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6.1 Pusteblume

6.1.3 Pusteblume 3

Im Schulbuch Pusteblume 3 weisen insgesamt fünf der inhaltlichen Themenbereiche einen star-ken Bezug zur politischen Bildung auf. Das Schulbuch umfasst insgesamt 124 inhaltliche The-menseiten. Sechs dieser Seiten entfallen auf Themen mit starken Bezügen zu politischer Bildung, sodass diese etwa auf 4,8 Prozent der Seiten aufzufinden ist. Das Thema „So leben Kinder in anderen Ländern“ zeigt eine inhaltliche Nähe zur politischen Bildung, wurde dieser jedoch nicht zugeordnet. Es behandelt das Leben von Kindern in anderen Ländern und legt dabei auch einen Fokus auf Armut und Reichtum. Da allerdings keine politischen Fragen und Probleme innerhalb dieses Bereichs der nachhaltigen Entwicklung deutlich werden, wurde die Thematik von der Analyse ausgenommen.

Thema: Menschen verändern und gestalten die Landschaft

Auf der Themendoppelseite wird zunächst auf die Veränderung von Landschaften durch menschliche Bauten wie Häuser und Straßen eingegangen (vgl. Kraft et al. 2019a, S. 64). The-matisch wird sich somit vor allem in der geographischen Perspektive bewegt. Innerhalb dieser Thematik wird dann auf der Folgeseite eine klare politische Fragestellung eröffnet, bei der es um den Neubau einer Umgehungsstraße geht. Dieser Neubau ruft einen Konflikt zwischen Familien in der Stadt und den am Stadtrand lebenden Familien hervor (vgl. ebd., S. 65). Daraus resultie-rend erfolgt eine Darstellung unterschiedlicher gesellschaftlicher Interessengruppen innerhalb des Basiskonzepts „Entscheidung“. Mit Blick auf die Dimensionen des Politischen bewegt sich der Inhalt am ehesten in der Politics-Dimension, da der Konflikt und die Konfliktlösung eines kommunalpolitischen Sachverhalts im Vordergrund der politischen Inhaltsebene dieses Themas stehen. Mit Blick auf die verfahrensbezogenen Kompetenzen werden die Schülerinnen und Schüler zwar nicht zu einem politischen Urteil geführt, jedoch geht es um die Lösung eines Kon-flikts, deshalb wird auf die politische Handlungsfähigkeit eingegangen.

Das Fallbeispiel über den Bau einer Umgehungstraße bietet für die Schülerinnen und Schüler durchaus einen exemplarischen und lebensweltnahen Zugang. Viele Kinder werden Probleme wie Verkehrslärm oder Debatten über kommunale Infrastrukturvorhaben zumindest bereits indi-rekt erfahren haben. Das solche Entscheidungen von der Politik beeinflusst und getroffen wer-den, weckt gleichzeitig Interesse für politische Entscheidungen. Die dargestellten Plakate auf den Bildern der Schulbuchseite kennzeichnen eine Situation, der Kinder bereits begegnet sein könn-ten. Ein komplexes kommunalpolitisches Thema wird durch die anschaulichen Beispiele somit kindorientiert aufbereitet. Mit Blick auf die Sachgemäßheit wird den Kindern verdeutlicht, dass der Bau einer Straße für eine Seite von Vorteil und für eine andere Interessengruppe wiederum von Nachteil sein kann. Die Komplexität realpolitischer Probleme, für die es kaum einfache Lö-sungen gibt, verdeutlicht sich durch diese Darstellung im Sinne der Sachgemäßheit. Das fiktive Beispiel eines kommunalpolitischen Problems führt auch zu einer problemorientierten Ausei-nandersetzung mit der Aufforderung an die Kinder, Lösungen für diese zu entwickeln. Im Sinne der Kontroversität werden darüber hinaus unterschiedliche Positionen beleuchtet. Durch die Auswahl eines lebensweltnahen Fallbeispiels, in das sich einige Kinder hineinversetzen können, werden die Lernvoraussetzungen ebenfalls berücksichtigt. Innerhalb der Thematik werden au-ßerdem geographische und politische Inhalte verknüpft.

