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4. Ergebnisse

4.1 Ergebnisse der eABR-Messungen

4.1.5 RMS-Auswertung

Zusätzlich zur konventionellen (visuellen) Auswertung der eABR (Schwelle, Latenz und Amplitude) wurde eine (automatische) RMS-Auswertung zur Messung der Energie der Antwort vorgenommen und daraus eine sigmoidale Kurve gefittet (3.2.6). Dabei konnten unter den Versuchstieren 14 Messungen des linken Ohres und 18 Messungen des rechten Ohres gefittet werden. Die restlichen Messungen wurden von der statistischen Analyse ausgeschlossen. Die Ergebnisse der konventionellen Auswertung und der RMS-Auswertung wurden anhand der Schwellenwert-Bestimmung (berechnet versus visuell) und der Höhe der Antwort (RMS-Wert versus Amplitude der Komponente IV) miteinander verglichen (Abb. 34). Für die Schwellenwert-Bestimmung konnte eine hoch signifikante, für die Höhe der Antwort eine höchst signifikante Korrelation festgestellt werden (Korrelation nach Spearman:

Schwellenwert-Bestimmung: n = 20, r = 0,66, p < 0.002; Höhe der Antwort: n = 121, r = 0,8, p < 0.0001).

Abb. 34 - Darstellung der Korrelationen zwischen den Ergebnissen der RMS- und der konventionellen Auswertung anhand (a) der Schwellenwert-Bestimmung [dB att.] und (b) der Höhe der Antwort (Amplitude der Komponente IV bzw. RMS-Wert bei 4, 8 und 12 dB über der eABR-Schwelle [µV]). Für die Schwellenwert-Bestimmung konnte eine hoch signifikante (n = 20, r = 0,66, p < 0.002), für die Höhe der Antwort eine höchst signifikante Korrelation (n = 121, r = 0,8, p < 0.0001) festgestellt werden.

Eine gemittelte Fitting-Kurve für jede der Versuchs- und Vergleichsgruppen ist in Abb.

35 dargestellt. Hier lässt sich bereits qualitativ erkennen, dass der größte Unterschied zwischen den Gruppen im maximalen RMS-Wert lag. Die Vergleichsgruppen zeigten für beide Ohren qualitativ deutlich höhere maximale RMS-Werte. Unter den Versuchsgruppen zeigte die +GDNF/+ES-Gruppe den größten maximalen RMS-Wert und hob sich beim linken, behandelten Ohr von den beiden anderen Versuchsgruppen (+GDNF- und -GDNF-Gruppe) ab. Für beide Ohren waren die gemittelten Kurven der Vergleichsgruppen durch eine steile Steigung und eine geringe dynamische Breite charakterisiert. Bei den Versuchsgruppen kam es zu unterschiedlichen Ergebnissen, die sich zudem durch eine große Streuung um den Mittelwert bemerkbar (Abb. 36;

Abb. 37). Für das linke Ohr erschien die Kurve der -GDNF-Gruppe im Mittel eher durch eine geringere dynamische Breite gekennzeichnet zu sein als für das rechte Ohr. Bei der +GDNF/+ES-Gruppe verhielt es sich im Mittel anders herum.

Abb. 35 - Darstellung der gemittelten Fitting-Kurven (berechnet aus den Mittelwerten der RMS-Werte für jede dB-Intensität zwischen der eABR- und der Facialis-Schwelle für jede der Versuchs- und der Vergleichsgruppen für das linke (a) und das rechte (b) Ohr.

4.1.5.1 Dynamischer Bereich

Aus der gefitteten Kurve wurde jeweils der dynamische Bereich [dB] berechnet (Abb.

36). Es konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden (Kruskall-Wallis-Test: linkes Ohr, p = 0,52; rechtes Ohr, p = 0,46). Zudem streuten die Daten pro Gruppe stark um den jeweiligen Mittelwert.

Abb. 36 - Darstellung des dynamischen Bereichs [dB] der gefitteten Kurve für die Versuchs- und die Vergleichsgruppen für das linke (a) und das rechte (b) Ohr. Die Symbole repräsentieren den jeweiligen dynamischen Bereich pro Tier mit dem dazugehörigen Mittelwert pro Gruppe. Es konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden (p > 0,05).

