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NACHHALTIG FÜR DEN GROSSRAUM WIEN

Im Dokument WIEN ENERGIE HAT VIELE GESICHTER (Seite 36-42)

Ausrichtung und Zielsetzungen

Für Wien Energie bedeutet Nachhaltigkeit Verant-wortung gegenüber zukünftigen Generationen. Um die Auswirkungen auf unsere Umwelt so gering wie möglich zu halten, gilt es Primärenergieträger so sparsam wie möglich einzusetzen, erneuerbare Energiequellen forciert zu nutzen sowie energie-effi zient zu handeln.

Ökologische Interessen gehen bei Wien Energie Hand in Hand mit ökonomischen Notwendigkeiten – und das aus gutem Grund: Denn nur ein wirtschaftlich stabiles Unternehmen kann es sich „leisten“, Maßstäbe im Sinne der Nachhaltigkeit zu setzen.

DAS WIENER MODELL: FERNWÄRME UND KRAFT-WÄRME-KOPPLUNG

Mehr als 280.000 Haushalte werden mit Fernwärme versorgt

Vor 40 Jahren hat Wien Energie Fernwärme erkannt, dass im täglichen Abfall mehr als nur wertloser Müll steckt – tatsächlich liefert er kostbaren Rohstoff zur Energiegewinnung. Denn die Wärme, die bei der Verbrennung von jährlich 900.000 Tonnen Abfall entsteht, lässt sich in Heizwärme und Warmwasser für Haushalte und Betriebe umwandeln.

In Wien werden rund 26 % der benötigten Wärme durch thermische Verwertung von Haus-, Industrie- und Sonderabfällen erzeugt. In greifbarere Zahlen gefasst: Derzeit versorgt Wien Energie rund 280.000 Haushalte und mehr als 5.500 Großkunden über ein rund 1.100 Kilometer langes Netz mit umweltfreund-licher und preisgünstiger Fernwärme. Tendenz:

steigend.

WIEN ENERGIE GESCHÄFTSBERICHT 07|08

TownTown: Stadtentwicklung mit Fernkälte FERNKÄLTE

Energieverbrauch für Klimageräte wird sich bis 2020 verdoppeln

Der Energieverbrauch durch Raumklimageräte wird sich in Europa – Österreich nicht ausgenommen – bis zum Jahr 2020 voraussichtlich verdoppeln. Für diesen steilen Anstieg der Verbrauchskurve sorgen wachsen-de Komfortansprüche an das eigene Zu hause, an Büros und Shops; außerdem forcieren architektoni-sche Trends oder der Einsatz von Computern und anderem technischen Equipment die Erwärmung der Gebäude. So müssen beispielsweise Gebäude mit

modernen Glasfassaden bei entsprechender Sonnen-einstrahlung bereits ab einer Außentemperatur von sechs Grad Celsius gekühlt werden. In Europa sind schon jetzt rund 50 % aller Büros mit Klimageräten ausgestattet, in den USA und Japan gar rund 80 %.

Diese Tendenz zu verstärkter Klimatisierung be-deutet eine zusätzliche Gefahr für die Umwelt, da herkömmliche Klimageräte fl uorierte Kohlenwas-serstoff e (fkw) und ähnlich schädliche Treibhaus-gase verursachen. Aus gutem Grund ist daher in Österreich ab 2009 die Verwendung von fkw in Klimaanlagen gänzlich verboten.

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DAS UNTERNEHMEN

NACHHALTIGKEIT

Wien Energie: Ausgezeichnete Arbeit

Im März 2008 erhielt Wien Energie für das Projekt Fernkälte – am konkreten Beispiel der Kältezentrale Spittelau – den Umweltpreis der Stadt Wien. Weitere Auszeichnungen gab es im Rahmen des ÖkoBusi-nessPlans zu nachhaltiger Entwicklung in Wiener Betrieben bzw. als ÖkoProfi t-Betrieb.

ERDGASNETZ

Klimaschutz durch umweltschonenden Transport bietet das Leitungsnetz von Wien Energie Gasnetz.

Es umfasst eine Länge von rund 3.500 Kilometern und versorgt neben der Stadt Wien auch 14 niederös-terreichische Gemeinden.

