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Teilnehmer nach Fachrichtung und Position

III.4.4 Dimension: Technische Ausstattung der Arztpraxen

III.4.5.4 Indikator: Medizinische Zusammenarbeit

Antworttendenzen der Fragen im Kontext mit den freien Kommentaren Freie Kommentare zur Dimension „Kooperationsbereitschaft“

24 12 7

12 12 5

1 6 8

10 21

13 7 5

0 5 10 15 20 25 30 35 40 45

Frage01 Frage 29 Frage 52 Frage 60 Frage66

Therapie/ Fortführung u. Feedback

Konkrete Aussage Vage Aussage Keine Aussage n

Abbildung 17

Antworttendenzen der Fragen im Kontext mit den freien Kommentaren Die Fragen 23, 34 und 63 zeigen ähnliche Verteilungen, wobei der Median bei drei Punkten und die Quantile 25% und 75% jeweils einen Punkt unterhalb bzw. über dem Median zu finden sind.

Damit liegen diese Verteilungen im mittleren Feld. Daraus lässt sich ableiten, dass die prä-stationären Untersuchungsergebnisse nur teilweise weitergeleitet werden, und die hierarchischen Strukturen innerhalb des Krankenhauses beim Informationsaustausch keinen, bzw. nur einen ge-ringen Einfluss haben. Auch die Antworttendenzen der Frage 63, die versuchen eine Antwort auf die Behauptung zu finden, die niedergelassenen Ärzte würden ihre Problempatienten ins Kran-kenhaus „abschieben“, positioniert sich im mittleren Wertebereich.

Bei den Antworten der Frage 26 liegt der Median bei zwei Punkten und die Werte der Quantile 25% und 75% liegen auch hier einen Punkt tiefer bzw. höher als dieser. Dieses Ergebnis muss als eine strickte Nichteinmischung in die stationäre Therapie interpretiert werden. Bei der sektoren-übergreifenden Versorgung von krebskranken Patienten hingegen wird die Zusammenarbeit von den Klinikärzten (Frage 70) – wie der Medianwert von zwei Punkten erkennen lässt – positiv be-urteilt. Die Frage 56, die den Umfang der prä-stationären Diagnostik beurteilt, zeigt jedoch eine negativere Tendenz. Zwar entsprechen sich die Spannweiten zwischen dem Quantil 25% und 75%

der beiden zuletzt aufgeführten Fragen, aber die Mediane der beiden Fragen differieren um einen Punkt zu Ungunsten der Frage 56 (Tabelle 11).

Deskriptive Statistik: Dimension „Kooperationsbereitschaft“

Indikator: „Medizinische Zusammenarbeit“

Frage N Median Spannweite Minimum Maximum Perzentile

Gültig Fehlend 25 50 75

Frage23 149 5 3 5 1 6 2 3 4

Frage26 145 9 2 5 1 6 1 2 3

Frage34 127 27 3 5 1 6 2 3 4

Frage56 144 10 3 5 1 6 2 3 3

Frage63 141 13 3 5 1 6 2 3 4

Frage70 138 16 2 5 1 6 2 2 3

Tabelle 11

Wie der graphischen Darstellung zu entnehmen ist, sind sich die Krankenhausärzte darüber einig, dass die niedergelassenen Ärzte keinen Einfluss auf die Krankenhaustherapie nehmen wollen. Aus diesem Grund liegt der Modalwert der Frage 23 bei Punkt zwei, gefolgt von der zweit häufigsten Antwortfrequenz bei Punkt eins.

Es muss davon ausgegangen werden, dass die Überlassung von prä-stationären Untersuchungsbe-funden von den niedergelassenen Ärzten sehr unterschiedlich gehandhabt wird (Frage 23), da sich eine besonders breite Streuung der Werte abzeichnet. Ebenso scheint sich keine deutliche Ten-denz in Zusammenhang mit den Überweisungen aus sozialer Indikation zu zeigen (Frage 63). Die

Antworttendenzen der Fragen im Kontext mit den freien Kommentaren Hierarchiestruktur in den Krankenhäusern (Frage 34) hat ebenfalls keinen direkten Einfluss auf die Kooperationsbereitschaft der niedergelassenen Ärzte. Auch muss darauf hingewiesen werden, dass bei Frage 63 zwei Maximalwerte zu finden sind. Es wird der Frage nachgegangen, ob die niedergelassenen Kollegen sich ihrer Probleme auf „Kosten der Krankenhausärzte“ entledigen.

Aufgrund des Balkendiagramms kann vermutet werden, dass die Krankenhausärzte hier zwei Po-sitionen vertreten (Abbildung 18).

Häufigkeitsdiagramm : Dimension:

Indikator:

„Kooperationsbereitschaft“

„Medizinische Zusammenarbeit“

1 2 3 4 5

6 Frage23

Frage26 Frage34

Frage56 Frage63

Frage70

0 20 40 60 n80

Abbildung 18

III.4.5.4.2 Freie Kommentare und Kontexte zum standardisierten Fragebogen

Bei den freien Kommentaren zum Indikator „Medizinische Zusammenarbeit“ wurden insgesamt 84 Kommentare erhoben, wovon 25 konkrete Aussagen waren. Dagegen konnten 23 Kommentare nur als vage Statements bezeichnet werden, während 34 Äußerungen in keinem Zusammenhang zur Frage standen.

