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Problemlage Endstellensituation U Paulsternstraße Städtebauliche Situation

Im Dokument Das Neue Gartenfeld Berlin (Seite 78-81)

11 ÖPNV-Konzept

11.8 Exkurs Endstellensituation U Paulsternstraße .1 Anlass

11.8.2 Problemlage Endstellensituation U Paulsternstraße Städtebauliche Situation

Lagebild U Paulsternstraße (Luftbild: Brandenburg-Viewer) Der U-Bahnhof Paulsternstraße liegt im südlichen Bereich der Nonnendam-mallee und weist derzeit nur Ausgänge zur südlichen Straßenseite auf. In Ost-West-Richtung verläuft eine Verkehrshauptachse des motorisierten Verkehrs. Zum Plangebiet ist die nördlich abzweigende Paulsternstraße zu nutzen. Der von Osten kommende Bus 139 nutzt ebenfalls diese Strecke.

Die Haltestellenposition der Busse in Richtung Osten befindet sich in direk-ter Nähe zum süd-östlichen Ausgang (ca. 20 m Entfernung). Die Haltestel-lenposition in Richtung Westen befindet sich auf der nördlichen Straßen-seite (ca. 100 m Entfernung). Zur Querung der Straße steht eine Lichtsig-nalanlage (LSA) zur Verfügung. Für viele zu Fuß Gehende sind aufgrund der breiten Mittelinsel zum Überqueren zwei Grünphasen notwendig. Diese Si-tuation ist zeitintensiv und bietet keinen adäquaten Wetterschutz. Im Fall von abfahrbereiten Bussen sind zudem gelegentlich sehr späte Straßenque-rungen festzustellen, bei denen Konflikte mit anfahrenden Kraftfahrzeugen eintreten. Mit der aktuellen Situation ist der Übergang in Fahrtrichtung Gar-tenfeld nach Innenstadt Berlin in guter Qualität gegeben. In gegenläufiger Fahrtrichtung ist zur Abfahrtshaltestelle jedoch keine attraktive Umsteige-beziehung vorhanden.

Bike+Ride-Anlagen sind derzeit im Umfeld des U-Bahnhofes nur in sehr ge-ringem Umfang vorhanden. Es ist davon auszugehen, dass diese nach der Fertigstellung des neuen Quartiers auf der Gartenfelder Insel mit einer po-tenziell großen Anzahl an radaffinen Bewohnerinnen und Bewohnern zu-künftig nicht mehr ausreichend sind. Zudem entsprechen die vorhandenen

Anlagen nicht den erforderlichen Anforderungen (beleuchtet, überdacht, in Teilen abschließbar, etc.).

Barrierefreiheit und Umbau des Bahnhofs

Der U-Bahnhof Paulsternstraße ist derzeit nicht barrierefrei ausgebaut. Für die Gewährleistung eines attraktiven ÖPNV in das Plangebiet „Das Neue Gartenfeld“ ist dies jedoch notwendig. Die Errichtung eines Aufzugs ist nach aktueller Planung bereits vorgesehen. Die bauliche Umsetzung ist al-lerdings noch offen, da die Planungsleistung bisher aufgrund langwieriger Abstimmungen zwischen BVG und VLB noch nicht begonnen wurden. Im besten Fall ist die Errichtung aktuell zum Jahre 2024/25 zu erwarten. Vor-erst ist auch über den U-Bahnhof Haselhorst eine barrierefreie Anbindung des Plangebiets möglich, allerdings ist dies für mobilitätseingeschränkte Fahrgäste mit Umwegen und Fahrzeitverlängerungen verbunden. Zudem ist die direkte Anbindung aus dem Plangebiet erst nach Errichtung der Brücke an der Anbindung Süd-West möglich.

Vorgesehen ist am U-Bahnhof Paulsternstraße die Errichtung des Aufzugs im Zusammenhang mit einem weiteren Treppenzugang im Bereich der öst-lichen Mittelinsel der Nonnendammallee. Die derzeitige Parkfläche auf der Mittelinsel wird dazu eingekürzt. Der neue Treppenzugang bietet für die nördliche Seite der Nonnendammallee eine Verbesserung zu Zuwegung, da nur noch eine Lichtsignalanlage gekreuzt werden muss. Der Gesamtweg zwischen U-Bahnsteig und Bushaltestelle Richtung Gartenfeld verkürzt sich aufgrund der notwendigen Wege zur LSA nur unbedeutend.

