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3.2.1 Mini-Mental-Status-Test (MMST)

Der MMST dient zur Überprüfung des kognitiven Zustands eines Probanden. Insge-samt kann eine Punktzahl von 30 Punkten erreicht werden. Bei weniger als 24 richtigen Antworten kann eine kognitive Einschränkung nicht ausgeschlossen werden (Folstein et al., 1975). Dieser Test wurde in der vorliegenden Studie mit den Kontrollen wie auch mit den Patienten durchgeführt, wobei ein signifikanter Unterschied zwischen diesen beiden Gruppen nicht festzustellen war. Bei keinem der Versuchsteilnehmer lag eine relevante kognitive Einschränkung vor (minimal 25 Punkte). Auch ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Gruppen findet sich nicht (Mittelwerte: Patienten 28,8 Punkte, Kontrollen 29,1 Punkte).

3 Material und Methoden 24

3.2.2 Frontal Assessment Battery (FAB)

Die Frontal Assessment Battery wurde speziell zur Untersuchung der Frontalhirnfunk-tion entwickelt. Sie umfasst folgende sechs Unterpunkte: Aufspüren von Gemeinsam-keiten, Prüfung der mentalen Flexibilität (Wortfindung), Einüben einer motorischen Reihe, Prüfung der Störanfälligkeit bei gegensätzlichen Handlungsanweisungen, Be-gutachtung des inhibitorischen Kontrollvermögens sowie über das Greifverhalten die Untersuchung der Abschirmung von Umweltreizen. Je nach Ausführung der Aufgabe können 0 bis 3 Punkte erreicht werden, insgesamt maximal 18 Punkte (Dubois et al., 2000). Der Mittelwert der Patienten lag bei 15,4 Punkten mit einer Standardabwei-chung von 1,9 Punkten; der Mittelwert der Kontrollen lag bei 17,5 Punkten mit einer Standardabweichung von 1,0 Punkten. Bei keinem Studienteilnehmer war also eine signifikante Störung der Frontalhirnfunktionen festzustellen.

3.2.3 Edinburgh Handedness Inventory (EHI)

Dieser kurze Test dient zur Feststellung der Händigkeit eines Menschen. Es werden 14 Items abgefragt, in denen die präferierte Seite (Hand, Fuß, Auge) benannt wird. Die Anzahl der Antworten „rechts“ wird von der Anzahl der Antworten „links“ subtra-hiert. Das Ergebnis wird durch 14 dividiert. Ist das Ergebnis der Division größer 0,5, so ist rechts die dominante Hand, ist das Ergebnis kleiner oder gleich 0,5, so ist links die dominante Hand (Oldfield, 1971).

Der Mittelwert bei Patienten und Kontrollen lag bei 0,9 Punkten. Dies belegt, dass in diese Studie nur Personen eingeschlossen wurden, deren rechte Hand die dominante ist. Hierdurch wurde eine Verzerrung der Ergebnisse durch unterschiedliche Aktivität und Trainingszustände der Hände weitestgehend ausgeschlossen.

3 Material und Methoden 25

3.2.4 Beck Depression Index (BDI)

Der BDI enthält 21 Fragen zu depressiver Symptomatik. Der Maximalwert liegt bei 63 Punkten (maximal 3 Punkte pro Frage). Der Durchschnitt in der vorliegenden Studie lag bei den Patienten bei 9,1 Punkten mit einer Standardabweichung von 7,1 Punkten.

Von den 25 Patienten hatten 28 Prozent eine milde Depression (BDI: 9–17 Punkte), 8 Prozent eine mäßige Depression (BDI: 18–23 Punkte) und 4 Prozent eine schwere De-pression (BDI: >24 Punkte). Dieser Test wurde auch entsprechend bei den Kontrollen durchgeführt. Der Mittelwert der Kontrollen lag bei 3,7 Punkten mit einer Standard-abweichung von 3,1 Punkten. Bei den Kontrollen war lediglich in 10 Prozent der Fälle eine milde Depression anzunehmen. Eine mäßige oder schwere Depression wurde bei keiner der Kontrollpersonen festgestellt. Dieses deckt sich mit der Annahme, dass Par-kinson-Patienten deutlich häufiger eine Depression entwickeln als eine altersentspre-chende Vergleichsgruppe (Schrag et al., 2001).

