4.2 Resultate des binären Logit-‐Modells
In diesem Kapitel werden die Resultate aus dem binären Logit-‐Modell zur Klassierung der Rückwan-‐
derer und Neuzuzüger dargestellt. In Tabelle 12 sind Durchschnitte (bzw. Anteile) und Mini-‐
mum/Maximum der untersuchten Variablen ersichtlich, in Tabelle 13 die Regressionskoeffizienten
aus dem Modell.
Tabelle 12: Übersicht Variablen Regressionsmodell.
Differenz Landschaftsfaktoren-‐Index 5,77 -‐26.2 36.2
Tabelle 13: Regressionskoeffizienten.
Differenz Beschäftigungswachstum Herkunfts-‐/Zielregion 0.007 (1.34)
Differenz Landschaftsfaktoren-‐Index -‐0.010*** (-‐5.65)
Bei den Variablen auf Individualebene zeigt sich, dass mit zunehmendem Alter die Wahrscheinlich-‐
keit steigt, als Rückwanderer klassiert zu werden14. Es besteht laut Regressionskoeffizient auch eine erhöhte, wenn auch nicht statistisch signifikante, Wahrscheinlichkeit zur Rückwanderung bei Män-‐
nern.
Ledige wandern im Vergleich zu Verheirateten, Geschiedenen oder Verwitweten eher in ihre Heimat-‐
region zurück, wobei diese Wahrscheinlichkeit für Geschiedene am geringsten ist. Das ist insofern erstaunlich, als in der Literatur zu Rückwanderung Scheidung in der Regel als Rückwanderungsgrund genannt wird (vgl. z.B. Jauhiainen 2009; Niedomysl und Amcoff 2011; von Reichert et al. 2012). Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass aus der Regressionsanalyse – gerade für die Variablen auf Individual-‐
ebene – nicht unmittelbar Motive für eine Rückwanderung ableitbar sind. Diese Kontrollvariablen ermöglichen lediglich eine Charakterisierung der Migrationstypen. Im Falle des Zivilstandes ist z.B.
aus den Volkszählungsdaten nicht ersichtlich, seit wann eine Person geschieden ist. Möglicherweise liegt die Scheidung bereits Jahre zurück und hat mit der in dieser Studie erfassten Migrationsent-‐
scheidung nichts zu tun.
Bei der Erwerbstätigkeit zeigt sich, dass Personen die nicht in Sektor 3 (Dienstleistung) sondern in Sektor 1 oder 2 arbeiten, eher Rückwanderer als Neuzuzüger sind. Am deutlichsten ist der Zusam-‐
menhang zwischen Rückwanderung und Erwerbstätigkeit im Primärsektor (Land-‐ und Forstwirt-‐
schaft). Dieser Zusammenhang leuchtet ein: Ein grosser Teil von Bauernhöfen wird wahrscheinlich im Laufe der Zeit von Nachkommen des Bewirtschafters weitergeführt (z.B. beim Eintritt des Bewirt-‐
schafters ins Rentenalter). Wenn diese Personen z.B. zu Ausbildungszwecken in eine Agglomeration zogen und später den elterlichen Landwirtschaftsbetrieb weiterführen, werden sie als Rückwanderer klassiert.
Bei der Anzahl Kinder pro Haushalt ist ein positiver Zusammenhang zwischen Rückwanderung und Anzahl Kindern erkennbar. Ein Vergleich der deskriptiven Statistik (vgl. Abbildung 8) zeigt, dass zwar insbesondere grössere Haushalte (mit 3 oder mehr Kindern) bei Neuzuzügern häufiger sind als bei Rückwanderern. Neuzuzüger wohnen jedoch auch häufiger in Haushalten ohne Kinder, was vermut-‐
lich den Ausschlag für das positive Vorzeichen gibt. Regionen mit einem tieferen Anteil Hochschulabgänger und einem höheren Anteil Nichterwerbsper-‐
sonen eher Rückwanderer als Neuzuzüger anziehen, was sich mit den Resultaten aus der deskriptiven Analyse deckt. Die Unterschiede im Beschäftigungswachstum zwischen Herkunfts-‐ und Zielregion lassen allerdings keine Aussage über die Klassierung von Neuzuzügern und Rückwanderern zu, da der Koeffizient nicht signifikant ist.