Methodisch kommt nur die Fallanalyse zum Einsatz, weshalb zumindest keine Vielfalt an Me-thoden verwendet wird. Dafür sorgt das Fallbeispiel für eine Lebensweltnähe, die einen kindori-entierten Zugang herstellt. Gleichzeitig ist die Fallanalyse auch problem- und handlungsorientiert angelegt, da ein kommunaler Interessenkonflikt behandelt wird, für den die Schülerinnen und Schüler eine Lösung finden sollen.

Thema: Die offene Abstimmung

Das Thema wird eingeleitet, durch das Fallbeispiel eines geplanten Klassenausflugs. Die Klasse muss sich in Anbetracht dieses Ausflugs auf ein Ausflugsziel einigen. Zur demokratischen Be-stimmung dieses Ausflugsziels wird die offene AbBe-stimmung vorgeschlagen (vgl. Kraft et al.

2019a, S. 113). Die offene Abstimmung wird als ein Mittel zur Entscheidungsfindung präsen-tiert, sodass die dargestellten Inhalte sich der Politics-Dimension zuordnen lassen. Mit Blick auf die Basiskonzepte greift eine Kategorie das Basiskonzept „Ordnung“ auf, da vor allem auf de-mokratische Grundelemente wie Abstimmungen und das Mehrheitsprinzip eingegangen wird.

Innerhalb der Abstimmungen wird auch auf die Stichwahl eingegangen, wodurch im gewissen Maße auch Wahlen und Wahlverfahren angesprochen werden, die sich dem Basiskonzept „ Ent-scheidung“ zuordnen lassen. Auf der Ebene der verfahrensbezogenen Kompetenzen werden vor

allem Fähigkeiten des Bereichs der politischen Handlungsfähigkeit gefördert. So wird die offene Abstimmung als ein Mittel zur Konfliktlösung vorgestellt.

Durch das Fallbeispiel eines geplanten Klassenausflugs wird ein exemplarischer, kindorientierter lebensweltlicher Zugang geschaffen. Kinder wissen bereits, dass es notwendig sein kann, sich bei unterschiedlichen Vorschlägen auf einen der Vorschläge zu einigen. Die Abstimmung als ein Mittel für eine solche Einigung knüpft somit an kindliche Lernvoraussetzungen an. Dass offene Abstimmungen auch in Parlamenten zur Tagesordnung gehören können, ist ein möglicher An-schluss, um das Gelernte im Sinne des genetischen Prinzips weiterzuführen. Die dargestellten Inhalte sind sachgerecht, es werden verschiedene Grundbegriffe wie „Mehrheit“, „Stichwahl“ oder „Wahlleitung“ eingeführt, die eine wissenschaftliche Tragfähigkeit aufweisen. Das Verfah-ren an sich kann durchaus Interesse am Politischen wecken, wobei vermutet werden kann, dass das Konfliktlösungspotenzial im Sinne des sozialen Lernens von den Kindern als interessanter wahrgenommen wird. Zudem fehlen Hinweise auf offene Abstimmungen außerhalb des schuli-schen Kontexts. Die Inhalte auf der Schulbuchseite werden problemorientiert dargestellt. Die offene Abstimmung dient hier als Werkzeug zur Problemlösung. Die Bestimmung eines Aus-flugsziels kann allerdings nicht als politisches Problem bezeichnet werden. In den zu den Inhal-ten gestellInhal-ten Aufgaben werden auch Nachteile der offenen Abstimmung angesprochen, sodass diese durchaus kontrovers betrachtet wird. Das Thema erhält im Schulbuch sowohl eine soziale als auch eine politische Dimension, weshalb insgesamt zwei Perspektiven der sozialwissen-schaftlichen Perspektive aufgegriffen werden.

Der methodische Fokus liegt auf dem Fallbeispiel rund um die Bestimmung eines Ausflugsziels.

Durch den Lebensweltbezug des Fallbeispiels ist es kindorientiert. Da das Beispiel außerdem auf ein Problem fokussiert ist, ist das methodische Vorgehen durchaus auch problemorientiert. Zu Handlungen werden die Schülerinnen und Schüler jedoch nicht angeregt. Auch bleibt es bei dem Fallbeispiel als alleiniger methodischer Ansatz. Zwar werden die Kinder aufgefordert, Vor- und Nachteile der offenen Abstimmung zu nennen, allerdings wird das Potenzial zu einer Diskussion nicht ausgeschöpft.