3.2.5 Unified Parkinson’s Disease Rating Scale (UPDRS)

Dieser ausführliche Test wird in nahezu allen Studien, die mit Parkinson-Patienten durchgeführt werden, und auch im klinischen Alltag verwendet und dient der Beurtei-lung der klinischen Ausprägung der Krankheit sowie einzelner Krankheitsmerkmale.

Unterteilt wird der Test in vier Abschnitte mit insgesamt 42 Unterpunkten. Diese sind im Einzelnen:

I. Kognitive Funktion, Verhalten, Stimmung II. Aktivitäten des täglichen Lebens

III. Motorische Untersuchung IV. Klinische Fluktuationen

3 Material und Methoden 26

Den Items sind Werte von null bis vier zugeordnet, wobei eine höhere Zahl eine stär-kere Ausprägung des Symptoms repräsentiert. Bei Ja-Nein-Fragen wird für ein „Ja“ ein Punkt gegeben, für ein „Nein“ werden null Punkte vergeben. Der Gesamtscore wird durch eine Summation der Punkte gebildet (Movement Disorder Society Task Force on Rating Scales für Parkinson’s Disease, 2003). In der vorliegenden Studie lag der Ge-samtscore der Patienten bei 29,2 ± 14,7 Punkten.

3.2.6 Hoehn-und-Yahr-Skala (H&Y)

Die Hoehn-und-Yahr-Skala entspricht einer groben Klassifikation klinischer Behinde-rung bei Parkinson-Patienten. Ihre sieben Ausprägungen sind im Überblick in unten stehender Tabelle dargestellt.

Tabelle 3-1: Einteilung der Krankheitsstadien nach Hoehn & Yahr Stadium Ausprägung

1,0 Symptomatik einseitig

keine bis geringe funktionelle Einschränkung 1,5 Symptomatik einseitig 3,0 erste Anzeichen von gestörten Stellreflexen

Unsicherheit beim Umdrehen

kann Gleichgewicht nicht halten, wenn mit geschlossenen Beinen und geschlossenen Augen stehend angestoßen ist funktionell eingeschränkt, aber noch teilweise arbeitsfä-hig

kann sich selbst versorgen und unabhängig leben Behinderung ist schwach bis mäßig ausgeprägt 4,0 voll entwickelte, schwer beeinträchtigte Symptomatik

kann noch gehen und stehen Behinderung stark ausgeprägt

5,0 ist ohne Hilfe auf Rollstuhl angewiesen oder bettlägerig

Die Hoehn-und-Yahr-Skala dient wie die UPDRS zur Klassifikation der Patienten in verschiedene Stadien ihrer Krankheit und ermöglicht es, durch wiederholtes Erheben des Fragebogens beziehungsweise Durchführen der Untersuchung das Fortschreiten

3 Material und Methoden 27

der Krankheit oder die Veränderungen durch therapeutische Interventionen zu beur-teilen (Hoehn & Yahr, 2001). Der Durchschnittswert der Patienten lag bei 1,75 Punkten mit einer Standardabweichung von 0,75 Punkten. Das bedeutet, dass im Wesentlichen leichter betroffene Patienten in die vorliegende Studie eingeschlossen wurden.

3.2.7 Parkinsons Disease Questionnaire (PDQ-39)

Der PDQ ist ein auf Parkinson-Erkrankungen abgestimmter Fragebogen zur Erfassung und Beurteilung der Lebensqualität. Der in dieser Studie verwendete PDQ-39 umfasst 39 Fragen, die die Bereiche Mobilität, Alltagsaktivitäten, emotionales Wohlbefinden, Stigmatisierung durch die Erkrankung, soziale Unterstützung, Kognition, Kommuni-kation und körperliches Unbehagen abdecken. Zur Auswertung werden die Rohdaten auf eine Skala von null bis hundert aufgetragen, wobei null Punkte die beste und hun-dert Punkte die schlechteste Situation abbilden (Hagell et al., 2003).

Tabelle 3-2: Übersicht über die Probanden

Die erkrankungsspezifischen Tests wurden nur mit den Patienten durchgeführt. Abkürzungen: BDI – Beck Depression Index, EHI – Edinburgh Handedness Inventory, MMST – Mini Mental Status Test, FAB – Frontal Assesment Battery, UPDRS – Unified Parkinson’s Disease Rating Scale, PDQ-39 –

Par-kinson’s Disease Questionnaire, H & Y – Hoehn-und-Yahr-Skala Patienten Kontrollen

Eine vollständige Übersicht aller verwendeten Fragebögen findet sich im Anhang un-ter 7.3.

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