14 Wird die Variable ALTJ in 10-‐Jahres-‐Altersklassen kategorisiert, zeigt sich, dass in der zweittiefsten Altersklas-‐
se (35–44) die Wahrscheinlichkeit einer Rückwanderung im Vergleich zur tiefsten Altersklasse (25–34) sinkt, bei den älteren Altersklassen steigt jedoch auch bei dieser Operationalisierung der Variablen die Wahrschein-‐
lichkeit einer Rückwanderung .
Aus den Erreichbarkeitsvariablen lässt sich erkennen, dass fast alle ländlichen Gemeindekategorien der Zielregionen (Wohnort 2000) im Vergleich zur Referenzkategorie «periurban (Err.+)» eher Rück-‐
wanderer als Neuzuzüger anziehen. Eine Ausnahme bilden der «periurbane Raum (Err. 0)» sowie die
«alpinen Tourismuszentren»: Diese beiden Kategorien lassen keinen signifikanten Zusammenhang erkennen. Auffällig ist, dass bei allen peripheren Raumkategorien ein stärkerer Zusammenhang erkennbar ist als bei den periurbanen Gebieten. Offensichtlich bevorzugen Neuzuzüger, im Gegen-‐
satz zu Rückwanderern, eher gut erreichbare Gemeinden im periurbanen Raum. Dies könnte dadurch erklärt werden, dass Neuzuzüger durch die Wohnortwahl in relativ agglomerationsnahen ländlichen Gemeinden des periurbanen Raumes immer noch schnell die Agglomerationen erreichen können.
Diese Neuzuzüger wollen sich eventuell nicht vollständig vom ehemaligen Wohnumfeld in der Ag-‐
glomeration trennen und pflegen dahin möglicherweise intensivere Kontakte als Rückwanderer, die auf dem Land geboren sind, in ihrem neuen «alten» Wohnumfeld bereits Personen kennen und deshalb vermutlich weniger auf eine Aufrechterhaltung der Kontakte in die Agglomeration angewie-‐
sen sind.
Bei den Herkunftsgemeinden in der Agglomeration (Wohnort 1995) ist erkennbar, dass Rückwande-‐
rer eher aus Zentrumsgemeinden in den ländlichen Raum gezogen sind, alle anderen Raumkatego-‐
rien weisen im Vergleich zur Referenzkategorie «Zentrumsgemeinde» negative Vorzeichen auf.
Warum Rückwanderer vermehrt aus Zentrumsgemeinden aufs Land zurückwandern, ist nicht offen-‐
sichtlich. Es könnte z.B. sein, dass junge Rückwanderer häufig wegen einem Arbeitsplatz oder einer Ausbildung in die Agglomeration ziehen und ihren Wohnort folglich möglichst nahe bei Arbeitsplatz oder Bildungseinrichtung wählen, welche meist in Zentrumsgemeinden der Agglomerationen zu finden sind.
Werden die Geburtsorte der Personen, die auf dem Land geboren sind, mit ihrem Wohnort 1995 verglichen, fällt auf, dass Personen, die in der Kategorie «Periurban (Err.+)» geboren sind, 1995 am häufigsten in einer Agglomeration wohnten (47,4%), Personen aus der Kategorie «peripherer Raum»
jedoch am seltensten (36,7%)15. Eine Erklärung dafür könnte sein, dass für Personen die in unmittel-‐ wird lediglich festgestellt, dass Rückwanderer im Vergleich zu Neuzuzügern eher in periphere Regio-‐
nen des ländlichen Raumes als in die gut erreichbaren Gebiete des periurbanen Raumes ziehen.
