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Beitrag der Maßnahmen zur Ausprägung von Lebens- und Arbeitszufriedenheit, Commitment und Einstellung zum Gastland Commitment und Einstellung zum Gastland

Abkürzungsverzeichnis

5 Zusammenfassung und Hypothesen

5.1 Evaluationsgegenstand: Maßnahmen der Entsendung

5.1.2 Beitrag der Maßnahmen zur Ausprägung von Lebens- und Arbeitszufriedenheit, Commitment und Einstellung zum Gastland Commitment und Einstellung zum Gastland

Wie in Kapitel 3 beschrieben, werden im Verlauf eines Auslandsaufenthaltes im Rahmen von Auswahl, Vorbereitung, Betreuung und Rückkehr verschiedene Maßnahmen ergriffen, die dazu beitragen sollen, den Erfolg eines Auslandsaufenthaltes zu maximieren. Was der Erfolg einer Auslandsentsendung aber ist, wurde bisher nicht eindeutig definiert (vgl. Kap. 4). Wie verschiedene Untersuchungen verdeutlichen, gibt es übergreifende Ziele, die mit der Mehrheit der Auslandsentsendungen verbunden sind: In Kapitel 4 wurden über den gesamten Entsendungsverlauf hohe Ausprägungen in den Variablen Lebenszufriedenheit, Arbeitszufriedenheit und Commitment sowie eine positive Einstellung zum Gastland als Zusammenstellung von Kriterien beschrieben, die als Indikatoren für den Erfolg der Entsendung betrachtet werden können. Nun wird geprüft, wie die Vielzahl der im Zusammenhang mit Auslandsentsendungen diskutierten Maßnahmen, Eigenschaften, Soft Skills und Kompetenzen mit der Ausprägung der abhängigen Variablen Lebens- und Arbeitszufriedenheit, Commitment und Einstellung zum Gastland in Zusammenhang stehen.

Ziel der Überprüfung ist wiederum, Aussagen über die Bedeutsamkeit einzelner Maßnahmen zu den verschiedenen Zeitpunkten des Entsendungsablaufs zu ermöglichen. Wie bereits in Kapitel 5.1 werden auch für diese Fragestellungen die Messzeitpunkte unverbunden nebeneinander gestellt.

Abbildung 5-2 verdeutlicht am Beispiel des Zusammenhangs zwischen der Begleitung des Auslandsaufenthaltes und der Lebenszufriedenheit das grundlegende Muster der folgenden Hypothesen.

Abb. 5-2: Determinanten der Ausprägung der Lebenszufriedenheit X = individuelle Ausprägung der Lebenszufriedenheit

Das Beispiel prüft die Auswirkung der Variable Familienstand auf die Lebenszufriedenheit, um Hinweise darauf zu sammeln, ob sich Expatriates mit Familienbindung eher für die Entsendung eignen als ihre Kollegen ohne familiären Anhang, wie beispielsweise von Cui und Awa (1992) oder Groß (1994) thematisiert. Puttlitz et al. (2003) zeigen, dass bei Paaren, die den Auslandsaufenthalt getrennt erleben, in einigen Fällen erst nach der Rückkehr die größten Schwierigkeiten auftreten. Waldhoff, Hieronymi und Rietz (2003) können bei gemeinsam ausreisenden Paaren dagegen die größten Belastungen zu Beginn des Auslandsaufenthaltes identifizieren. In der Analyse der Literatur zur Auslandsentsendung wird deutlich, dass die jeweils diskutierten Variablen nur zu einzelnen Zeitpunkten mit den unterschiedlichen Definitionen von Entsendungserfolg oder der Qualität des Verlaufs in Verbindung gebracht werden.

Lebenszufriedenheit

x x x

x

x x

x x

x x

x x

x x

x x x

x x

x x

x x

x

x x x

x x x

Untersuchungs- teilnehmer mit Familie

Untersuchungs- teilnehmer ohne Familie

Phasen der Entsendung

x

x

x x

x

x

x x

x

x x x x

x

x x x

x

Statistisch betrachtet wird an dieser Stelle geprüft, ob die Ausprägung der Untersuchungsteilnehmer in Bezug auf die unabhängigen Variablen die Stichprobe in zwei unterschiedliche Populationen teilt. Formuliert wird folgende statistische Hypothese:

μ mit Familie Zeitpunkt 1, Gruppe 1 > μ ohne Familie Zeitpunkt 1, Gruppe 1 ∩μ mit Familie Zeitpunkt 2, Gruppe 1 > μ

ohne Familie Zeitpunkt 2, Gruppe 1 ∩μ mit Familie Zeitpunkt 1, Gruppe 2 > μ ohne Familie Zeitpunkt 1, Gruppe 2 ∩μ mit Familie Zeitpunkt 2, Gruppe 2 > μ ohne Familie Zeitpunkt 2, Gruppe 2 ∩μ mit Familie Zeitpunkt 1, Gruppe 3 > μ ohne Familie Zeitpunkt 1, Gruppe 3 ∩μ mit Familie Zeitpunkt 2, Gruppe 3 > μ ohne Familie Zeitpunkt 2, Gruppe 3

In gleicher Weise werden Variablen wie Auslandserfahrung, Entsendungsmotiv, Qualität von Vorbereitung, Betreuung und Maßnahmen zur Rückkehr sowie die Gestaltung der Aufgabe im Gastland hinsichtlich ihres Einflusses auf die Lebenszufriedenheit der Expatriates untersucht.

