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Zur Optimierung der Herzleistung

Novodigal

Bei Herzinsuffizienz.

Denn RADIANCE- und PROVED-Studie beweisen: Digoxin ist unverzichtbar.

1-2

Novodigal*, Novodigal* mite, Novodigal* Injektionslösung i.v. 0,2 mg/t ml und 0,4 mg/2 ml. Zusam­

mensetzung: Novodigal: 1 TableHe enthält 0,2 mg ß-Acetyldigoxin. Novodigal mite: 1 Tablette enthält 0,1 mg ß-Acetyldigoxin. Novodigal Injektionslösung i.v. 0,2 mg/1 ml und 0,4 mg/2 ml: 1 Ampulle zu 1 ml/2 ml enthält 0,2 mg/0,4 mg Digoxin. Anwendungsgebiete: Chronische Herzinsuffizienz, Tachyarrhythmia absoluta bei Vor- hofflimmem/Vorhofflattern, Therapie und Rezidivprophylaxe von paroxysmalen supraventrikulären Tachykardien.

Gegenanzeigen: Digitalisintoxikation, hypertrophe obstruktive Kardiomyopathie, ventrikuläre Tachykardie, AV- Block II. und III. Grades (ausgenommen bei Schrittmachertherapie), WPW-Syndrom, Hypercaicämie, Hyperkali­

ämie, Hypokaliämie, Überempflindlichkelt gegenüber Digoxin und seinen Derivaten, thorakales Aortenaneurysma, Karotissinussyndrom. Mit Vorsicht anzuwenden bei: bradykarden Erregungsbildungs- und Erregungsleitungs­

störungen, falls nicht gleichzeitig eine Herzschrittmachertherapie erfolgt, einer bevorstehenden elektrischen Kar­

dioversion, eingeschränkter Nierenfunktion, akutem HerzinfarM, Karditiden und schweren Lungenerkrankungen, da eine Herzglykosid-Medlkation bei diesen gehäuft zu Herzrhythmusstörungen führen kann. Keine gleichzeitigen intravenösen Calciumgaben! Eine erhöhte Glykosidempfindlichkeit besteht bei Patienten höheren Lebensalters, bei Hypothyreose, Hypoxie und Störungen des Säure-Basen- und Elektrolythaushaltes. Digoxin tritt während der Schwangerschaft In den kindlichen Kreislauf über und findet sich in geringen Konzentrationen auch in der Mutter­

milch. Über nachteilige Auswirkungen bei der Anwendung von oralen Digitalispräparaten während der Schwanger­

schaft und Stillzeit ist bisher nichts bekannt. Dennoch sollte insbesondere in den ersten 3 Monaten der Schwanger­

schaft der therapeutische Nutzen gegen mögliche Risiken abgewogen werden. Novodigal Injektionslösung i.v. soll in der Schwangerschaft wegen möglicher Embryotoxizität von Propylenglycol nicht angewendet werden. Neben­

wirkungen: Jede Form von Herzrhythmusstörungen ist möglich (Insbesondere ventrikuläre Extrasystolen, Kam­

mertachykardie und AV-Block I. bis III. Grades). Häufig Appetitlosigkeit, Übelkeit und Erbrechen,seltener DurchfäF le, Bauchschmerzen. In Einzelfällen Mesenterialinfarkt. Gelegentlich Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen;

selten Alpträume, Verwirrtheitszustände, Agitiertheit, Depressionen, Sehstörungen (z.B. verändertes Farbensehen im Grün-GelthBereich), Halluzinationen, Psychosen, Aphasien und Muskelschmerzen. Selten Gynäkomastie, allergi­

sche Reaktionen (Hautreaktionen, z.B. Erythem; Thrombozytopenie, Lupus-erythematodes-like-Syndrom). Wech­

selwirkungen: a) Wirkungsverstärkung von Novodigal: Bei Kombination mit Calcium (darf nicht intravenös in­

jiziert werden), kailumausscheidenden Diuretika, Laxantien, Penicillin, Amphotericin B, ciarbenoxolon, GlucocortF coiden, ACTH, Salicylaten, Infusion größerer Mengen von Glukoselösung, Calciumantagonisten (Verapamil, Gallo­

