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Leistungsberechnung ÖPNV-Angebot

Im Dokument Das Neue Gartenfeld Berlin (Seite 73-76)

11 ÖPNV-Konzept

11.6 Leistungsberechnung ÖPNV-Angebot

Zu überprüfen ist, ob die zuvor bestimmten Verkehrsmengen im ÖPNV (siehe Kapitel 4) mit dem skizzierten Angebotskonzept aus Kapitel 11.5 er-folgreich abzuwickeln sind. Dazu wird eine phasenweise Leistungsberech-nung durchgeführt.

11.6.1 Annahmen

Die Prüfung kann anhand der angenommenen Verkehrsbelastung in den Spitzenstunden erfolgen. Dazu werden üblicher Weise Werte von 8-14 % der Tagesbelastung angenommen. Für das Plangebiet wird aufgrund der zu erwartenden Gebietsstruktur mit einer zeitlich gestreckten Berufsverkehrs-struktur mit einem eher geringeren Wert von 10 % gerechnet. Dabei wird angenommen, dass die Bewohnerschaft des Quartiers beruflich nur schwach an klassischen Kernarbeits- und Schichtwechselzeiten gebunden ist und damit eine stärker verteilte Verkehrsnachfrage zu erwarten ist.

Ebenso ist die Prüfung unter Berücksichtigung der Lastrichtungen möglich.

Dabei sind in der morgendlichen Spitzenstunde ein starker Auspendlerver-kehr der Bewohnerinnen und Bewohner und ein Einpendeln von Arbeitenden und Angestellten zu erwarten. Am Nachmittag / Abend erfolgen die gegen-läufigen Bewegungen, üblicher Weise in etwas abgeschwächter Ausprä-gung. Besondere Betrachtung soll auch der zu erwartenden Schulverkehr erhalten. Die Leistungsfähigkeitsberechnung erfolgt dabei auf Grundlage der Vollauslastung des Quartiers.

Für die Spitzennachfragen ergeben sich anhand der verschiedenen Betrach-tungsebenen folgende Verkehrsbedarfe:

Berechnung nach Prozentan-satz

(je Richtung) auf 7.350 Wege

8 %: ca. 590 Wege

10 % ca. 735 Wege

14 %: ca. 1.030 Wege Berechnung nach Lastrichtung

für Hauptgruppe Anwohnerin-nen und Anwohner auf

7.600 Wege

8 %: ca. 610 Wege

10 % ca. 760 Wege

14 %: ca. 1.060 Wege Berechnung für Schulverkehr

(ca. 500 Wege je Richtung, bezogen auf Grundschule und Oberschule inkl. Lehrpersonal) entsprechend Annahmen für die Herkunftsbereiche und pro 20-Minuten-Intervall

- etwa 10 % der Schülerinnen und Schüler kommen aus dem Quartier selbst (z.B. mit dem Elektroshuttle;

50 Fahrten)

- etwa 15 % kommen aus den Berei-chen Wasserstadt / Haselhorst mit Li-nien auf der Gartenfelder Straße (X33/133; 75 Fahrten)

- etwa 35 % kommen aus den Berei-chen Wasserstadt / Haselhorst über die Anbindung Süd-West (175 Fahr-ten)

- etwa 40 % kommen aus den Entwick-lungsgebieten im Osten (Siemens-stadt; 200 Fahrten)

Tab. 12 Abschätzung des Verkehrsbedarf im ÖPNV für die Spitzenstun-den

Zur Sicherstellung der Leistungsfähigkeit sollen die jeweils höchsten Men-gen berücksichtigt werden. Für die allgemeine ÖV-Nachfrage entspricht dies etwa 760 Wege über die Quartiersgrenze bei Vollentwicklung sowie geson-dert der Schulverkehr über die Anbindungen Süd-West (175 Plätze) und Süd-Ost (200 Plätze).

11.6.2 Kapazitäten von Fahrzeugen

Nachfolgend werden die Kapazitäten der derzeit bekannten Fahrzeugmo-delle im öffentlichen Verkehr aufgeführt. Die Kapazitäten für den Elektro-Shuttle können sich in den folgenden Jahren durchaus sehr dynamisch ent-wickeln, insofern ist diesbezüglich nur eine grobe Spannbreite anzugeben.

Tab. 13 Fahrzeuge (Bsp. aus BVG-Fahrzeugpark 2018; Abbildungen:

BVG)

11.6.3 Platzkapazitäten

Die Berechnung der Platzkapazitäten erfolgt je Konzeptphase separat. Für die Bestimmung der Platzkapazitäten wird dabei nicht die Maximalkapazität der Fahrzeuge, sondern ein reduzierter Besetzungsgrad der Fahrzeuge von etwa 65 % angenommen (Vorgabe BVG-Verkehrsvertrag mit der SenUVK).

