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2. Der normierte Körper aus dem Blick der Disability Studies

2.1. Standpunkte der Disability Studies

Der Ursprung der Disability Studies geht in die 1980er Jahre zurück und ist in den USA und England verankert. Als Gründungsväter nennt Waldschmidt den amerikanischen Medizinso-ziologen Irving K. Zola und den englischen Sozialwissenschaftler Michael Oliver (vgl.

Waldschmidt 2005, S. 1). Die deutschsprachigen Disability Studies haben ihren eigentlichen Beginn im Jahr 2001. Waldschmidt schreibt, dass der Startschuss hierfür zwei Tagungen, nämlich zum einen „Der (im-)perfekte Mensch“ und zum anderen „PhantomSchmerz“ waren.

Beide wurden vom Deutschen Hygiene-Museum, der Aktion Mensch und der Humboldt Uni-versität in Berlin veranstaltet. Zum ersten Mal kamen im deutschsprachigen Raum Sozial-wissenschaftlerInnen, ErziehungsSozial-wissenschaftlerInnen, KulturwissenschaftlerInnen und Wis-senschaftlerInnen der internationalen Disability Studies zusammen (vgl. Waldschmidt 2009, S. 127). Die Autorin macht darauf aufmerksam, dass der Begriff Disability Studies oft falsch verstanden wird, wenn man ihn in die deutsche Sprache übersetzt. Ziel der Disability Studies ist nicht Behindertenforschung zu betreiben, sondern zu hinterfragen, warum historisch, so-zial und kulturell überhaupt die Randgruppe der Behinderten hergestellt wurde (vgl.

Waldschmidt 2009, S. 125).

Dederich schreibt, dass sich die Disability Studies in den USA und England bisher am nach-haltigsten etabliert haben. Zwei entscheidende Antriebskräfte waren für die Entwicklung die-ser Disziplin verantwortlich: Zum einen die politische Behindertenbewegung und zum an-deren aber auch ein wissenschaftliches Interesse an dieser Thematik.

WissenschaftlerInnen mit Behinderung wollten ebenso auf der Ebene der Wissenschaft ihre Anliegen thematisieren und veranschaulichen (vgl. Dederich 2012, S. 17).

Den Ursprung nahm diese Disziplin jedoch in den Behindertenbewegungen. Menschen mit Behinderung wollten nicht mehr, dass über ihre Schwierigkeiten in der Gesellschaft diskutiert wird. Sie wollten selbst aktiv werden. Die AktivistInnen der Behindertenbewegungen kämpf-ten gegen „Diskriminierung“, für „Autonomie“, „Unabhängigkeit“ und für „gleiche Rechte“ (vgl.

Renggli 2004, S. 15). Sie konnten auch Erfolge auf der politischen Ebene erzielen, nämlich u.a. die Verabschiedung von Diskriminierungs- und Gleichsetzungsgesetzen „(z.B. 1990 Americans with Disabilities Act, Behindertengleichsetzungsgesetze 2002 in Deutschland, in der Schweiz und voraussichtlich 2004 in Österreich)“ (vgl. ebd., S. 15). Das Bundes-Behindertengleichstellungsgesetz ist in Österreich allerdings tatsächlich erst am 1. Jänner 2006 in Kraft getreten (vgl. RIS 2004, o.S.).

Auf der wissenschaftlichen Ebene gelang es ihnen Modelle zu entwickeln, die das gesell-schaftliche Bild und die Definitionen von Behinderung kritisch hinterfragen.

16 Nach Mürner/Sierck war von 1945 bis Ende der 1960er Jahre ein Verständnis von Behinde-rung in der Gesellschaft vorherrschend, das körperlich und/oder geistig behinderte Men-schen als krank betrachtete und sie medizinisch zu behandeln wären (medizinisches Modell von Behinderung auch als individuelles Modell bekannt) (vgl. Mürner/Sierck 2009, S. 11). Es herrschte zu jener Zeit in den westlichen Industrieländern ein sogenanntes „Rehabilitations-paradigma“. Damit war der Gedanke verbunden behinderte Menschen heilen zu müssen und Behinderungen zu beseitigen (vgl. Waldschmidt 2005, S. 4).

