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3. Eigene Untersuchungen 1. Zielsetzung

3.2. Material und Methode

3.2.1. Pferde, Fütterung, Unterbringung

3.2.2.5. Trainingsübungen oder -einheiten

In den weiteren Darstellungen wurden in den Trainingsübungen oder -einheiten sowohl Ausbildungs- als auch Trainingsaktivitäten betrieben. Unter Trainingseinheit wird ein zeitlich und inhaltlich abgrenzbares Element eines Ausbildungs- und Trainingsprogrammes verstanden, in dem grundlegende oder spezielle Fähigkeiten erarbeitet werden. Die Trainingseinheiten fanden in den einzelnen Teildisziplinen einer Großen Vielseitigkeit (Dressur, Springen, Wegestrecke, Rennbahn und Querfeldeinritt) statt.

allgemeiner Aufbau einer Trainingseinheit

Eine Trainingseinheit bestand aus Lösungsphase (aufwärmen), Arbeitsphase (Hauptteil) und Entspannungsphase. Jede Trainingseinheit beinhaltete einen grundsätzlichen Aufbau dieser drei Elemente (Tab.3.2.5.).

Tab.3.2.5. Elemente einer Trainingseinheit¹)

Phase Inhalt

1. Lösungsphase - Ziel: physische und psychische Losgelassenheit des Pferdes zur Erreichung der vollen Leistungsbereitschaft und

Leistungsfähigkeit durch spezielle Lektionen , welche individuell auf das jeweilige Pferd und seinen

Ausbildungszustand abgestimmt sein mussten.

- die Dauer der Lösungsphase betrug ca. 20 Minuten und beinhaltete in jedem Fall zu Beginn eine 10-minütige

Schrittphase

2. Arbeitsphase - Verbesserung von Kondition, Koordination und Psyche durch Abfrage bestimmter Trainingskomponenten (z.B. Galopp-

strecken in vorgegebenem Tempo) oder verschiedener Lektionen 3. Entspannungsphase - Überprüfung der Losgelassenheit und Schrittphasen

- wurde auch immer wieder in die Arbeitsphase eingeschoben

1)Definitionen siehe FN (1997a)

Dauer und Intensität der Arbeitsphase variiert in den einzelnen Trainingseinheiten stark in Abhängigkeit vom geforderten Inhalt.

Dressur

Ziel der Dressureinheiten war es die Koordination zu fördern. Die Dressureinheiten folgten der Ausbildungsskala der FN (FN 1997a). In der Arbeitsphase wurden Lektionen geschult und abgefragt, die sich zum einen an den gemäß LPO (FN 1999b) geforderten Aufgabenstellungen für den verlangten Dressurtest einer Vielseitigkeitsprüfung orientierten (einfache Übergänge zwischen den Grundgangarten, Tempiwechsel innerhalb von Trab oder Galopp -z.B. Arbeits- und Mitteltrab-, ganze Paraden), zum anderen aber auch über dieses Anforderungsniveau hinausgingen, um die Gymnastizierung zu vertiefen (z.B. Seitengänge).

Springen

Ziel der Springeinheiten war es, Koordination, Beweglichkeit, Kraft und Psyche (Vertrauen, Gehorsam) zu fördern in dem die Pferde gymnastiziert und auf das Springen im Parcours und

im Gelände vorbereitet wurden. Auch hier stand die Ausbildungsskala der FN (FN 1997a) im Vordergrund.

Dazu wurde bei den Springeinheiten zunächst zwischen einer Einheit mit dem Schwerpunkt Springgymnastik (Abb.3.2.2.Anhang) und einer mit dem Schwerpunkt Parcoursspringen unterschieden.

Die Springgymnastik fragte schwerpunktmässig das Absolvieren von Springreihen, welche eine Abfolge von Sprüngen mit variierenden Abständen darstellten, ab. Zunächst wurde mit zwei bis drei einzelnen Sprüngen mit einer auf dem Boden vorgelegten Stange begonnen. Die Sprünge wurden einzeln aus dem Trab angeritten.