Thema: Einen Klassensprecher wählen

Das Thema wird erneut durch ein Fallbeispiel erläutert. Zur Klassensprecherwahl einer fiktiven Klasse stellen sich vier Kinder, die unterschiedliche Kompetenzen in das Klassensprecheramt einbringen wollen (vgl. Kraft et al. 2019a, S. 114). Die Themenseite behandelt inhaltlich vor allem die Fähigkeiten, die eine Klassensprecherin oder ein Klassensprecher mitbringen sollten, um der Aufgabe gerecht zu werden (vgl. ebd.). Der Prozess der Entscheidungsfindung für eine

geeignete Kandidatin oder einen geeigneten Kandidaten stehen hier im Vordergrund, weshalb der Inhalt innerhalb der Politics-Dimension codiert werden kann. Außerdem lassen sich die Dar-stellungen unter der Kategorie „Aufgaben von Repräsentantinnen und Repräsentanten“ des B a-siskonzepts „Ordnung“ einordnen, da die Fähigkeiten, die eine Klassensprecherin oder ein Klas-sensprecher haben sollten, im Mittelpunkt des Themas stehen. Eine Infobox unter dem Text ver-weist zudem auf weitere Repräsentantinnen und Repräsentanten wie Parlamentsmitglieder, aller-dings wird diesbezüglich eher der Fokus darauf gelegt, dass diese gewählt werden und nicht, welche Aufgaben sie haben. Die dargestellten Inhalte bieten durchaus auch das Potenzial für eine verfahrensorientierte Auseinandersetzung, beispielsweise indem Kinder der Klasse Argumente für ihre Eignung für das Amt der Klassensprecherin oder des Klassensprechers vortragen. Ein solches Vorgehen wird im Thema jedoch nicht konkret.

Das Fallbeispiel zeigt eine Klasse, die beschlossen hat, eine Klassensprecherin oder einen Klas-sensprecher zu bestimmen. Hierdurch wird ein exemplarisches, lebensweltnahes und kindorien-tiertes Vorgehen gewählt. Insbesondere für Kinder kann das Dargestellte sehr bedeutsam sein, da das Klassensprecheramt für sie gegebenenfalls sehr wichtig ist. Durch die unmittelbare Nähe zur Lebenswelt und die Überleitung zu Repräsentantinnen und Repräsentanten, die von Erwachsenen gewählt werden, wird zudem das Interesse am Politischen geweckt und eine Verknüpfung von Politik und Lebenswelt geschaffen. Die Inhalte rund um die Aufgaben von Repräsentantinnen und Repräsentanten sind zudem anschlussfähig und wissenschaftlich belastbar. Dies begründet sich darin, dass unterschiedliche Repräsentationsämter ähnliche Grundkompetenzen verlangen, das benötigte Kompetenzniveau zur Ausübung unterscheidet sich jedoch gegebenenfalls. Vor allem die Bereiche der Verantwortungsübernahme und Mitbestimmung sind hier wichtig. Diese entsprechen auch den Lernvoraussetzungen der Kinder, die mit zunehmender Entwicklung in der Lage sind, Ämter zu übernehmen und zu wählen. Durch die Darstellung unterschiedlicher Vor-stellungen, die die Kinder vom Amt der Klassensprecherin oder des Klassensprechers haben, werden auch Kontroversen um die Aufgaben von Repräsentantinnen und Repräsentanten deut-lich. Politische Probleme und vielperspektivische Zugänge sind nicht Teil der Themenseite.

Methodisch ist das Fallbeispiel das Mittel der Wahl. Durch das lebensweltnahe Fallbeispiel wird eine kindgerechte Methode gewählt. Weil unterschiedliche Ansichten dargestellt werden, ist das Fallbeispiel durchaus auch problemorientiert hinsichtlich der Aufgaben, die eine Klassenspre-cherin oder ein Klassensprecher erfüllen muss. Weitere oder handlungsorientierte Methoden kommen nicht zum Einsatz.

