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Aufgrund der relativ großen Tagesschwankungen der gemessenen Konzentrationen vor allem der Pyrimidinbasen, sowohl unter Kontrollbedingungen als auch unter Klinofeed®‐Zulage, wurden für beide Fermentergruppen die prozentualen Veränderungen der Nukleobasenkonzentrationen zwischen zwei Messzeitpunkten berechnet [z. B.: (Konzentration zum Zeitpunkt 3 h × 100/Konzentration zum Zeitpunkt 0 h) – 100] und diese Steigerungsraten miteinander verglichen.

118 Ergebnisse

4.9.1 Cytosin

Der prozentuale Anstieg der Cytosinkonzentration (erster Versuch) fiel in beiden Inkubationsintervallen bzw. für die Gesamtinkubation in den unbehandelten Fermentern größer aus als in den Z-Fermentern (Abb. 4.58). In der ersten Inkubationshälfte erhöhte sich die Konzentration unter Kontrollbedingungen um 78,4 %, in den behandelten Fermentern dagegen um 59,9 %. In der zweiten Inkubationshälfte nahm die Cytosinkonzentration um 42,1 % (K-Fermenter) bzw.

30,1 % (Z-Fermenter) zu. In den Kontrollfermentern stieg die Cytosinkonzentration innerhalb von sechs Stunden um 174 %. Im selben Zeitraum kam es in den Zulagefermentern lediglich zu einer Verdopplung der Konzentration (+112 %).

-100 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900

3 h zu 0 h 6 h zu 3 h 6 h zu 0 h

Prozent

Abb. 4.58: Prozentuale Veränderungen der Cytosinkonzentrationen (Mediane und Interquartilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (einfache Dosis, n = 30).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

Ergebnisse 119

Im zweiten Versuch stiegen die Cytosinkonzentrationen prozentual wiederum in der ersten Inkubationshälfte in beiden Fermentergruppen stärker an als im zweiten Inkubationsintervall (Abb. 4.59). In den ersten drei Stunden waren Zunahmen von 81,3 und 75,9 % (K- bzw. Z-Fermenter) zu verzeichnen. Im zweiten Inkubationsintervall lag die Steigerungsrate in den unbehandelten Fermentern nur bei 15,3 %, in den behandelten bei 21,7 % (ns, p = 0,0537). Auf die Gesamtinkubation gesehen belief sich der Anstieg auf 140 % in den Kontrollfermentern und auf deutlich geringere 83,5 % in den Zulagefermentern.

-100 0 100 200 300 400 500 600 700 800 900

3 zu 0 h 6 zu 3 h 6 zu 0 h

Prozent

Abb. 4.59: Prozentuale Veränderungen der Cytosinkonzentrationen (Mediane und Interquartilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (doppelte Dosis, n = 11).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

120 Ergebnisse

4.9.2 Uracil

Die prozentuale Zunahme der Uracilkonzentration (erster Versuch) lag in den K-Fermentern nach drei Stunden bei 55,3 % (Abb. 4.60). Während der zweiten Inkubationshälfte war ein weiterer Konzentrationsanstieg von 21,0 % zu verzeichnen.

In den jeweiligen Inkubationsintervallen nahm die Uracilkonzentration in den Z-Fermentern um 30,9 und 8,46 % zu. Bezogen auf die Ausgangskonzentrationen kam es innerhalb von sechs Stunden in den Zulagefermentern (+34,5 %) zu einem wesentlich geringeren Anstieg der Konzentration als in den Kontrollfermentern (+80,2 %).

-50 50 150 250 350 450 550 650

3 h zu 0 h 6 h zu 3 h 6 h zu 0 h

Prozent

Abb. 4.60: Prozentuale Veränderungen der Uracilkonzentrationen (Mediane und Interquartilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (einfache Dosis, n = 34).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

Ergebnisse 121

Wie beim Cytosin erhöhte sich die Uracilkonzentration (zweiter Versuch) prozentual im ersten Inkubationsintervall stärker als im zweiten und das sowohl mit als auch ohne Zeolithzulage (Abb. 4.61). Dabei übertrafen die K-Fermenter die Z-Fermenter zunächst mit 127 gegenüber 52,2 % beträchtlich. In der zweiten Inkubationshälfte stieg die Konzentration in den K-Fermentern nur noch um 9,11 %, gleichzeitig nahm sie in den Z-Fermentern um 14,0 % zu (ns, p = 0,0537). Die Gesamtanstiege der Konzentrationen unterschieden sich mit 200 % zu 93,6 % zwischen K- und Z-Fermentern deutlich.