pamil, Nifedipin, Diltiazem), Chinidin, Amiodaron, Flecainid, Propafenon, Captopril, Spironolacton, Benzodiazepine, Antibiotika (Tetracycline, Erythromycin), Reserpin, Thyreostatika, Betarezeptorenblockern, Antiarrhythmika mög­

lich. b) Wirkungsabschwächung von Novodigal: Bei Kombination mit Kaliumspiegel erhöhenden Medikamenten, Kaliumsalzen, Aktivkohle, Colestyramin, Colestipol, Antazida, Kaolin-Pektin, Neomycin, Paraaminosalicylsäure, Zytostatika, Sulfasalazin, Phenytoin, Metoclopramid, nichtsteroidalen Antirheumatika, Schilddrüsenhormon (z.B.

Thyroxin) möglich. Durch gleichzeitige Anwendung von Sympathomimetika, Reserpin, trizyklischen Antidepres­

siva, Phosphodiesterasehemmem oder Suxamethoniumchlorid können Herzrhythmusstörungen begünstigt wer­

den. Prednisolon und Spironolacton oder deren Metaboliten können die RIA-Bestimmung des Serumdigoxin­

spiegels beeinflussen. Wamhinweis: Novodigal Injekbonslösung i.v. enthält 9,8 Vol.-% Alkohol. Dosierung: Hin­

weise entnehmen Sie bitte den Dosierungsrichtlinien der Gebrauchsinformationen bzw. Fachinformationen. Han- delsformen und Preise: Novodigal SOTabletten (N2) DM 6,97; Novodigal lOOTabletten (N3) DM 12,52; Novo­

digal mite 50 Tabletten (N2) DM 5,14; Novodigal mite 100 Tabletten (N3) DM 9,22; Novodigal Injektionslösung i.v. 0,2 mg/1 ml 5 AmpuF len DM 4,06; Novodigal Injektionslösung i.v. 0,4 mg/2 ml 10 AmpuF len DM 16,23; Klinikpackungen. (Stand: Juli 1994)

"Packer, M. et al., 1993 ®Uretzky, B. F., 1993 Beiersdorf-Ully GmbH Hamburg

Therapie von Knochen tumoren Forthilclung

Abbildung la: Wachstumsmodul bei distalem Femurersatz:

Die Verlängerung erfolgte durch eine kleine Inzision mit Hilfe eines Schraubenziehers von lateral. Der Extensionsweg des Wachstumsmodul schw ankt je nach Länge der Resektion zwischen 5 und 10 cm

.Abbildung 1 b: Die Oberfläche der Tibiaverankerung wurde poliert, um das Wachstum der Epiphysenfuge durch knö­

cherne Konsolidierung nicht zu hemmen

Wachstumsabschluß und erreichter Beinlänge wird dann das Verlängerungsmodul ebenso wie die geglättete Stielverankerung gegen Stan- dard-KMFTR-Teile ausgewechselt. Die untere Grenze für die Versorgung mit einer Wachs­

tumsprothese liegt bei etwa 6 bis 7 Jahren.

Resektions-Replantation

Die älteste Form der Resektions-Replantation stellt die Umkehrplastik nach Borggreve (1) dar.

Wie bereits erwähnt, wurde früher die Indika­

tion bei Tumoreinbruch in das Kniegelenk sowie Infiltration der Arteria und Vena femoralis so­

wie unabhängig von diesen Kriterien bei Kin­

dern mit zu erwartendem Restwachstum gestellt (9). Voraussetzung für diese Methode ist, daß die Nervi peroneus und tibialis posterior erhalten werden können, um die Funktion der Unter- schenkelmüskulatur zu gewährleisten. Sowohl

die Arterie als auch die Vene werden nach Re­

sektion End-zu-End anastomosiert.

Das gleiche Prinzip kann auch im Bereich der oberen Extremität angewendet werden. Wäh­

rend an der unteren Extremität die Resektions- Replantation durch moderne rekonstruktive Verfahren immer mehr in den Hintergrund ge­

drängt wird, gewinnt diese im Bereich der obe­

ren Extremität zunehmend an Bedeutung. In dieser Lokalisation stellt die Methode eine wertvolle Alternative zur Amputation dar, da aufgrund der anatomischen Verhältnisse ex­

tremitätenerhaltende Resektionen mit Rekon­

struktionen aus onkologischer Sicht oft nicht durchführbar sind. Ebenso wie die Gefäße wer­

den auch die Nervenstümpfe, die durchtrennt werden mußten, End-zu-End anastomosiert.