Thema: Die geheime Abstimmung

Innerhalb des Themas „die geheime Abstimmung“ werden die Durchführung und die Prinzipien einer geheimen Abstimmung erläutert. Außerdem wird thematisiert, dass eine Wahl dazu dient, Volksvertreterinnen und -vertreter zu wählen, da nicht alle Bürgerinnen und Bürger an allen Ent-scheidungen aktiv mitwirken können (vgl. Kraft et al. 2019a, S. 115). Die Inhalte entsprechen der Polity-Dimension, da Wahlen als Ordnungsaspekt innerhalb einer demokratisch verfassten Gesellschaftsordnung behandelt werden. Da sich die Inhalte explizit auf Wahlen und Wahlprin-zipien beziehen, werden vor allem Inhalte des Basiskonzepts „Entscheidung“ behandelt. Hinzu kommt, dass auch demokratische Grundelemente, wie das Anerkennen von demokratischen Wahlergebnissen angesprochen werden, weshalb das Basiskonzept „Ordnung“ ebenfalls berührt wird. Erweitert auf die Fachkonzepte stehen somit das Fachkonzept „Wahlen“ und das Fachkon-zept „Demokratie“ im Mittelpunkt der Thematik. Das Thema ist sehr auf Inhalte beschränkt, sodass verfahrensbezogene Kompetenzen politischer Bildung nicht aufgegriffen werden.

Die Schulbuchseite ist vor allem auf eine sachgemäße Darstellung von Wahlen und Wahlprinzi-pien angelegt. Im Sinne des Prinzips der Sachgemäßheit werden diese so erläutert, dass sie wis-senschaftlichen Erkenntnissen entsprechen. Dies sorgt auch für eine Anschlussfähigkeit des Wis-sens hinsichtlich der weiterführenden Schule und eines lebenslangen Lernens. Gleichzeitig ist eine Verknüpfung zu den Lernvoraussetzungen der Kinder gegeben, da sie bereits Kenntnisse zur offenen Abstimmung erlangt haben und sich einige Prinzipien dieser Abstimmungsform in der geheimen Abstimmung wiederfinden lassen, wie zum Beispiel das Mehrheitsprinzip oder das Wahlprinzip der freien Wahl. Es kommt ebenfalls zur Sprache, dass geheime Abstimmungen bei der Wahl von Abgeordneten durchgeführt werden und so alle Bürgerinnen und Bürger eines Landes die Möglichkeit zur Mitbestimmung haben, wodurch durchaus auch Interesse am Politi-schen geweckt werden kann. Eine Verknüpfung zur Lebenswelt wird in der Thematik nur kurz über den Verweis zur Wahl einer Klassensprecherin oder eines Klassensprechers vorgenommen.

Weitere Lebensweltbezüge werden nicht unmittelbar deutlich. Auch ein exemplarischer Zugang zum Thema wird nicht gewählt, wodurch insgesamt auch nicht von einer kindorientierten Aufbe-reitung der Inhalte gesprochen werden kann, da durch die zusätzlich fehlenden Lebensweltbezü-ge keine Bedeutsamkeit der Thematik für die Kinder deutlich wird. Innerhalb der Thematik wer-den nur die Vorteile, die Prinzipien und der Ablauf der geheimen Abstimmung angesprochen.

Politische Probleme und kontroverse Darstellungen werden folglich nicht vorgenommen. Die Aufbereitung des Themas durch das Schulbuch erfolgt aus einer politischen Perspektive. Andere Blickwinkel werden nicht eröffnet.

Zur Aufbereitung der Thematik wird nicht auf Methoden der politischen Bildung zurückgegrif-fen.

Thema: Kinder haben Rechte

Das Thema „Kinder haben Rechte“ wird auf einer Doppelseite in dem Schulbuch aufbereitet.

Eingeleitet wird die Thematik durch das Thema „Kinderarbeit“. Es wird beschrieben, welche Arbeiten Kinder früher in Deutschland und heute noch in anderen Ländern verrichten mussten (vgl. Kraft et al. 2019a, S. 122). Auf der Folgeseite wird anschließend die UN-Kinderrechtskonvention mitsamt der beschlossenen zehn Grundrechte von Kindern dargestellt (vgl. ebd., S. 123).