Erdgas gelangt in gasförmigem Zustand über das dichte, unterirdisch verlegte Leitungsnetz direkt zu den rund 710.000 Netzkunden. Der Erdsgaseinsatz Weniger Strom und

geringerer CO2-Ausstoß

Eine umweltschonende Alternative zu herkömmli-chen Klimageräten ist gefragt – Wien Energie bietet sie bereits heute an: Fernkälte. Dabei wird die Ab -wärme aus den bestehenden kalo rischen Kraftwer-ken bzw. der Abfallverbrennung in Kältezentralen umgewandelt. Zusätzlich stehen Wärmepotenziale aus dem Wald-Biomassekraftwerk in Simmering, aus der dritten Müllverbrennungsanlage Pfaff enau und – voraussichtlich ab 2010 – aus geothermischen Energiequellen im Bereich Aspern zur Verfügung.

Fernkälte-Anlagen brauchen im Vergleich wesent-lich weniger Strom als konventionelle Klimaan-lagen, und auch die verursachten co2-Emissionen liegen weit darunter. Weitere Vorteile: Fernkälte-Anlagen produzieren weniger Lärm, sind in der Wartung günstiger und geben keine fl uorierten Treibhausgase ab.

Österreichweit wird diese zukunftsweisende Technik bereits bei ersten Großprojekten eingesetzt, in Wien beispielsweise in allen Gebäuden des Stadtent-wicklungsgebiets TownTown im 3. Bezirk, das auch seitens der eu fi nanziell unterstützt wird.

Das neue Kraftwerk Simmering 1/2 Umweltpreis für Wien Energie

WIEN ENERGIE GESCHÄFTSBERICHT 07|08

im Großraum Wien gestaltet sich umweltfreundlich, und das schon bei der Anlieferung: Denn die Beförde-rung in Rohrleitungen entlastet Straße und Schiene.

Damit liefert Wien Energie Gasnetz einen wesentli-chen Beitrag zum Umweltschutz. Auch das natürliche Landschaftsbild wird nicht beeinträchtigt.

ERNEUERBARE ENERGIEN

Erneuerbare Energien garantieren Versorgungssicherheit

Wien Energie setzt verstärkt auf erneuerbare Ener-gien. Im Gegensatz zu fossilen Energieträgern sind sie unbegrenzt verfügbar. Sonne, Wasser und Wind sind aber nicht nur unerschöpfl iche „heimische“

Quellen. Da bei ihrer Nutzung keine Treibhausgase wie Kohlendioxid entstehen, punkten sie auch in der Energiegewinnung mit „besonders umwelt-freundlich“.

Bis 2010 soll die Stromproduktion aller „Ökoenergie-anlagen“ von Wien Energie auf 500 Gigawattstunden erhöht werden – in Summe eine Verdreifachung ge genüber den vergangenen Jahren: Das ist das Nach -haltigkeitsziel von Wien Energie, das bereits im abgelaufenen Geschäftsjahr durch die Inbetrieb-nahme des Windparks in Levél in Ungarn erreicht wurde.

Mit der Kraft der Sonne

Auf dem Dach des Naturhistorischen Museums in Wien und beim Vienna International Center errichte-te großräumige Photovoltaikanlagen nutzen die Kraft der Sonne optimal zur Energiegewinnung. Die Lärm-schutzwand der Wohnhausanlage Theodor-Körner-Hof am Margaretengürtel wurde auf 193 Quadrat-metern mit Photovoltaik-Elementen bestückt, und im Rahmen des Repowering des Kraftwerks Wien

Simmering 1/2 entsteht an der Südseite auf 311 Quadratmetern Wiens größter Sonnenstromerzeuger.

Das Tochterunternehmen Energiecomfort stattete eine Passivhaus-Wohnanlage im 21. Wiener Gemeinde-bezirk mit einer thermischen Solaranlage auf einer Fläche von 3.500 Quadratmetern aus: Jedes der vier Einzelhäuser dieser Wohnanlage verfügt über eine eigene Solaranlage inklusive Zentrale.

Biomasse liefert Masse an Energie

Seit Jahrtausenden nutzen die Menschen Holz zur Wärme- und Energiegewinnung. Auch für unsere Energiezukunft ist der Rohstoff Holz von großer Bedeutung. Denn Biomasse ist eine der wichtigsten Quellen, aus denen wir unseren steigenden Bedarf an Strom und Wärme decken werden.

