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Dr. Hans M. Keller bis 30. 7. 1993

Dr. Jürg B. Bucher 1.8.1993 bis 30.9.1993 Dr. Walter Ammann seit 1. 10. 1993

Die Sektion wurde im vergangenen Jahr insbesondere durch personelle Veränderungen geprägt. Mit der Nichter-neuerung des befristeten Arbeitsverhältnisses von P. Klöti wurde die Gruppe «Qualitative Hydrologie» anfangs Jahr geschwächt. Die Projekte Stoffbilanz, Alptal 2000 und NITREX wurden vorübergehend von H. Keller übernom-men. Mit der vorzeitigen Pensionierung von W. Hofstetter auf Ende April und seine Nichtersetzung verlor die Gruppe ccOperationelle Hydrologie» eine wichtige Stütze. In der Folge mussten Arbeiten wie der Unterhalt der hydrologi-schen Messstationen Alptal SZ und Schwarzsee FR, die Datenerfassung und -plausibilisierung sowie die Archiv-bewirtschaftung innerhalb der Sektion neu aufgeteilt

wer-den. Erfreulich war dann die Rekrutierung von P.

Dupas-quier. Er arbeitet seit 1. Juni am Projekt EROSLOPE mit

und wird aus EG-Mitteln bezahlt.

Am 30. Juli geschah dann das Unfassbare. Unser Sek-tionsleiter Hans Keller verunglückte zusammen mit seiner Frau und einem befreundeten Bergführer am Zinalrothorn.

Er hinterlässt eine empfindliche Lücke, und es wird für uns schwierig sein, sie zu schliessen. Die Nachfolge ist noch nicht geregelt. Somit wurden alle Projekte von H. Keller innerhalb der Sektion aufgeteilt. Die Leitung des Projektes NITREX übernahm im Herbst P. Schleppi. Für die Vorle-sung an der ETH zeichnet neu F. Forster verantwortlich. Für weitere nationale und internationale Verpflichtungen müs-sen neue Lösungen gesucht werden. infolge der wemüs-sentli- wesentli-chen personellen Schwächung der Sektion musste der Umfang der bearbeiteten Projekte 1993 eingeschränkt werden. So wurden die Feldarbeiten reduziert und einzelne Projekte im Sommer vorübergehend sistiert (Stoffbilanz, Hydrologische Datenbank, 90 Jahre Emmental, Simula-tionsmodelle).

Bis zum 1. Oktober übernahm J. B. Bucher interimistisch die Sektionsleitung. Danach wurde die verbliebene Sektion direkt W. Ammann, Bereichsleiter Schnee und Lawinen, unterstellt. Im kommenden Jahr werden wir, parallel zur Eingliederung in den geplanten Forschungsbereich «Na-turgefahren", neue Forschungsschwerpunkte festlegen müssen.

Das Jahr 1993 brachte auch erfreuliche Ereignisse mit sich. Es begann mit der Mitwirkung am Forum für Wissen an der WSL zum Thema Naturgefahren. Unsere Beiträge zum Tag der offenen Tür der WSL konnten wir mehrheitlich auch an unserer Jubiläumsveranstaltung «25 Jahre Vogel-bach„ am 2. Juli in Alpthal verwenden. Dieser gelungene Anlass, welcher auch in der Presse ein gutes Echo fand, wurde somit zum letzten beruflichen Höhepunkt von H. Keller. Mehrere Fachreferate im In- und Ausland sowie längere Aufenthalte von H. Keller in Taiwan und von D. Rickenmann auf den Philippinen führten wiederholt zu einer intensiven und lehrreichen Auseinandersetzung mit den eigenen Forschungsarbeiten.

Quantitative Hydrologie Dr. Hans M. Keller bis 30.7.1993 Dr. Dieter Rickenmann

In der Gruppe «Quantitative Hydrologie» konnten die Ar-beiten im EG-Projekt EROSLOPE (instability, erosion and solid transport on steep mountain slopes) mit der Anstel-lung von P. Dupasquier ab Juni 1993 intensiviert werden.

Im Rahmen dieses Projektes werden im Erlenbach u.a.

eine detaillierte Gerinnevermessung, Tracerversuche mit magnetisch markierten Geschiebekörnern sowie zusätzli-che Hydrophon-Messungen durchgeführt. Diese Unter-suchungen werden zu genaueren Aussagen über die Men-ge und die Variabilität des Geschiebetransportes führen.