Für Fahrgäste mit eingeschränkter Mobilität bedeutet der Aufzugsstandort eine zwingende Fahrbahnkreuzung von/zu den Haltestellen und ist so bau-lich nur mögbau-lich, indem von der Bahnsteigebene zum Verteilergeschoß ein weiterer Aufzug genutzt wird. Diese Lösung wird aufgrund LSA-Nutzung, Umstieg zwischen Aufzügen und der dafür nötigen Dauer als nur begrenzt attraktiv eingeschätzt. Ein alternativer Standort am südlichen Fahrbahnrand unter Inanspruchnahme einer Fahrspur würde einen durchgehenden Aufzug ermöglich und zumindest in einer Fahrtrichtung eine erhebliche Verbesse-rung der Anschlusssituation bedeuten. Diese Lösung wird aber aufgrund Vorbehalte der VLB von der BVG nicht weiterverfolgt. Aus Sicht des Gut-achterteams erscheint diese Variante jedoch umsetzbar, da im betroffenen Bereich vier Fahrspuren zur Verfügung stehen, aber nur zwei für den zulau-fenden Verkehr aus der Kreuzungssituation benötigt werden. Somit wäre auch weiterhin eine eigene Busspur verfügbar. In Fahrtrichtung Innenstadt wären mit dieser Lösung sehr deutliche Vorteile verbunden, in Fahrtrichtung Gartenfeld ist diese Lösung sehr unterschiedlich zu bewerten und könnte je nach Auswahl der nachfolgenden Optionen ebenfalls positiv sein.

Lageskizze für Neubau U-Bahn-Zugang und Aufzug (Luftbild:

Brandenburg-Viewer)

Auszug aus der Vorentwurfsplanung Neubau U-Bahn-Zugang und Aufzug (BVG/ArchitektenSocietät Birkel Unger und Partner)

Anforderungen an die Infrastruktur der Bushaltestelle U Paulsternstraße Aufgrund der beschriebenen Angebotsplanung für die Pendellinie aus dem Plangebiet „Das Neue Gartenfeld“ und der gleichfalls verkehrenden Linie 139 (mit endenden / beginnenden Verstärkerfahrten) ergeben sich folgende Anforderungen für die Haltestellengestaltung:

- Sicherstellung der Linienführung der Linie 139 (Relation Paulsternstraße / Nonnendamm Ost), wenngleich nicht ausgeschlossen werden kann, dass diese Linie im Zusammenhang mit der Entwicklung des Siemens-Innovationscampus‘ eine andere Führung erhält;

- Dimensionierung der Ankunftshaltestelle für mindestens zwei Gelenk-wagen durch Poolbildung (ca. 40 m Aufstelllänge);

- Minimierung der Fußweg-Strecke vom U-Bahn-Ausgang zur Abfahrts-haltestelle und gleichzeitig Beibehaltung der kurzen Wege von der An-kunftshaltestelle zu den U-Bahn-Eingängen;

- Freihaltung von sicherheitsrelevanten Flächen (Kreuzungsbereich, Fur-ten für zu Fuß Gehende) bei Rückstausituationen;

- Aufstellfläche für ca. zwei Gelenkwagen (ca. 40 m) außerhalb der Hal-testellenpositionen zur Pausengewährung24;

- Sichere und verkehrsregelgerechte Gestaltung der Wendefahrten der Busse;

- Möglichst kurze und barrierefreie Wege von den Bussen zum geplanten Aufzugsstandort, so dass mobilitätseingeschränkte Personen selbstbe-stimmt den Umsteigevorgang absolvieren können.

- Errichtung von zusätzlichen Bike+Ride-Anlagen in der Nähe der Zu-gänge zum U-Bahnhof (mindestens überdacht und beleuchtet, wün-schenswert wäre auch ein Anteil an abschließbaren Stellplätzen)

Im Dokument Das Neue Gartenfeld Berlin (Seite 78-81)