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3.4 Datenanalyse

3.4.2.3 Zusammensetzung und Größe der Populationen

3.4.2.3.5 Populationsdichtebestimmung

Die Populationsdichte D wird mit folgender Formel berechnet:

Problematisch bei dieser Berechnung ist die Bestimmung der Fläche A. In den vorhergehenden Studien wurde als Fläche A die Gesamtgröße der jeweiligen Untersuchungsgebiete angenommen. Dementsprechend betrug die Fläche in JBA 30,6 ha und in JBB 5,3 ha.

Aufgrund der Mobilität der Tiere können jedoch auch Individuen von außerhalb des Untersuchungsgebietes in die Fallen gehen. Deshalb müsste bei der Berechnung der effektiven Fangfläche noch ein Streifen mit der Breite Ŵ um das Grid herumgelegt werden (SUTHERLAND 1996). Die Breite Ŵ hängt dabei von der Größe der Aktionsradien der Tiere ab.

In den Fangaktionen wurde zudem festgestellt, dass beide Arten nicht gleichmäßig auf der ganzen Fläche des Untersuchungsgebietes JBA vorkommen. In JBB dagegen waren die Mausmakis beinahe über das ganze Untersuchungsgebiet verteilt. Ein Vergleich der Populationsdichten zwischen beiden Gebieten wird dadurch erschwert. Sinnvoller ist es, nur die tatsächlich von der jeweiligen Art genutzte Fläche zu bestimmen und dies als Grundlage für die Dichtebestimmung zu nehmen.

Für die Bestimmung der effektiven Fangfläche A für die beiden Arten M. murinus und M.

ravelobensis wurde das Programm DENSITY benutzt (EFFORD 2003).

A Fläche

N sgröße Population

= D

Abb. 14 Flächenberechnung anhand der benutzten Fallenstandpunkte von M. ravelobensis in JBA 2003 (+ = von M. ravelobensis benutzte Fallenstandpunkte).

Für die Berechnung der effektiven Fangfläche A wird um jede benutzte Falle eine Fläche mit dem Radius Ŵ gelegt (Abb. 14). Ŵ entspricht dem mittleren Aktionsradius der Tiere. Um Ŵ zu berechnen, wird die Anzahl der Wiederfänge (= N) grafisch gegen die maximal zurückgelegten Entfernungen der Tiere (= m) aufgetragen (Abb. 15).

Es wird angenommen, dass die zurückgelegte Entfernung mit der Anzahl der Wiederfänge steigt. Dementsprechend wird den Werten eine Asymptote angepasst (JETT & NICHOLS 1987):

) 1

(

* )

(Wi W e (i 1)b

E = ⋅ −

) (Wi

E = Mittelwert der maximal zurückgelegten Strecke der i-mal gefangenen Tiere W* = Mittelwert der maximal zurückgelegten Strecke der Population

b = Modellparameter

Die Werte W , W* und b können anhand des vorliegenden Datensets von dem Computerprogramm DENSITY berechnet werden. Der gesuchte Wert Ŵ wird dann folgendermaßen ermittelt:

2

* Wˆ = W

Ausgehend von dem berechneten Radius Ŵ kann das Programm DENSITY die effektive Fangfläche A berechnen.

Abb. 15 Grafische Darstellung der maximal zurückgelegten Entfernung der Tiere d [m] in

Abhängigkeit von der Anzahl der Wiederfänge. M. ravelobensis im Untersuchungsgebiet JBA im Jahr 2003.

In Abb. 15 ist die Berechnung von Ŵ exemplarisch für die Art M. ravelobensis im Gebiet JBA 2003 dargestellt. W* entspricht in diesem Fall dem Wert 144,7. Daraus lässt sich Ŵ = 72 m berechnen. Das Programm legt automatisch um jede benutzte Falle einen Radius von 72 m (Abb. 14) und erhält somit die effektive Fangfläche = 41,6 ha.

Um die Populationsdichte D bestimmen zu können, musste zunächst der Radius Ŵ und damit die effektive Fangfläche der einzelnen Untersuchungsjahre berechnet werden (Tab. 1). M.

murinus und M. ravelobensis wurden jeweils getrennt voneinander untersucht.

