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FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Im Dokument WIEN ENERGIE HAT VIELE GESICHTER (Seite 89-93)

SONSTIGE GESCHÄFTSFELDER

10. FORSCHUNG UND ENTWICKLUNG

Mit der Beteiligung an verschiedenen Projekten im Bereich von Entwicklungs- und Innovationstätigkei-ten unterstützt der Wiener Stadtwerke-Konzern seine Strategie, immer am neuesten Stand zu sein, was eingesetzte Technologien und Verfahren anbelangt.

KONZERNLAGEBERICHT 82

WIEN ENERGIE GESCHÄFTSBERICHT 07|08

Im Rahmen des Wiener Stadtwerke-Nachhaltigkeits-prozesses wurde eine Arbeitsgruppe „Forschung und Entwicklung“ eingerichtet, die einen Maßnah-menkatalog zur Förderung der Aktivitäten in diesem Bereich erstellt hat. Folgende Forschungsinitiativen sind für das Geschäftsjahr 2007/2008 beispielhaft zu nennen:

Die Arbeitsschwerpunkte bei Fernwärme Wien lagen wie in der Vergangenheit in einer zukünftig primärenergieminimierten Fernwärmeversorgung, auf der Verbesserung der klassischen Fernwärme-technik und auf der KälteFernwärme-technik. Die Bandbreite reichte dabei von der Beteiligung an Forschungsprojekten, hier insbesondere im Bereich der Küh -lung mit Fernwärme, über die Validierung von Produkten am Prüfstand oder im Feldversuch, hier besonders im Bereich der Trinkwassererwärmung, bis zur tatsächlichen Anwendung.

Beim Forschungsprojekt des K1-Kompetenzzentrum Bioenergy 2020+, an dem Wien Energie Gasnetz mitwirkt, setzt man sich gezielt mit der Erarbeitung einer hocheff ektiven Biogasanlage auseinander.

Seit Juli 2007 werden im Projekt „Virtuelles Biogas“

mittels Gaspermeation – einem auf Membrantech-nik basierenden Reinigungsverfahren – 100 m³/h Biomethan ins Gasnetz eingespeist. Um die dafür notwendige Qualität zu erreichen, wurde ein Ge-samtkonzept für die Reinigung und Aufbereitung entwickelt, das unter anderem auch die Optimie-rung und Umstellung der biologischen Vorent-schwefelung durch reinen Sauerstoff umfasst. Die TU-Wien koordiniert dieses Projekt und begleitet die Umsetzung. 2008 konnten mehr als 300.000 m³ Biomethan ins Netz eingespeist werden.

Intelligente, fernsteuerbare und fernablesbare Zähler sind in aller Munde: Im Zusammenhang mit Themen wie Energieeffi zienz, Elektroautos, Primärenergiepreise oder Energiekosten wird Smart Metering immer häufi ger genannt. In einigen euro-päischen Ländern ist die Installation von intelligen-ten Zählern für den Netzbetreiber bereits Pfl icht,

in vielen anderen sind entsprechende gesetzliche Regeln in Vorbereitung. Wien Energie Stromnetz macht die Einführung von einer Anerkennung der Investitionskosten abhängig. Derzeit werden Einführungsmöglichkeiten technologisch und wirt-schaftlich evaluiert.

11. RISIKOMANAGEMENT

In den vergangenen Jahren wurde bei Wien Energie und den Wiener Stadtwerken ein umfassendes Risikomanagementsystem implementiert, das es möglich macht, Chancen wie Risiken frühzeitig zu erkennen und damit auch entsprechende Maßnah-men rechtzeitig zu setzen.

Gemäß den international anerkannten Ansätzen von coso (=Committee of Sponsoring Organizations of the Treadway Commission) umfasst der implemen-tierte Risikomanagementprozess die Erhebung, Erfas-sung und Bewertung der Risiken aller Konzernunter-nehmen. Ein weiterer wesentlicher Teil des Prozesses liegt darin, dem Risiko gegensteuernden Maßnahmen zu initiieren. Einheitliche Instrumentarien wie ein Risikoerhebungsbogen und eine Risiko datenbank un-terstützen die Durchführung des Prozesses optimal.

Die Einhaltung des revolvierenden Risikomanage-mentprozesses wird durch eine fi x etablierte Risiko-managementorganisation sichergestellt. In allen Konzernunternehmen fungiert der Risikocontroller als zentraler Treiber des Risikomanagementprozes-ses. Für wesentliche Fachthemen (Finanzen, IT, Be-teiligungen, Personal) und die betreff enden Risiken stehen Themenrisikocontroller als Experten zur Ver-fügung und bilden die Schnittstelle zu den Fachgre-mien dieser Themenbereiche. Das gewährleistet eine optimale Verwebung des Risikomanagementsystems mit der bestehenden Organisationsstruktur und verstärkt dessen Eff ektivität.