Nicht alle Fragestellungen in diesem Zusammenhang lassen sich jedoch mit Mittelwertunterschieden hinreichend prüfen, so dass in einigen Fällen auch Korrelationen berechnet werden, zum Beispiel um den Zusammenhang zwischen der Ausprägung der Lebenszufriedenheit und den im Rahmen der Auswahl von Expatriates diskutierten Flexibilität, interkulturellen Kompetenz, Belastbarkeit, Lernbereitschaft usw. wiederum zu den verschiedenen Zeitpunkten im Verlauf der Entsendung zu prüfen.

Möglicherweise lassen sich in der Fülle der als relevant erachteten Persönlichkeitseigenschaften (Jordan & Cartwright, 1998) hilfreiche Korrelate finden, die es erleichtern, Schwerpunkte zu setzen und so die Anforderungen an die Expatriates reduzieren können. Beantwortet werden Fragen danach, welche Dimensionen mit den abhängigen Variablen korrelieren. Abbildung 5-3 stellt ein Beispiel für die folgenden Hypothesen zu den Korrelationen dar, wiederum beispielhaft für die Lebenszufriedenheit.

Abb. 5-3: Korrelation von Lebenszufriedenheit und Lernbereitschaft X = Lebenszufriedenheit, y = Lernbereitschaft

Statistisch gesehen lautet die Hypothese:

ρ Lebenszufriedenheit Zeitpunkt 1, Gruppe 1 Lernbereitschaft Zeitpunkt 1, Gruppe 1 > 0 ∩ ρ Lebenszufriedenheit Zeitpunkt 2, Gruppe 1 Lernbereitschaft Zeitpunkt 2, Gruppe 1 ∩ ρ Lebenszufriedenheit Zeitpunkt 1, Gruppe 2 Lernbereitschaft Zeitpunkt 1, Gruppe 2 ∩ ρ Lebenszufriedenheit Zeitpunkt 2, Gruppe 2 Lernbereitschaft Zeitpunkt 2, Gruppe 2 ∩ ρ Lebenszufriedenheit Zeitpunkt 1, Gruppe 3 Lernbereitschaft Zeitpunkt 1, Gruppe 3 ∩ ρ Lebenszufriedenheit Zeitpunkt 2, Gruppe 1 Lernbereitschaft Zeitpunkt 2, Gruppe 1

Neben der Querschnittskorrelation zwischen den zu betrachtenden Variablen wird eine Cross Lagged Panel Correlation (CLPC) berechnet, deren Ergebnisse durch die Angabe von kausalen Prioritäten (Rudinger & Bierhoff, 1980) oder kausalen Richtungen (Erdfelder &

Undorf, 2003) Hinweise darauf liefern, welche der beiden Merkmalsausprägungen die dominierende ist, also die inhaltliche Richtung der Korrelation angibt (Erdfelder, Rietz &

Rudinger, 1996). Bezogen auf oben beschriebenes Beispiel gibt die CLPC an, ob die Ausprägung der Lebenszufriedenheit die Ausprägung der Lernbereitschaft beeinflusst, oder im Gegenteil die Lernbereitschaft den Stand der Lebenszufriedenheit (mit-)determiniert. Die CLPC wird angewendet, wenn zwei Merkmale zu zwei verschiedenen Zeitpunkten bei einer

Lernbereitschaft in den verschiedenen Phasen der Entsendung

Lebenszufriedenheit in den verschiedenen Phasen der Entsendung

x

x

x x

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y

y

y y

y

y

x x

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x x

x x

x x

x y x

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y y y

y y

x y x x

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y y

x

x x

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x x y

y

y

y

y

y y x

x

x

y y

y y

Stichprobe in Zusammenhang gesetzt werden (Bortz, 1999). Betrachtet werden insgesamt sechs Korrelationen: die synchronen Korrelationen (rx1y1 und rx2y2), die Autokorrelationen oder Stabilitäten (rx1x2 und ry1y2) und die cross-lagged correlations oder „verzögerten Kreuzkorrelationen“ (rx1y2 und rx2y1) (Erdfelder, Rietz & Rudinger, 1996). Entscheidend für die Aussage über die kausale Priorität ist der statistische Vergleich zwischen den cross-lagged correlations: Eine Variable X wird dann als kausal dominierend über die Variable Y bezeichnet, wenn die Kreuzkorrelation rx1y2 größer als die Kreuzkorrelation ry1x2 ist (rx1y2 >

ry1x2). Gleiches gilt für den umgekehrten Fall (Erdfelder, Rietz & Rudinger, 1996). Abbildung 5-4 verdeutlicht dieses Schema.