Die Knochenrekonstruktion wird je nach Loka­

lisation unterschiedlich durchgeführt: Im pro­

ximalen Humerusbereich ist in der Regel keine Rekonstruktion notwendig; der verbliebene Teil des Humerus wird mit der Muskulatur an der Thoraxwand befestigt (Abb. 2a-d).

Nach Resektion des Ellbogengelenkes mit an­

grenzendem Humerus bzw. proximalem Ra­

dius und Ulna wird eine Arthrodese in funktio­

neller Flexionsstellung zwischen Ulna und Hu­

merus durchgeführt.

Beckenprothesen

Während Resektionen im Bereich des Os ilium sowie des Os pubis und ischii einfach sind und in der Regel keiner oder nur einer einfachen muskulären Rekonstruktion bedürfen, stellen Tumoren, die das Acetabulum betreffen,

so-Resektions- Replantation - vor allem an der oberen Ex­

tremität von Bedeutung

Gefäße und Nervenstümpfe werden End- zu-End anasto­

mosiert

Abbildung 2 a: S. A., weiblich, 52 Jahre. Rezidiv eines malignen fibrösen Histiozytoms des proximalen Oberarmes rechts

772 2aFAm.Fortbildung Therapie von Knochentumoren

Resektionen im Bereich des Os ilium sind meist einfach...

Tumoren, die das Aceta­

bulum betref­

fen, stellen eine größere Her­

ausforderung dar!

Abbildung 2b: TI-gewichtetes Bild zeigt die Tumorausdeh­

nung bis an den Thorax heran, von diesem jedoch durch eine Verschiebeschicht getrennt

Abbildung 2 c: Ansicht von oben: Nach Resektion des Tumors stellt das Gefäß-Nerven-Bündel die einzige Verbindung zwi­

schen Thorax und Oberarm dar

Abbildung 2d: Klinisches Ergebnis 6 Wochen nach Resektion und Replantation: bereits geringe Abduktion möglich, volle Funktion der rechten Hand

wohl hinsichtlich der Resektion als auch der Rekonstruktion eine größere Herausforderung dar. Die am längsten praktizierte Form der Rekonstruktion war der Versuch einer iliofe- moralen oder ischiofemoralen Arthrodese. Ne­

ben dem Nachteil der enormen Beinverkür­

zung sowie des steifen Hüftgelenkes lag die Erfolgsrate mit einer Nachbehandlungszeit von mehr als einem Jahr nur bei 50% (2). Über die Rekonstruktion großer Beckendefekte mit ei­

nem Allograft (15) liegen in der Literatur nur wenige Langzeitergebnisse vor. Allgemein ist jedoch die Komplikationsrate bei großen allo- genen Knochentransplantaten, vor allem auch durch die chemotherapiebedingte Immun­

suppression, deutlich erhöht (14). Der endo- prothetische Beckenteilersatz hingegen ge­

währleistet eine weitgehende Wiederherstel­

lung mit beweglichem Hüftgelenk und gleicher

Abbildung 3 a: A. 1., weiblicb, 49 Jabre. Malignes Hämangio- perizytom des rechten Os ilium mit Einbruch in das rechte ilüftgelenk. Der Tumor reicht bis an das rechte lliosakral- gelenk heran

