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3.1 Gewinnung früher Embryonalstadien (Tag 1-4 der

3.1.7 Transvaginaler Zugang zu den inneren Geschlechtsorganen

3.1.7.1 Endoskopischer Zugang zur Bauchhöhle

Die Spülungen erfolgten jeweils zum Zeitpunkt des Auftretens der gewünschten Embryonalstadien (Zygoten am Tag 1-1,5; 2-Zeller am Tag 2; 4-Zeller am Tag 2-2,5;

8-Zeller am Tag 3-3,5; 16-Zeller am Tag 4-4,5; MOSSLACHER et al. 2003). Zu diesem Zweck wurden die Tiere eine Mahlzeit vorher genüchtert und zum geplanten Zeitpunkt in einen Zwangsstand verbracht. Dort erhielten die Tiere zur Relaxierung des Enddarms und zur Lokalanästhesie eine Epiduralanästhesie mit 2,5-3 ml Procainhydrochlorid (Procasel-2 %®, Selectavet) zwischen Kreuzbein und erstem Schwanzwirbel und zur Relaxierung des Uterus 20 ml Isoxsuprinhydrochlorid intramuskulär in die lange Sitzbeinmuskulatur (Spasmoton®, G. Streuli & Co. AG, Uznach). Nach einsetzender Wirkung der epiduralen Anästhesie wurde der Schwanz des Tieres zur Seite gebunden und sowohl das Perineum als auch die Vulva trocken gereinigt. Vor Beginn der Endoskopie wurde in das rechte Uterushorn (die Seite des zuerst zu spülenden Eileiters) ein Uterusspülkatheter gelegt und durch Aufblasen des Ballons in der Spitze fixiert. Die im Folgenden beschriebenen transrektalen Manipulationen wurden mit der rechten Hand ausgeführt. Zeitgleich erfolgte die Lenkung des Endoskops mit der linken Hand. Zusätzlich war die Anwesenheit einer Hilfsperson zum Anreichen der Instrumente und auch zum späteren Spülen erforderlich.

Als erster Schritt für den transvaginalen Zugang zur Bauchhöhle wurde nach der manuellen Entleerung des Mastdarms der stumpfe Trokar in den Arbeitsschaft eingelegt. Dieser wurde dann von dem Assistenten in die Scheide eingeführt. Vom Operateur wurden die Instrumente danach unter rektaler Kontrolle bis in den Fornix vaginae vorgeschoben und dort ca. 3 cm kaudal der Zervix im Scheidendach fixiert.

An dieser Stelle ist die Vaginalwand nur wenige mm (3-4) dick und lässt sich leicht durchstoßen.

Als nächster Schritt erfolgte dann der Austausch des stumpfen Trokars gegen den Trokar mit Dreikantspitze (Abb. 13b). Danach folgte die rektale Kontrolle der Umgebung unmittelbar vor der Trokarspitze. Hiermit sollte gewährleistet werden,

dass sich keine Organe der Bauchhöhle in diesem Bereich befinden (z. B. Arteria iliaca, Pansen, Blase, Niere, Rektum, knöchernes Becken). Dann wurde die Spitze des Trokars leicht nach kranioventral und rechts geneigt und das Rektum mit der Hand leicht nach links gezogen. Anschließend musste mit einem Stoß der Trokar ruckartig ca. 5 cm durch das Scheidendach gestoßen werden. Dies war erforderlich, da sich bei einem langsamen Vortreiben des Trokars das Bauchfell großflächig von der Bauchwand lösen würde.

Sobald der Zugang zur Bauchhöhle geschaffen war, wurde der spitze Trokar aus dem Arbeitsschaft entfernt. Danach konnte ein deutliches Einströmen von Luft in die Bauchhöhle vernommen werden. Dies war zum einen ein Beleg für den richtigen Sitz des Arbeitsschaftes und erzeugte zum anderen ein künstliches Pneumoperitoneum, welches einen größeren Arbeitsfreiraum für die Manipulationen während der Endoskopie schaffte.