In Wien Simmering steht das größte Wald-Biomasse-kraftwerk Europas. Seit Oktober 2006 in Betrieb, versorgt es 48.000 Haushalte mit Strom und 12.000 Haushalte mit Wärme. Pro Jahr werden hier rund 190.000 Tonnen Wald-Biomasse in saubere Energie umgewandelt – unter Berücksichtigung der ausge-koppelten Fernwärme erzeugt das Kraftwerk eine Strommenge von 167 Gigawattstunden jährlich. Der Vorteil: Als so genannter „klimaneutraler Energieträ-ger“ setzt Holz bei der Verbrennung nie mehr co2 frei, als der Baum vorher aufgenommen hat. Daher

556.821

Windkraft: Umweltfreundlicher Strom für rund 60.000 Haushalte

Neben Solarzellen und Biomasse setzt Wien Energie vor allem auf Energiegewinnung durch Windkraft.

1997 wurde das erste Windrad auf der Donauinsel errichtet, mittlerweile betreibt Wien Energie gemein-sam mit in- und ausländischen Partnern mehrere Windparks.

So liefert der im September 2006 eröff nete Windpark Steinriegel auf der Rattener Alm in der Steiermark – einer der höchstgelegenen Windparks Europas – mit seinen zehn Windrädern den Strom für 12.000 Haushalte. Der Windpark vermeidet dabei rund 20.000 Tonnen co2, die ein normales Kraftwerk pro-duzieren würde.

Betrug die Leistung aller Windkraftanlagen, an denen Wien Energie beteiligt ist, bisher 42,5 Mega-watt, so lässt sich dies nun, mit dem jüngsten Erfolgsprojekt, deutlich steigern: Der Windpark Levél liegt in der Nähe der westungarischen Stadt spart das Biomassekraftwerk Wien Simmering im

Jahr 144.000 Tonnen an co2 gegenüber einer mit Öl oder Kohle betriebenen Anlage ein – immerhin eine Reduktion von 80 %. Oder, in anderen Zahlen ausgedrückt: Das hochmoderne Kraftwerk ersetzt umgerechnet 72.000 Tonnen Steinkohle oder 47.000 Tonnen Heizöl im Jahr.

Ausbau an Biomasse-Ortswärmenetzen wird weiter forciert

Im Bereich Energiegewinnung aus Biomasse nimmt Wien Energie eine Vorreiterrolle ein. So hat das Tochterunternehmen Energiecomfort die zweite und dritte Ausbaustufe des Biomasse-Ortwärmenetzes für Bad Aussee fertig gestellt. Ähnliche Anlagen versorgen auch die Gemeinden Tannheim, Purkers-dorf bei Wien, Trumau/NÖ, Grän und Seefeld in Tirol mit umweltfreundlicher Wärme. Mit der Inbetrieb-nahme des jüngsten Bio-Ortswärmenetzes im bayerischen Oberstaufen im Spätherbst 2008 hat Energiecomfort als Biomasse-Vorreiter auch die Grenze nach Deutschland überschritten.

Das Rote Kreuz fährt mit Erdgas

WIEN ENERGIE GESCHÄFTSBERICHT 07|08

Mosonmagyarovar, rund sechs Kilometer hinter der österreichischen Grenze und in direkter Verlänge-rung der Parndorfer Platte – was hervorragende Windverhältnisse garantiert. Insgesamt verfügt der Windpark über zwölf Windkraftanlagen der Type Repower mit je zwei Megawatt in Summe, also über eine Gesamtleistung von 24 Megawatt. Er liefert Strom für etwa 15.400 Haushalte und vermeidet dabei co2-Emissionen im Ausmaß von rund 35.100 Tonnen. Dafür wurden seit September 2007 30,8 Mio. eur investiert.

Alle Windparks von Wien Energie zusammen können umgerechnet knapp 60.000 Haushalte mit Strom versorgen.

ERDGASAUTOS

Erdgasautos: Sauber, sicher und sparsam Die Spritpreise steigen – und ein Ende ist, trotz kurzzeitiger Preisrückgänge, nicht in Sicht. Wer nicht teuer tanken will, hat eine preisgünstige und umweltpolitisch wirksame Alternative: Erdgas.

Weltweit fahren bereits mehr als 7,2 Millionen Fahrzeuge mit Erdgas. Und auch immer mehr Österreicherinnen und Österreicher steigen auf Erdgasautos um: Ende 2008 soll die 3.000er-Marke erreicht sein.