Nächster Schritt war das Springen von „In-and–Outs“, d.h. die Abfolge von Sprüngen ohne Zwischengaloppsprung, und das Springen von Einzelsprüngen auf gebogenen Linien.

Beim Parcoursspringen lag der Schwerpunkt im Überwinden verschiedener Abfolgen von Hindernissen. Die Höhe der Sprünge orientierte sich weitestgehend an den in der LPO gestellten Anforderungen der Klasse A. Es wurden auch von Zeit zu Zeit höhere Sprünge eingebaut, um den Sprungablauf zu verbessern (Beweglichkeit und Kraft). Das Tempo beim Parcoursspringen lag im Training in der Regel zwischen 300 und 350m/min.

Wegestrecken

Ziel des Wegestreckentrainings war die Entwicklung der Grundlagenausdauer sowie die Förderung der Koordination beim Reiten auf unebenem Untergrund.

Das Wegestreckentraining spiegelte den Charakter der Phase A und C (Wegestrecken) einer Grossen Vielseitigkeit wieder. Hierbei wurde nach einer 10minütigen Schrittphase über einen längeren Zeitraum am Stück bei einem Tempo zwischen 220 und 250m in der Minute getrabt und evtl. für 200-300m galoppiert. Dieses Training fand überwiegend im Gelände (Geländeplatz der Sportschule der Bundeswehr, Wald des DOKR) statt, um den Pferden Geläuf zu bieten, das dem der Prüfung entsprach. Nur bei sehr schlechter Witterung wurde in der Halle getrabt.

Rennbahn

Ziel dieser Trainingseinheiten war die Entwicklung von Schnelligkeit und Ausdauer.

Die Phase B (Rennbahn) fand sich in der Rennbahneinheit wieder. Auf dem Weg vom Stall zur Rennbahn des DOKR wurde zunächst für 10 Minuten Schritt geritten (90m/min), dann bis

zur Rennbahn getrabt und anschließend den jeweiligen Trainingsplanvorgaben entsprechend auf der Rennbahn galoppiert (Tempo:400-650m/min). Der Rückweg erfolgte wiederum im Schritt.

Geländespringen

Das Ziel entsprach hier dem „Springens“. Die Geländesprungeinheiten ähnelten in ihrem Aufbau den Springeinheiten. Auch hier wurde mit einzelnen kleineren Sprüngen aus dem Trab begonnen, denen dann einzelne Hinderniskomplexe aus dem Galopp folgten. Hierbei wurde immer wieder zwischen verschiedenen Hindernisformen gewechselt (Steilsprünge, Baumstämme, Auf- und Absprünge, Gräben etc.). Das Tempo variierte zwischen einem Parcourstempo (ca. 350m/min) und dem Prüfungstempo von ca.500m/min. Die Hindernisse waren nicht abwerfbar.

3.2.2.6. Trainingsplan

Das Grundmuster der Trainingspläne orientierte sich an dem in der Praxis üblichen Training.

Hierbei wurde zum einen der gymnastischen Schulung in Dressur, Springen und beim Überwinden von Geländehindernissen Rechnung getragen, zum anderen musste das Pferd auf Prüfungsteile im Bereich der Sprintausdauer vorbereitet werden. Alle Forschungspferde sollten eine gleichmäßige Grundausbildung erhalten, deshalb mussten individuelle Stärken und Schwächen der Pferde berücksichtigt werden, um ein gleichmäßiges Niveau zu erreichen.

Es wurde dabei aber auf eine möglichst einheitliche Trainingsdauer pro Trainingstag für alle Pferde geachtet.

Nach Erfassung des Trainingszieles und unter Einbeziehung der genannten Elemente der Trainingsplanung ergab sich für die Forschungspferde ein in vier Abschnitte eingeteilter Trainingsplan. Zwischen jedem Abschnitt des Vorbereitungstrainings auf eine der

Grossen Vielseitigkeiten Kl.A fand eine Ruhephase statt.

