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4. Direkte Umweltauswirkungen

4.4 Kernindikatoren nach EMAS III

Gemäß EMAS-Verordnung (EMAS III) sind Kernindikatoren gemäß Anhang IV, C der Verord-nung (EG) 1221/2009 als Bestandteil der Umwelterklärung zur Darstellung der direkten Um-weltaspekte auszuweisen. Als Bezugsgröße wird die Größe der Organisation, ausgedrückt durch die Anzahl der Beschäftigten, angegeben. Die Berücksichtigung der Kernindikatoren

erfolgte für das Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft erstmalig in der Um-welterklärung 2010. Mit der UmUm-welterklärung 2014 begann eine neue Zeitreihe für die Kern-indikatoren.

Die Angaben zu jedem Indikator erfassen gemäß EMAS-Verordnung drei Zahlenwerte:

▪ Zahl A = Angabe des gesamten jährlichen Inputs/der Auswirkung

▪ Zahl B = Angabe des jährlichen Outputs: entspricht der Mitarbeiterzahl des Ministeri-ums

▪ Zahl R = Verhältnis A zu B (= A dividiert durch B)

Als Kernindikatoren kommen unabhängig von der Art der Organisation Energieeffizienz, Ma-terialeffizienz, Wasser, Abfall, biologische Vielfalt und Emissionen in Betracht.

Aufgrund der Unterbringungssituation müssen bei den verschiedenen Kernindikatoren unter-schiedliche Zahlen B (Mitarbeiterzahlen) berücksichtigt werden (siehe auch Informationen zum Standort und Übersicht „Wichtige Kennzahlen 2019“).

4.4.1 Energieeffizienz

Dieser (Kern-) Indikator berücksichtigt den gesamten direkten Energieverbrauch und den Ge-samtverbrauch an erneuerbaren Energien. Im Ministerium setzt sich dieser im Wesentlichen aus dem Stromverbrauch für das Gebäudemanagement und die energiebetriebene Ausstat-tung der Bildschirmarbeitsplätze in den Büros zusammen. Der Energie- bzw. Kraftstoffver-brauch, welcher für Dienstreisen mit der Bahn oder dem Flugzeug anfällt, wird nicht mit ein-bezogen, da insoweit keine belastbare Datengrundlage zur Verfügung steht. Alle Angaben zu Strom, Heizung und PKW-Kraftstoff werden in Megawattstunden (MWh) angegeben.

Im Rahmen des Energiemanagements gelten nach DIN EN ISO 50001 sogenannte Energy Per-formance Indicators (EnPI’s). Diese sind in Ergänzung zu den Kernindikatoren und den Ener-gieleistungskennzahlen zu betrachten, die bereits über die EMAS-Datenbank festgelegt wur-den. Als Grundlage gelten die Energiebescheide der Hochbauverwaltung sowie die Nutzflä-che. In den Energiebescheiden wird der Gesamtstrom- und Heizwärmebedarf für den Gebäu-dekomplex Kernerplatz 9/10 zwischen dem Umweltministerium und dem Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz anteilig der Flächeninanspruchnahme aufgeteilt.

Die Daten werden mit den Verbräuchen aus der EMAS-Datenbank verglichen und gegenge-prüft. Damit findet ein wechselseitiges Energiecontrolling statt.

Energieeffizienz 2015 2016 2017 2018 2019

Strom in MWh 860,40 755,50 778,08 788,75 676,45

davon Anteil EE-Strom 860,40 755,50 778,08 788,75 676,45 Heizwärmebedarf in MWh 1.504,30 1.532,70 1.679,30 1.518,20 1.462,12 PKW-Kraftstoff in MWh 18,10 17,20 12,01 16,38 21,44

davon Anteil Bio-Kraftstoff 0,63 (= 3,5 %)

0,60 (= 3,5 %)

0,48 (= 4 %)

0,65 (= 4 %)

0,86 (= 4 %) Summe Energieverbrauch in MWh

= Zahl A 2.382,80 2.305,40 2.469,40 2.323,30 2.160,01

Mitarbeiteranzahl = Zahl B 624 631 644 645 677

Zahl R 4,39 4,45 3,83 3,60 3,19

Energy Performance Indicators

EnPI’s Einheit 2015 2016 2017 2018 2019

Strom pro Nutzfläche kWh/m2 52,83 46,39 47,78 48,44 41,54 Fernwärme pro Nutzfläche

(witterungsbereinigt) kWh/m2 115,90 120,26 135,92 138,89 127,21 Die Stromversorgung des Ministeriums erfolgt durch das Energieversorgungsunternehmen EnBW. Der Kundenvertrag besteht zwischen der EnBW und der Hochbauverwaltung Baden-Württemberg (Amt Vermögen und Bau Stuttgart). Die Hochbauverwaltung schreibt die Stromlieferung für alle staatlichen Gebäude der Region als mehrjährigen Rahmenvertrag aus.