15 Für Personen (ab 25 Jahren) die auf dem Land geboren sind, findet sich im Anhang (6.4) eine Tabelle der Binnenmigrationsbewegungen zwischen Geburt und 1995 sowie zwischen 1995 und 2000.
16 Neben den materiellen Kosten der Migration dürften v.a. nicht-‐monetäre Einschränkungen geringer sein: Das Pflegen von sozialen Kontakten zu Familie und Bekannten in der Geburtsgemeinde ist aufgrund der Nähe einfacher.
Beim Landschaftsfaktoren-‐Index ist ein negativer Zusammenhang zwischen Rückwanderung und Landschaftsqualität erkennbar. Das heisst, Neuzuzüger erreichen durch die Verlagerung des Wohnor-‐
tes aus der Agglomeration aufs Land eine grössere Verbesserung des Landschaftsfaktoren-‐Index als Rückwanderer. Dies lässt vermuten, dass für Neuzuzüger eine Verbesserung der Landschaftsqualität aufgrund des Umzugs aufs Land wichtiger ist als für Rückwanderer. In Abbildung 16 wird dargestellt, wie sich die Wahrscheinlichkeit einer Klassierung als Rückwanderer mit zunehmender Differenz des Landschaftsfaktoren-‐Index zwischen Herkunfts-‐ und Zielgemeinde verändert, wenn die Person aus einer Zentrumsgemeinde im Jahr 1995 (Agglomeration) in den peripheren bevölkerungsarmen Raum zieht.
Für das dargestellte Beispiel in Abbildung 16 wurden folgende Variablenausprägungen angenommen:
• Alter: 37 (median)
• Geschlecht: Mann
• Zivilstand: ledig
• Erwerbstätigkeit: Sektor 1
• Anzahl Kinder: 0
• Uni-‐/FH-‐Abschluss: nein
• Unianteil Zielregion: 7,8% (Median)
• Nichterwerbspersonenanteil Zielregion: 33% (median)
• Unterschied Beschäftigungswachstum: 0% (median)
• Gemeindekategorie 2000 ARE (Land): Peripherer bevölkerungsarmer Raum
• Gemeindekategorie 1995 BFS (Agglomeration): Zentrum
Abbildung 16: Vorausgesagte Wahrscheinlichkeit einer Rückwanderung in Abhängigkeit des Landschaftsfak-‐
toren-‐Index für eine ledige Person die aus einer Zentrumsgemeinde der Agglomeration (1995) in den bevölkerungsarmen peripheren ländlichen Raum (2000) wandert.
In Abbildung 17 wird ebenfalls die Veränderung der Wahrscheinlichkeit einer Klassierung als Rück-‐
wanderer in Abhängigkeit des Landschaftsfaktoren-‐Index dargestellt, jedoch mit anderen Annahmen für die «Beispielsperson».
