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Analog zum Konzept der Vorstudie sind die zentralen Elemente der Überwachungs- und Diagno-seebene die Fokuspunkte, die über den gesamten Überwachungsraum positioniert und verschoben werden können. Der Operator legt mittels der Fokuspunkte fest, welche Detailinformationen benö-tigt werden. Das Wanddisplay wird allerdings im Gegensatz zum vorherigen Konzept von mehre-ren Operatomehre-ren gleichzeitig genutzt (siehe Abbildung 68a). Daher ist es notwendig, dass die Kon-zepte mehr als einen Fokuspunkt unterstützen (siehe Abbildung 68b).

Abbildung 68 Überwachungs- und Diagnoseebene mit SpaceNavigator

(a) Zwei Operatorarbeitsplätze mit Überwachungs- und Diagnoseebene; (b) Steu-erung der Fokuspunkte auf dem gemeinsam verwendeten Wanddisplay (Public Space) mit der inhaltssensitiven Navigation und dem SpaceNavigator (Schwarz, Butscher, et al., 2013)

Das Positionieren der Fokuspunkte auf dem Wanddisplay erfolgt mittels der freien und inhaltssensiti-ven Navigation, die zuvor evaluiert worden ist. Hierbei zeigt sich bei der inhaltssensitiven Navigation, dass, um den Straßen zu folgen, die Kipp- der Drehbewegung vorgezogen wird, da die Navigation auf einem gängigen Richtungscode beruht. Der SpaceNavigator wird bei der Untersuchung als zweckdienliches Eingabegerät bewertet und kommt im folgenden Konzept daher ebenfalls zum Einsatz (siehe Abbildung 68b). In der Arbeitsumgebung besitzt jeder Operator einen SpaceNavigator, um verschiedene Fokuspunkte auf dem Übersichtsbild zu steuern.

Navigation auf der Überwachungs- und Diagnoseebene

Die Vector-Scrolling-Technik in Verbindung mit dem SpaceNavigator erweist sich in der Vorstudie als vielversprechende Möglichkeit, die freie Navigation zu unterstützen. Aufgrund der Hinzunahme der Manipulationsebene und deren Ausschnitt des Prozessbilds, der einen Teil der Übersicht auf dem Wanddisplay widerspiegelt, wird die Darstellung des Fokus geändert. Dieser wird nun in Form eines Rechtecks dargestellt, um so dem Bildausschnitt der Manipulationsebene zu entsprechen (sie-he Abbildung 69a).

Im Vergleich zum Konzept der Vorstudie werden dem polymodalen Navigationselement zusätzliche Funktionen hinzugefügt. Dem Operator wird beispielsweise detaillierter zurückgemeldet, ob er eine Verknüpfung zu einer Kante herstellen kann. Ein transparentes blaues Layer verdeutlicht, dass sich das polymodale Navigationselement über der Straße befindet (siehe Abbildung 69b). Jetzt kann eine Ver-bindung durch eine Drehbewegung, die von den Teilnehmern im Rahmen der Vorstudie bevorzugt

(a) (b)

Überwachung und Diagnose

worden ist, zur Kante hergestellt werden. Bei bestehender Verbindung wird der SpaceNavigator in die gewünschte Navigationsrichtung gekippt, um die Straße entlang Detailinformationen abrufen zu können. Abbildung 69c zeigt das polymodale Navigationselement, nachdem dieses mit einer Straße ver-bunden worden ist.

Abbildung 69 Polymodales Navigationselement mit unterschiedlichen Zuständen

(a) Polymodales Navigationselement mit Richtungsvektor; (b) Polymodales Navi-gationselement mit blauer Einfärbung und gestrichelter Umrandung zum Wech-sel in den Modus der inhaltssensitiven Navigation; (c) Polymodales Navigations-element mit Verbindung zur Kante, das durch das geschlossene Rechteck ange-zeigt wird, zusätzliche Anzeige von Autobahnnummer und Kilometerangabe Trifft der Operator bei bestehender Verbindung während der Navigation auf einen Knoten, signali-siert ein Farbwechsel des polymodalen Navigationselements den aktiven Selektionsmodus. Wie beim Konzept in der Vorstudie wird die Navigation unterbrochen, und der Operator muss durch ent-sprechendes Kippen des Eingabegeräts die Richtung für den weiteren Verlauf der Kantennavigati-on bestimmen. Die SprungfunktiKantennavigati-on zwischen den Knoten, die vKantennavigati-on den Teilnehmern der Vorunter-suchung als essenzielle Funktion bewertet worden ist, ist auch in diesem Konzept fortgesetzt wor-den.

Selektion eines Fokuspunktes und Anzeige von Detailinformationen

Zunächst muss vom Operator ein Fokuspunkt selektiert werden, um die dazugehörigen Detailin-formationen auf dem Wanddisplay (Überwachungs- und Diagnoseebene) abrufen zu können. Die-ser Arbeitsschritt erfolgt auf der Manipulationsebene (siehe Abbildung 70).

