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Kurz rezensiert:

Im Dokument Unternehmerin Kommune: (Seite 76-79)

Die kaputte Elite.

Ein Schadensbericht aus unseren Chefetagen

Worum es geht?

Benedikt Herles, 29, studierte an der privaten Wirtschaftsuniversität WHU, einer Edel-kaderschmiede für die Privatwirtschaft in Vallendar BWL, später VWL in München.

Nach der Promotion arbeitete der Sohn des ZDF-Moderators Wolfgang Herles („Das blaue Sofa“) ein Jahr bei einer führenden Unternehmensberatung. Jetzt rechnet Bene-dikt Herles in seinem Buch „Die kaputte Elite“

mit den Turbokarrieristen ab. Karriere sei alles.

An vielen Eliteuniversitäten werde das den Studenten eingeimpft.

Wie man sich verhalten muss, um wirk-lich und schnellstens nach oben zu kommen, ist Gegenstand des Buches. Herles beschreibt schonungslos den von ihm erlebten Alltag bei einem weltweit tätigen Consulter, zeigt die Perversion einer von Ethos und Kreativität weitestgehend freien, dafür an Kurzfristzahlen und -zielen orientierten Beratung, spiegelt diese Beratungsinhalte mit den Unternehmenswirk-lichkeiten und wagt erste Überlegungen für eine neue, wieder am Menschen orientierte Wirtschaft.

Was wir lernen?

Wir bekommen spannende Einblicke in den Alltag hochgerühmter Beratungsunternehmen, wie sie bis dato nicht verfügbar waren.

Wir sehen die symbiotische Verzahnung von Consulting und Unternehmen: diese funktionieren immer mehr nach der aus-schließlich zahlenfixierten „Philosophie“ der Berater, und nach dieser Logik landen die mit dieser Methode erfolgreichsten Berater in den Chefetagen der Unternehmen. Dass sie dort ihren Beratungsansatz praktisch umsetzen, ist logisch. Sie können ja nichts anderes. Das ist fatal, weil damit nachhaltiges Missmanagement produziert wird.

Wir erkennen, dass das Elend der Beratung und das Elend der globalen Ökonomie zwei Seiten einer Medaille sind. Das eine ergibt sich aus dem anderen und umgekehrt.

Wir begreifen, dass das Elend schon an den sogenannten Eliteuniversitäten beginnt: die dort durchgeführte vollständige Reduktion der Volks- und Weltwirtschaft auf mathematische Modelle ist nicht nur pseudowissenschaft-lich, sie ist auch grundsätzlich falsch. Von Menschen geprägte komplexe Systeme sind nämlich chaotisch, sie sind irrational und mit mathematischer Modellierung schlichtweg nicht darstellbar.

Wir schlussfolgern anhand der Dar-stellungen von Herles über den Niedergang der Wirtschaftswissenschaften, dass wir selbst viel mutiger in Frage stellen müssen, was uns die Gurus der Zunft mit der Fliege um den Hals als Wahrheit verkaufen. Denn real beträgt z. B.

die Halbwertzeit der allermeisten Prognosen 14 Tage, und real wissen die Herren (ein paar Damen sind auch dabei) auch absolut nicht, ob ihre Rezepte zur Rettung des Euros und

„systemischer“ Banken überhaupt tauglich sind. Es ist ihnen auch „wurscht“. Die Irrtümer bezahlen ja wir Steuerzahler.

Wie die Inhalte dargeboten werden?

Herles schreibt flüssig, lesbar, pointiert und in sich schlüssig. Eine Lektüre, die Spaß macht.

Was das Buch nicht leistet?

Dass aus dem Berater(Un)wesen nicht alle Fehlentwicklungen des Kapitalismus abgeleitet werden können, liegt auf der Hand. Das ist auch nicht die Hypothese von Herles. Man muss sich demzufolge davor hüten, den Text mit dieser Erwartungshaltung zu überfrachten.

Er liefert einen durchaus zentralen Mosaikstein für eine weiter notwendige komplexe Analyse, und nur die darf die Basis für ebenso not-wendige Schlussfolgerungen sein.

Welche Fußnote der Rezensent am Ende gerne setzen möchte?