Für das Beispiel in Abbildung 17 wurden folgende Variablenausprägungen angenommen:
• Alter: 37 (median)
• Geschlecht: Mann
• Zivilstand: verheiratet
• Erwerbstätigkeit: Sektor 3
• Anzahl Kinder: 2
• Uni-‐/FH-‐Abschluss: ja
• Unianteil Zielregion: 7,8% (Median)
• Nichterwerbspersonenanteil Zielregion: 33% (median)
• Unterschied Beschäftigungswachstum: 0% (median)
• Gemeindekategorie 2000 ARE (Land): Periurbaner Raum (Err. +)
• Gemeindekategorie 1995 BFS (Agglomeration): periurbane Gemeinde
Die Beispielspersonen unterscheiden sich demnach hinsichtlich Zivilstand, Erwerbstätigkeit, Anzahl Kinder, Ausbildung sowie Herkunfts-‐ und Zielgemeinden. Bei beiden Beispielen sinkt die Wahrschein-‐
lichkeit als Rückwanderer klassiert zu werden, je grösser (positiver) die Differenz des Landschaftsfak-‐
toren-‐Index (d.h. je grösser die Landschaftsqualität der Ziel-‐ im Vergleich zur Herkunftsregion) ist. In diesem Zusammenhang ist nochmals auf die Verteilung von Rückwanderern und Neuzuzügern hin-‐
sichtlich Landschaftsfaktoren-‐Index hinzuweisen: Nur sehr wenige Neuzuzüger und Rückwanderer leben nach der Migration in den ländlichen Raum in einer Gemeinde mit tieferem Wert für den Landschaftsfaktoren-‐Index (vgl. Abbildung 15) als in der Agglomeration; der grösste Teil erfährt eine
Abbildung 17: Vorausgesagte Wahrscheinlichkeit einer Rückwanderung in Abhängigkeit des Landschaftsfaktoren-‐Index für eine verheiratete Person, die aus einer periurbanen Gemeinde der Agglomeration (1995) in den periurbanen Raum (Err. +) (2000) zieht.
Verbesserung (positiver Bereich der X-‐Achse in Abbildung 15 bzw. Abbildung 16 und Abbildung 17).
Es zeigt sich, dass für die verheiratete Person mit 2 Kindern und Uniabschluss (Abbildung 17) eine Klassierung als Rückwanderer unwahrscheinlicher ist als für die ledige Person ohne Kinder und Uni-‐
abschluss (Abbildung 16): sie beträgt je nach Wert des Landschaftsfaktoren-‐Index zwischen 5 Prozent und 10 Prozent, während sie bei der ledigen Person zwischen 28 Prozent und 43 Prozent liegt.
Offensichtlich hat die Veränderung des Landschaftsfaktoren-‐Index für die verheiratete Person mit Hochschulabschluss (Abbildung 17) einen kleineren Einfluss auf die Klassierung als Rückwanderer als bei der ledigen Person ohne Uniabschluss (Abbildung 16): Für die ledige Person sinkt die Wahrschein-‐
lichkeit als Rückwanderer klassiert zu werden mit zunehmendem Landschaftsfaktoren-‐Index um bis zu 15 Prozent, während sie bei der verheirateten Person mit Uniabschluss nur um ca. 5 Prozent sinkt.
Damit zeigt sich, dass der Effekt des Landschaftsfaktoren-‐Index auf die Klassierung von Neuzuzügern und Rückwanderern relativ schwach ist.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Neuzuzüger im Vergleich zu Rückwanderern eher in Regio-‐
nen mit einem höheren Wert des Landschaftsfaktoren-‐Index ziehen, auch wenn dieser Effekt relativ gering ist. Wenn man bedenkt, dass über 50 Prozent der analysierten Rückwanderer in ihre Geburts-‐
gemeinde ziehen (vgl. Abbildung 2), wird deutlich, dass offensichtlich Standortfaktoren in unmittel-‐
barer Nähe des Geburtsortes einen sehr grossen Einfluss auf die Wohnortwahl von Rückwanderern ausüben. Solche kleinräumigen «Standortfaktoren» (oder eher Beweggründe in die Geburtsgemein-‐
de zurückzuziehen) könnten z.B. eine sehr starke Ortsbindung, oder die Verfügbarkeit von Wohn-‐
raum (z.B. im Elternhaus) sein. Ob eine Gemeinde in der näheren Umgebung der Geburtsgemeinde laut Landschaftsfaktoren-‐Index etwas schöner ist, spielt darum für sehr viele Rückwanderer kaum eine Rolle. Anders sieht die Situation für Neuzuzüger in den ländlichen Raum aus: Sie stehen nicht wie die Rückwanderer vor der Entscheidung, sich in der Geburtsgemeinde oder sonst irgendwo im ländlichen Raum niederzulassen. Sie haben eine grössere Wahlfreiheit, weil die starke Anziehungs-‐
kraft einer bestimmten Gemeinde (wie bei den Rückwanderern), fehlt. Insofern scheint es plausibel, dass Neuzuzüger bei der Wohnortwahl im ländlichen Raum der Landschaftsqualität ein höheres Gewicht beimessen als Rückwanderer.