Als Gegenpol zu diesem Modell entwickelten die WissenschaftlerInnen der Disability Studies zeitgleich in England das „soziale Modell“ von Behinderung. Auf der Basis der Erkenntnisse des amerikanischen Soziologen Ervin Goffman und des europäischen Philosophen Michael Foucault und von Studien aus der Sozialgeschichte, Körperforschung, Frauen- und Ge-schlechterforschung und den Kulturwissenschaften entwickelten die WissenschaftlerInnen dieses Modell (vgl. Renggli 2004, S. 16).

In den Disability Studies nimmt der Körper eine zentrale Stellung ein. Sowohl im „sozialen Modell“, sowie im neueren „kulturellen Modell“ wird der Körper zentral thematisiert. Je nach Modell geschieht dies auf unterschiedliche Weise und aus unterschiedlichen Interessen. Die VertreterInnen des „sozialen Modells“ blicken auf kollektiv bestehende, gesellschaftliche Normen und Deutungsmuster bezüglich behinderter Körper und auf die dadurch entstehende Unterdrückung bzw. Ausgrenzung der Betroffenen. Eine Ergänzung und Weiterentwicklung dieses Modells stellt das „kulturelle“ dar (vgl. Dederich 2012, S. 57).Diese Richtung der Di-sability Studies geht davon aus, dass sowohl die Behinderung als auch das Normale For-schungsgegenstand werden soll. Sowohl der normale Körper als auch der behinderte sind kein rein biologisches Faktum, sondern kulturell und biografisch geprägt. Ebenso ist die menschliche Identität kulturell geprägt und sowohl von den Deutungsmustern der Mitmen-schen als auch von den eigenen geformt (vgl. Waldschmidt 2005, S. 9).

Thomas fasst zusammen, dass Behinderung ein Begriff ist, der sehr stark in der Alltagsspra-che vertreten ist. Dieser impliziert, dass Personen mit physisAlltagsspra-chen und/oder geistigen Schä-digungen, an normalen Aktivitäten des Alltags nicht teilnehmen könnten. AktivistInnen der Disability Studies in Großbritannien haben diese Definition von Behinderung vehement zu-rückgewiesen und haben darauf aufmerksam gemacht, dass die Hemmnisse behinderter Menschen nicht durch ihre Schädigungen bedingt sind, sondern durch gesellschaftlich kon-struierte Barrieren (vgl. Thomas 2004, S. 31). So wurde in den 70er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Verwendung des Begriffes Behinderung kritisch reflektiert und das „soziale Modell“ entwickelt (vgl. Dederich 2012, S. 26):

2.1.1. „Soziales Modell“ von Behinderung

Die VertreterInnen dieses Modells stellten sich anfänglich folgende soziologische Fragen:

„Wie kann dieses soziale Phänomen theoretisch gefasst werden? Wie sieht seine Sozialge-schichte aus?“ (Thomas 2004, S. 41).

Einige ForscherInnen der Disability Studies suchten die Antworten im Marxismus und Mate-rialismus. Thomas nennt als Anhänger dieser Vorgehensweise Mike Oliver, der die Bezie-hung zwischen Behinderung und dem industriellen Kapitalismus untersuchte. Als im 18. Jahrhundert die Industrialisierung in Großbritannien aufkam und damit zunehmend auch eine Veränderung der Arbeitsverhältnisse einherging, kam es dazu, dass Menschen mit Be-hinderung eine immer größer werdende Ausgrenzung erleben mussten. Die Menschen wa-ren mit längewa-ren Arbeitszeiten in den Fabriken konfrontiert, außerdem erforderte die Arbeit viel Geschicklichkeit und Geschwindigkeit. Unter diesen Rahmenbedingungen waren einige Menschen mit körperlicher und/oder geistiger Schädigung nicht mehr fähig die geforderten Leistungen zu erbringen. In den Anfängen des Kapitalismus, während des 19. Jahrhunderts dominierte ein Gewinn- und Wettbewerbsstreben zwischen den Großbetrieben. Somit wur-den ebenso die kleinen Handwerksbetriebe, die nun auch keinen Arbeitsplatz für behinderte Menschen mehr sicherstellen konnten, Schritt für Schritt aus dem Arbeitsmarkt verdrängt.