= Stabilitäten; = synchrone Korrelationen; = Kreuzkorrelation Abb. 5-4: Schematische Darstellung der Cross Lagged Panel Correlation

An die Durchführung der CLPC sind erhebliche Bedingungen geknüpft. Erdfelder und Undorf (2003) weisen darauf hin, dass die kausalen Richtungen u.a. nur dann interpretiert werden dürfen, wenn sowohl die Stabilitäten als auch die synchronen Korrelationen der beiden Variablen sich nicht signifikant voneinander unterscheiden. Um diese Prüfung vornehmen zu können, müssen die jeweiligen Korrelationswerte in Fishers z-Werte transformiert (Fisher, 1918; Bortz, 1999, S. 211) und die Unterschiede hinsichtlich ihrer Bedeutsamkeit überprüft werden. Sind beide Voraussetzungen erfüllt und zudem die Kreuzkorrelationen von Null unterschieden, kann geprüft werden, welche der beiden Korrelationen die größere ist.

Das Ergebnis dieser Prüfung ist dann im Sinne der kausalen Priorität zu interpretieren. Dabei ist einschränkend festzuhalten: Auch wenn die Randbedingungen erfüllt sind, kann eine kausale Priorität nicht mit einem kausalen Effekt gleichgesetzt werden (Rogosa, 1980), sondern ist entsprechend vorsichtig zu interpretieren.

Da möglicherweise strukturelle Unterschiede zwischen den Teilnehmern aus dem Profit- und denen aus dem Non-Profit-Bereich bestehen, die sich in der Ausprägung der Korrelationen und Mittelwertunterschiede niederschlagen können, werden diese im Folgenden getrennt voneinander betrachtet.

X1

Y1 Y2

X2

In allen Hypothesen dieses Abschnittes werden alle Teilnehmer der Untersuchung berücksichtigt, also unabhängig davon, ob sie an beiden Erhebungszeitpunkten teilgenommen haben oder nicht. Dennoch ergibt sich aus den Darstellungen der Erhebungsinstrumente in Kapitel 6, dass nicht alle Fragen allen Teilnehmern gestellt wurden, so dass die Anzahl der Antworten in Abhängigkeit von der Filterführung des Fragebogens variiert. In den folgenden Hypothesen ist in allgemeiner Form von Erhebungszeitpunkten die Rede; gemeint sind immer diejenigen Erhebungszeitpunkte, zu denen die betreffende Variable erhoben wurde.

5.1.2.1 Beiträge zur Lebenszufriedenheit

In der vorliegenden Arbeit wird eine über den gesamten Entsendungszeitraum hohe Lebenszufriedenheit als Indikator für einen günstigen Verlauf des Entsendungsprozesses angesehen (vgl. auch Kap. 4). Ist ein Expatriate über den gesamten Verlauf des Aufenthaltes zufrieden und erlebt auch die Rückkehr ins Heimatland positiv, ist davon auszugehen, dass er eher bereit ist, einer weiteren Entsendung zuzustimmen und seine Erfahrungen einzubringen, was vor allem bei privatwirtschaftlichen Entsendern für den Aufbau eines auslandserfahrenen Personalstamms hilfreich ist (Welge & Holtbrügge, 2001; Wirth, 1992). Zudem deutet die hohe Zufriedenheit darauf hin, dass Auswahl, Vorbereitung und Betreuung ausreichend aufeinander abgestimmt und erfolgreich organisiert sind, wenn die Expatriates die Entsendung weitgehend positiv erleben und nicht durch große Schwierigkeiten beeinträchtigt werden. Die im Folgenden beschriebenen Hypothesen stellen einen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Maßnahmen, die während Auswahl, Vorbereitung, Betreuung und Begleitung der Rückkehr von der entsendenden Organisation ergriffen werden, und der Ausprägung der Lebenszufriedenheit her.

Bei der Auswahl der Expatriates werden als Eignungskriterien unter anderem die Familienbindung und die Abbildung der familiären Situation diskutiert (Cui & Awa, 1992;

Groß, 1994; Tung, 1981, 1982). In diesem Zusammenhang werden die folgenden Hypothesen geprüft:

H1: Untersuchungsteilnehmer, die in einer Partnerschaft leben, sind zu allen Erhebungszeitpunkten zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die nicht in einer Partnerschaft leben.

H2: Untersuchungsteilnehmer, die mit ihrer Familie (Partner und/oder Kinder) ins Ausland reisen, sind zu allen Erhebungszeitpunkten zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die ohne ihre Familie ins Ausland reisen.

Dass die Auslandserfahrung die Lebenszufriedenheit beeinflusst, lässt sich aus den Arbeiten zum Kulturschock ableiten: Der Verlauf der durch die Konfrontation mit dem Ausland ausgelösten Belastungen legt nahe, dass die Auseinandersetzung mit dem Fremden zu einer Besserung der Symptomatik im Verlauf der Zeit führt (u.a. Oberg, 1960; Grove & Torbiörn, 1985; Haupert & Schnettler, 1999), so dass auch frühere Erfahrungen möglicherweise eine Rolle spielen können. Barna (1983) schreibt: „Simply knowing that there is a likelihood of culture shock occurring and that it is a stress reaction helps people to allow for its effects and to cope with the problems it causes.“(p. 43). Kotte et al. (2006) zeigen außerdem, dass die bisherigen Auslandserfahrungen als ausschlaggebend für die Zufriedenheit mit der Rückkehr befunden werden. Es ergibt sich folgende Hypothese:

H3: Untersuchungsteilnehmer, die über Auslandserfahrung verfügen, sind zu allen Erhebungszeitpunkten zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die über weniger Erfahrungen verfügen.

Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass es für Expatriates ratsam ist, in Kontakt mit den Einheimischen zu treten, um von ihnen zu lernen und sich an das Gastland anzupassen. Bei Ruben und Kealey (1979) beispielsweise gehört die Güte der Beziehungen zu den Gastlandangehörigen zu den Erfolgskriterien für einen Auslandseinsatz. Guanipa, Nolte und Guanipa (2002) fordern Expatriates auf, mit den Einheimischen in Kontakt zu treten, um Stressgefühle abzubauen und ein Zugehörigkeitsgefühl zum Gastland zu entwickeln. Leichter geht dies in jedem Fall, wenn man die Sprache der Einheimischen beherrscht, führen Sprachprobleme doch häufig zu Hemmungen und Unsicherheiten im Umgang mit den Einheimischen (Thomas & Schroll-Machl, 1998). Es ergibt sich die folgende Hypothese:

H4: Diejenigen Untersuchungsteilnehmer, die die bei der Bevölkerung übliche Sprache sprechen, sind zu allen Erhebungszeitpunkten zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die diese Sprache nicht sprechen.

Bittner (1996) kommentiert zudem auch die Motivation für den Auslandsaufenthalt als Bestandteil des Auswahlprozesses. Als förderlich für den Verlauf gelten Motive, die sich in positiver Weise mit dem Auslandsaufenthalt auseinander setzen, seien sie intrinsisch oder extrinsisch bedingt. Abgelehnt werden Auslandsaufenthalte als Flucht vor unangenehmen Bedingungen im Heimatland. Postuliert wird deshalb:

H5: Untersuchungsteilnehmer, die positive Motive für ihren Auslandsaufenthalt angeben, sind zufriedener als Expatriates, die ihren Aufenthalt als Flucht vor einer unangenehmen Situation angetreten haben.

Im Zusammenhang mit der Auswahl von Expatriates werden zudem auch eine Fülle von Persönlichkeitseigenschaften für einen positiven Verlauf der Entsendung gefordert (u.a.

Jordan & Cartwright, 1998; Ruben, 1989; Perlitz, 1997; Geistmann, 2002). So sind neben Sprachkenntnissen interpersonale Fähigkeiten, die einen Menschen in die Lage versetzen, mit Menschen anderer Kulturen in Kontakt zu treten, für den Anpassungserfolg bei Expatriates entscheidend (Hammer, Gudykunst & Wiseman, 1978; Harris, 1973; Ruben, Askling &

Kealey, 1977). Die zugehörige These lautet:

H6: Die Lebenszufriedenheit korreliert zu allen Erhebungszeitpunkten positiv mit der Lernbereitschaft, der sozialen Kompetenz, der emotionalen Stabilität, der Verhaltens- und Entscheidungssicherheit, dem Organisations- und Improvisationstalent, der Flexibilität sowie der Belastbarkeit, der interkulturellen Kompetenz, der Sicherheit im Umgang mit den Gastlandangehörigen, dem Ehrgeiz, dem Engagement und der Dominanz.

In der psychologischen Literatur zur Auslandsentsendung nehmen die Beschreibungen zur Vorbereitung auf den Auslandsaufenthalt, zur Betreuung und auch zu Maßnahmen, welche die Rückkehr ins Heimatland begleiten, großen Raum ein (z.B. Bergemann & Sourisseaux, 1996, Bittner & Reisch, 1994, 1996; Black & Gregersen, 1999; Hirsch, 1996; Kühlmann, 1995; Thomas, 1995, 1996) und auch in der Praxis werden entsprechende Aufgaben häufig beschrieben (vgl. Kap. 3; Debrus, 1995; Großschädl, 1995). Dabei konnte bisher aber bis auf punktuelle Wirksamkeitsnachweise noch nicht grundsätzlich geklärt werden, ob die Maßnahmen überhaupt zu einem Effekt führen (Blake & Heslin, 1983). Podsialowski (1999) konnte beispielsweise zeigen, dass Interaktionstrainings für bikulturelle Gruppen die Teilnehmer in die Lage versetzen, sich besser in die eigene und die fremde Kultur hineinzufühlen, und dass sie nach Abschluss des Trainings mehr Wissen über Kulturstandards besaßen. Albert und Adamapoulous (1980), Landis, Brislin und Hulgus (1985) sowie Landis, Brislin, Swanner, Tzeng und Thomas (1985) fanden ähnliche Ergebnisse. Auch sie identifizierten ein größeres Verständnis für die Mitmenschen aus der Gastkultur nach der Teilnahme an interkulturellen Trainings. Für die affektive (Befus, 1988; Johnson, 1989) und die behaviorale (Earley, 1987; Fiedler, Mitchell & Triandis, 1971; Landis, Brislin & Hulgus, 1985) Ebene fanden sich jeweils Effekte interkultureller Trainings, dennoch konnte kein

Beitrag entsprechender Maßnahmen für die Erreichung der Ziele von entsendenden Organisationen oder Expatriates identifiziert werden.