Seit dem 01.01.2009 werden alle staatlichen Liegenschaften im Raum Stuttgart mit Strom, der ausschließlich aus erneuerbaren Energien (Wasserkraft) erzeugt wurde, versorgt. Die Be-heizung der Ministeriumsgebäude Kernerplatz und Dillmannstraße erfolgt durch Fernwärme.

Die angegebenen Verbrauchsmengen entsprechen den Daten, die am Hauszähler abgelesen werden, und sind witterungsbereinigt angegeben.

Die Angaben für den Energieverbrauch durch Pkw-Kraftstoff wurden mit folgender Formel berechnet: Die aus den Fahrtenbüchern (für ministeriumseigene Fahrzeuge) und den Dienst-reiseabrechnungen für Fahrten mit dienstlich eingesetzten Privat-Pkw ersichtlichen Perso-nenkilometer werden durch 100 dividiert und mit dem Faktor 6,3 multipliziert. Der Faktor 6,3

steht für den durchschnittlichen Kraftstoffverbrauch pro 100 Kilometer durch die ministeri-umseigenen Fahrzeuge. Für die eingesetzten Privatfahrzeuge wird der gleiche Kraftstoffver-brauch angenommen.

Das Ergebnis in kWh wird auf MWh umgerechnet. Beim Anteil des Bio-Kraftstoffs wird die ge-setzliche Quote gemäß § 37a Abs. 3 und 4 Bundesemissionsschutzgesetz zugrunde gelegt, die bis eischließlich 2014 6,25 Prozent beträgt. Ab dem Jahr 2015 bis einschließlich 2016 wird mit einer Quote von 3,5 Prozent, ab dem Jahr 2017 bis einschließlich 2019 mit 4 Prozent und ab 2020 mit 6 Prozent gerechnet. Das inzwischen angebotene Benzin E-10 bleibt unberück-sichtigt. Die ministeriumseigenen Fahrzeuge werden mit Diesel betankt. Seit 2015 nutzt das Ministerium ein Hybridfahrzeug, das zudem mit Benzin betankt wird. Zu den Tankgewohnhei-ten der BeschäftigTankgewohnhei-ten, die ihren privaTankgewohnhei-ten Pkw für den Dienstreiseverkehr einsetzen, gibt es keine Erhebungen.

4.4.2 Materialeffizienz

Das Ministerium stellt sich als reiner Bürobetrieb dar. Beim Indikator Materialeffizienz wer-den ausschließlich die verwendeten Büropapiere und der Papierbedarf der hauseigenen Dru-ckerei betrachtet.

Materialeffizienz 2015 2016 2017 2018 2019

Papier in Tonnen = Zahl A 13,54 10,56 13,46 12,71 17,25

Mitarbeiterzahl = Zahl B 256 304 317 317 494

Zahl R 0,05 0,03 0,04 0,04 0,03

4.4.3 Wasser

Bezüglich des Indikators Wasser wird wegen der äußerst geringen Verbrauchsmengen nur eine eingeschränkte Steuerungsmöglichkeit gesehen. Wasser wird im Ministerium haupt-sächlich für die sanitären Anlagen und den Betrieb der Klimaanlage in den Besprechungsräu-men benötigt. Das technische Reduktionspotenzial ist ausgereizt. Weitere nutzerbezogene Einsparungen sind nicht sinnvoll, weil daraus hygienische Probleme entstehen können. Beim Indikator Wasser werden die Verbräuche des Gebäudes Kernerplatz 10 wegen der gemeinsa-men Haustechnik und der gemeinsagemeinsa-men Zähler mit erhoben.