Für das Untersuchungsgebiet JBA konnten nur die Flächen der Jahre 1995, 1997, 1998, 2000, 2001 und 2003 bestimmt werden, da in den Jahren 1996, 1999, und 2002 nicht genügend Daten zur Verfügung standen. Die Art M. ravelobensis wurde im Jahr 1995 in JBA nur an einzelnen Fallenpunkten gefangen. Die geringe Anzahl reichte nicht aus, um eine effektive Fangfläche zu berechnen.

Im Untersuchungsgebiet JBB konnte für das Jahr 2002 keine effektive Fangfläche bestimmt werden, da nicht genügend Tiere gefangen wurden.

Tab. 1 Rechenwerte des Radius Ŵ [m] und der effektiven Fangfläche A [ha] der Untersuchungsjahre 1995 bis 2003 für die Arten M. murinus (M. mur.) und M. ravelobensis (M. rav.) in JBA und JBB.

Gebiet Art 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Entlang der Zensusstrecken AC und EG wurden zu wenige Individuen der Art M. murinus und M. ravelobensis wiederholt gefangen, um die Strecke Ŵ zu berechnen. Aus diesem Grund wurden die im Jahr 2001 entlang der Zensusstrecke NC ermittelten Werte (38 m für M.

murinus und 53 m für M. ravelobensis) für die beiden Zensusstrecken AC und EG im Jahr 2003 übernommen (Tab. 2).

Tab. 2 Rechenwerte des Radius Ŵ [m] und der effektiven Fangfläche [ha] der Untersuchungsjahre 2001 und 2003 für die Arten M. murinus und M. ravelobensis an den Zensusstrecken in JBA.

Gebiet Art 2001 NC 2003 AC 2003 EG

Ausgehend von diesen Flächen wurden die monatlichen Populationsdichten bestimmt, indem die durch die Jolly-Seber Methode berechneten Populationsgrößen durch die jeweiligen Flächen geteilt wurden. Zusätzlich wurden die Populationsdichten, bezogen auf die Gesamtflächen 30,6 ha und 5,3 ha, ermittelt und die beiden Methoden miteinander verglichen.

Des Weiteren wurden die Populationsdichten der beiden Untersuchungsgebiete miteinander verglichen. Nach der Umrechnung auf die einzelnen Fangtage konnten auch die Dichten des Gesamtgrids mit den Dichten an der Zensusstrecke verglichen werden.

Vergleich der Populationsdichten Fang-/Wiederfang - Zensusbeobachtungen

Bei den Zensusbeobachtungen konnte zwischen den beiden Arten nicht unterschieden werden. Deshalb konnte nur die Gesamtdichte von Microcebus spp. ermittelt werden. Um die

Populationsdichten der Fang-/Wiederfangmethode an der Zensusstrecke mit den Ergebnissen der Zensusbeobachtungen vergleichen zu können, müssen die getrennten Dichten beider Arten zusammengefasst und auf eine einheitliche Fläche bezogen werden.

Die Gesamtfläche an der Zensusstrecke, die von Mausmakis benutzt wird, kann unterteilt werden in (Abb. 16):

Fläche A = exklusives Vorkommen von M. murinus Fläche B = exklusives Vorkommen von M. ravelobensis Fläche C = Vorkommen von beiden Arten

Abb. 16 Flächenberechnung an den Zensusstrecken (Fläche A = exklusives Vorkommen von M.

murinus, Fläche B = exklusives Vorkommen von M. ravelobensis , Fläche C = Vorkommen von beiden Arten).

Um die Überlappungsfläche C zu bestimmen, wurde mit dem Programm DENSITY um die von beiden Arten benutzten Fallenpunkte ein Streifen von 38 m (für M. murinus bestimmter Aktionsradius) gelegt.

Die Flächen A und B berechnen sich folgendermaßen:

A = Fläche, an der M. murinus gefangen wurde - C B = Fläche, an der M. ravelobensis gefangen wurde - C

Die Populationsdichten von beiden Arten an den Zensusstrecken wurden schon getrennt bestimmt (Dmur= Populationsdichte von M. murinus, Drav = Populationsdichte von M.

ravelobensis). An der Überlappungsfläche entspricht die Dichte beider Arten der Summe Dmur+ Drav.

Die Dichte D von Microcebus spp. an der Zensusstrecke berechnet sich nach folgender Formel:

Nach dieser Bestimmung der Populationsdichte von beiden Mausmakiarten an der Zensusstrecke auf der Basis der Fangdaten wurde diese Dichte mit der bei den Zensusbeobachtungen ermittelten Dichte verglichen.