-50 50 150 250 350 450 550 650

3 zu 0 h 6 zu 3 h 6 zu 0 h

Prozent

Abb. 4.61: Prozentuale Veränderungen der Uracilkonzentrationen (Mediane und Interquartilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (doppelte Dosis, n = 11).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

122 Ergebnisse

4.9.3 Thymin

Im ersten Versuch war für Thymin lediglich in den Kontrollfermentern im ersten Inkubationsintervall ein minimaler prozentualer Konzentrationsanstieg von 0,22 % feststellbar (Abb. 4.62). Während des zweiten Inkubationsintervalls bzw. während der Gesamtinkubation konnte keine Konzentrationsveränderung verzeichnet werden. In den Zulagefermentern war zu keinem Zeitpunkt Thymin messbar und folglich keine Veränderung der Konzentration darstellbar.

-50 0 50 100 150 200 250 300

3 zu 0 h 6 zu 3 h 6 zu 0 h

Prozent

Abb. 4.62: Prozentuale Veränderungen der Thyminkonzentrationen (Mediane und Interquartilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (einfache Dosis, n = 33).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

Ergebnisse 123

Im zweiten Versuch waren deutliche prozentuale Veränderung der Thyminkonzentrationen in beiden Fermentergruppen und allen Inkubations-zeiträumen zu verzeichnen (Abb. 4.63). Nach drei Stunden war die Konzentration in den unbehandelten Fermentern um 81,5 % gestiegen. In den behandelten Fermentern nahm die Konzentration dagegen um ein Drittel zu. In der zweiten Inkubationshälfte nahm die Konzentration unter Kontrollbedingungen um weitere 50 Prozent zu, während die Steigerungsrate in den Zulagefermentern mit 36,8 % der der ersten Hälfte glich. Über die vollständige Inkubationsdauer von sechs Stunden ergab sich ein Anstieg von 178 bzw. 75,9 % in den K- bzw. Z-Fermentern.

-50 0 50 100 150 200 250 300

3 zu 0 h 6 zu 3 h 6 zu 0 h

Prozent

Abb. 4.63: Prozentuale Veränderungen der Thyminkonzentrationen (Mediane und Interquartilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (doppelte Dosis, n = 11).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

124 Ergebnisse

4.9.4 Guanin

Der prozentuale Anstieg der Guaninkonzentration (erster Versuch) fiel im ersten Inkubationsintervall in den Zulagefermentern mit 129 % größer aus als in den K-Fermentern mit 109 % (Abb. 4.64). Mit 16,0 bzw. 21,4 % kam es in der zweiten Inkubationshälfte zu einer wesentlich geringeren Konzentrationszunahme in den jeweiligen Fermentern. Über die Gesamtinkubation blieben die Z-Fermenter mit einer um 144 % gestiegenen Konzentration geringfügig unter dem Niveau der K-Fermenter, deren Konzentration um 158 % zunahm.

-50 0 50 100 150 200 250 300

3 h zu 0 h 6 h zu 3 h 6 h zu 0 h

Prozent

Abb. 4.64: Prozentuale Veränderungen der Guaninkonzentrationen (Mediane und Interquartilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (einfache Dosis, n = 38).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

Ergebnisse 125

Im zweiten Versuch waren geringere prozentuale Konzentrationsänderungen für Guanin zu verzeichnen als im ersten Versuch (Abb. 4.65); +88,5 % in den K-Fermentern standen +53,9 % in den Z-Fermentern in der ersten Inkubationshälfte gegenüber. Im zweiten Intervall stieg die Konzentration wiederum deutlich schwächer um 10,8 respektive 8,82 % (p = 0,0244). Der Unterschied zwischen Ausgangs- und Endkonzentration betrug in den Kontrollfermentern +121 %, in den Zulagefermentern dagegen nur +81,3 %.