Der Autor dieser Zeilen kennt Berater seit Jahrzehnten und arbeitet seit vielen Jahren mit Vertretern dieser Zunft auch zusammen.

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Personalien / Veranstaltungen / Bücher

UNTERNEHMERIN KOMMUNE • AUSGABE 04 / DEZEMBER 2013 77

INSPIRATIONEN/INFORMATIONEN

Das sind allerdings ausschließlich Experten, die kommunal unterwegs sind. Vermutlich deshalb sind die Consulter, die ich in diesem Genre getroffen habe, mehrheitlich bodenständig. Das ist eine subjektive Quantifizierung, ganz sicher keine statistisch Belastbare. Aber ich glaube, wer in Kommunen und kommunalen Unternehmen in der von Herles geschilderten Weise beraten würde, der bekäme bei den meisten dieser Mandanten kein Bein mehr auf die Erde. Zurecht!

Rezensent: Michael Schäfer Bewertung:

*****

Benedict Herles:

Die kaputte Elite.

Ein Schadensbericht aus unseren Chefetagen

2. Auflage 2013

Albrecht Knaus Verlag München ISBN 978-3-8135-0555-9 www.knaus-verlag.de

Die letzten Tage Europas.

Wie wir eine gute Idee versenken.

Worum es geht?

Dass es um Europa, genauer um das EU-Europa geht, verrät der Titel. Der scharfzüngige und spitzfedrige Henryk M. Broder zeigt mit seinen Darlegungen – einer Mischung aus vielen Beispielen, zum Teil bekannt, zum

Teil jedenfalls für den Rezensenten neu, und bissigen Kommentaren des Autors – den desolaten Zustand einer Konstruktion, der vor allem Transparenz und demokratische Legimitation fehlen.

Was wir lernen?

Der Autor – siehe auch der Hinweis auf den Buchtitel – macht keinen Hehl daraus, dass er für die EU heutigen und wohl auch abseh-baren Zuschnitts keine Perspektive sieht.

Eine gemeinsame Währung, die uns das Reisen und der Wirtschaft das Fakturieren erleichtert, ist in der Tat keine tragfähige Idee für „vereinigte Staaten von Europa“ nach dem Muster bürgerlich-demokratisch verfasster Nationalstaaten.

Dafür steht der von Broder genüsslich zitierte Satz von Martin Schulz, Präsident des Europäischen Parlaments, wonach die EU mit ihren Demokratie- und sonstigen Defiziten wohl keinerlei Chance auf Aufnahme in selbige Union hätte, wenn sie als Nationalstaat einen entsprechenden Antrag stellen würde.

Wie die Inhalte dargeboten werden?

Wer Broders Sprachkraft, seinen Sarkasmus, gewürzt mit erträglichem Zynismus, mag, kommt auf seine Kosten.

Was das Buch nicht leistet?

Wer von Broder eine politikwissenschaftliche Analyse erwartet, der wird hingegen ent-täuscht. Aber wer erwartet das eigentlich von Henryk M. Broder?!

Welche Fußnote der Rezensent am Ende gerne setzen möchte?

Aus den Befunden des Buches ist in der Tat nichts anderes abzuleiten als der Satz vom

„Versenken einer guten Idee“. Schön wäre es aber schon gewesen, wenn Broder am Ende seines Textes eigene Ideen unterbreitet hätte, wie er sich ein demokratisches, bürgernahes, entbürokratisiertes Europa im konstruktiven Miteinander mit Kommunen und Regionen und immer weniger Nationalstaatlichkeit vorstellen, und wie man dorthin gelangen könnte.

Rezensent: Michael Schäfer Bewertung:

****

Henryk M. Broder 3. Auflage 2013

Albrecht Knaus Verlag München ISBN 978-3-8135-0567-2

www.knaus-verlag.de

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Lichter des Toren.

Der Idiot und seine Zeit

Worum es geht?

Botho Strauß existiert in seiner selbstgewählten Uckermärker Einöde nicht als isolierter Eremit.

Ganz im Gegenteil. Er beobachtet von dort aus sehr genau die gesellschaftlichen Realitäten und hat aus dieser entschleunigten Perspektive notiert, was ihm daran auffällt, vor allem aber missfällt.