Waldhoff, Hieronymi und Rietz (2003) sowie Groß (1994) berichten zwar von der Bedeutung, die begleitende (Ehe-)Frauen von Expatriates diesen Maßnahmen zusprechen, Hieronymi (2001) konnte jedoch aufzeigen, dass nach der Rückkehr ins Heimatland den Maßnahmen der Vorbereitung und Betreuung kaum noch Gewicht beigemessen wird.

Dennoch ist insgesamt davon auszugehen, dass die Zufriedenheit mit der wahrgenommenen Qualität der Vorbereitung, Betreuung und Rückkehrbegleitung steigt. Verschiedene Untersuchungen zeigen, dass für die Entstehung von Zufriedenheit die Wahrnehmung der Bedingungen wichtiger ist als die tatsächliche Gestaltung der Situationen (Fried & Ferris, 1987). Die Autoren konnten in einer Metaanalyse nachweisen, dass objektive und subjektive Merkmale von Arbeitstätigkeiten zwar eindeutig miteinander zusammenhängen, einander aber nicht 100%ig entsprechen. Auch Feldman und Thomas (1992), Gregersen und Black (1990) sowie Harris (1986) zufolge kann die von einer Firma angebotene Unterstützung eine wichtige Rolle im Erfolg des Expatriates spielen. Gooler (1996) konnte in einer Untersuchung die organisationale Unterstützung als stärksten Prädiktor der Zufriedenheit ermitteln.

In Literatur und Praxis findet sich häufig eine eingeschränkte Betrachtung einzelner Gesichtspunkte, wie z.B. die Überprüfung der Effektivität interkultureller Trainings für den Expatriate (Podsiadlowski, 1999) oder die Anforderungen an die administrative Vorbereitung (DGfP, 1995), oft auch durch die Untersuchungsbedingungen oder die institutionelle Ausrichtung bestimmt. Problematischer für die Gestaltung von Auslandsentsendungen erscheint es, wenn einzelne Aspekte aus den verschiedenen Phasen und Themen mehr oder weniger starr miteinander verbunden werden und dabei andere Kombinationen vollkommen ausgegliedert werden. Betrachtet man zum Beispiel die interkulturellen Anforderungen, wird von den entsendenden Organisationen erwartet, dass ein kurzes interkulturelles Training im Rahmen der Vorbereitung dafür sorgt, dass der Expatriate im Einsatzland zurecht kommen wird. Interkulturelle Nachschulung im Gastland wird nur in Ausnahmefällen in Betracht gezogen (z.B. Barmeyer & Breuer, 1998; Brislin & Yoshida, 1994; Müller & Thomas, 1991).

Weit verbreitet ist auch die Ansicht, nach der Rückkehr seien alle entsendungsbedingten Probleme beendet, was in der Realität jedoch nur selten der Fall ist (Hirsch, 1996; Kühlmann

& Stahl, 1995; Winter, 1996). Vielmehr scheint es erforderlich, in allen Phasen des Entsendungsprozesses auf unterschiedlichste Schwierigkeiten aller beteiligten Akteure gefasst zu sein und den einzelnen Phasen nur verschiedene Instrumente zuzuordnen, um damit den spezifischen Anforderungen zu begegnen. In der vorliegenden Untersuchung erlaubt das

Erhebungsdesign die Bewertung der Maßnahmen in unmittelbarem Zusammenhang mit ihrem Erleben, zusätzlich aber mit zeitlichem Abstand.

Es ergeben sich die folgenden Hypothesen:

H7: Werden den Untersuchungsteilnehmern Vorbereitungsmaßnahmen angeboten, sind die Untersuchungsteilnehmer zu allen Erhebungszeitpunkten zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, denen keine Maßnahmen angeboten werden.

Gleichermaßen wird geprüft, ob das Fehlen von Maßnahmen dazu führt, dass die Lebenszufriedenheit weniger groß ausfällt.

H8: Haben die Untersuchungsteilnehmer in der Vorbereitungsphase Maßnahmen vermisst, die sie als sinnvoll für den weiteren Verlauf der Entsendung bezeichnen, sind sie zu allen Erhebungszeitpunkten unzufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die keine weiteren Maßnahmen als relevant erachten.

Zusammenfassend wird im Anschluss der Frage nachgegangen, ob es einen Unterschied in der Lebenszufriedenheit zwischen solchen Untersuchungsteilnehmern gibt, die durch als hilfreich wahrgenommene Maßnahmen auf den Aufenthalt vorbereitet wurden, und solchen, die Maßnahmen vermisst haben.

H9: Haben die Untersuchungsteilnehmer in der Vorbereitungsphase Maßnahmen erhalten, die sie als hilfreich für den weiteren Verlauf der Entsendung bezeichnen, sind sie zu allen Erhebungszeitpunkten zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die entsprechende Maßnahmen vermisst haben.