Zusammen mit dem Geographischen Institut der Univer-sität Bern wurden Geschiebemessungen im Spissibach eingerichtet. In Zusammenarbeit mit den Tiroler Wasser-kraftwerken erfolgte eine Installation von Geschiebesen-soren (Hydrophonen) bei einer Gebirgswasserfassung.

Dieses Projekt, unterstützt vom Bundesamt für Wasser-wirtschaft, wird eine bessere Eichung der Geschiebemes-sungen mittels Hydrophonen ermöglichen.

Das Wasserhaushaltsmodell BROOK wurde für die Simulation von Einzelereignissen (Zeitschritt 1 O Min. und 1 Std.) modifiziert. Für das Einzugsgebiet des Erlenba-ches wurden verschiedene Ereignisse ausgewertet. Dabei zeigte es sich, dass die Bodenfeuchtebedingungen zu Beginn des Ereignisses als auch die Wasserdurchläs-sigkeit (k-Werte) des Bodens für die Parametrisierung von grosser Bedeutung sind.

Die grossen Unwetterereignisse im September und Oktober bescherten uns eine Vielzahl von Schadenmel-dungen und führten zu vermehrten Anfragen bezüglich Unwetter- und Schadenstatistik der WSL. Die Bände der Handbuchreihe Starkniederschläge fanden regen Absatz.

Operationelle Hydrologie Hans Burch

Im Projekt Wasserbilanz konnten wir dieses Jahr den Umbau der Messstation Vogelbach im Alptal realisieren.

Nach Kreditzuweisung durch den Baukreis für die Planung und die Ausführung wurde das Bauvorhaben anfangs Dezember abgenommen. Mittels Eichmessungen im Felde sind wir jetzt daran, die Eichkurve aus den

Modellversu-Abb. 4. Blick in die Messrinne der umgebauten Abflussmessstation Vogelbach in Fliessrichtung. Mit Hilfe von Modellversuchen an der VAW konnten die Gerinnegeometrie, das Längsgefälle und die Aus-strömungsvemältnisse optimal gestaltet werden. So wurde der ur-sprünglich rechteckige Querschnitt der Nieder- und Mittelwasser-rinne in ein etwas schmaleres Trapezprofil umgewandelt und die Längsneigung von 2% auf 5% erhöht. Ab ca.7001/s wird das Bankett links auch überströmt. Foto Sektion Hydrologie.

chen an derVAW Zürich in situ zu überprüfen. Somit haben wir jetzt nebst der Erlenbachstation eine weitere mit Ge-schiebesensoren ausgerüstete Messstation, bei welcher Abflüsse mit relativ guter Genauigkeit (:!: 5%) gemesser.

werden können. Für die Eichung bzw. Überprüfung der Reproduzierbarkeit der Signale der eingesetzten Geschie-besensoren wurden ausgedehnte Testmessungen durch-geführt. Im Schwarzsee-Gebiet FR konnten im Frühling eine zweite Niederschlagswippe sowie ein Thygan (Tem-peratur- und Feuchtemessgerät) zusätzlich an den Daten-logger angeschlossen werden.

An der Jubiläumstagung im Alptal vom 2. Juli konnten wir Resultate aus 25jährigen hydrologischen Messungen einem breiteren Publikum und der Presse vorstellen.

Nach der Pensionierung von W. Hofstetter verteilten wir seine Arbeiten auf den Rest der Gruppe bzw. Sektion.

Bedingt durch personelle Engpässe mussten die Arbeiten an der hydrologischen Datenbank dieses Jahr zurückge-stellt werden.

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Qualitative Hydrologie Hans Burch i. V.

Nach dem Weggang von P. Klöti und dem Tod von H. Keller reduzierte sich diese Gruppe auf P. Weibel. Das Projekt Alptal 2000 wurde im Frühling operationell an B. Fritschi übertragen. Das Projekt NITREX wurde im Sommer kurz-fristig von H. Burch a.i. übernommen. Aus Kapazitäts- und Termingründen ging die Projektleitung im September an P. Schleppi über. Unsere Sektion wird dieses Projekt mit P. Weibel und B. Fritschi weiter unterstützen. Das Projekt Stoffbilanz wird operationell in reduziertem Rahmen wei-tergeführt. Wir werden versuchen, dieses wertvolle Daten-material WSL-intern oder in externer Zusammenarbeit im Rahmen eines neuen Projektes aufzuarbeiten.

Andrea Fischer hat 1993 die Feldmessungen für ihre Dissertation zum Thema «Abschätzung des Totaleintrags von Stickstoff und Säure in Waldökosysteme der Schweiz»

abgeschlossen.