Der Rezensent stimmt mit allen von Strauß vor-getragenen Beschreibungen und Wertungen überein:

ja, wir haben inzwischen einen Grad gesellschaftlicher Nivellierung auf einem derart niedrigem Niveau erreicht, dass uns um die Zukunft dieser Nation(en) – der Plural ist berechtigt, denn die Befunde betreffen die gesamte bürgerlich-demokratisch ver-fasste Welt – nur Angst und Bange werden kann.

Natürlich beschreibt Strauß auch Symptome wie die Verkürzung und semantische Entleerung unserer Sprache, die völlig destrukturierte, inflationäre und weitgehend sinnfreie Nutzung neuer Medien bei deren gleichzeitiger Fetischisierung oder die effekt-hascherische Verflachung unserer Theater, über Generationen die Tempel, in denen Hochkultur bewahrt und gepflegt wurde.

Ich habe aus dem Buchtitel „Der Idiot und seine Zeit“ am Ende der Lektüre gefolgert, dass wir in einem Zeitalter der Idioten leben. Diese massen-hafte Verblödung hat es sogar geschafft, diejenige Minorität auch durch den Ungeist der „Political correctness“ öffentlich mundtot zu machen, ohne deren kritischen Widerstand jede Gesellschaft kulturell zu Grunde geht. Das ist die Straußsche Botschaft! Und sie ist nach meiner Verständnis die Fortsetzung der Verlautbarungen, die er bereits 1993 unter dem Titel “Anschwellender Bocksgesang“ im

„Spiegel“ veröffentlicht hat.

Verwaltung 2030.

Managementkonzepte für die Verwaltung von morgen

Worum es geht?

Gegenstand ist die Reorganisation kommunalen Verwaltungshandelns ange-sichts knapper Finanzen und mit Blick auf die radikalen demografischen Veränderungen.

Was wir lernen?

Bei dem Buch handelt es sich um einen Sammelband, der folgende Kapitel umfasst:

Verwaltungsmanagement, Finanzmanagement, Personalmanagement, Informationsmanagement und Beschaffungsmanagement. Innerhalb dieser Kapitel kommen in einer gelungen Mischung erfahrene Praktiker und Wissenschaftler zu Wort. Interessant auch der „Blick über den Gartenzaun“ mit der Darlegung von Reform-erfahrungen aus Österreich.

Wie die Inhalte dargeboten werden?

Die Texte in der Anthologie sind lesbar und gut gegliedert. Damit findet auch der selektive Leser schnell die Passagen, an denen er fachlich interessiert ist.

Was das Buch nicht leistet?

Der Rezensent vermisst eine komplexe Betrachtung des kommunalen Verwaltungs-prozesses. Aus seiner Sicht besteht das dringende Erfordernis, das „Unternehmen Kommune“ ganzheitlich zu denken, also als Einheit aus Kernverwaltung und allen weiteren kommunalen Einrichtungen und Unter-nehmen. Hier sei der Verweis auf die aktuelle Studie des „Verbundnetz für kommunale

Energie“ (VfkE) gestattet, die im Oktober 2013 in Schwerin vorgestellt wurde. Zu finden ist sie unter www.vfke.org

Welche Fußnote der Rezensent am Ende gerne setzen möchte?

Auch die Lektüre des vorliegenden Sammel-bandes bestärkt den Rezensenten in seiner Auf-fassung, dass es endlich eine Initiative geben muss, die Forschungen zu kommunalen und kommunalwirtschaftlichen Themen besser zu vernetzen. Das ist angesichts der insgesamt zu geringen personellen und finanziellen Ressourcen überfällig.

Rezensent: Michael Schäfer Bewertung:

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Christoph Glock / Michael Broens:

Verwaltung 2030.

Managementkonzepte für die Verwaltung von morgen

1. Auflage 2013

B + G Wissenschaftsverlag Würzburg ISBN 978-3-944325-01-9

www.bg-wissenschaftsverlag.de

Ethik.

Die Grundfragen unseres Lebens Worum es geht?

Worum geht es?

Ethik – dieses Thema beschäftigt den Menschen seit der Antike. Darüber, was man darf, was gesellschaftlich gebilligt ist, und was sanktioniert werden muss, wird seit Jahrtausenden diskutiert.