Abbildung 3b: Anhand eines dreidimensionalen Beckenmo­

dells wurde nach Festlegung der Resektionslinien eine Endo­

prothese konstruiert und implantiert. Postoperatives radio­

logisches Ergebnis

Therapie von Knochentumoren Fortbildung

Beinlänge sowie akzeptablem kosmetischem Erscheinungsbild. Aufgrund des von Fall zu Fall unterschiedlichen Resektionsausmaßes so­

wie der variablen Beckenform ist es bei diesem endoprothetischen Ersatz schwer möglich, ein modulares System anzuwenden. Die Herstel­

lung der Prothese erfolgt nach einem dreidi­

mensionalen Computermodell, das aus CT- Schnitten rekonstruiert wird. Durch diese ge­

naue präoperative Planung mit einem 3D-Mo- dell gelingt es auch, durch exaktes Festlegen der Resektionsgrenzen die onkologische Si­

cherheit deutlich zu steigern (Abb. 3 a. b). Die funktionellen Ergebnisse dieser Rekonstruktio­

nen übertreffen die der Wiederherstellung mit einem Allograft oder einer Sattelprothese. Da die Prognose von Tumoren im Beckenbereich vor allem aufgrund der Tumorgröße noch deut­

lich schlechter ist als bei Tumoren anderer Lokalisation, ist es für den Patienten von gro­

ßer Bedeutung, eine Rekonstruktionsform zu wählen, die eine optimale Wiederherstellung bei möglichst kurzer Rehabilitationszeit ge­

währleistet (22).

Literatur

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23. Winkler, K.: Zur Chemotherapie des Osteosarkoms - 9 Jahre kooperative Osteosarkom-Studiengruppe (COSS). Onkolog. Forum für Chemotherapie 1986; 3: 1.

Die Komplikati­

onsrate bei großen alloge- nen Knochen­

transplantaten ist allgemein deutlich erhöht

Anschrift:

Dr. Reinhard Windhager, Universitätsklinik für Ortho­

pädie, Währinger Gürtel 18, A-1090 Wien.

Persönliche Daten:

Geboren am 13. September 1957 in Linz, Österreich.

Beruflicher Werdegang:

Allgemeine Chirurgie und Traumatologie-Ausbildung in Linz 1982-1984, 1984 Eintritt und Beginn der Ausbil­

dung an der Universitätsklinik für Orthopädie Wien.

1988 Facharzt für Orthopädie und orthopädische Chir­

urgie.

Jetzige Tätigkeit:

Leiter des Tumordepartments an der Universitätsklinik für Orthopädie Wien seit 1991.

Arbeits- und Interessenschwerpunkte:

Tumororthopädie, Tumorendoprothesen bei Kindern, Beckenrekonstruktionen, Beinverlängerung, Knochen­

transport, Beckenosteotomie, Kinderorthopädie.

a

774 MAGAZIN MAGAZIN MAGAZIN MAGAZIN MAGAZIN

Diabetes

Wie gut ist die

ambuiante Betreuung von Diabetikern?

Die ambulante Betreuung von Diabetikern ist dringend ver­

besserungsbedürftig. Das zeigt die Analyse der Versi­

chertendaten der AOK Dort­

mund von 1988. In einer 5%- Zufallsstichprobe aller Versi­

cherten wurden 368 als Dia­

betiker identifiziert. Von diesen hatte jeder durch­

schnittlich 36,3 Praxiskon­

takte (nicht zwangsläufig mit dem Praxisinhaber). In einer Kontrollgruppe mit 1104 Ver­

sicherten wurden nur 24,9 Praxiskontakte pro Person er­

mittelt. Die Diabetiker erhiel­

ten mehr Verordnungen als die Kontrollpatienten (43,3 bzw. 26,1 Verordnungen), Auch wurden bei ihnen er­

heblich mehr medizinische Leistungen erbracht (77,6

bzw. 51,3). Damit lag der Versorgungsaufwand für Dia­

betiker um fast 50% über dem der Kontrollpatienten. Bei 90,5% der Diabetiker wurden Blutzuckermessungen vorge­

nommen, im Mittel 6 (1-51) während des Jahres, unab­

hängig von der Art der The­

rapie. HbAj-Kontrollen zur Beurteilung der langfristigen Stoffwechseleinstellung wur­

den bei nur 8,2% der Diabe­

tiker vorgenommen. Zwei Messungen waren nur bei 9 Patienten erfolgt. Erstaunlich wenigen Diabetikern, ledig­

lich 7,1%, waren Teststreifen zur Blut- oder Harnzucker­

kontrolle verordnet worden.