KONZERNLAGEBERICHT

Als Anbieter von Energiedienstleistungen sind sowohl Wien Energie als auch seine Töchter unter-schiedlichen Risiken in den Bereichen der Erzeu-gung, der Verteilung und des Vertriebs von Energie ausgesetzt. Um den durch die Liberalisierung ge-änderten Rahmenbedingungen Rechnung zu tragen, hat Wien Energie während der letzten Jahre ein Risikomanagementsystem implementiert, das eine frühzeitige Erkennung von Chancen und Risiken sowie eine entsprechende Maßnahmensteuerung ermöglicht. Die Aufgaben des Risikomanagements werden bei Wien Energie und seinen Tochterunter-nehmen von Risikomanage ment-Verantwortlichen wahrgenommen, die gemeinsam das Risikogremium der Wien Energie bilden.

Das operative Risikomanagement basiert auf einem revolvierenden Prozess, der mindestens einmal pro Jahr durchlaufen wird. Hierzu werden die Risiken in den Organisationseinheiten erhoben und in einer zentralen Datenbank erfasst und bewertet. Geeignete Maßnahmen werden defi niert, deren Umsetzung und Wirkung auf die Beeinfl ussung der Risiken beobach-tet und an die Geschäftsführung berichbeobach-tet. Die Risi-kolandschaft umfasst die sechs Bereiche Erzeugung, Handel, Netze, Vertrieb, Umfeld und Organisation.

In diesen Kategorien steuert die Wien Energie unter anderem folgende wesentliche Hauptrisiken:

Anlagenrisiken

Das Anlagenrisiko umfasst Schäden an sämtlichen Anlagen und Anlagenteilen im Erzeugungs- und Netzbereich. Diesen Betriebs- und Ausfallsrisiken be-gegnet Wien Energie mit genau geregelten Wartungs- und Qualitätskontrollen sowie mit regelmäßigen Instandhaltungs- und Investitionsprogrammen. Die absolute Zuverlässigkeit der technischen Anlagen zur Produktion und Verteilung von Energie bildet die Voraussetzung für die Geschäftstätigkeit der Wien Energie.

Preisrisiko hinsichtlich Primärenergie und Strom Diese Kategorie umfasst die Auswirkungen von Schwankungen der Öl-, Gas- und Strompreise. Im Sinne eines professionellen Risikomanagements deckt Wien Energie diese Preisrisiken durch entspre-chende Absicherungsgeschäfte wie etwa derivative Finanzinstrumente auf den Beschaff ungs- und Ab-satzmärkten ab. Dazu werden Forwards, Futures und Swaps verwendet. Die Wertentwicklung der Finan-zinstrumente hängt dabei im Wesentlichen von der Entwicklung der Rohstoff märkte ab. Nähere Informa-tionen sind unter dem Kapitel „Finanzinstrumente“

im Anhang zum Konzernabschluss zu fi nden.

Ausfallsrisiko Forderungen

Ausfallsrisiken gegenüber Endkunden werden durch permanentes Monitoring sowie ein darauf abge-stimmtes Mahnwesen begegnet.

Marktrisiko

Zu den Marktrisiken zählen Preis- und Wettbewerbs-risiken im Vertriebsbereich. Wien Energie begegnet ihnen durch die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, durch eine aktive Verkaufspolitik sowie durch Partnerschaften und Kooperationen.

Veranlagungsrisiko

In diese Kategorie fallen kurz- bis langfristige Finanz veranlagungen. Ein konzernweites Treasury-System kontrolliert die Entwicklung anhand entspre-chender Risikokennzahlen, wie z. B. Value at Risk, ergreift Gegenmaßnahmen und stellt die Berichter-stattung an die Geschäftsführung sicher.

Per 30.9.2008 sind keine Risiken zu erkennen, die isoliert oder in Wechselwirkung mit anderen Risiken bestandsgefährdende Auswirkungen für Wien Energie haben könnten.

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WIEN ENERGIE GESCHÄFTSBERICHT 07|08

12. AUSBLICK

Im Erzeugungsbereich steht im kommenden Ge-schäftsjahr der hochmoderne Kombikraftwerksblock Simmering 1/2 zur Verfügung. Damit baut Wien Energie den Anteil an umweltfreundlichen und hocheffi zienten Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen weiter aus und steigert die Versorgungssicherheit in Wien zusätzlich. Fernwärme Wien kann zur Wärme-versorgung nicht nur auf die höheren Kapazitäten dieser Anlage zurückgreifen, sondern auch auf die Wärmeauskopplung aus der Abfallverbrennungsla-ge Pfaff enau, die Mitte September 2008 in Betrieb genommen wurde.