Training als Vorbereitung für GVA-Tests

Jedem GVA-Test war ein definiertes Trainingsprogramm vorgeschaltet. Dieses wurde von Test zu Test anhand der gewonnenen Ergebnisse und Erfahrungen weiterentwickelt.

Das Grundkonzept, also die Trainingsphase für GVA-Test 1, wurde anhand von Erfahrungswerten und traditionellen Trainingsmustern entwickelt.

Die Trainingseinheiten fanden in der Regel im Laufe des Vormittages von 8.30 bis 12Uhr statt, in Ausnahmefällen auch im Verlauf des Nachmittags. Das Training erfolgte von Montag bis Samstag. Am Sonntag war Ruhetag und die Pferde kamen in den Auslauf.

Ruhephasen

Im Anschluss an die Grossen Vielseitigkeiten der Klasse A (GVA-Test 1-4) erfolgte jeweils eine festgelegte Ruhephase (Tab.3.2.6.), in der die Pferde nur leicht bewegt wurden (Ausreiten, kurze Dressurrepriesen, Aufenthalt im Paddock, Bewegung im Schritt (z.T. auch als Handpferd)).

Tab.3.2.6. Länge der Ruhephasen nach den GVA-Tests 1 bis 4 für die Forschungspferde

GVA-Test 1 12.Trainingswoche 12 Tage GVA-Test 2 19.Trainingswoche 16 Tage GVA-Test 3 28.Trainingswoche 7 Tage

GVA-Test 4 30.Trainingswoche Versuchsende

Nach dem 4. GVA-Test war das Projekt beendet und den Pferden wurde eine längere Ruhepause gegönnt.

Der Trainingsplan (Abb.3.2.1., Tab.3.2.4.Anhang) erstreckte sich insgesamt über einen Zeitraum von 30 Wochen und gliederten sich in 4 Trainingsabschnitte unterschiedlicher Dauer (1-12 Wochen). Innerhalb einer Trainingswoche wechselten sich Trainingseinheiten geringerer Belastung (z.B. Dressur oder Springen) mit Einheiten höherer Belastung (Rennbahn oder Geländespringen mit langen Galoppphasen) so ab, dass möglichst je zwei geringere Belastungseinheiten zwischen den höheren Belastungen lagen. In der ersten Trainingsphase wurden zur Ermittlung des Trainingsfortschrittes drei Stufenbelastungstests im Feld (vor Beginn, 7. Woche, 11. Woche) durchgeführt. Zusätzlich erfolgte ein einmaliger Dressur- und Springtest (5. Woche). Hierbei wurde gemäß den Prüfungsanforderungen der späteren Grossen Vielseitigkeit Kl. A eine vorgeschriebene Dressuraufgabe geritten und ein Springparcours absolviert. Am Ende jeder Phase wurden die Pferde einer an einer Grossen Vielseitigkeit Kl. A (LPO, GVA, FN 1999a) ausgerichteten Belastung unterzogen.

Als Belastungsindikatoren wurden Blutlaktatkonzentrationen und kontinuierliche Herzfrequenzaufzeichnungen herangezogen. Details des Ablaufes sind in den jeweiligen Kapiteln und in Tab. 3.2.7. dargelegt.

Abbildung 3.2.1. stellt eine Gesamtübersicht über die 30 Trainingswochen dar. Ab der Trainingsphase für GVA-Test 2 wurden keine weiteren Stufenbelastungstests eingefügt.