Die Politik musste aktiv werden und für diese sozialen Probleme eine Lösung finden (vgl.

ebd., S. 42).

So wurden in den 1970er Jahren sonderpädagogische Institutionen, spezielle Schulen und Werkstätten für diese ausgegrenzten Menschen gegründet. Die Lösung des Problems war für die betroffene Zielgruppe jedoch keine zufriedenstellende, da sie von der normalen Er-werbstätigkeit ausgeschlossen und in spezielle Werkstätten verbannt wurden. Sie mussten Abhängigkeit und Ausgrenzung erleben. (vgl. Mürner/Sierck 2009, S. 11).

Dieses Modell sieht Behinderung als eine Folge von sozialen Hindernissen, die die Gesell-schaft konstruiert hat. In Anlehnung an diese Kernaussage reflektierten AktivistInnen der Disability Studies kritisch diverse soziale Themen wie beispielsweise Wohnen, Bildung, poli-tische Rechte und Freizeit. Behinderte Menschen wollten nicht mehr aus der Gesellschaft ausgegrenzt werden und Sonderbehandlungen erhalten (vgl. Thomas 2004, S. 32f.). Es wurde von der Gesellschaft verlangt passgenaue Veränderungen zu vollziehen, um eine Integration behinderter Menschen in das alltägliche soziale Leben gewährleisten zu können (vgl. Waldschmidt 2005, S. 6).

Nicht nur auf der Ebene des alltäglichen, sozialen Zusammenlebens wurde diskutiert, son-dern es wurden auch wissenschaftliche Disziplinen und deren Erkenntnisse zu dieser The-matik in den Blickfang genommen. Dabei wurde auch das „medizinische Modell“ von

Behin-18 derung kritisiert. Obwohl dieses Modell auf einer eigenständigen Denkweise basiert, nämlich die der Medizin und Rehabilitationswissenschaft, um den Begriff Behinderung und den be-schädigten sowie normalen Körper zu definieren, soll es zur Vermeidung von Wiederholun-gen des Gedankengutes, in keinem gesonderten Kapitel abgehandelt werden. Stattdessen liegt der Fokus auf dessen Kritikpunkte.

Biomedizin und Rehabilitation

Thomas schreibt, dass in der Biomedizin die „Feststellung, Vermeidung, Beseitigung, Be-handlung und Klassifikation“ von Behinderung im Zentrum der Diskussion stehen (vgl. Tho-mas 2004, S. 34). In der Zeit der 1970er/1980er Jahre, als das „soziale Modell“ als Gegen-position dem biomedizinischen und rehabilitationswissenschaftlichen Verständnis gegenübergestellt wurde, wurde das Rehabilitationssystem in den westlichen Industrielän-dern stark ausgebaut. Man hatte die Vorstellung, Menschen durch individuelle Behandlungen wieder in die Gesellschaft eingliedern zu können. Dieses „individuelle Modell“/“medizinische Modell“ von Behinderung fand sich nicht nur in medizinischen, sondern auch in pädagogi-schen, psychologischen und soziologischen Diskursen wieder und wird auch gegenwärtig in der Gesellschaft weit vertreten (vgl. Waldschmidt 2005, S. 4). Die derzeitige Hoffnung, Be-hinderungen zu beseitigen oder Schädigungen überhaupt zuvorzukommen, bevor sie ent-stehen, liegt in der genetischen Forschung (vgl. Thomas 2004, S. 34). Die Biomedizin greift steuernd mittels ihrer technischen Errungenschaften in natürliche Prozesse des Lebens ein und will formend agieren. Dies ist in der Praxis beispielsweise an der vorgeburtlichen Dia-gnostik oder in der Transplantationsmedizin (künstliche Gelenke, Herzschrittmacher usw.) zu sehen (vgl. Dederich 2012, S. 170f.). Thomas ergänzt, dass das „soziale Modell“ keinen gro-ßen Einfluss auf die westliche, wissenschaftliche Medizin bisher hatte, denn Behinderung wird weiterhin mit Schädigung gleichgesetzt und nicht als Ursache von sozial konstruierten Hemmnissen betrachtet (vgl. Thomas 2004, S. 34).