Wasser 2015 2016 2017 2018 2019

Wasserverbrauch in m3 = Zahl A 4.460 3.965 4.034 4.573 4.607

Mitarbeiterzahl = Zahl B 624 631 644 645 677

Zahl R 7,43 6,28 6,26 7,08 6,81

4.4.4 Abfall

Für den Indikator Abfall werden alle im Ministerium an den Standorten Kernerplatz und Dill-mannstraße anfallenden Abfallarten aufgenommen, deren Mengen separat erfasst werden.

Glas fällt im Ministerium hauptsächlich in Form von Pfandflaschen für die Besprechungs-raumbewirtung an und wird ohne Leergutzählung vom Lieferanten mitgenommen. Das Glei-che gilt für in PfandflasGlei-chen am Automaten angebotene Getränke. FlasGlei-chen, Gläser, die nicht im Pfandsystem abgegeben werden, werden in öffentlichen Altglascontainern am Kerner-platz entsorgt. Gefährliche Abfälle fallen im Ministerium in geringem Umfang in Form von Batterien und defekten Leuchtstoffröhren an. Elektroschrott fällt im Ministerium in minima-len Mengen an und wird mit der Abfallart „sonstige Wertstoffe“ erfasst. Ausgediente Geräte der Bürokommunikation werden – soweit funktionstüchtig – an Schulen gegeben.

Abfallarten 2015 2016 2017 2018 2019

Summe Wertstoffe in Tonnen 65,5 59,5 68,7 62,5 72,5

- Biomüll 5,7 5,7 5,7 5,7 5,7

- Papier/Kartonagen 50,0 44,3 53,1 46,7 56,6

- CDs und DVDs 0,06 0,06 0,06 0,03 0,15

- Gelber Sack 1,6 1,2 1,7 1,7 1,8

- Glas 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

- Sonstige Wertstoffe 8,0 8,0 8,0 8,0 8,0

Summe Reststoffe 15,8 13,4 18,5 16,0 15,1

Summe Wert- und Restwertstoffe

= Zahl A 81,3 72,9 87,2 78,5 87,6

Mitarbeiterzahl = Zahl B 624 631 644 645 677

Zahl R 0,13 0,11 0,13 0,12 0,12

Gefährliche Stoffe

- Batterien 0,06 0,08 0,08 0,21 0,21

- Leuchtstoffröhren 0,20 0,17 0,34 0,85 0,85

4.4.5 Biologische Vielfalt

Der Indikator Biologische Vielfalt wird vom Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirt-schaft insofern kritisch betrachtet, als das Ministerium auf Bebauung oder Versiegelung der vom Ministerium genutzten Flächen keinerlei Einfluss- und Steuerungsmöglichkeiten hat. Das vom Land angemietete Gebäude Kernerplatz nutzt das Baufenster vollständig aus. Die Flach-dachflächen sind als Gründächer ausgestattet, um die Regenwasserverdunstung zu fördern.

Der im Jahr zwei- bis dreimal abgemähte Graswuchs ist ökologisch insoweit sinnvoll, als dass er Vögeln und Insekten Nahrungsplätze bietet. Das Gebäude Dillmannstraße ist von einem großen, parkähnlichen Grundstück umgeben, das mit Lebend- und Totholz, einheimischen Sträuchern und Blumen und minimal versiegelten Flächen eine große Artenvielfalt am Rande der Innenstadt beherbergt. Diese Kriterien werden rückwirkend bis 2015 als Kernindikatoren erstmalig berechnet. Die Neubepflanzung der Wullestaffel sowie die der Beete auf den Dä-chern wurde mit Hilfe der Wilhelma durchgeführt, wobei auf sinnvolle biologische Vielfalt für Nutzinsekten geachtet wurde. Zudem wurde ein Insektenhotel vor dem Gebäude des Kerner-platzes angebracht.

Gesamtfreifläche

Kerner-platz/Dillmannstraße 2015 2016 2017 2018 2019

Gesamtfläche Kernerplatz 44.000 m2 44.000 m2 44.000 m2 44.000 m2 44.000 m2 Freifläche 2.400 m2 2.400 m2 2.400 m2 2.400 m2 2.400 m2 - begrünt 1.700 m2 1.700 m2 1.700 m2 1.700 m2 1.700 m2 - befestigt/versiegelt 700 m2 700 m2 700 m2 700 m2 700 m2 Überbaute Fläche 2.000 m2 2.000 m2 2.000 m2 2.000 m2 2.000 m2 - mit Dachbegrünung 700 m2 700 m2 700 m2 700 m2 700 m2 - ohne Dachbegrünung 1.300 m2 1.300 m2 1.300 m2 1.300 m2 1.300 m2 Gesamtfläche