Ähnliche Annahmen bestehen für den Verlauf der Betreuung sowie für die Maßnahmen, welche die Rückkehr ins Heimatland begleiten. Erfasst wurden die angeboten Maßnahmen der Unterstützung ab dem Beginn des Auslandsaufenthaltes (Gruppe 2, 1. Messzeitpunkt), die Maßnahmen zur Begleitung der Rückkehr erst gegen Ende des Aufenthaltes (Gruppe 3, 1. und 2. Messzeitpunkt). Palthe (2004) schreibt: „while most of the published literature on expatriation has focused on the training and selection, little is known about the processes and mechanisms that expatriates find most useful in adjusting to living and working in a foreign country“. (vgl. auch Tung, 1998). Dies führt zu folgenden Hypothesen:

H10: Die Untersuchungsteilnehmer, die beim Aufbau ihres privaten Umfeldes oder im beruflichen Bereich durch die entsendende Organisation unterstützt werden, sind zu allen Erhebungszeitpunkten zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die beim Aufbau ihres privaten Umfeldes oder im beruflichen Bereich nicht unterstützt werden.

H11: Haben die Untersuchungsteilnehmer in der Betreuung Maßnahmen vermisst, die sie als sinnvoll für den weiteren Verlauf der Entsendung bezeichnen, sind sie zu allen

Erhebungszeitpunkten unzufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die keine weiteren Maßnahmen als relevant erachten.

H12: Haben die Untersuchungsteilnehmer in der Betreuung Maßnahmen erhalten, die sie als hilfreich für den weiteren Verlauf der Entsendung bezeichnen, sind sie zu allen Erhebungszeitpunkten zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die entsprechende Maßnahmen vermisst haben.

H13: Die Untersuchungsteilnehmer, die bei der Rückkehr von der entsendenden Organisation im privaten Bereich sowie bezogen auf ihre Arbeit unterstützt werden, sind zu beiden Erhebungszeitpunkten rund um die Rückkehr zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die im privaten Bereich sowie bezogen auf ihre Arbeit nicht unterstützt werden.

H14: Haben die Untersuchungsteilnehmer in der Vorbereitung der Rückkehr Maßnahmen vermisst, die sie als sinnvoll bezeichnen, sind sie zu beiden Erhebungszeitpunkten unzufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die keine weiteren Maßnahmen als relevant erachten.

H15: Haben die Untersuchungsteilnehmer in der Vorbereitung der Rückkehr Maßnahmen erhalten, die sie als hilfreich für den weiteren Verlauf der Entsendung bezeichnen, sind sie zu beiden Erhebungszeitpunkten zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die entsprechende Maßnahmen vermisst haben.

Erfasst und mit der Lebenszufriedenheit in Zusammenhang gebracht wurde auch die Zufriedenheit mit den Angeboten der entsendenden Organisation in den Bereichen Vorbereitung, Betreuung (ab Gruppe 2, Messzeitpunkt 1) und Begleitung der Rückkehr (Gruppe 3, Messzeitpunkte 1 und 2). Daraus ergibt sich folgende Hypothese:

H16: Die Lebenszufriedenheit korreliert zu allen Erhebungszeitpunkten positiv mit der Zufriedenheit über die gesamte bisherige Vorbereitung, die gesamte bisherige Betreuung und die Vorbereitung der Rückkehr.

Neben den im Verlauf des Entsendungsprozesses von der entsendenden Organisation ergriffenen Maßnahmen sind auch andere, eher grundsätzliche Bedingungen in der Kooperation zwischen Expatriate und betreuender Organisation für die Entwicklung der Lebenszufriedenheit vor Ort entscheidend, die sich unter dem Begriff Gestaltung der Aufgabe und der Kommunikation mit der entsendenden Organisation zusammenfassen lassen (vgl.

Kapitel 3). Hagedorn, Heidemann und Rietz (2004) konnten die Klarheit der Kompetenzrichtlinien als maßgebliche Größe identifizieren, Black (1988) spricht unter

anderem von der Klarheit der Arbeitsaufgabe (Rollenambiguität). Darüber hinaus ist auch der finanzielle Anreiz von Bedeutung, der bei Hieronymi et al. (2003) als einer der meistgenannten Beweggründe für den Auslandsaufenthalt bei Expatriates in der Wirtschaft genannt wurde. Hieronymi (2001) erkennt zudem die langfristige Einsatzplanung sowie die Einheitlichkeit und Transparenz der Entsendungsrichtlinie als für die Entwicklung der langfristigen Zufriedenheit mit der Entsendung maßgebliche Aufgabe. Es ergibt sich die folgende Hypothese:

H17: Die Lebenszufriedenheit korreliert zu allen Erhebungszeitpunkten positiv mit der Zufriedenheit mit der Klarheit der Kompetenzrichtlinien, der Zufriedenheit mit der Klarheit der Arbeitsaufgabe, der Zufriedenheit mit der langfristigen Einsatzplanung, der finanziellen Entlohnung sowie der Einheitlichkeit und Transparenz der Entsendungsbedingungen.