Bei durchbindenden Fahrten über die Gartenfelder Insel wurde nur eine wei-ter reduzierte Zusteigekapazität von 20-25 Plätzen je Bus und 45 Plätzen je

Länge Sitzplätze Stehplätze Gesamtplätze

Standardbus 12m 32 38 70

Gelenkbus 18m 45 54 99

Doppeldecker-Bus 14m 73 30 113

Autonomer Kleinbus 6m 8-11 0-4 8-15

Tram Flexity 40 (F8Z) 40m 72 173 245

Straßenbahn berücksichtigt, da bereits Fahrgäste in den Fahrzeugen anwe-send sind. Die weiteren ÖV-Angebote entlang der Gartenfelder Straße sind nicht in der Leistungsfähigkeitsberechnung berücksichtigt, obwohl auch diese Linienangebote einen Teil der ÖV-Nachfrage befriedigen. Die Ergeb-nisse der allgemeinen Berechnung sind der Tab. 14 zu entnehmen.

Ergänzend zur allgemeinen Leistungsfähigkeit wird der Schulverkehr separat geprüft (vgl. Tab. 15). Entsprechen der o.a. Annahmen lässt sich eine Ab-deckung der Nachfragewerte pro 20-Minuten-Intervall von 500 Gesamtwe-gen im ÖPNV bestimmen. NachfolGesamtwe-gend wird dazu die Berechnung beispiel-haft für die Phase 2 als kritische Angebotsphase vorgenommen. Die Phasen 0 und 1 sehen noch keine Vollentwicklung des Quartiers vor, die Phase 3 weist durch die Straßenbahnerschließung dann deutlich höhere Kapazitäten auf. Im Schulverkehr sind dabei bezogen auf einzelne Fahrten auch Beset-zungsgrade über den Kennwerten des Verkehrsvertrages zwischen dem Land Berlin und der BVG zulässig.

Verkehrsangebot im

Plange-biet* Fahrten

Phase 0 Linie 230 (U Paulsternstr.-Gartenfeld): 10‘-Takt

0.1 Elektroshuttle (U Paulsternstr.-Gartenfeld):

2‘-Takt (skalierbar) 30 Kleinbus: 8-15

Plätze 240-450 240-450 Fahrzeug leer

Phase 1 Linie 133 (U Haselhorst-Gartenfeld-Alt-Heili-gensee): 20‘-Takt

Linie 230 (U Paulsternstr.-Gartenfeld: 10‘-Takt

1.1 Linie 133 (U Haselhorst-Gartenfeld-Alt-Heili-gensee): 20‘-Takt

Phase 2 Linie 133 (U Haselhorst-Gartenfeld-Alt-Heili-gensee): 10‘-Takt in HVZ

Linie 230 (U Paulsternstr.-Gartenfeld: 5‘-Takt

2.1 Linie 333 (U Haselhorst-Gartenfeld-TXL):

10‘-Takt**

Phase 3 Linie M30 (U Rathaus Spandau-Gartenfeld-City): 5‘-Takt

Linie 133 (U Haselhorst-Gartenfeld-Alt-Heili-gensee): 10‘-Takt**

3.1 Linie M30 (U Rathaus Spandau-Gartenfeld-City): 5‘-Takt

Linie 333 (U Haselhorst-Gartenfeld-TXL):

10‘-Takt

(* zzgl. Verkehr entlang Gartenfelder Straße, ** Verstärker zw. U Haselhorst-Gartenfeld)

Tab. 14 Platzkapazitäten je Konzeptstufe

Anbindung Wegebedarf Angebot Platzangebot innerhalb Quartier

(Shuttle, tw. Linienver-kehr)

50 Plätze 5‘-Takt Gelenkbus voll (10 Plätze)

Straße (X33/133) 75 Plätze 5-7‘-Takt Gelenk-wagen voll (40 Plätze)

4x 40 Plätze 160 Plätze Anbindung Süd-West 175 Plätze 10‘-Takt

Stan-dardbus voll (30

Anbindung Süd-Ost 200 Plätze 5‘-Takt Gelenkwa-gen leer (80

Plätze)

5x 80 Plätze 400 Plätze Tab. 15 Berechnungen Kapazitäten Schulverkehr bei Phase 2 bezogen

auf ein 20-Minuten-Intervall

Im Ergebnis der Prüfung nach den drei o.a. Betrachtungsebenen zeigt sich, dass die benötigte Kapazität für die Spitzenstunden bei Vollauslastung zum Zeitpunkt der Phase 3 gegeben ist. Auch die Phase 2 ist ausreichend, die Phase 2.1 mit dem Elektroshuttle ist nur knapp ausreichend.

Die Phasen 0 und 1 sind im vorgeschlagenen Konzept nur für eine Teilent-wicklung des Plangebiets ausreichend. In jeden Fall können jedoch die Pha-sen durch eine entwicklungsabhängige Anpassung des Linienangebots zwi-schen der Insel Gartenfeld und dem Bahnhof U Paulsternstraße mit weiteren Fahrten ergänzt werden, so dass die Fahrgastnachfrage sachgerecht befrie-digt werden kann. Ebenso sind auch in Phase 3 weitere Fahrten auf dieser Relation nötig, sofern die Straßenbahn nicht, wie angenommen, im 5-min-Takt verkehren wird.

Im Dokument Das Neue Gartenfeld Berlin (Seite 73-76)