Dillmannstraße 3.260 m2 3.260 m2 3.260 m2 3.260 m2 3.260 m2 Freifläche 2.850 m2 2.850 m2 2.850 m2 2.850 m2 2.850 m2

- begrünt 2.240 m2 2.240 m2 2.240 m2 2.240 m2 2.240 m2 - befestigt/versiegelt 610 m2 610 m2 610 m2 610 m2 610 m2 Überbaute Fläche 410 m2 410 m2 410 m2 410 m2 410 m2

- ohne Dachbegrünung - - - - -

Summe Kernerplatz und Dillmannstraße (mit Dach-begrünung) = Zahl A

4.640 4.640 4.640 4.640 4.640

Mitarbeiterzahl = Zahl B 256 406 317 317 311

Zahl R 18,12 11,42 14,63 14,63 14,92

4.4.6 Emissionen

Für den Kernindikator Emissionen werden die CO2-Emissionen, die im Ministerium aus dem Stromverbrauch, dem Heizenergiebedarf und den Mobilitätsbedürfnissen resultieren, darge-stellt. Die zugrunde gelegten Verbrauchswerte entsprechen abgesehen von den Mobilitäts-daten den Daten beim Kernindikator Energieeffizienz. Beim Indikator Emissionen wird der Wert für Mobilität um den CO2-Ausstoß bei dienstlichen Bahn- und Flugreisen ergänzt. Für den Stromverbrauch fällt seit 2011 kein CO2 an, da die relevanten Standorte mit Ökostrom versorgt werden. Der dem Heizenergiebedarf und der Mobilität zugeordnete CO2-Ausstoß wird auf der gleichen Grundlage wie im vorangehenden Kapitel Emissionen berechnet. Über der Zahl A wurde ab 2011 eine Zeile ergänzt, in der Anrechnungsposten aus CO2 -Kompensati-onsprojekten angegeben werden.

CO2-Emissionen in t 2015 2016 2017 2018 2019

Strom 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Heizung 225,63 229,90 251,91 227,73 219,32

Emittent Kälteanlage 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0

Summe Anrechnungsposten k. A. k. A. k. A. k. A. k. A.

Summe = Zahl A 225,63 229,90 251,91 200,06 219,32

Mitarbeiterzahl = Zahl B 616 669 644 645 677

Zahl R 0,36 0,34 0,39 0,31 0,32

CO2-Emissionen in t 2015 2016 2017 2018 2019 Mobilität = Zahl A 274,3 200,46 164,61 160,05 253,94

Mitarbeiterzahl = Zahl B 361 409 418 418 472

Zahl R 0,75 0,49 0,39 0,38 0,54

Die aus der Mobilität mit dem Verkehrsträger Pkw resultierenden sonstigen SO2, NOx und Feinstaub werden anhand folgender Annahmen aufgeschlüsselt: Dienstlich veranlasste Pkw-Fahrten erfolgen zum Teil mit Dienstwägen des Ministeriums und zum Teil mit Privatfahrzeu-gen der Beschäftigten. Für die Kraftstoffarten und Schadstoffklassen der benutzten Fahr-zeuge liegen nur bezüglich der Dienstwägen des Ministeriums belastbare Fakten vor. Als mi-nisteriumseigene Pkw waren im Berichtsjahr Diesel mit Abgasnorm EURO 6b und 6c im Ein-satz. Die von der Fahrbereitschaft verwendeten Pkw verteilen sich häufig auf Diesel- und Benzinmotor; alle Pkw haben die Abgasnorm EURO 5 und EURO 6b und 6c. Die für Dienst-fahrten angesetzten Privat-Pkw werden zunächst hälftig auf Fahrzeuge mit Benzin- und Die-selkraftstoff aufgeteilt. Je die Hälfte der zurückgelegten Kilometer werden Fahrzeugen mit der Abgasnorm EURO 5 und EURO 6b und 6c zugeordnet.

Sonstige Luftschadstoffe in kg 2015 2016 2017 2018 2019

SO2 0 0 0 0 0

NOx 52 52 52 52 52

PM 2 2 2 2 2

Summe Luftschadstoffe = Zahl A 54 54 54 54 54

Mitarbeiterzahl = Zahl B 361 409 418 418 472

Zahl R 0,14 0,13 0,13 0,13 0,11