Die Zufriedenheit mit der Arbeit der entsendenden Organisation kann für den Expatriate aber nicht nur durch seine eigenen Kontakte und Interaktionen mit der Organisation beeinflusst werden, sondern auch durch das gesamte Auftreten der Organisation im Gastland (Johnson et al., 1996). In einer Studie zur Kooperation zwischen Japanern und US-Amerikanern konnte für beide Gruppen die kulturelle Sensibilität im gegenseitigen Umgang als wichtigste Determinante der Zufriedenheit miteinander identifiziert werden. Dementsprechend wird postuliert, dass die Wahrnehmung der kulturellen Sensibilität der entsendenden Organisation die Zufriedenheit der Expatriates determiniert:

H18: Die Lebenszufriedenheit korreliert zu allen Erhebungszeitpunkten positiv mit den Einschätzungen zur kulturellen Sensibilität der entsendenden Organisation.

Wirth (1992) sowie Bittner und Reisch (1996) formulieren den Wunsch der Expatriates, durch den Gastlandaufenthalt anspruchsvolle Aufgaben und Herausforderungen zu erleben. Auch Hieronymi et al. (2003) konnten diese zentrale Erwartung der Expatriates vor und während des Auslandsaufenthaltes identifizieren. Aus diesen Beobachtungen ergibt sich die folgende Hypothese:

H19: Wird die Position im Gastland im Vergleich zur vorherigen als höherwertig eingeschätzt, ist die Lebenszufriedenheit zu allen Erhebungszeitpunkten höher als bei Untersuchungsteilnehmern, die ihre Position im Gastland als gleich- oder niederwertig ansehen.

Betrachtet werden darüber hinaus Zusammenhänge zwischen Bedingungen des Gastlandes und der Lebenszufriedenheit auf korrelativer Ebene: Auf der Grundlage der Befunde von

Warthun (1997) oder Churchman und Mitrani (1997), die zeigen konnten, dass das Ausmaß der erlebten Schwierigkeiten mit der Unterschiedlichkeit der Länder variiert, wird angenommen, dass die wahrgenommene Differenz zwischen den Lebensbedingungen des Heimatlandes und denen des Gastlandes dazu beiträgt, die Zufriedenheit während des Aufenthaltes zu beeinflussen. Auch Groß (1994) berichtet von verstärkten Anpassungsschwierigkeiten bei großen Unterschieden zwischen den verschiedenen Kulturen.

Gleichermaßen konnten Hagedorn, Heidemann und Rietz (2004) die wahrgenommene Unterschiedlichkeit zwischen Heimat- und Gastland als relevant für die Entstehung von Erfolg identifizieren. Es ergibt sich die folgende Hypothese:

H20: Die wahrgenommene Unterschiedlichkeit zwischen Gast- und Heimatland korreliert zu allen Erhebungszeitpunkten negativ mit der Lebenszufriedenheit.

Darüber hinaus soll auch die Quantität und Qualität der Kontakte vor Ort direkt mit der Lebenszufriedenheit in Verbindung stehen. Bereits Cohen (1977) beschreibt als Problem vor allem von begleitenden Partnerinnen die vorwiegende Auseinandersetzung mit anderen Ausländern in sogenannten Expat-Communities. Integrationsprobleme können sich verstärken, wenn dort schlecht vorbereitete und mangelhaft integrierte Personen einander in ihren Vorurteilen und Schwierigkeiten verstärken. Ward und Searle (1991) konnten in ihrer Studie einen direkten Zusammenhang zwischen psychischem Wohlbefinden und der erfahrenen sozialen Unterstützung aufweisen. Wengert (2005) konnte zeigen, dass Arbeitsmigranten in Russland, die einen einheimischen Partner hatten, sich deutlich besser integrieren konnten als ihre Kollegen ohne Partner. Sie wiesen zu Beginn des Aufenthaltes weniger Belastungen auf und konnten schneller neue Freunde finden. Fisher (1985) untersuchte die Zusammenhänge zwischen sozialer Unterstützung und Stresserleben sowie die damit einhergehenden Folgen. Man geht davon aus, dass Menschen mit höherer sozialer Unterstützung besser mit Stress umgehen können, also weniger negative Folgen des Stresses erleben. Durch soziale Unterstützung wird zudem das erfolgreiche Coping in belastenden Situationen erleichtert (Buffering-Hypothese). Außerdem ist die soziale Unterstützung positiv verbunden mit der Anpassung im Gastland und mit der Zufriedenheit. Geprüft wird folgender Zusammenhang:

H21: Die Lebenszufriedenheit korreliert zu allen Erhebungszeitpunkten positiv mit der Anzahl der Kontakte zu Einheimischen sowie der Qualität der Kontakte.

5.1.2.2 Beiträge zur Arbeitszufriedenheit

Wie in Kapitel 4 dargestellt wurde, setzt sich die Arbeitszufriedenheit aus unterschiedlichen Faktoren zusammen; allerdings blieb trotz langer Forschungstradition unklar, wie sie sich genau zusammensetzt und wodurch sie beeinflusst wird (Matiaske & Mellewigt, 2001).

Diskutiert wird unter anderem, inwieweit die Arbeitszufriedenheit auch von Persönlichkeitsvariablen beeinflusst wird - Hossiep und Paschen (1998) beispielsweise betonen die Bedeutung der Belastbarkeit. Sie legen nahe, bei Auswahlgesprächen die Anforderungen, die mit einer Stelle verbunden sind, genau darzulegen und mit der Belastbarkeit der Person abzugleichen - schließlich sei im Falle einer Überforderung keinem geholfen. Dies gilt in besonderem Maße für die Arbeit im Ausland, da hier Belastungen nicht nur in der Arbeitswelt auftreten, sondern auch der Alltag in hohem Maße mit Stress verbunden sein kann (Naumann, Widmier & Jackson, 2000).