Abbildung 70 Konzept der TangibleContainer auf der Manipulationsebene

Der SpaceNavigator im blauen TangibleContainer kennzeichnet die Selektion des blauen Fokuspunktes auf der Überwachungsebene (Private Space). Mittels Farb-codierung (blau und rot) können die Fokuspunkte eindeutig den Arbeitsebenen zugeordnet werden.

Zentrale Elemente sind hierbei die TangibleContainer, die als Marker-Auflagefläche für den SpaceNavi-gator dienen. Die Marker sind farblich codiert (blau und rot) und stellen den Bezug zum gleichfarbi-gen Fokuspunkt her. Um einen Fokuspunkt auszuwählen, muss das Eingabegerät auf den Marker gelegt werden.

(a) (b) (c)

Überwachung und Diagnose

Im Konzept wird eine Arbeitsumgebung gestaltet, die zwei Fokuspunkte unterstützt, so dass einem Operator für jeden Fokuspunkt in der Überwachungs- und Diagnoseebene jeweils ein TangibleCon-tainer zur Verfügung steht.

Somit ist mittels der belegten TangibleContainer und des farblichen Fokuspunktes immer klar zu er-kennen, welcher Operator welchen Fokuspunkt kontrolliert (siehe Abbildung 71a). Wird beispiels-weise ein Fokuspunkt von einem anderen Kollegen verwendet, ist die Anwahl nicht durchführbar, was dem Operator über das Ausgrauen des Markers signalisiert wird (siehe Abbildung 71b). Erst wenn der andere Operator den Fokuspunkt durch Entfernen des SpaceNavigators von der Ablageflä-che freigibt, ist der jeweilige Fokuspunkt verfügbar (siehe Abbildung 71c). Die Verfügbarkeit wird mit einer Umrandung des Markers visualisiert.

Die zusätzlichen Detailinformationen in Form von Kamerabildern werden in Abbildung 71d vom Operator aktiviert. Das Konzept sieht vor, dass bei Abwesenheit des Kollegen von einem Operator mehrere Fokuspunkte übernommen werden können.

Abbildung 71 TangibleContainer mit unterschiedlichem Status auf der Manipulationsebene (a) Selektion eines Fokuspunktes; (b) Selektion eines Fokuspunktes nicht möglich (Marker wird ausgegraut), da von einem anderen Operator verwendet; (c) Selekti-on des Fokuspunktes in der freien NavigatiSelekti-on (zusätzliche Umrandung des Mar-kers), keine Verbindung zu einer Straße; (d) Fokuspunkt im Modus der inhalts-sensitiven Navigation, ohne zusätzliche Anzeige von Detailinformationen; (e) Fo-kuspunkt im Modus der inhaltssensitiven Navigation, selektiert mit Verbindung zur Straße, mit Anzeige von zusätzlichen Detailinformationen (Butscher, 2012) Analog zum Ansatz der Vorstudie wird auch in diesem Konzept die zusätzliche Darstellung von Detailinformationen in Verbindung mit der inhaltssensitiven Navigation umgesetzt. Demnach werden die Informationen in den Kontext integriert und bei Bedarf angezeigt.

Bei der inhaltssensitiven Navigation werden zum einen automatisch die richtigen Kamerabilder selek-tiert, und zum anderen wird die Ausrichtung der Kamera exakt berechnet, um möglichst detaillierte Informationen über die Streckenabschnitte zu bekommen. Beim Abfahren eines Streckenabschnitts erfolgt nicht nur die Ausrichtung der Kamera, sondern auch das automatisierte Umschalten zur nächsten Kamera. Die zusätzlichen Detailinformationen können im Rahmen von Überwachungs- und Diagnosetätigkeiten bei Bedarf herangezogen werden. Um einer Verdeckung wichtiger Pro-zessvariablen zu entgehen, können die Informationen jederzeit ausgeblendet werden. Das Hinzu-schalten von zusätzlichen Detailinformationen geschieht auf der Manipulationsebene anhand der Selektion eines Buttons am TangibleContainer, der nur angezeigt wird, wenn eine Verbindung zu einer Straße besteht (siehe Abbildung 71e).

Wie Abbildung 72 zeigt, werden die Kamerabilder direkt am polymodalen Navigationselement positio-niert. Die Position der Kamerabilder wird anhand eines speziellen Algorithmus berechnet, um ab-hängig vom Straßenverlauf die Bilder so zu platzieren, dass diese die Streckenabschnitte nicht über-decken.

(a) (b) (c) (d) (e)

Überwachung und Diagnose

Abbildung 72 Integration von Detailinformationen in den Kontext

Mit dem blauen Fokuspunkt wird eine Verbindung zur Straße hergestellt. Zusätz-lich werden pro Fahrtrichtung dynamische Kamerabilder angezeigt.