4.1.5.2 Maximale Steigung

Aus der gefitteten Kurve wurde die maximale Steigung [µV/dB] am Wendepunkt der Kurve berechnet (Abb. 37). Es konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden (Kruskall-Wallis-Test: linkes Ohr, p = 0,51; rechtes Ohr, p = 0,46). Auch hier kam es zu einer großen Streuung um den jeweiligen Mittelwert.

Abb. 37 - Darstellung der maximalen Steigung der gefitteten Kurve [µV/dB] für die Versuchs- und die Vergleichsgruppen für das linke (a) und das das rechte (b) Ohr. Die Symbole repräsentieren die jeweilige maximale Steigung pro Tier mit dem dazugehörigen Mittelwert pro Gruppe. Es konnte kein signifikanter Unterschied zwischen den Gruppen festgestellt werden (p > 0,05).

4.1.5.3 Maximaler RMS-Wert

Anhand der gefitteten Kurve wurde der Maximalwert der Kurve [µV] berechnet (Abb.

38). Im Gegensatz zu den vorigen Parametern (dynamischer Bereich und maximale Steigung) konnten im maximalen RMS-Wert hoch signifikante Unterschiede zwischen den Gruppen festgestellt werden (Kruskall-Wallis-Test: linkes Ohr, p = 0,002; rechtes Ohr, p = 0,001). Dabei war der maximale RMS-Wert der hörenden Gruppe für beide Ohren signifikant höher als der der -GDNF- und der +GDNF-Gruppe. Für das rechte Ohr war zudem der maximale RMS-Wert der CDC-Gruppe signifikant höher als der der -GDNF-Gruppe (Multipler Gruppenvergleichs-Test nach Dunn: p < 0,05).

Die +GDNF/+ES-Gruppe zeigte für beide Ohren, aber v.a. für das linke, behandelte Ohr qualitativ höhere Amplituden (linkes Ohr: 1,9 ± 0,92 µV; rechtes Ohr:

1,57 ± 0,63 µV) als die +GDNF- (linkes Ohr: 1,42 ± 0,54 µV; rechtes Ohr:

1,3 ± 0,51 µV) und die -GDNF-Gruppe (linkes Ohr: 0,51 ± 0,31 µV; rechtes Ohr:

0,85 ± 0,34 µV).

Abb. 38 - Darstellung des maximalen RMS-Werts [µV] für die Versuchs- und die Vergleichsgruppen für das linke (a) und das rechte (b) Ohr. Die Symbole repräsentieren den jeweiligen maximalen RMS-Wert pro Tier mit dem dazugehörigen Mittelwert pro Gruppe. Für beide Ohren war der maximale RMS-Wert der hörenden Gruppe signifikant höher als der der -GDNF- und der der +GDNF-Gruppe. Für das rechte Ohr war der maximale RMS-Wert der CDC-Gruppe signifikant höher als der der -GDNF-Gruppe (** = p < 0,01, * = p < 0,05).

4.1.5.4 Korrelation des maximalen RMS-Werts mit der Dauer der ES und der Höhe der GDNF-Produktion vor Implantation

Um den Einfluss der Behandlung auf die Funktionalität der SGZ (in diesem Fall die Energie der eABR-Antwort) nach Ertaubung zu analysieren, wurde der maximale Wert der RMS-Kurve einerseits (Abb. 39a) mit der Dauer der elektrischen Stimulation [h]

und andererseits (Abb. 39b) mit der Höhe der GDNF-Produktion vor Implantation [ng/24 h] korreliert. Im zweiten Fall wurden nur Tiere aus der +GDNF-Gruppe eingeschlossen. Die Tiere der +GDNF/+ES-Gruppe mit länger andauernder elektrischer Stimulation zeigten tendenziell höhere maximale RMS-Werte (Korrelation nach Spearman: r = 0,83, p = 0,06). Eine Korrelation zwischen dem maximalen RMS-Wert und der Höhe der GDNF-Produktion vor Implantation konnte nicht festgestellt werden (Korrelation nach Spearman: r = -0,66, p = 0,18).

Abb. 39 - Darstellung der Korrelationen zwischen dem maximalen RMS-Wert [µV] des linken, behandelten Ohres mit (a) der Dauer der elektrischen Stimulation [h] und mit (b) der Höhe der GDNF-Produktion vor der Implantation [ng/24 h]. Die Tiere der +GDNF/+ES-Gruppe mit länger andauernder elektrischer Stimulation zeigten tendenziell höhere maximale RMS-Werte (r = 0,83, p = 0,06).

4.2 Ergebnisse der Histologie