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Kalkulation von Abteilungspflegesatz und Basispflegesatz

4 TEILGEBIETE DER KOSTEN- UND LEISTUNGSRE-

4.1 Aufbau der Kosten- und Leistungsrechnung im Krankenhaus

4.2.3 Kostenträgerrechnung in deutschen Krankenhäusern

4.2.3.3 Durchführung der Kostenträgerstückrechnung in deutschen Kran-

4.2.3.3.3 Kalkulation von Abteilungspflegesatz und Basispflegesatz

Bei der Ermittlung von Abteilungspflegesätzen und Basispflegesatz handelt es sich um Krankenhausleistungen, die nicht im Rahmen der Fallpauschalen- oder Sonderentgeltkalkulation berücksichtigt werden.

Innerhalb der Pflegesatzverhandlungen wird für jede organisatorisch eigenständige bettenführende Abteilung388 sowie besondere Einrichtungen des Krankenhauses ein spezifischer Abteilungspflegesatz vereinbart.389 Die Abteilungspflegesätze stellen das wertmäßige Äquivalent für ärztliche und pflegerische Leistungen auf den Stationen und zugeordnete Kosten von innerbetrieblichen Leistungen dar. Werden z. B. Labor- und Röntgenleistungen auf einen Pflegetag bezogen, ist der Basispflegesatz das Ergebnis der kostenmäßigen Erfassung von nicht-medizi-nischen oder pflegerischen Leistungen der Bereiche Unterkunft, Verpflegung, Verwaltung und Instandhaltung bezogen auf einen Pflegetag.390

Die Abteilungspflegesätze sind die Grundlage zur Ermittlung der Kostenträger-stückkosten für die künstlichen Kostenträger (Berechnungstage). Zur Ermittlung von einem Abteilungspflegesatz müssen die nicht pflegesatzfähigen Kosten von den gesamten Kosten der Abteilung391 gemäß dem Nettoprinzip der LKA ausge-gliedert werden. Von den sich daraus ergebenen Kosten (Pflegesatzfähigen Kosten) müssen die anteilig in den Kostenstellen erbrachten Fallpauschalen und Sonderentgelte abgezogen werden. Danach wird der Pflegesatz der Abteilung von den verbleibenden Pflegesatzfähigen Kosten und dem Anzahl der Berechnungstage mit dem Verfahren der Divisionskalkulation ermittelt. Tab. 15 stellt das Kal-kulationsschema für die Ermittlung eines Abteilungspflegesatzes dar.

388 Nach § 13 Abs. 2 sind diese Einrichtungen diejenige, die ausschließlich oder überwiegend der Behandlung von Querschnittsgelähmten, Schwerst-Schädel-Hirn-Verletzten, Schwerbrandver-letzten, AIDS-Patienten, Transplantationspatienten, Dialysepatienten oder der neonatologischen Intensivbehandlung von Säuglingen dienen.

389 Für Fachbereiche mit sehr geringer Bettenzahl kann ein gemeinsamer Belegpflegesatz vereinbart werden. Vgl. § 13, Abs. 2 und Abs. 3 BPflV.

390 Vgl.Preuß, O. (1996), S. 74. Und Rossels, H., (1994): Das neue Pflegesatzrecht, lohnt sich der Einsteig schon ab 1995, Contra-Argumentation, in: F&W, 11 Gangjahr,1994, S. 289.

391 Die gesamten Kosten einer Abteilung setzen sich sowohl aus den eigentlichen Primärkosten als auch aus Sekundärkosten der innerbetrieblichen Leistungsverrechnung zusammen.

Kalkulationsschritte Zeile Kalkulationselemente Ermittlung der primären

Kosten:

- Personal kosten - Sachkosten

1 Ärztlicher Dienst, Pflegedienst, technischer Dienst med. Bedarf, Instandhaltung u.

Gebrauchsgüter Ermittlung der

sekundären Kosten

2 Intensiv-, OP-Bereich, Medizinische Institutionen

- Vor- und Nachstationären Behandlung - Wahlärztliche Leistungen

Pflegesatzfähigen Kosten

5 (4- 3) Abzüge: Ausgliederung

der Kostenstellen

6 Der Kostenstelle zuzurechnende Anteil der Fallpauschalen und Sonderentgelte

Verbleibenden Pflegesatzfähigen Kosten392

7 (6- 5)

Berechnungstage 8 Anzahl der Berechnungstage der Abteilung.