Nur acht Diabetiker erhielten genügend Teststreifen für eine tägliche Kontrolle. Blut­

fette und Kreatinin wurden bei rund der Hälfte der Dia­

betiker wenigstens einmal be­

stimmt. Bei nur 18,5% wurde der Augenhintergrund kon­

trolliert. Für besonders unbe­

friedigend und den Empfeh­

lungen von Fachgremien nicht entsprechend halten die Autoren die Betreuung in

be-»Mit wirksamer Diabetiker-Betreuung ist kein Geld zu verdienen!«

Ein erschreckendes Ergebnis hat die Untersuchung von Hauner über die Qualität der ambulanten Versorgung von Diabetikern 1988 erbracht. Sie bestätigt die unter Diabe­

tologen vorherrschende Meinung.

Ohne regelmäßige Selbstkontrolle mit Hilfe von Teststrei­

fen durch den Diabetiker ist eine befriedigende Stoffwech­

selführung in den meisten Fällen nicht möglich. Ohne vierteljährliche HbA^-Kontrollen können wir keine ver­

läßlichen Aussagen über die Stoffwechselqualität der Dia­

betiker machen. Diese ist aber entscheidend für die Häu­

figkeit und Schwere der Folgeerkrankungen des Diabetes.

Ohne jährliche Kontrolle der Retina haben wir keine Aus­

sagen über die so häufige Retinopathie und verpassen möglicherweise den Zeitpunkt einer rechtzeitigen Inter­

vention zur Vermeidung schwerwiegender Schäden des Visus. Bei wie vielen dieser Patienten wohl die Füße und die Mikroalbuminausscheidung untersucht wurden?

Ob das Untersuchungsergebnis 1994 wohl wesentlich besser ausfällt? Ich bezweifle dies trotz Schulungspro­

gramm für Typ-IIb-Diabetikern, das inzwischen angeb­

lich über 10000 Ärzte durchführen können.

Wirksame Diabetikerbetreuung erfordert vom Arzt viel Zeit, denn sie ist Hilfe zur Selbsthilfe - Schulung, Beratung und Überzeugungsarbeit. Sie erfordert wenig apparativen Aufwand, und es ist damit kein Geld zu verdienen.

Aber es ist längst vielfältig bewiesen, daß sie Folgeschä­

den vermindern oder gar vermeiden kann.

Das hier sichtbar gewordene eklatante Versagen unserer ambulanten Versorgung von Diabetikern zeigt, wie dring­

lich eine radikale Umstrukturierung dieser Versorgung geworden ist.

Dr. med. Gustav Meincke Feldstraße 125

24105 Kiel

»Überhaupt kein Wunder...«

Es ist überhaupt kein Wunder, daß Kollege Hauner über die ambulante Versorgung von Diabetikern zumal noch aus dem Jahr 1988 ein eher trauriges Bild zeichnen mußte. Die sachgerechte und qualitativ anspruchsvolle Versorgung von Diabetikern in Deutschland ist keines­

wegs sichergestellt, wie immer wieder behauptet wird.

Typ-II-Diabetiker, ca. 4 Millionen in Deutschland, werden zunächst einmal kontrolliert, aber nicht behandelt, da Schulungsmöglichkeiten nicht oder nur unvollständig wahrgenommen werden. Hier versagt die präventive Me­

dizin ganz gewaltig. Dafür steigen zwangsläufig die Ko­

sten im kurativen Sektor beim diabetischen Spätsyndrom gewaltig an. Der Hauptgrund für die miserable Versor­

gungsstruktur der Diabetiker liegt an der zeitaufwendi­

gen, mühsamen und sehr anspruchsvollen Diabetiker­

schulung, die in der Praxis zwar Programme kennt, aber nur wenig Erfolg. In den 22 Diabeteskliniken (ADDK), zusammengeschlossen im Arbeitskreis Deutscher Diabe­

teskliniken, wird nur ein Bruchteil der Diabetiker sachge­

recht geschult, wer das Glück dazu hat...

Dr. med. Kristian Hermann Bergis Diabetes Klinik Bad Mergentheim 97962 Bad Mergentheim

Diabetiker-Versorgungs-Pyramide Deutschiand 1994 rn

-— Schwerpunlch^rsorguno In Fachkrankenhäusem

(S4) (FKH) oder Reho-l«niken der Arbeitsgemeinschaft . gu **

^' Deutscher DkabetesWiniken

1

(S) Maximalvoraofaung

/tJrtvwsltäts-n -30 KIhken ur^

Ihre Lehrkrankerv häuser n 100

Fach\^rsorgung AKH mit DTSP n -250

Giundveraorgung Allgemeine Krankenhöusef AKH

Dlabetes.Qualll*(atlon n — looo

Fochvenorgung / ....