Abbildung 5: Ausschnitt aus Pusteblume 3, S. 123; aus Kraft et al. 2019a, S. 123

Die Kinderrechte sind ein internationales Übereinkommen der Vereinten Nationen und deshalb der Polity-Dimension zuzuordnen. Für den inhaltsbezogenen Bereich der Basiskonzepte werden die Basiskonzepte „Ordnung“ und „Gemeinwohl“ berührt. Das Basiskonzept „Ordnung“ wird zu den Kinderrechten als exemplarische Grundrechte der Kinder behandelt. Das Basiskonzept

„Gemeinwohl“ wird zum Thema „Nachhaltigkeit“ anhand der Thematisierung von Kinderarbeit

aufgegriffen. Auch verfahrensbezogene Kompetenzen lassen sich durch die Inhalte fördern. Die Aufgabe 5 fordert von den Schülerinnen und Schülern, Sachurteile bezüglich Verstöße gegen die Kinderrechte zu fällen, wodurch die politische Urteilsfähigkeit gefördert werden kann.

Durch die bildliche Darstellung von arbeitenden Kindern in unterschiedlichen Ländern wird ein exemplarischer Zugang zum Thema eröffnet. Das Politische in der Lebenswelt der Kinder wird deutlich durch den Verweis auf ihre eigenen Grundrechte. Dieser unmittelbare Bezug zur eige-nen Lebenswelt macht das Thema zudem kindorientiert. Vertieft wird das didaktische Prinzip der Kindorientierung zusätzlich durch die Schaffung eines Bewusstseins für Beispiele, in denen die-se geachtet werden (siehe Abbildung 5). Die Kinderechtskonvention wird didaktisch vereinfacht in Form von zehn Kinderrechten dargestellt. Die verkürzten Darstellungen knüpfen im Sinne des genetischen Prinzips an die Lernvoraussetzungen der Kinder an, da so der Lerngegenstand zu-gänglich gemacht wird. Die Darstellung der zehn Rechte erfolgt im Rahmen der didaktischen Reduktion sachgemäß. Außerdem werden Begriffe wie die Vereinten Nationen eingeführt, die auch in der Politikwissenschaft verwendet werden, wodurch sie wissenschaftlich tragfähig sind.

Durch den unmittelbaren Bezug der Kinderechte zu den Schülerinnen und Schülern wird außer-dem ein Interesse bei diesen für den politischen Sachverhalt geschaffen, da die persönliche Be-deutung politischer Entscheidungen so verdeutlicht wird. Neben einer politischen Perspektive werden auch der Bereich der nachhaltigen Entwicklung und eine historische Perspektive auf das Thema gerichtet, wodurch eine vielperspektivische Aufbereitung gelingt. Orientiert wird sich im Sinne der Problemorientierung auf den Schulbuchseiten auch am globalen politischen Problem der Kinderarbeit. Anhand dessen werden auch Kontroversen zwischen der Einhaltung der Kin-derechte in ärmeren Ländern und in Deutschland deutlich, wodurch das Kontroversitätsprinzip berücksichtigt wird.

Methodisch wird das Fallprinzip angewendet. Durch die lebensweltnahen Bezüge zu anderen Kindern ist dieses kindorientiert angelegt. Der Verweis auf das „schwere Leben“ der Kinder in den dargestellten Fällen macht zudem die problemorientierte Auslegung des angewendeten Fall-beispiels deutlich. Hinzu kommen Methoden wie eine Diskussion über die einzelnen Rechte und kurze Urteile hinsichtlich der Einhaltung und Nicht-Einhaltung der Kinderrechte. Eine gewisse Vielfalt an Methoden ist so gegeben, wobei ein stärkerer Fokus auf politische Methoden durch-aus möglich wäre. Durch ein Rollenspiel könnte beispielsweise eine handlungsorientierte Ausei-nandersetzung mit dem Sachverhalt Kinderrechte stattfinden, sodass insgesamt das methodische Potenzial nicht vollständig ausgeschöpft wird.