Vollstationärer Abteilungspflegesatz

9 (7/ 8) (DM /Tag)

Tab. 15: Das Kalkulationsschema für Ermittlung eines Abteilungspfle-gesatzes.393

4.2.3.4.Durchführung der Kostenträgerzeitrechnung

Bei der Durchführung der Kostenträgerzeitrechnung soll das Krankenhausergebnis durch die Gegenüberstellung von Leistungen und Kosten für eine Periode aufge-zeigt werden (kurzfristige Erlösrechnung). Analog zur Kostenrechnung beschäftigt sich die Erlösrechnung im deutschen Krankenhaus mit der Erfassung von einzel-nen Erlöspositioeinzel-nen und deren Verrechnung auf die Erlösträger. Die Kalkulation des Krankenhaus-Budgets mittels Kosten- und Leistungsnachweises (KLN) kann als Kostenträgerzeitrechnung für das deutsche Krankenhaus als Ganzes verstanden

392 Die verbleibenden pflegesatzfähigen Kosten, die die Budgetanteil des Vollstationären Abtei-lungspflegesatzes sind, werden über das krankenhausindividuelle Restbudget vergütet. Vgl.

2.2.3.2.

werden. Abb. 27 stellt das Rechenschema für die Durchführung der Kostenträger-zeitrechnung für eine einzelne bettenführende Abteilung dar. Die Zusammen-fassung der Teilergebnisse der Abteilungen führt zum Gesamtbetriebsergebnis.

Betriebliche Gesamtleistung ./. Personalaufwand

= Teilergebnis I

./. Lebensmittel, medizinischer Bedarf und sonstige Sachkosten

= Teilergebnis II

+ Innerbetriebliche Leistungsverrechnung

= Teilergebnis III

+ Zuweisungen und andere Erträge

= Ordentliches Betriebsergebnis IV

Abb. 27: Das Kalkulationsschema der Kostenträgerzeitrechnung394

Die Erlösarten für Zwecke der kurzfristigen Erfolgsrechnung bei dem geförderten Krankenhaus in Deutschland werden entsprechend den Bestimmungen der KHBV in der Finanzbuchhaltung, Kontenklasse 4, erfasst395 (Abb. 28). Sie ergeben sich aus den rechtlichen Entgeltsformen der Krankenhausleistungen, es sind sowohl Erlöse aus allgemeinen budgetorientierten Leistungen in Form von Fallpauschalen, Sonderentgelten, Basispflegesatz und Abteilungspflegesätzen § 11, § 12 und § 13 BPflV als auch Erlöse zur Deckung der ausgegliederten Kosten nach § 7 BPflV, z.

B. Erlöse aus Wahlleistungen und Erlöse aus vor- und nachstationären Behandlungen.

394 Quelle:Hildbrand, R. (1988), S. 416.

395 Erlöse bei nicht geförderten Krankenhäusern können dagegen in Erlöse von Krankenkassen, Erlöse von Privatpatienten und Erlöse von Nicht-Patienten (Gäste) gegliedert werden. Vgl.

Koch, J. (1998): Gesundheitsökonomie, Betriebswirtschaftliche Kosten- und Leistungsrechnung, München, Wien, Oldenburg, 1998, S. 121.

Konten

Erlöse aus Krankenhausleistungen Erlöse aus tagesgleichen Pflegpflegesätzen Erlöse aus Basispflegesatz, vollstationär Erlöse aus Basispflegesatz, teilstationär

Erlöse aus Abteilungspflegesätzen, vollstationär Erlöse aus Abteilungspflegesätzen, teilstationäre

Erlöse aus Pflegesätzen für besondere Einrichtungen, vollstationär

Erlöse aus Pflegesätzen für besondere Einrichtungen, teilstationäre

Erlöse aus Fallpauschalen und Sonderentgelten Erlöse aus Fallpauschalen

Erlöse aus Sonderentgelten

Erlöse aus vor- und nachstationärer Behandlung

Erlöse aus vorstationärer Behandlung nach § 115a SGB V Erlöse aus nachstationärer Behandlung § 115a SGB V Erlöse aus Wahlleistungen

Erlöse aus wahlärztlichen Leistungen

Erlöse aus gesondert berechenbarer Unterkunft nach § 22 BPflV

Erlöse aus sonstigen nichtärztlichen Wahlleistungen Erlöse aus ambulanten Leistungen des Krankenhauses Erlöse aus Krankenhausambulanzen

Notfallbehandlung Institutsermächtigungen

Erlöse aus ambulanten Leistungen der physikalischen Therapie Von Sozialleistungsträgern

Von Selbstzahlern

Erlöse aus vor- und nachstationärer Behandlung

Erlöse aus ambulantem Operieren nach § 115b SGB V

Nutzungsentgelte (Kostenerstattung und Vorteilsausgleich) und sonstige Abgaben der Ärzte

Nutzungsentgelte für wahlärztliche Leistungen

Nutzungsentgelte für von Ärzten berechnete ambulante ärztliche Leistungen

Abb. 28: Erlösarten im Krankenhaus396