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4.1.1 Relative Fallennutzung JBA

In dem Untersuchungsgebiet JBA wurden in den Jahren 1995 bis 2003 insgesamt 10346 Fallen aufgestellt. Der monatliche Anteil der von Mausmakis benutzten Fallen ist in der Abb.

17 grafisch dargestellt. Im September 1996 war die monatliche Fallennutzung durch Microcebus spp. mit 7,8 % am geringsten. Die höchste Fallennutzung wurde im Oktober 2003 mit 39,3 % erreicht.

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003

Mai Jun Jul Aug Sep Okt

Monat 0

10 20 30 40 50

Relative Fallennutzung [%]

Abb. 17 Relative Fallennutzung durch Microcebus spp. in den Jahren 1995 bis 2003 in JBA.

Ein bestimmter Anteil der Fallen wurde auch von Kleinnagern genutzt, und gegen Ende der Trockenzeit wurde vereinzelt die Lemurenart Cheirogaleus medius gefangen. Zusätzlich kam es vor, dass sich einige Fallen über Nacht geschlossen hatten aber leer waren. Um eine mögliche Limitierung der Fangbarkeit durch die Verfügbarkeit von Fallen zu überprüfen,

wurde für das Jahr 2003 untersucht, wie viele Fallen noch offen waren und den Mausmakis letztendlich noch zur Verfügung standen.

In den Monaten Mai bis August 2003 waren zwischen 50,7 % und 75,7 % der Fallen nicht besetzt und standen den Tieren noch zur Verfügung (Abb. 18). Im September 2003 wurden 35,5 % der Fallen von Mausmakis genutzt. Da sich jedoch in zwei Fangnächten viele Fallen aufgrund von sehr starkem Wind geschlossen hatten bzw. von den Bäumen fielen, waren letztendlich nur noch 19,7 % der aufgestellten Fallen für die Tiere zugänglich. Im Oktober 2003 standen den Tieren sogar nur noch 18,1 % der Fallen zur Verfügung. Zusätzlich konnte beobachtet werden, dass die Fallen im nördlichen Teil von JBA sehr viel stärker belegt waren als im südlichen Teil.

Die Daten von 2003 deuten daraufhin, dass die Fangbarkeit in den Monaten September und Oktober zumindest im nördlichen Teil von JBA durch die Anzahl der aufgestellten Fallen limitiert war.

% offen % nicht offen % Microceb us spp.

Mai Jun Jul Aug Sep Okt

Monat 0

10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 110

Relative Fallennutzung [%]

Abb. 18 Relative Fallennutzung von Microcebus spp. im Untersuchungsgebiet JBA im Jahr 2003.

JBB

Während des Untersuchungszeitraumes 1996 bis 2003 wurden in dem Gebiet JBB insgesamt 9139 Fallen aufgestellt. Die monatliche Fallennutzung durch M. ravelobensis war im Mai 2003 mit 2,2 % am niedrigsten (Abb. 19). Im Juni 1998 wurde mit 40,4 % die höchste Fallennutzung verzeichnet.

1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003

Mai Jun Jul Aug Sep Okt

Monat 0

10 20 30 40 50

Relative Fallennutzung [%]

Abb. 19 Relative Fallennutzung durch M. ravelobensis in den Jahren 1996 bis 2003 in JBB.

Auch in JBB wurde ein gewisser Anteil der Fallen von anderen Tieren benutzt bzw. hatte sich über Nacht geschlossen. Um eine mögliche Fanglimitierung zu untersuchen, wurde für das Jahr 2003 der relative Anteil der noch offen stehenden Fallen analysiert. Für die anderen Jahre lagen keine quantitativen Daten vor.

Im Jahr 2003 war die Fallennutzung im Juli mit 31,2 % am höchsten (Abb. 20). In diesem Monat standen jedoch immer noch 50,4 % der Fallen offen. In den anderen Monaten standen den Tieren noch zwischen 58,3 % und 83,9 % zur Verfügung. Im Jahr 2003 scheint demnach die Fangbarkeit nicht durch die Anzahl der aufgestellten Fallen limitiert gewesen zu sein, da noch genügend Fallen offen standen.

% offen % nicht offen % Microcebus spp.

Mai Jun Jul Aug Sep Okt

Monat 0

20 40 60 80 100

Relative Fallennutzung [%]

Abb. 20 Relative Fallennutzung von Microcebus spp. im Untersuchungsgebiet JBB im Jahr 2003.

4.1.2 Fanghäufigkeit JBA

Während der einzelnen Untersuchungsjahre gingen die Individuen beider Arten unterschiedlich oft in die Fallen (Abb. 21 und Abb. 22). Ein Großteil der Tiere wurde nur ein- oder zweimal pro Jahr gefangen (M. murinus: 52,0 % - 91,2 %; M. ravelobensis: 47,7 % - 100 %) (Tab. 3). Individuen der Art M. murinus wurden bis zu 16 Mal gefangen. Die maximale Fanghäufigkeit von M. ravelobensis betrug 15.