Sowohl im Strom- wie auch im Gasnetzbereich gilt es durch laufende Investitionen den hohen Grad der Zuverlässigkeit sicherzustellen. Welche Herausforde-rung diese Aufgabe im bestehenden regulatorischen Umfeld darstellt und auch weiterhin darstellen wird, zeigt die Netztarifentwicklung im Strombereich:

Am Ende der Regulierungsperiode 2009 werden die Netztarife um mehr als 40 % niedriger sein als zu Beginn der Liberalisierung 1999. Weitere Senkungen würden massive Auswirkungen auf die Versorgungs-sicherheit und -qualität haben, da Investitionen wirtschaftlich nicht mehr zu argumentieren wären.

Der Ausbau des Fernwärmenetzes wird forciert und orientiert sich an der positiven Entwicklung der Kundennachfrage und an der städtebaulichen Expansion.

Im Vertrieb ist auch für die Folgejahre mit einer weiteren Zunahme des Wettbewerbs zu rechnen.

Der wirtschaftliche Erfolg von Wien Energie wird daher zu einem wesentlichen Teil davon abhängen, inwieweit es gelingt, durch Fortsetzung der Maß-nahmen zur Kundenbindung und -betreuung, durch ein ausgewogenes Preis-Leistungs-Verhältnis und maßgeschneiderte Preismodelle im Rahmen der bestehenden Partnerschaften zu überzeugen. Für die Fernwärme gilt es an die ausgezeichneten Verkaufs-erfolge der Vorjahre anzuschließen und das neue Geschäftsfeld Fernkälte zu intensivieren.

Wie das Geschäftsjahr 2007/2008 wiederholt gezeigt hat, stehen sowohl Umsatz- als auch Ergebnisverlauf von Wien Energie in starker Abhängigkeit zur Wit-terung und zur Preisentwicklung für Primärenergie und Strombezug. Es ist davon auszugehen, dass die Energiemärkte weiterhin durch volatile Entwicklun-gen gekennzeichnet sein werden. Bei konstanten Rahmenbedingungen lässt sich für das Geschäftsjahr 2008/2009 von einer stabilen Ent wicklung der Um-satz- und Ertragslage ausgehen. Das Investitionsvolu-men wird das Niveau des Ge schäftsjahres 2007/2008 übersteigen. Die Schwerpunkte der Investitionsakti-vitäten liegen mit dem kontinuierlichen Ausbau der Strom-, Gas- und Wärmeinfrastruktur einerseits auf dem Netzbereich und mit weiteren Anlagenoptimie-rungen auch auf dem Erzeugungsbereich.

13. NACHTRAGSBERICHT

Es sind keine Ereignisse bekannt, die nach dem Bi-lanzstichtag eingetreten wären und zu einer Abwei-chung von der im Konzernabschluss dargestellten Vermögens-, Finanz- und Ertragslage geführt hätten.

Wien, am 2. Dezember 2008

Geschäftsführung:

Mag. Robert Grüneis e.h.

Dr. Erich Haider e.h.

Dipl.-Ing. Friedrich Pink e.h.

KONZERNLAGEBERICHT

KONZERNBILANZ

zum 30. September 2008

AKTIVA

30.9.2008 IN EUR

30.9.2007 IN TEUR A. ANLAGEVERMÖGEN

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 143.872.749 146.917

1. Konzessionen, gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte

und Vorteile sowie daraus abgeleitete Lizenzen 118.207.175 132.487

2. Geschäfts(Firmen)wert 303.006 322

3. Geleistete Anzahlungen 25.362.568 14.108

II. Sachanlagen 2.664.418.548 2.587.441

1. Grundstücke, grundstücksgleiche Rechte und Bauten,

einschließlich der Bauten auf fremdem Grund 580.600.288 584.565

2. Technische Anlagen und Maschinen 1.635.571.926 1.608.301

3. Andere Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstattung 73.931.897 76.755 4. Geleistete Anzahlungen und Anlagen in Bau 374.314.438 317.821

III. Finanzanlagen 853.319.088 851.588

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 55.804.365 28.338

2. Ausleihungen an verbundene Unternehmen 48.461 52

3. Anteile an assoziierten Unternehmen 15.837.601 12.952

4. Beteiligungen 110.450.119 98.849

5. Wertpapiere (Wertrechte) des Anlagevermögens 665.400.411 711.396

6. Sonstige Ausleihungen 5.778.131 0

Summe des Anlagevermögens 3.661.610.385 3.585.946

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