

Bakteriologische Untersuchung Zellgehalt pro

ml Milch negativ positiv

< 100.000 normale Sekretion n=12

latente Infektion n=2

100.000 unspezifische Mastitis n=23

subklinische Mastitis n=3

3.2.1.4.3 Zuordnung der mittleren Euterödemdicke zur Eutervierteldiagnose

Die Euterödemdicken (jeweils vier Lokalisationen) eines Euterviertels wurden zu den Messzeitpunkten Partus, sieben Tage p.p. und 14 Tage p.p. der jeweiligen Eutervierteldiagnose zugeordnet. Bis auf zwei Ausnahmen (Zitze Zeitpunkt sieben Tage post partum: Normale Sekretion zu Unspezifischer Mastitis und Normale Sekretion zu Subklinischer Mastitis) unterschied sich die mittlere Euterödemdicke zwischen den vier Mastitiskategorien nicht (P>0,05, Tab. 13).

Tabelle 13: Mittlere Euterödemdicken (in mm) ± Standardabweichung (SD) von 40 Eutervierteln in Bezug auf die vier Mastitiskategorien

Zitzenbasis 16,88 ±11,81 19,86 ±10,33 24,40 ±14,15 11,63 ±3,49 Eutermitte 8,78 ±5,75 9,91 ±5,01 10,00 ±6,21 6,30 ±0,88

: Unterschiedliche Buchstabenindizes in grau markierten Zellen unterscheiden sich signifikant voneinander (P0,05)

3.2.1.5 Speichelproben

Mittels Flammenfotometer wurde aus den Speichelproben die Natrium- und Kaliumkonzentration in mmol/l bestimmt. Die statistische Auswertung zeigte zu einigen Zeitpunkten eine signifikante Korrelation zwischen der mittleren Euterödemdicke am Tag der Speichelprobenentnahme und der Natrium- oder Kaliumkonzentration. In die Auswertung ging die mittlere Euterödemdicke der vier Lokalisationen ein (Zitze, Zitzenbasis, Eutermitte und Euterbasis) und für jede Lokalisation wurde der dazugehörige Zeitpunkt der Speichelprobenentnahme (14 Tage a.p., Partus und 14 Tage p.p.) auf eine Korrelation bezüglich des Natriumgehaltes und des Kaliumgehaltes zu der mittleren Euterödemdicke untersucht. Dabei wurden die Vorder- und Hinterviertel getrennt getestet.

Zum Partus bestand eine positive Korrelation zwischen dem Natriumgehalt und der Ödemdicke an der Zitze der Hinterviertel, während zum Messzeitpunkt 14 Tage p.p. an den Hintervierteln für die Lokalisationen Zitzenbasis und Eutermitte eine negative Korrelation gefunden werden konnte (P0,05; Tab. 14).

Tabelle 14: Korrelationskoeffizienten der mittleren Euterödemdicke und des Natriumgehaltes Tage relativ zur Abkalbung (0)

Natrium

grau markierte Zellen: P0,05

Für den Kaliumgehalt bestand nur zum Messzeitpunkt 14 Tage p.p. eine positive Korrelation zur Ödemdicke an der Lokalisation Zitze (P0,05, Tab. 15).

Tabelle 15: Korrelationskoeffizienten der mittleren Euterödemdicke und des Kaliumgehaltes Tage relativ zur Abkalbung (0)

Kalium

grau markierte Zellen: P0,05

3.2.2 Ergebnisse des Hauptversuchs 3.2.2.1 Datenmaterial

Entsprechend der in Kapitel 3.1.2.3 genannten Bedingungen gingen 50 Tiere in die Auswertung der Ultraschall-Untersuchung ein.

Der Untersuchungsbeginn wurde auf den 20. Tag ante partum festgelegt. Grundlage des festgesetzten Untersuchungsbeginns war der errechnete Abkalbetermin. Dieser wurde nicht immer eingehalten. Fand die Kalbung drei bis sieben Tage eher statt, so fehlten die entsprechenden Werte. Dieser Datenverlust betraf elf Kühe und eine Färse. Kalbte die Kuh mehr als sieben Tage zu früh, so wurde sie den aufgeführten Bedingungen entsprechend von der Studie ausgeschlossen. Verschob sich die Abkalbung nach hinten, so wurden die Messungen weiter bis zum Partus durchgeführt und für die Auswertung dann die ersten Messungen herausgenommen. Ein Ausschluss aus der Studie wurde bei 16 Tieren vorgenommen, jeweils durch Nichterfüllung einer oder mehrerer Bedingungen, wie in Kapitel 3.1.2.3 dargestellt.

3.2.2.2 Ultraschall-Untersuchung

Die Ultraschall-Untersuchung wurde an den untersuchten Tieren (n=50) zu den 15 Messzeitpunkten (Tab. 7) an der Lokalisation Zitzenbasis vorgenommen. Aus dem Tagesmittelwert der vier Euterviertel wurde ein Tagesmittelwert gesamt für das Tier erstellt.

Durch die 15 Messzeitpunkte konnte ein Verlauf der mittleren Euterödemdicke deutlich gemacht werden. Nur für die Vergleiche der Vorder- und Hinterviertel wurden die beiden Vierteltageswerte der Vorderviertel zu einem Tagesmittelwert „vorne“ und die beiden Vierteltageswerte der Hinterviertel zu einem Tagesmittelwert „hinten“ zusammengefasst.

Die Verteilung der Färsen und Kühe auf die einzelnen Gruppen findet sich in Tabelle 16.

Tabelle 16: Anteil der Tiere in den einzelnen Gruppen

Laktationsnummer

Anzahl der Tiere in Gruppe 1

Tiere in %

Anzahl der Tiere in Gruppe 2

Tiere in % Gesamt

1 7 28 % 7 28 % 14

2 18 72 % 18 72 % 36

Gesamt 25 100 % 25 100 % 50

Gruppe 1= Versuchsgruppe mit Dimazon® , Gruppe 2= Kontrollgruppe mit NaCl

3.2.2.1.1 Häufigkeitsverteilung der Kräfte bei den Ultraschall-Messungen

Jeder einzelnen Ultraschall-Untersuchung konnte eine Spannung, die am Voltometer abgelesen wurde, zugeordnet werden. Ausgehend von dieser Spannung wurde auf Basis des Kalibrierungsfaktors und des Leerwertes des entsprechenden Tages die Kraft in Newton mit Hilfe vorgestellter Formel errechnet (Kap. 3.1.1.2). Von allen Kräften, die bei der Ultraschall-Untersuchung von 50 Tieren an vier Eutervierteln mit jeweils 15 Messzeitpunkten

Jeder einzelnen Ultraschall-Untersuchung konnte eine Spannung, die am Voltometer abgelesen wurde, zugeordnet werden. Ausgehend von dieser Spannung wurde auf Basis des Kalibrierungsfaktors und des Leerwertes des entsprechenden Tages die Kraft in Newton mit Hilfe vorgestellter Formel errechnet (Kap. 3.1.1.2). Von allen Kräften, die bei der Ultraschall-Untersuchung von 50 Tieren an vier Eutervierteln mit jeweils 15 Messzeitpunkten