2.1.2. „Kulturelles Modell“ von Behinderung

Durch das „soziale Modell“ von Behinderung seien wichtige theoretische Inputs in die inter-disziplinären Diskussionen eingebracht worden und es sei zu einer generellen Sensibilisie-rung im gesellschaftlichen Kontext gekommen. Trotz dieser positiven Beiträge, gebe es in-nerhalb der Disability Studies Bemängelungen ihres formulierten Modells. Die Hauptkritikpunkte aus den eigenen Reihen seien vor allem darauf zu richten, dass der

As-pekt der Schädigung und des Schmerzes in ihren Vorstellungen und Gedanken nicht hinter-fragt werden (vgl. Dederich 2012, S. 143).

Kuhlmann schreibt, selbst in Anbetracht, dass körperliche Schäden nicht automatisch die gesamte Lebensführung eines Menschen erschweren und behindern, dürfen auch nicht die Negativerfahrungen mit dem Körper, die diese mit sich bringen, geleugnet werden. Das Leid vieler behinderter Menschen besteht nicht nur darin, dass ihr Leben als minderwertiger be-trachtet wird, sondern auch darin, dass einige in ihrem sozialen Umfeld sich kein angemes-senes Bild von ihrem Zustand machen können oder auch nicht machen wollen (vgl. Kuhl-mann 2003, S. 123).

Nach Dederich wurde das Thema Behinderung von den AnhängerInnen des „sozialen Mo-dells“ nur auf Aspekte wie soziale Stigmatisierung, politische Entrechtung und Ausgrenzung aus diversen Lebensbereichen hin beleuchtet. Es bestand die Angst, dass es durch die Thematisierung individueller Schädigungen den Anschauungen und Überlegungen des „me-dizinischen Modells“ von Behinderung ähnlich sein würde und es somit ebenso kritisiert und in Frage gestellt werden würde (vgl. ebd., S. 144).

Die sogenannten „Neuen Disability Studies“ würden Behinderung als ein historisches Denk-system sehen, das gewisse Körper als minderwertiger und als zu verändernd betrachte, um diese an die anderen Körper, die der kulturellen Normvorstellung entsprechen, anzugleichen (vgl. Garland-Thomas 2003, S. 420).

Die Schwerpunkte des „kulturellen Modelles“ lassen sich nach Garland-Thomson folglich zusammenfassen:

„Die neuen Disability Studies befassen sich damit, wie Behinderung im Laufe der Zeit und in wechselnden kulturellen Kontexten betrachtet wird, sie beschäftigen sich mit der Entwicklung der behinderten Menschen als einer Gemeinschaft und sozialen Identität (H). Die neuen Disability Studies richten ihr analytisches Ob-jektiv auf die unzähligen Orte, an denen die Kultur Behinderung definiert und ausformuliert. Sie bewegen sich quer durch Diskurse wie Medizin, Kunst, Litera-tur, Religion, Philosophie und Rhetorik, greifen die kritischen Auseinanderset-zungen von Ästhetik, Epistemologie, Kulturwissenschaft, ethnischen Forschun-gen und Feminismus auf und bearbeiten die Geschichte des Körpers sowie Fragen der Identität“ (Garland-Thomson 2003, S. 420f.).