Abb.3.2.1. Gesamtübersicht Trainingswochen und Tests

N=3 N=4

N=8 N=4 N=3 N=4 N=4 N=4 N=4

1. Abschnitt 2. Abschnitt 3. Abschnitt 4. Ab.

Stufenbelastungstest 1*-3 Dressur-/Springtest

Zwischentest VA GVA Test 1-4

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 26 27 28 29 30 Trainingswoche

N: Anzahl der Pferde *) Stufenbelastungstest 1a am Anfang der Woche, 1b nur für Archi und Whisper Ende der Woche

Die aus den absolvierten Grossen Vielseitigkeiten Kl. A gewonnenen Erkenntnisse flossen wiederum in den jeweils folgenden Trainingsabschnitt ein und führten hier zu veränderten Schwerpunkten in den einzelnen Trainingseinheiten (Tab.3.2.7.).

Tab.3.2.7. Übersicht der Trainingsabschnitte¹)²) und –prinzipien der vorliegenden Studie

Zeitraum Phase Trainingsschwerpunkte²

Trainingsabschnitt 1 1.-12.

Trainingsphase von GVA-Test 1 mit GVA in der 12

a) gymnastische Schulung in Dressur , Springen und dem Überwinden von Geländehindernissen

Trainingswoche Trainingswoche b) Grundlagenausdauer, Schnelligkeitsausdauertraining Koordination

Trainingsabschnitt 2 Trainingsphase von GVA-Test a) Vertiefung der dressurmässigen Schulung, im 14.-19. 2 mit GVA in der 19. Bereich Springen Schwerpunkt Springgymnastik Trainingswoche Trainingswoche b) Koordination, Schnelligkeitsausdauertraining Trainingsabschnitt 3 Trainingsphase von GVA-Test a) Kombination von Dressur – und Springeinheiten mit 22.-28.

Trainingswoche

3 mit GVA in der 28.

Trainingswoche

Wegestrecken und Sprinttraining

b) vermehrtes Überwinden der Geländehindernisse im vorgeschriebenen Prüfungstempo

c) Umformung des Rennbahntrainings zum Intervalltraining

Trainingsabschnitt 4 Trainingsphase von GVA-Test a) Dressur, Spring- und Geländesprungeinheiten 29.-30. 4 mit GVA in der 30. b) ein Rennbahnintervalltraining

Trainingswoche Trainingswoche (nur

Geländeprüfung)

¹) als Vorbereitung für die GVA-Tests 1-4, zwischen Trainingsphasen lagen Ruhephasen (Tab.3.2.6.)

²) weitere Details siehe in den entsprechenden Abschnitten

Vorbereitungstraining für GVA-Test 1

1.-12 Trainingswoche (10.04.-29.06.)

Ziel dieses Trainingsabschnittes (Abb.3.2.2.+3., Tab.3.2.4.+5.+6.Anhang) war es, die Pferde anhand eines in der Praxis üblichen Trainingsplanes hinreichend auf den GVA-Test 1 vorzubereiten.

Während des Vorbereitungstrainings für GVA-Test 1 sollten die Forschungspferde nach dem Eingangs-Feldstufenbelastungstest 1a allmählich an die Prüfungsanforderungen herangeführt werden. Hierzu wurde zunächst bei gleichbleibendem Tempo (350-400m/min) die Galoppdistanz verlängert, um dann ab der 4.Trainingswoche bei höherem Tempo (400-450-500m/min) und einer anfänglichen Distanzverkürzung, diese auch wieder zu verlängern (Dauermethode).

Um die Prüfungssituation zu simulieren wurden ebenfalls ab der 4. Trainingswoche innerhalb des Geländetrainings Galoppphasen von vorgeschriebener Länge und Geschwindigkeit mit Überwinden von Geländehindernissen absolviert. Hierbei lag die zu reitende Geschwindigkeit zunächst unter dem Prüfungstempo (400m/min), um sich diesen in der 9. Trainingswoche mit 400-500m/min zu nähern. Die zu reitende Distanz wurde von anfänglich 2000m auf 4000m gesteigert.

Die Anzahl der Dressur-, Spring- und Geländeeinheiten lag ab der 3. Trainingswoche bei je einer dieser Einheiten innerhalb von 6 Trainingstagen einer Trainingswoche. Ab der 5.