Schlussfolgerungen 5
In der vorliegenden Studie wurden zum ersten Mal für die ganze Schweiz Wanderungsbewegungen aus den Agglomerationen in den ländlichen Raum der Schweiz untersucht. Die Ergebnisse der de-‐
skriptiven Analyse zeigen, dass Rückwanderung als Phänomen und als spezieller Migrationstyp in der Schweiz existiert. Dieser Befund ist nicht selbstverständlich, weil die Debatte um die Bevölkerungs-‐
entwicklung im Berggebiet und im peripheren ländlichen Raum generell vor allem von Bevölkerungs-‐
rückgang, Abwanderung und soziodemographischen Veränderungen wie Alterung geprägt ist.
Die Ergebnisse zeigen, dass Rückwanderung mit Hilfe der Volkszählungsdaten messbar ist und ver-‐
gleichend zu anderen Migrationstypen wie z.B. Neuzuzug untersucht werden kann. Sollen Binnen-‐
und speziell Rückwanderung in der Schweiz noch detaillierter quantifiziert und besser verstanden werden, bieten sich zukünftig die Daten der Bevölkerungsstatistik (STATPOP) an. Seit 2008 wird jeder Wohnortwechsel in dieser Statistik erfasst. Daher wird es in einigen Jahren möglich sein, die Binnen-‐
wanderungsbewegungen einzelner Individuen genau nachzuzeichnen. Mit den in dieser Studie ver-‐
wendeten Volkszählungsdaten war das nur beschränkt möglich, weil nur Angaben zum Wohnort 2000 und 1995 sowie zum Geburtsort erfasst sind. Welche Wanderungsbewegungen zwischen diesen Zeiträumen (1995 bis 2000 und Geburt bis 1995) tatsächlich stattgefunden haben, ist unbekannt. Als Nachteil der STATPOP-‐Daten ist jedoch zu erwarten, dass detaillierte sozio-‐ökonomische Auswertun-‐
gen der Migration nur bedingt möglich sein werden. Im Vergleich zu den umfangreichen Volkszäh-‐
lungsdaten werden in STATPOP nur sehr wenige sozioökonomische Merkmale erfasst.
Aus dem Ergebnis, dass Neuzuzüger in Regionen mit grösserer Landschaftsqualität ziehen als Rück-‐
wanderer, lassen sich verschiedene Schlussfolgerungen ziehen. Zum einen ist es sicher nicht möglich, daraus eine generelle Aussage über die Bedeutung von Landschaftsqualität als Wanderungsmotiv abzuleiten. Dazu müsste Landschaftsqualität im Vergleich zu anderen potentiellen Wanderungsmoti-‐
ven wie Arbeitsmarkt oder familiäre Beziehungen untersucht werden. Zum anderen ist die Aussage schon plausibel, dass für Rückwanderer die sozialen Bindungen und biographische Motive zentralere Argumente bei der Migrationsentscheidung sind als für Neuzuzüger, die sich wahrscheinlich freier entscheiden können. Versucht man diese These landschafts-‐ und regionalpolitisch weiterzudenken, bedeutet das zum Beispiel, dass für die Vermarktung landschaftlich attraktiver Wohnstandorte im ländlichen Raum Neuzuzüger die richtigen Adressaten sind. In gleicher Weise spielt die Landschafts-‐
qualität nur eine untergeordnete Rolle, wenn es darum geht, Personen zur Rückkehr in die vermeint-‐
lich „schöne Heimat“ zu bewegen. Diese Überlegungen sind allerdings höchstens Thesen und sicher zum Teil spekulativ und müssen erst noch überprüft werden.