Wien Energie unterstützt diese Entwicklung. Denn Erdgasautos verbrennen ihren Treibstoff ruß- und partikelfrei und stoßen weniger Schadstoff e aus als Benzin- oder Dieselautos: Verglichen mit kon ven-tionellen Fahrzeugen produzieren sie bis zu 85 % weniger Stickstoff oxide, bis zu 25 % weniger Kohlen-dioxid und bis zu 90 % weniger Partikel. Dazu tendieren die Feinstaubemissionen praktisch gegen Null. Mit Erdgas betriebene Fahrzeuge tragen daher nicht nur zum Klimaschutz bei, sondern auch zu einer Verbesserung der Luftqualität.

Auch in puncto Alltagstauglichkeit stehen Erdgas-autos ihren „Benzin- und Dieselbrüdern“ um nichts nach. Sie sind technisch ausgereift und werden in Serie angeboten. Mehr noch: Crashtest haben gezeigt, dass die speziellen Erdgastanks eine äußerst stabile und damit sichere Komponente im Auto darstellen.

Dazu kommt, dass mit Erdgas betriebene Wagen auch weniger Kosten verursachen. Das liegt nicht nur daran, dass dieser Treibstoff deutlich billiger als Benzin oder Diesel ist, sondern dass die Fahrzeuge auch mit niedrigeren Verbrauchswerten punkten.

Rund 120 Tankstellen geben (Erd-)Gas

Das österreichische Erdgasnetz wird laufend erwei-tert. Um den Ausbau der Infra struktur im Wiener Raum voranzutreiben, gründete Wien Energie die Tochtergesellschaft Wien Energie Erdgas Mobil. Ak-tuell gibt es in Österreich – abgesehen von zahlrei-chen Betriebstankstellen – rund 120 öff entliche Erdgastankstellen, 23 davon im Groß raum Wien (aktuelles Verzeichnis: www.wienenergie.at). Für die Versorgung der Tankstellen entfallen umweltbe-lastende Transportfahrten. Der saubere Treibstoff gelangt über das bereits vorhandene Gasleitungsnetz zu den Tankstellen.

Wien Energie besitzt Österreichs größte Erdgasfl otte

Wien Energie betreibt selbst die größte Erdgasfl otte Österreichs. Der Fuhrpark von aktuell rund 250 Fahr-zeugen wird bis 2010 auf etwa 430 Stück aufgestockt.

In den vergangenen Jahren hat Wien Energie 8 Mio. eur in Erdgasautos und -tankstellen inves-tiert. Bis 2010 sind weitere 3 Mio. eur eingeplant. Bis Ende 2010 sollen – unterstützt durch eine Reihe von Marketing- und Informationsaktivitäten – bis zu 50.000 Autofahrerinnen und Autofahrer auf Öster-reichs Straßen Erdgas geben.

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DAS UNTERNEHMEN

NACHHALTIGKEIT

staltungen an. In jedem einzelnen Unternehmen wird Wert darauf gelegt, dass Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bei Fachkongressen und Tagungen ihr Know-how erweitern und wichtige Kontakte knüpfen.

Lehrlingsausbildung: Investition in die Zukunft Der Grundstein für eine ausgezeichnete Qualifi kation wird schon bei den jüngsten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern gelegt. Die Ausbildung der durch-schnittlich 173 Lehrlinge (davon 32 Mädchen), die 2007/2008 bei Wien Energie eine Lehre absolvierten, betrachtet das Unternehmen als wichtige Investition in die Zukunft. Kurse wie Schweißen, Gehaltsver-rechnung oder Sicherheitsschulungen werden mit den Lehrinhalten der Berufsschule abgestimmt;

zusätzlich werden auch die Fähigkeiten zur Selbst-ständigkeit, Teambildung und Kundenorientierung trainiert. Exkursionen, Ausstellungsbesuche, eine fundierte Vorbereitung auf die Lehrabschlussprü-fung sowie diverse Zusatzqualifi kationen (wie z. B.

der Computerführerschein ecdl, das Computerpro-gramm Service Access Point sap etc.) ergänzen das umfassende Bildungsprogramm.

MIT SICHERHEIT SICHERE JOBS

Wien Energie trägt Verantwortung für seine Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter. Gefahren und Risiken wird mit der größtmöglichen Sorgfalt begegnet. Eine sichere Arbeitsbekleidung gehört ebenso zum Stan-dard wie beispielsweise laufend Brandschutzübun-gen und zusätzliche SchulunBrandschutzübun-gen zum Thema Arbeitssicherheit.

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