Trainingswoche kam eine weitere Dressureinheit hinzu.

In der 8. Trainingswoche ersetzt der eingeschobene Zwischentest Vielseitigkeit Kl.A eine Galoppeinheit und führt zu insgesamt drei Dressureinheiten.

Die Distanzen der Trabstrecken waren überwiegend kürzer bei längeren Galoppstrecken und länger bei kürzeren Galoppstrecken pro Woche.

Abb.3.2.2. Übersicht Trainingsplan 1.-12.Trainingswoche; Trab- und Galopp-belastung, Vorbereitung für GVA-Test 1¹)

0 5 10 15 20 25

Distanz[km]

1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12.

Trainingswoche

Trab 200-250m/min Galopp 350m/min Galopp 350-400m/min Galopp 400m/min Galopp 400-450m/min Galopp 400-500m/min Galopp 450m/min Galopp 500m/min Galopp 500-600m/min Galopp 600m/min

¹) Nicht in Distanzen vorgeschriebene Lösungs- und Erholungsphasen der Trainingseinheiten im Gelände wurden nicht gesondert aufgeführt.

Abb.3.2.3. Übersicht Trainingsplan 1.-12.Trainingswoche; Dressur-, Spring- und Geländeeinheiten, Vorbereitung für GVA-Test 1¹)

0 1 2 3 4 5

Anzahl der Trainingseinheiten[n]

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

Trainingswoche

Dressur Springen Gelände

¹)An den verbleibenden Wochentagen wurden die Pferde im Schritt im Gelände ausgeritten

Vorbereitungstraining für GVA-Test 2 14.-19. Trainingswoche (12.07.-17.08.)

Auf der Basis der Ergebnisse von GVA-Test 1 (sollten Ausbildung und Training weiterentwickelt werden, um den Ansprüchen einer Grossen Vielseitigkeit Kl.A zu genügen.

Das Vorbereitungstraining für GVA-Test 2 (Abb.3.2.4.+5.,Tab.3.2.4.+7.+8.) erstreckte sich über 6 Wochen. In der Dressur wurden die Kontrollen durch qualifizierte Ausbilder (Trainerlizenz B, Diplomtrainer, Pferdewirtschaftsmeister Reiten und Bundestrainer) verstärkt. Bessere Koordination in den Dressurlektionen und Reaktion auf die reiterliche Hilfengebung sollte erreicht werden.

Bei den Springeinheiten sollte verstärkt durch die Springgymnastik (wie z.B. in Abb.

3.2.2.Anhang dargestellt) Technik (Koordination), Sprungkraft und Psyche (Vertrauen) gesteigert werden. Es wurden hauptsächlich Gymnastikreihen und In-Outs mit steigendem Schwierigkeitsgrad abgefragt.

Die Anzahl der Dressur-, Spring- und Geländeeinheiten änderte sich nicht wesentlich im Trainingsplan. Es wurden 2 Dressureinheiten, eine Spring- und eine Geländeeinheit je Woche geritten, wobei in der 17. Trainingswoche eine Geländeeinheit durch eine Dressureinheit ersetzt wurde.

Das Ausdauer- bzw. Schnelligkeitstraining auf der Rennbahn umfasste eine Länge von je 4800m, wobei nun nach der Hälfte der Distanz ein Handwechsel erfolgte. Das Tempo blieb in der 15. und 16. Trainingswoche unter dem Prüfungstempo, um in der 17. Trainingswoche mit 600m/min daran zu reichen. In der Woche vor dem 2. GVA-Test überstieg es dieses (620m/min), wobei die vorgeschriebene Höchstgeschwindigkeit (z.B. bis 500m/min) jeweils in der Mitte der jeweiligen Galoppstrecke zu reiten war. Das Überwinden der Geländesprünge wurde hauptsächlich im Rahmen von Ausdauergaloppstrecken (z.B. 2x2000m in insg. 10min) bei einem Tempo von ca. 400m/min geübt. Das Pferd Step wurde in dieser Phase wieder in das Training eingefügt und über ein geringeres Tempo als der Rest der Gruppe auf der Rennbahn antrainiert. Er beendete diese Trainingsphase mit einer Vielseitigkeit Kl. A (d.h.

ohne Rennbahn und Wegestrecken), die im Gelände mit den Anforderungen der GVA identisch war.