Um die Fanghäufigkeit der beiden Arten miteinander zu vergleichen, wurde der relative Anteil an 1-2fach Fängen von jedem Jahr gegenübergestellt. Bei einem interspezifischen Vergleich des relativen Anteils an 1-2fach Fängen zeigte sich kein signifikanter Unterschied zwischen M. murinus und M. ravelobensis (U = 38,00; p>0,05; Mann-Whitney U-Test).

2003 18x

Abb. 21 Individuelle Fanghäufigkeit innerhalb der Art M. murinus im Untersuchungsgebiet JBA in den Jahren 1995 bis 2003 (Legende: Jahr und Anzahl durchgeführter Fangaktionen).

2003 18x

Abb. 22 Individuelle Fanghäufigkeit innerhalb der Art M. ravelobensis im Untersuchungsgebiet JBA in den Jahren 1995 bis 2003 (Legende: Jahr und Anzahl durchgeführter Fangaktionen).

JBB

Auch im Untersuchungsgebiet JBB sind die Tiere unterschiedlich oft gefangen worden (Abb.

23). Zwischen 24,7 % und 62,5 % der Individuen sind nur ein- bis zweimal in die Falle gegangen (Tab. 3). Die maximale Fanghäufigkeit pro Jahr lag bei 18.

1996 9x

Abb. 23 Individuelle Fanghäufigkeit innerhalb der Art M. ravelobensis im Untersuchungsgebiet JBB in den Jahren 1996 bis 2003 (Legende: Jahr und Anzahl durchgeführter Fangaktionen).

Tab. 3 Relativer Anteil an 1-2fach Fängen beider Arten in JBA und JBB und Anzahl der Fangaktionen pro Jahr (F) von 1995 bis 2003.

JBA – JBB

Es wurde untersucht, ob sich die Fangbarkeit der Tiere in den beiden Untersuchungsgebieten unterscheidet. Der relative Anteil an 1-2fach Fängen wurde für jedes Jahr getrennt berechnet (Tab. 3) und innerhalb der Art M. ravelobensis zwischen JBA und JBB verglichen. Bei dem Vergleich wurde festgestellt, dass der relative Anteil an Tieren, die nur 1- bis 2-mal gefangen wurden, in JBA signifikant höher war als in JBB (U = 8,00; p<0,05; Mann-Whitney U-Test).

Die einzelnen Individuen im Untersuchungsgebiet JBB gingen somit signifikant häufiger in die Fallen als M. ravelobensis in JBA.

Geschlechtsspezifische Fanghäufigkeit

Aufgrund der unterschiedlichen Fangbarkeit der Tiere zwischen beiden Gebieten wurde weiterhin untersucht, ob sich die Fangbarkeit von Männchen und Weibchen unterscheidet.

Der relative Anteil der 1-2mal gefangenen Tiere wurde jeweils für Männchen und Weibchen beider Arten für jedes Jahr getrennt berechnet (Tab. 4) und für jedes Gebiet und jede Art getrennt mit einander verglichen.

Im Untersuchungsgebiet JBA konnte weder für M. murinus noch für M. ravelobensis ein signifikanter Unterschied in der Fangbarkeit zwischen beiden Geschlechtern festgestellt werden (M. murinus: U = 32,00; p>0,05; Mann-Whitney U-Test; M. ravelobensis: U = 40,50;

p>0,05; Mann-Whitney U-Test).

Der Vergleich der Fanghäufigkeit von Männchen und Weibchen im Untersuchungsgebiet JBB ergab ebenfalls keinen signifikanten Unterschied (U = 30,00; p>0,05; Mann-Whitney U-Test).

Tab. 4 Relativer Anteil an 1-2fach Fängen beider Geschlechter der Arten M. murinus und M.

ravelobensis in JBA und JBB 1995 bis 2003.

JBA JBB

M. murinus M. ravelobensis M. ravelobensis Jahr

♂ ♀ ♂ ♀ ♂ ♀

1995 63,3 61,1 100,0 100,0

1996 91,3 90,9 100,0 100,0 45,5 35,7

1997 56,8 52,9 70,8 69,2 31,6 46,2

1998 51,1 53,6 46,7 50,0 48,4 20,0

1999 50,0 66,7 71,4 50,0 55,6 68,2

2000 70,7 70,6 67,9 82,4 17,9 28,9

2001 57,9 73,7 62,2 58,3 22,7 30,6

2002 87,5 81,8 58,3 66,7 38,5 29,6

2003 61,0 66,7 43,2 56,0 46,4 50,0