-50 0 50 100 150 200 250 300

3 zu 0 h 6 zu 3 h 6 zu 0 h

Prozent

*

Abb. 4.65: Prozentuale Veränderungen der Guaninkonzentrationen (Mediane und Interquartilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (doppelte Dosis, n = 11).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

126 Ergebnisse

4.9.5 Adenin

Der prozentuale Anstieg der Adeninkonzentration (erster Versuch) war in den K-Fermentern in allen Inkubationszeiträumen größer als in den Z-Fermentern (Abb. 4.66). Nach einem starken Anstieg der Konzentration innerhalb von drei Stunden von 127 % (K-Fermenter) bzw. 117 % (Z-Fermenter) ging die zweite Inkubationshälfte in den unbehandelten Fermentern mit einer Zunahme von 25 Prozent einher, wohingegen sich der Adeningehalt in den behandelten Fermentern nur noch um 16,9 % erhöhte (p = 0,0099). In Relation zur Anfangskonzentration kam es in den K-Fermentern während der Gesamtinkubation zu einem Anstieg des Adeningehalts um 177 %. Im selben Zeitraum stieg die Konzentration in den Zulagefermentern um 149 %.

-50 0 50 100 150 200 250 300

3 zu 0 h 6 zu 3 h 6 zu 0 h

Prozent

**

Abb. 4.66: Prozentuale Veränderungen der Adeninkonzentrationen (Mediane und Interquartilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (einfache Dosis, n = 38).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

Ergebnisse 127

Im zweiten Versuch entwickelte sich die prozentuale Zunahme der Adeninkonzentration in beiden Fermentergruppen ähnlich wie im ersten Versuch allerdings auf etwas niedrigerem Niveau (Abb. 4.67). Die erste Inkubationshälfte ließ die Adeningehalte beträchtlich um 93,7 % (unbehandelt) und 89,5 % (behandelt) ansteigen. Im zweiten Inkubationsintervall war kaum ein Unterschied zwischen K- und Z-Fermentern feststellbar (+14,1 zu +13,7 %, p = 0,0137). Auf die gesamte Inkubation gesehen übertraf die Konzentrationszunahme in den Kontrollfermentern die der Zulagefermenter mit 138 zu 90,1 %.

-50 0 50 100 150 200 250 300

3 zu 0 h 6 zu 3 h 6 zu 0 h

Prozent

*

Abb. 4.67: Prozentuale Veränderungen der Adeninkonzentrationen (Mediane und Interquartilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (doppelte Dosis, n = 11).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

128 Ergebnisse

4.9.6 Summe der Nukleobasen

Der erste Versuch war gekennzeichnet von einer beträchtlichen prozentualen Zunahme der Nukleobasengesamtkonzentration, die über sechs Stunden in den unbehandelten Fermentern mit 167 % mittelgradig höher ausfiel als in den Zulagefermentern mit 141 % (Abb. 4.68). Im Verlauf der ersten Inkubationshälfte stieg die Konzentration in den Fermentern mit Zeolithzulage zunächst stärker an (Z-Fermenter: +120 %, K-Fermenter: +87,3%). In der zweiten Inkubationshälfte fand der größere Konzentrationsanstieg mit 27,3 % in den K-Fermentern statt verglichen mit 19,2 % in den Z-Fermentern.

-50 0 50 100 150 200 250 300 350

3 zu 0 h 6 zu 3 h 6 zu 0 h

Prozent

Abb. 4.68: Prozentuale Veränderungen der Nukleobasengesamtkonzentrationen (Mediane und Interquar-tilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (einf. Dosis, n = 27).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

Ergebnisse 129

Die prozentuale Zunahme der Nukleobasengesamtkonzentration war im zweiten Versuch – genau wie die der einzelnen Nukleobasen – sowohl im ersten Inkubationsintervall (93,1 zu 71,8 %) als auch über die gesamte Inkubationsdauer (143 zu 85,7 %) unter Kontrollbedingungen größer als unter Zulagebedingungen (Abb. 469). In der zweiten Inkubationshälfte erzielten beide Fermentergruppen einander vergleichbare Zunahmen von 13,7 % (K-Fermenter) und 14,0 % (Z-Fermenter, p = 0,042).

-50 0 50 100 150 200 250 300 350

3 zu 0 h 6 zu 3 h 6 zu 0 h

Prozent

*

Abb. 4.69: Prozentuale Veränderungen der Nukleobasengesamtkonzentrationen (Mediane und Interquar-tilsabstände) im Pansensaft während sechsstündiger Inkubation in vitro (dopp. Dosis, n = 11).

– ohne Klinofeed®-Zulage

– mit Klinofeed®-Zulage; , , : sign. Gruppenunterschied (p <0,05, p <0,01 bzw. p <0,001)

130 Ergebnisse