Abb.3.2.4. Übersicht Trainingsplan 14.-19.Trainingswoche, Trab- und Galopp-belastung, Vorbereitung für GVA-Test 2¹)²)

0 5 10 15 20 25

Distanz[km]

14. 15. 16. 17. 18. 19.

Trainingswoche

Trab 200-250m/min Galopp 400m/min Galopp 400-500m/min Galopp 500m/min Galopp 500-600m/min Galopp 600m/min Galopp 500-620m/min

¹) Nicht in Distanzen vorgeschriebene Lösungs- und Erholungsphasen der Trainingseinheiten im Gelände wurden nicht gesondert aufgeführt. ²) Die 13.Trainingswoche war noch Teil der Ruhephase.

Abb.3.2.5. Übersicht Trainingsplan 14.-19.Trainingswoche, Dressur-, Spring- und Geländeeinheiten, Vorbereitung für GVA-Test 2¹ ²/ )

0 1 2 3 4 5

Anzahl der Trainings- einheiten[n]

14 15 16 17 18 19

Trainingswoche

Dressur Springen Gelände

¹)An den verbleibenden Wochentagen wurden die Pferde im Schritt im Gelände ausgeritten ²) Die 13.Trainingswoche war noch Teil der Ruhephase.

Vorbereitungstraining für GVA-Test 3

22-28. Trainingswoche (04.09.-17.10.)

Wiederum wurden auf der Basis der Ergebnisse von GVA-Test 2 Ausbildung und Training weiterentwickelt. Das Vorbereitungstraining für GVA-Test 3 (Abb.3.2.7.+8., Tab.3.2.4.Anhang, Tab.3.2.9.+10.Anhang) erstreckte sich über 7 Wochen. Ziel war die Verbesserung von Kondition, Koordination und Schnelligkeitsausdauer.

Es wurden vermehrt Sprungfolgen im Gelände im vorgeschriebenen Prüfungstempo geritten, Kurzsprints im Galopp innerhalb eines Wegestreckentrainings, welches in Verbindung mit einer Dressur- oder Springeinheit stand (Tab.3.2.8.), absolviert und das Rennbahntraining als Intervalltraining mit integrierten Sprints (Abb.3.2.6.) gestaltet.

Im Verlauf der Teilprüfung Geländeprüfung beim GVA-Test 2 zeigte sich bei den Reitern noch ein deutlicher Routinemangel in der Einschätzung des gerittenen Tempos.

Die Einzelkurven der Herzfrequenzen im vorausgegangenen Training zeigten, dass sich die Pferde nur für eine geringe Zeitspanne in dem Herzfrequenzbereich bewegten, der sich für sie in der GVA auf der Rennbahn (>190bpm) und im Gelände (>180bpm) ergab. Dieser Herzfrequenzbereich wurde nun vermehrt abgefragt.

Tab.3.2.8. Kombination verschiedener Trainingseinheiten ab der 22. Trainingswoche

Trainingseinheit Kombiniert mit

Wegestreckentraining in Trab und ruhigem Canter (~350) mit 2 Sprints über 200m (ca.620m/min), dazwischen ca. 1min Schritt

Vor Dressureinheit¹) Nach Springeinheit

¹) Einmalig in der 23. Trainingswoche

Bei der Kombination von Springeinheit und vorgelagerten Sprints verschlechterte sich das Springverhalten und die Pferde warfen vermehrt Hindernisse. Ob dies konditionell oder psychisch begründet war, konnte nicht ergründet werden. Ab der 25. Trainingswoche wurden die Sprints auf das Ende der Trainingseinheit verlegt.