Im folgenden Schritt wurde der Innenschaft mit Endoskop und Arbeitskanal in den Arbeitsschaft eingeführt (Abb. 15). In den Arbeitskanal war zuvor die Spülkanüle aus Metall mit aufgesetztem Kunststoffschlauch eingelegt worden.

Abbildung 15: Innenschaft mit Endoskop (unten) und Spülkanüle (oben)

Auf das Okular des Endoskops wurde dann die Kamera gesetzt, und die Lichtquelle mittels Lichtkabel mit dem Endoskop verbunden. Das ermöglichte die Darstellung des endoskopischen Bildes auf dem Monitor bei gleichzeitiger Aufnahme auf DVD.

3.1.7.2 Insertion in die Eileiter

Nachdem der endoskopische Zugang zur Bauchhöhle geschaffen war, wurden als erstes die Ovarien begutachtet und die Anzahl der Corpora lutea erfasst. Außerdem erfolgte eine Inaugenscheinnahme der Bauchhöhle, um eventuelle Verklebungen oder andere Anomalien auszuschließen. Danach wurde zunächst das rechte Ovar in seiner physiologischen Lage von der Bauchwand abgehoben und vor die Kamera gehalten. Im Anschluss daran fand eine Drehung des Ovars um 180° über kranial zur Medianen statt, um einen Blick auf den Eileiter zu erhalten. Dabei wurde das Ovar mit dem kleinen Finger und Ringfinger in der Handfläche der rechten Hand gehalten, so dass das Infundibulum und die Ampulle des Eileiters über dem Zeigefinger zu liegen kamen. Der Trichter des Eileiters konnte dann mit der Spülkanüle, welche über den aufgesetzten Kunststoffschlauch bewegbar war (Abb. 16), ausgestrichen werden, so dass der Übergang von Trichter zu Eileiterampulle gut sichtbar war.

Abbildung 16: Spülkanüle mit aufgesetztem Kunststoffschlauch (oben) und Innenschaft mit Endoskop und Kunststoffschlauch (unten)

Kunststoffschlauch zur Manipulation der Kanüle

Die Öffnung des Infundibulums zeigte danach zur Medianen. Anschließend musste die Spülkanüle in den Trichter gefädelt werden. Wenn dies gelungen war, konnte sie weiter in die Ampulle vorgeschoben und ca. 3-5 cm tief in den Eileiter eingeführt werden (Abb. 17, 18).

Vor der Insertion der Spülkanüle in den linken Eileiter mussten zunächst alle Instrumente aus dem Arbeitsschaft entfernt werden. Dann wurde auch der Uterusspülkatheter aus dem rechten Uterushorn entfernt, in das linke Horn umgelegt und dort fixiert.

Zur Insertion der Spülkanüle in den linken Eileiter wurde ähnlich wie auf der rechten Seite vorgegangen. Hierzu wurde ebenfalls das Ovar in seiner physiologischen Lage von der Bauchwand abgehoben und vor die Kamera gehalten. Anschließend erfolgte die Drehung um 180° zur Medianen, ebenfalls über kranial. Hierbei musste die Hand des Operateurs in Pronation zur Medianen hin abgewinkelt werden. Als nächstes wurde dann auch hier wieder der Trichter ausgestrichen. Auf der linken Seite jedoch so, dass die Öffnung des Infundibulums nach lateral zeigte. Das weitere Vorgehen erfolgte dann so wie für die rechte Seite beschrieben.

Abbildung 17: Schematische Darstellung der transvaginalen Endoskopie

Infundibulum und Ampulle des rechten Eileiters

in den rechten Eileiter inserierte Spülkanüle

Spülung des rechten Eileiters

Trichter

Eileiter

Spülkanüle Eileiter Ampulle Trichter

Eileiter

Trichter

3.1.8 Spülung früher tubaler Embryonalstadien (Tag 1-4 der Entwicklung)