Elementare Regeln, wie das „Du darfst nicht töten“, haben Ewigkeitsanspruch und den Rang absoluter Wahrheiten. Aber unter dieser Ebene gibt es aktuelle Entwicklungen, die mit der Elle grundlegender Maßstäbe faktisch immer wieder neu bewertet werden müssen. Beispiel Sterbehilfe.

Diesen Versuch macht Wolfgang Huber in seinem neuen Buch mit dem Untertitel „von der Geburt bis zum Tod.“

Was wir lernen?

Huber zeigt uns, dass Ethik praktikabel ist.

Er erklärt uns gut verständlich die Begriffe

„Moral“ und „Ethik“, ordnet diese Kategorien in die gesellschaftspolitischen Debatten ein und zeigt uns den Zusammenhang zwischen den Grundfragen des Lebens und den Grundfragen der Ethik. Auf dieser Grundlage erläutert uns Huber anschaulich aus seiner protestantisch-humanistischen Sicht seine Positionen u.a. zur Zukunft der Familie, zur Gerechtigkeit in unserer Was wir lernen?

Gegen diesen Zeit-„Geist“ ist kein Kraut gewachsen. Das ist die fatalistische Botschaft aus der Uckermark. Und ein Ausweg scheint nicht in Sicht.

Wie die Inhalte dargeboten werden?

Botho Strauß gehört zu jener Minorität der Hochgebildeten, die wissen, dass das Denken etwas Hochkompliziertes und damit auch sehr Anstrengendes ist. Das demonstriert er geradezu in seinen Texten, vorwiegend kurzen Notaten. Was der Autor und Philosoph in diese jeweils wenigen Seiten hineinpackt, ist gewaltig.

Ich ziehe meinen Hut vor so viel Wissen und anerkenne, dass alles, was er aus Menschheits- und Kulturgeschichte für seine Beweisführung heranzieht, im jeweiligen Kontext seine Berechtigung hat. Aber schwer zu lesen ist es. Nur wer willens und in der Lage ist, sich diesen Darlegungen in voller Konzentration, am besten an einem langem Winterabend mit maximal einem Glas guten Rotweins, zu widmen, hat die Chance, sie intellektuell zu bewältigen. Ohne mein mehrbändiges Lexikon hätte ich es nicht geschafft. Und manchmal habe ich Botho Strauß als bildungsbürgerlichen Fels in der Verflachung eines permanent wind-losen Meeres auch verflucht…..

Was das Buch nicht leistet?

Mobilisieren gegen den Niedergang unserer Kultur-nation kann das Buch nicht, und es will es ganz sicher auch nicht. Es ist eine Selbstverständigung für eine immer kleinere Zahl von „Unbelehr-baren“, für die Denken noch immer das größte aller menschlichen Vergnügungen ist.

Welche Fußnote der Rezensent am Ende gerne setzen möchte?

Ich verstehe diesen Selbstverständigungsansatz von Botho Strauß und akzeptiere auch seinen Anspruch. Trotzdem bin ich auch traurig, dass seine Notate vermutlich keinen besonders großen Leserkreis erreichen werden. Jenen, die diese Rezension lesen, empfehle ich des-halb leidenschaftlich, die Herausforderung der Straußschen Texte anzunehmen.

Rezensent: Michael Schäfer Bewertung:

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Botho Strauß: Lichter des Toren.

Der Idiot und seine Zeit 1. Auflage 2013 Diederichs Verlag München ISBN 978-3-424-35088-3 www.diederichs-verlag.de

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UNTERNEHMERIN KOMMUNE • AUSGABE 04 / DEZEMBER 2013 79

INSPIRATIONEN/INFORMATIONEN

Gesellschaft, zur Gewissensfreiheit oder zur Ethik von Wissenschaft.

Wie die Inhalte dargeboten werden?

Wie Huber diese Inhalte sortiert hat und in einer lesbaren, flüssigen Sprache darstellt, ist beispielhaft.

Was das Buch nicht leistet?

Das Buch ist keine grundlegend philosophische Abhandlung zu Moral und Ethik im Wandel der Zeiten, und Huber verzichtet erfreulicherweise auch darauf, mit Verweis auf den religiösen Hintergrund seiner Positionen, letztinstanzliche Antworten zu aktuellen Fragen unserer Gesellschaft zu geben.