Abb.3.2.6. Aufbau der Rennbahneinheit zu Beginn und ab der 23. Trainingswoche¹)

200-250m/min 400m/min 600m/min 650m/min Galopp (ohne treiben)

¹)Die Zahlen in den Säulen geben Teildistanzen an

Die Pferde wurden an die unter Prüfungsbedingungen zu reitende Geschwindigkeit von 600m/min schrittweise mit , ½ und der Prüfungsdistanz von 1200m herangeführt. Das hierbei zu reitende Tempo von 600m/min entsprach dem in der Prüfung verlangtem. Durch die Anzahl der Wiederholungen konnte bei gleicher Anforderung eine höhere Belastung hervorgerufen werden. In der 27. Trainingswoche lag das zu reitende Tempo mit 650m/min über dem Prüfungstempo, dafür musste nur die halbe Prüfungslänge absolviert werden.

Abb.3.2.7. Übersicht Trainingsplan 22.-28.Trainingswoche, Trab- und Galopp-belastung, Vorbereitung für GVA-Test 3¹)2)

0 5 10 15 20 25

Distanz[km]

22 23 24 25 26 27 28

Trainingswoche

Trab 200-250m/min Galopp 400m/min Galopp 400-450m/min Galopp 500m/min Galopp 600m/min Galopp 620m/min Galopp 650m/min

¹) Nicht in Distanzen vorgeschriebene Lösungs- und Erholungsphasen der Trainingseinheiten im Gelände wurden nicht gesondert aufgeführt. ²) Die 20. und 21. Trainingswoche waren noch Teil der Ruhephase.

Abb.3.2.8. Übersicht Trainingsplan 22.-28.Trainingswoche, Dressur-, Spring- und Geländeeinheiten, Vorbereitung für GVA-Test 3¹)²)

0 1 2 3 4 5

Anzahl der Trainings- einheiten[n]

22 23 24 25 26 27 28

Trainingswoche

Dressur Springen Gelände

¹)An den verbleibenden Wochentagen wurden die Pferde im Schritt im Gelände ausgeritten ²) Die 20. und 21. Trainingswoche waren noch Teil der Ruhephase.

Vorbereitungstraining für GVA-Test 4 29.-30. Trainingswoche (25.10.-04.11.)

Dies war mit neun Trainingstagen die kürzeste Trainingsphase und beinhaltete neben den Dressur-, Spring-und Geländeeinheiten nur eine Rennbahneinheit mit einem Sprint über 600m bei 600m/min (Abb.3.2.12.-13., Tab.3.2.4.Anhang, Tab.3.2.11.Anhang). Änderungen wurden in diesem kurzen Abschnitt nicht vorgenommen.

Abb.3.2.9. Übersicht Trainingsplan 29.-30.Trainingswoche, Trab- und Galopp-belastung, Vorbereitung für GVA-Test 4¹/2)

0 5 10 15 20 25

Distanz[km]

29. 30.

Trainingswoche

Trab 200-250m/min Galopp 500m/min Galopp 600m/min

Anzahl der Trainings- einheiten[n]

¹) Nicht in Distanzen vorgeschriebene Lösungs- und Erholungsphasen der Trainingseinheiten im Gelände wurden nicht gesondert aufgeführt. 2) In der 29. Trainingswoche fanden keine derartigen Belastungen statt

Abb.3.2.10. Übersicht Trainingsplan 29.-30.Trainingswoche, Dressur-, Spring- und Geländeeinheiten, Vorbereitung für GVA-Test 4¹)

6 5 4 3 2 1 0

29 Trainingswoche 30 7

Dressur Springen Gelände

¹)An den verbleibenden Wochentagen wurden die Pferde im Schritt im Gelände ausgeritten

3.2.3. Bestimmungsmethode der untersuchten Belastungsindikatoren