Wie bereits erwähnt, wurde auch der Aspekt des Schmerzes lange Zeit innerhalb der Disabi-lity Studies vermieden. Dederich schreibt, dass es eine lange Tradition in der Gesellschaft

20 gibt, Behinderung mit Leid, Qual und minderwertiger Lebensqualität gleichzusetzen. In der Humangenetik geht man sogar soweit, dass das Lebensrecht behinderten Menschen abge-sprochen und der Versuch unternommen wird dieses schreckliche Übel sowohl für die Indivi-duen, die davon betroffen sind, als auch für ihre nahestehenden Mitmenschen, früh genug zu erkennen und folglich auch zu beseitigen. In dieser gesellschaftlich verbreiteten Meinung von Behinderung liegt der Grund dafür, dass in den frühen Disability Studies Aspekte wie Schmerz und Leid im Zusammenhang mit Behinderungen nicht angesprochen wurden (vgl.

Dederich 2012, S. 157).

Der Autor bezieht sich hier auf Köbsell, der meint, dass die Gleichsetzung von Behinderung und Leid, die fortdauernd von nichtbehinderten Menschen gemacht wird, in der Behinderten-forschung zu einer Distanzierung von dieser Aussage geführt hat. Es ging soweit, dass sie Behinderung sogar als Vorteil darstellten. Die anfängliche Behindertenbewegung verbreitete Slogans wie „`Behinderung? Na und!`“ oder „`Krüppelsein ist schön!`“ (vgl. ebd., S. 158).

Es wäre lange Zeit verpönt gewesen in den Disability Studies über die möglicherweise mit der Behinderung verbundenen Schmerzen zu sprechen, denn dies hätte das vorherrschende Bild über Behinderte in der Gesellschaft bestätigt (vgl. ebd., S. 158).

Es entstanden aber schließlich kulturwissenschaftliche Perspektiven unter den Kritikern des

„sozialen Modells“, die diese beiden, oben thematisierten Aspekte und den Körper selbst sehr wohl in die Diskussion einbezogen haben.

Dederich ist der Auffassung, dass es insofern wichtig ist den Körper ins Zentrum der Diskus-sion zu stellen, da er als „physisches Medium“ fungiert, in dem sich gesellschaftliche und soziale Wahrheiten festigen und außerdem ist er wie eine Matrix, auf der Differenzen oder Gleichheiten festzustellen sind (vgl. Dederich 2012, S. 80). In der Wissenschafts- und Kul-turgeschichte gibt es hierzu zahlreiche Beispiele, die dies sichtbar machen. So sind oft Men-schen mit einem schönen Gesicht, das den Normen des momentanen Schönheitsideales in der Gesellschaft entspricht, erfolgreicher als solche, die als hässlich empfunden werden (vgl.

ebd., S. 80f.).

Nicht nur das „soziale“ sondern auch das „medizinische Modell“ beinhaltet Kritikpunkte:

Die naturwissenschaftliche Sichtweise übersehe bei der Erforschung des Körpers vieles (vgl.

Rumpf 1999, S. 117). Der Körper werde nicht nur in seiner Vielfalt an natürlichen Möglichkei-ten nicht beachtet, sondern es werde auch ignoriert, dass es außer den organischen Funkti-onen bzw. der natürlichen Gegebenheit auch ein Körpergehabe gebe, das nach der kultur-wissenschaftlichen Sicht kulturell geprägt sei (vgl. ebd., S. 82). Der unbehinderte Körper sei

„ein ästhetisches Produkt kultureller Kräfte“, die alle anderen Körperformen, die nicht diesem entsprechen, als behindert kategorisieren (vgl. Snyder/Mitchell 2004, S. 88).

Auch was die Selbstinszenierung des Körpers betreffe, werde der kulturelle Einfluss naiv ausgeblendet, es sei die Meinung breit vertreten, dass diese als individueller Ausdruck in den unterschiedlichen Formen zu verstehen sei (vgl. Degele 2008, S. 67).