Die Fragen 23 und 56 behandeln die Informationsweitergabe bzw. die Erhebung der prä-stationären Diagnostik. Tenor der insgesamt 9 aussagekräftigen Kommentare ist, dass es „wün-schenswert wäre diese Untersuchungsbefunde auch zu erhalten“. Zwar wird eingeräumt, dass

„sich Befunde durch die verschiedenen Analyseverfahren z.B. im Bereich der Labormedizin nicht für eine Verlaufbeobachtung eignen“, jedoch stellte ein Internist in leitender Position heraus, dass

„Doppeluntersuchungen unumgänglich sind, da die Untersuchungsergebnisse, besonders bei den

Antworttendenzen der Fragen im Kontext mit den freien Kommentaren bildgebenden Verfahren und endoskopischen Befunden häufig falsch oder unvollständig seien“.

Diese Meinung wird durch einen leitenden Chirurgen unterstützt, der feststellt, dass „die Mitgabe von Basisuntersuchungen sowieso nicht klappt, so dass in seiner Abteilung immer ein aktueller Laboruntersuchung, eine EKG-Ableitung bzw. Röntgenbefunde erneut durchgeführt werden“. Im Rahmen von „ambulant geplanten Eingriffen“ besteht aber durchaus ein Bedarf an den Untersu-chungsergebnissen der niedergelassenen Ärzte. Auf der Basis dieser und der o.g. standardisierten Ergebnisse wird verständlich, dass der Transfer von Untersuchungsergebnissen nicht klappt. Des-halb ist es nicht verwunderlich, dass Doppeluntersuchungen im jetzigen System unumgänglich sind. Die Frage 56 wird im standardisierten Teil etwas besser beurteilt. Der einzige Kommentar zu diesem Aspekt ist eher positiv zu werten. Denn von einem Gynäkologen wird darauf hingewiesen, dass die prä-stationäre Diagnostik „in der Regel erbracht würde, bzw. wenn es nicht möglich sei, entsprechend besprochen würde“. Damit decken sich die Ergebnisse mit denen des Indikators der

„Schriftlichen Kommunikation“, aus denen ersichtlich wird, dass eine strickte Trennung der Di-mensionen im Krankenhausbereich schwierig ist.

Freie Kommentare zur Dimension „Kooperationsbereitschaft“

8 3

3 1 4

6 13

1 6 8

2 4 3

10 4 2

1 3 4

0 5 10 15 N20

Frage23 Frage26 Frage 34 Frage52 Frage56 Frage63 Frage70

MedizinischeZusammenarbeit

Konkrete Aussage Vage Aussage Keine Aussage

Abbildung 19

Bei Frage 26 steht der Aspekt der Einflussnahme der niedergelassenen Ärzte auf die Kranken-haustherapie im Vordergrund. Die Fragestellung wurde negativ formuliert, so dass sich nach dem Umkodieren ein deutlich positiver Trend darstellt. Die niedergelassenen Ärzte versuchen also nicht den stationären Verlauf zu beeinflussen. Dem entspricht auch der Inhalt der freien Mei-nungsäußerungen. Zwar räumen einige Krankenhausärzte ein, dass „es mal vorkomme“, jedoch

Antworttendenzen der Fragen im Kontext mit den freien Kommentaren wird ein solches Verhalten so gedeutet, dass „es den niedergelassenen Kollegen um eine gute Zu-sammenarbeit und einen guten Informationsfluss gehe“.

Bei der Beurteilung der niedergelassenen Ärzte bezüglich der Abstimmung der Therapiepläne zeigt sich ebenfalls ein positiver Trend. Eine der acht freien Äußerungen, die eine konkrete Aus-sage macht, unterstützt die These, dass besonders bei Krebskranken „die Zusammenarbeit gut ist, und immer eine Lösung gefunden wird“ (Frage 70).

Bei den freien Aussagen der Frage 63 hatten von 16 Äußerungen 10 einen direkten Bezug zur Frage. Acht dieser Kommentare wurden von Internisten gemacht. Diese im standardisierten Fra-geteil dargestellte doppelte Positionierung findet sich auch in den Aussagen wieder. So wird dar-auf hingewiesen, dass die niedergelassenen Ärzte „dar-auffällig zur Urlaubszeit“ Patienten mit einer sozialen Indikation einweisen. Andere Krankenhausärzte gestehen, dass dies „eher auf Druck der Angehörigen und der Pflegedienste bzw. der Altenheime“ geschehe. Die meisten Kommentare gehen in die Richtung, dass es zwar „einige Kollegen gibt, die das tun“, diese aber in der Minder-heit sind. Ein leitender Internist betont, dass die „Einweisung aus sozialen Gründen nicht zur Pro-blementledigung geschehen, sondern den besonderen persönlichen Verhältnissen der Patienten folgt“.

Frage 34 soll die Problematik der Hierarchiestufen an der Schnittstelle ambulanter stationärer Bereiche diskutieren. Es zeigt sich, dass die Frage in dieser Form nicht geeignet ist. Von den ins-gesamt 18 Äußerungen machte niemand eine konkrete Aussage zur Fragestellung. Mehrfach wur-de diese jedoch bemängelt, wur-denn es ginge nicht um die Hierarchiestufen, sonwur-dern „um die Kom-petenz der Gesprächspartner“. Bei der statistischen Auswertung offenbarte sich eine geringe Teil-nehmerfrequenz und eine starke Streuung bei einem Median bei Punkt drei, die diesen Eindruck ebenfalls unterstütze (Abbildung 19).