AND-Schwerpunkt-Praxen * * N* i«

Grundversorgung Aratproxen mit KBV-Zlffer-15 -‘Quollllkatton’ n —10.000 ambulante

(AI) Eistvor-

— sorgung Arztproxen ohne Dtabetes-Quollflkatlon n — soooo

Alle Dlobellker In Deutschland: n ~ 4 Mio.

Dlobetlkef mit Insulin: n ~ 800.000 Insuln.£istelnstelungen/Jahr n ~ 80.000

*■ Artjeltsgemelnschcift Doutschef-Dlabetos-Kllnlken

• StCTid FiotiM» 1 Bergis. 1994 SG

zug auf die HbAj-Kontrollen, die Retinopathiediagnostik und die Selbstkontrollen. Ge­

rade diese scheinen der beste Prädiktor einer guten Diabe­

teseinstellung und Ausdruck einer hohen Compliance zu

sein. (Ch. R.)

Hauner. H., et al: Ambulante Versorgung von Diabetikern.

DMW1994; 119: 129-134.

Buchtip

Umweltschutz in Klinik und Praxis

Das Buch »Umweltschutz in Klinik und Praxis«, herausge­

geben von Prof Dr. med.

Franz Daschner, Freiburg, ist soeben im Springer-Verlag erschienen. Es soll helfen, Umweltprobleme zu lösen, ohne den Hygienestandard zu senken. Das Buch enthält z. B.

die folgende Checkliste.

Was gehört nicht in eine ökologisch orientierte Arzt­

praxis?

• Einwegmaterialien, die ökologisch sinnvoll und ko­

stengünstiger durch Mehr­

weg-Produkte ersetzt wer­

den können (z. B. Patien­

tenunterlagen)

• Ein »General-Mülleimer«

für alle Abfallsorten (Abfall trennen!)

• Spezialbehälter von Ent- sorgungsfirmen für infek­

tiösen Abfall und

Entsor-gungsverträge mit solchen Firmen

Plastiksäcke in (Büro-)Pa- pierkörben

Chlor- oder phenolhaltige Desinfektionsmittel: Fuß­

bodendesinfektionsmittel (mit Ausnahme beim am­

bulanten Operieren oder Endoskopieren)

Quecksilberthermometer (Digitalthermometer be­

schaffen)

Untersuchungshandschu­

he aus PVC (durch Latex­

oder PE-Produkte ersetzen) Batterien für Kleinelektro­

geräte (in der Regel Akkus verwenden)

Spraydosen (insbesondere solche mit FCKW-Treib- mitteln)

Herkömmliche Glühbir­

nen zur Dauerbeleuchtung (durch elektronische Ener­

giesparlampen ersetzen) Fenster mit Einscheiben­

verglasung (Wärmeschutz­

verglasung einsetzen) Toilettenspülbecken ohne Wasserspartaste; Toilet­

tensteine

Wasserhähne ohne Perla­

toren, Duschen ohne Durchflußregler

Werbegeschenke in auf­

wendiger Verpackung und aus umweltschädlichen Materialien

Hochglanzprospekte und -Zeitschriften

Briefumschläge und Notiz­

blöcke aus weißem Papier (wo immer möglich Recyc­

lingpapier verwenden) Einweg-Kugel- und Faser­

schreiber.

Forschung

Struktur des Enzyms Cyclooxygenase aufgeklärt!

Wissenschaftler an der Uni­

versity of Chicago haben mit­

tels Röntgenkristallographie die Struktur des Enzyms Cy­

clooxygenase-1 (COX-1) auf­

geklärt. Damit gelang es erst­

mals, die dreidimensionale Struktur eines Enzympro­

teins der Zellmembran dar­

zustellen. Cyclooxygenase ist

775

z. B. bei chronischer

Bronchitis, Sinusitis,

Pneumonie ein