Neben zukünftigen Analysen mit STATPOP-‐Daten kann als weiterer Forschungsbedarf aus der vorlie-‐
genden Studie abgeleitet werden, dass eine quantitative Analyse der Wanderungsströme nur bedingt Aussagen über die tatsächlichen Wanderungsmotive ermöglicht. Um beurteilen zu können, warum Personen von A nach B wandern, müssen Sie direkt nach Ihren Motiven befragt werden. Derartige Analysen sind in der Regel sehr aufwendig, weil Primärdaten erhoben werden müssen. Daher wäre es schon ein grosser Mehrwert, wenn Analysen von Wanderungsmotiven in einzelnen Fallstudienre-‐
gionen durchgeführt werden könnten. Ebenfalls interessant wäre es, in Regionen mit Zuwanderung die Wanderungsmotive für verschiedene Wanderungstypen (Rückwanderung vs. Neuzuzug, Binnen-‐
vs. Zuwanderung aus dem Ausland) zu analysieren.
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Anha ng 6 6.1 Binnenm igratio nsströ m e im lä nd lichen R au m
Wohnort 2000 (nach Raumtypologie ARE, Personen ab 25 Jahre) Wohnort 1995 (nach Raumtypologie ARE, Personen ab 25 Jahre) Agglo- merationPeriurban (Err. +) Periurban (Err. 0) Periurban (Err. -) Periurbanes Zentrum Alpines Touris- muszentrum (a. Agglo)Peripheres ZentrumPeripheres KleinzentrumPeripherer RaumPeriph. bevölke- rungsarm- er RaumGesamt AgglomerationAnzahl549'92836'68644'5153'8656'8374'8821'1022'9324'3702'186657'303 % 83,7%5,6%6,8%,6%1,0%,7%,2%,4%,7%,3%100,0% Periurban (Err. +) Anzahl38'94112'96610'7425451'64547930352254224666'931 % 58,2%19,4%16,0%,8%2,5%,7%,5%,8%,8%,4%100,0% Periurban (Err. 0)Anzahl49'00011'08222'1312'0594'5048493951'1301'72378993'662 % 52,3%11,8%23,6%2,2%4,8%,9%,4%1,2%1,8%,8%100,0% Periurban (Err. -) Anzahl3'6765502'0522'353688321788122339'611 % 38,2%5,7%21,4%24,5%7,2%,3%,2%,9%1,3%,3%100,0% Periurbanes ZentrumAnzahl5'3841'8384'4136061'13914713042050613914'722 % 36,6%12,5%30,0%4,1%7,7%1,0%,9%2,9%3,4%,9%100,0% Alpines Tourismus- zentrum (a. Agglo)Anzahl2'762338560258727116963181454'618 % 59,8%7,3%12,1%,5%1,9%5,9%,3%2,1%6,9%3,1%100,0% Peripheres Zent- rumAnzahl68625538124117153 769451892'790 % 24,6%9,1%13,7%,9%4,2%,5%,1%27,6%16,2%3,2%100,0% Peripheres Klein- zentrumAnzahl2'070431994752831315248161'0583586'740 % 30,7%6,4%14,7%1,1%4,2%1,9%7,8%12,1%15,7%5,3%100,0% Peripherer RaumAnzahl3'7454841'293813994002869978585549'097 % 41,2%5,3%14,2%,9%4,4%4,4%3,1%11,0%9,4%6,1%100,0% Peripherer bev.armer RaumAnzahl2'11919865320153155392485466174'748 % 44,6%4,2%13,8%,4%3,2%3,3%,8%5,2%11,5%13,0%100,0% Gesamt Anzahl658'31164'82887'7349'65315'8527'3612'8158'01810'4945'156870'222 % 75,6%7,4%10,1%1,1%1,8%,8%,3%,9%1,2%,6%100,0%