Im Folgenden wird zunächst der Zusammenhang zwischen den im Kontext der Auswahl von Expatriates diskutierten Eigenschaften, Kompetenzen und Soft Skills (vgl. Kap. 3) und der Arbeitszufriedenheit geprüft:

H22: Die Arbeitszufriedenheit korreliert zu allen Erhebungszeitpunkten positiv mit der Lernbereitschaft, der sozialen Kompetenz, der emotionalen Stabilität, der Verhaltens- und Entscheidungssicherheit, dem Organisations- und Improvisationstalent, der Flexibilität sowie der Belastbarkeit, der interkulturellen Kompetenz, der Sicherheit im Umgang mit den Gastlandangehörigen, dem Ehrgeiz, dem Engagement und der Dominanz.

Im Anschluss wird betrachtet, ob sich Effekte aus Vorbereitung, Betreuung und Rückkehr für die Entwicklung der Arbeitszufriedenheit ergeben. Naumann, Widmier und Jackson (2000) konnten zeigen, dass die Arbeitszufriedenheit unter anderem beeinflusst wird durch das Ausmaß der erfüllten Erwartungen an die Arbeit, die Vorbereitung des Expatriates und die aktive Beteiligung an der Entwicklung der entsendenden Organisation (z.B. durch Versendung von Newslettern oder der Einladung zu besonderen Ereignissen) auch während des Auslandsaufenthaltes.

H23: Die Untersuchungsteilnehmer, die vor der Entsendung im kulturellen und beruflichen Bereich durch die entsendende Organisation vorbereitet wurden, sind zu allen Erhebungszeitpunkten mit ihrer Arbeit zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die in diesen Bereichen nicht unterstützt wurden.

H24: Haben die Teilnehmer Vorbereitungsmaßnahmen des beruflichen oder kulturellen Bereichs vermisst, die sie als sinnvoll bezeichnen, sind sie zu allen Erhebungszeitpunkten

mit der Arbeit unzufriedener als Expatriates, die solche Maßnahmen als nicht als relevant erachten.

H25: Haben die Untersuchungsteilnehmer in der beruflichen oder kulturellen Vorbereitung Maßnahmen erhalten, die sie als hilfreich für den weiteren Verlauf der Entsendung bezeichnen, sind sie zu allen Erhebungszeitpunkten zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die entsprechende Maßnahmen vermissen.

H26: Die Untersuchungsteilnehmer, die im beruflichen Bereich von der entsendenden Organisation unterstützt werden, sind zu allen Erhebungszeitpunkten mit der Arbeit zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die bei der Arbeit nicht unterstützt werden.

H27: Haben die Untersuchungsteilnehmer in der beruflichen Betreuung Maßnahmen vermisst, die sie als sinnvoll für den weiteren Verlauf der Entsendung bezeichnen, sind sie zu allen Erhebungszeitpunkten mit der Arbeit unzufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die keine weiteren Maßnahmen als relevant erachten.

H28: Haben die Untersuchungsteilnehmer in der Betreuung Maßnahmen erhalten, die sie als hilfreich für den weiteren Verlauf der Entsendung bezeichnen, sind sie zu allen Erhebungszeitpunkten mit der Arbeit zufriedener als Untersuchungsteilnehmer, die entsprechende Maßnahmen vermisst haben.

Wie schon die Lebenszufriedenheit wird schließlich auch die Arbeitszufriedenheit mit dem Gesamturteil über die Leistungen der entsendenden Organisation in Zusammenhang gebracht.

Daraus ergibt sich die folgenden Hypothese:

H29: Die Arbeitszufriedenheit korreliert zu allen Erhebungszeitpunkten positiv mit der Zufriedenheit mit der gesamten bisherigen Vorbereitung, der gesamten bisherigen Betreuung und der Vorbereitung der Rückkehr.

Darüber hinaus wird geprüft, ob die Arbeitszufriedenheit mit den allgemeinen, über die einzelnen Leistungen der entsendenden Organisation hinausgehenden Gestaltungsmerkmalen der Entsendung korreliert:

H30: Die Arbeitszufriedenheit korreliert zu allen Erhebungszeitpunkten positiv mit der Zufriedenheit mit der Klarheit der Kompetenzrichtlinien, der Zufriedenheit mit der Klarheit der Arbeitsaufgabe, der Zufriedenheit mit der langfristigen Einsatzplanung, der finanziellen Entlohnung sowie der Einheitlichkeit und Transparenz der Entsendungsbedingungen.

Die Arbeitszufriedenheit hängt darüber hinaus aber auch von den Zielen ab, mit denen der Expatriate in den Auslandsaufenthalt gestartet ist: erhofft wird eine anspruchsvolle Arbeit, in der Entscheidungen selbstständig getroffen und außerhalb der engen Bürokratie gearbeitet