Welche Fußnote der Rezensent am Ende gerne setzen möchte?

Genau das, was Wolfgang Huber auf rund 300 Seiten zu Papier gebracht hat, ist das, was der Rezensent und begeisterte Leser von Kirche heute erwartet: Sie muss uns mit Fragen und Antworten dazu zwingen, über unsere humanistische, unsere intellektuelle Existenz oberhalb des übermächtigen Ökonomismus nachzudenken. Das leistet Huber auf ebenso zeitlose wie moderne Weise.

Rezensent: Michael Schäfer Bewertung:

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Wolfgang Huber: Ethik.

Die Grundfragen unseres Lebens 1. Auflage 2013

C. H. Beck oHG, München ISBN 978-3-406-65560-9 www.beck.de

Wie haben wir gelacht.

Ansichten zweier Clowns

Beide Clowns, deren Ansichten wir hier lesen dürfen, stehen niemals wieder auf der Bühne.

Peter Ensikat, er galt als Dieter Hildebrandt des Ostens und stand wie kein Zweiter für das Berliner Kabarett „Die Distel“, ist am 18. März im Alter von 71 Jahren gestorben. Und sein „alter ego“ aus dem Westen, Dieter Hildebrandt, hat sich am 20. November 2013 im Alter von 86 Jahren für immer verabschiedet.

Diese Rezension ist nahe am Sterbedatum von Dieter Hildebrandt, den der Rezensent für einen Jahrhundertkabarettisten hält. Aber es gibt aus meiner Feder keinen Nachruf, auch nicht auf Peter Ensikat, der die Kabarettszene der DDR und damit deren politisches Nischen-leben mehr als jeder andere Vertreter seiner Zunft geprägt hat.

Aber innehalten möchte ich wenige Tage nach dem Tod von Dieter Hildebrandt schon. Denn diesen Mann wird in seiner einmaligen Mixtur aus inhaltlichem Durchblick, sprachlicher Brillanz, satirischer Schärfe, schauspielerischem Genius und kompromissloser Respektlosigkeit niemand ersetzen. Ich weiß, dass eine solche Aussage nur im Ausnahmefall zulässig ist. Dass dieser Sachverhalt gegeben ist, steht außer Frage.

Das Buch, das ich mit großer Bewegung gelesen habe, nachdem Ensikat und Hilde-brandt sich ver-abschiedet hatten – es war meine Lektüre am letzten Novemberwochen-ende – basiert auf Gesprächen, die

beide Kabarettisten im August des Jahres 2012 führten. Im Herbst desselben Jahres erkrankte Peter Ensikat schwer, arbeitete aber weiter am Text, und starb kurz vor dessen Fertigstellung.

Sein Sohn vollendete zusammen mit Dieter Hildebrandt das

Buch, der sich also nach getaner Arbeit verabschiedete.

Allein diese Umstände machen das Buch denk-würdig, ja bei-nahe historisch.

Die wichtigsten politischen Satiriker aus dem Osten und dem Westen

Deutschlands reden ganz aktuell miteinander, auch und vor allem über die Besonderheiten ihres Schaffens unter sehr verschiedenen gesellschaft-lichen Umständen. Sie machen daraus ein Buch, das für beide quasi ihr letztes Werk wird, und beenden im selben Jahr ihre irdische Existenz.

Seien Sie mir, liebe Leser, bitte nicht böse, dass ich eine solche Edition nicht würdigen kann, indem ich auf Details des intellektuell und sprachlich brillanten Dialoges von Peter Ensikat und Dieter Hildebrandt eingehe. Ich bin mir sicher, unter meinen Lesern gibt es sehr viele, die diese herausragenden Künstler und aufrechten Menschen im Herzen tragen. Und wenn Sie diese Zeilen gelesen haben, wissen Sie, dass Sie sich dieses Buch kaufen müssen!

Rezensent: Michael Schäfer Bewertung:

*****

Dieter Hildebrandt / Peter Ensikat

Wie haben wir gelacht.

Ansichten zweier Clowns 1. Auflage 2013

Aufbau Verlag GmbH & Co. KG Berlin ISBN 978-3-351-02760-5

www.aufbau-verlag.de

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Im Dokument Unternehmerin Kommune: (Seite 76-79)