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UND IMMER GLEICH GUT

Unilair

Die geradlinige TheophylliivTherapie Denn Plasmaspiegel und Bioverfügbarkeit von Unilair lassen sich weder durch Einnahme­

zeit noch durch Nahrungsaufnahme be­

einflussen. Nach der Einmalgabe wird Theophyllin kontinuierlich über 24Stunden aus den Pellets freigesetzt.

Und weil unsere Retard-

technologie so patent ist haben wir von 3M sie patentieren lassen. Als modernes Theophyllin weist Unilair nahezu konstante Plasmaspiegel über 24 Stunden auf und ist in drei Wirkstärken mit 200/300/450 mg einsatzbereit. Und das zu äußerst günstigen Tagestherapiekosten.

Unilair 200/300/450 Retardkapseln. Zusanv mensetzung: 1 Retardkapsel Unilair 200 ent­

hält; Theophyllin 200 mg. 1 Retardkapsel Unilair 300 enthält: Theophyllin 300 mg. 1 Retard­

kapsel Unilair 450 enthält: Theophyllin 450 mg. Weitere Bestandteile: Methylhydroxypropyl- cellulose, Poly (ethylacrylat, methylmethacrylat), Talkum. Anwendungsgebiete: Behandlungund Vorbeugung von Atemnotzuständen aufgrund von Einengung bei chronisch obstruktiven Atem­

wegserkrankungen (z.B. Asthma bronchiale, chronischer Bronchitis, Lungenemphysem).

Gegenanzeigen: Theophyllin darf nicht ange­

wendet werden bei: frischem Herzinfarkt, aku­

ten tachykarden Arrhythmien, Überempfind­

lichkeit gegenüber einem der Bestandteile.

Theophyllin sollte nur bei strengster Indikation und mit Vorsicht angewendet werden bei; iiv stabiler Angina pectoris, Neigung zu tachykarden Arrhythmien, schwerem Blut­

hochdruck, hypertropher obstruktiver Kardiomyopathie, Hyperthyreose, epileptischen Anfallsleiden, Magen- und Zwölffingerdarm- geschwür,Porphyrie (bestimmte Stoffwechsel­

störung). Unilair sollte mit Vorsicht angewendet werden bei: Leber- und Nierenfunktions­

störungen, höherem Lebensalter (über 60 Jah­

re). Arzneimittel mit verzögerter Theophyllin- Freisetzung, wie Unilair, sind nicht zur Akut­

behandlung des Status asthmaticus oder der akuten Bronchospastik bestimmt. Anwendung in der Schwangerschaft und Stillzeit: Während der Schwangerschaft, besonders während der ersten drei Monate und während der Still­

periode, sollte Theophyllin nur bei zwingender Indikation verwendet werden. Nebenwirkun­

gen: Kopfschmerzen, Erregungszustände, Gliederzittern, Unruhe, Schlaflosigkeit, be­

schleunigter bzw. unregelmäßiger Herzschlag, Palpitationen, Blutdruckabfall, Magen-Darm- Beschwerden, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, verstärkte Diurese. Veränderungen der Serum- elektrolyte, insbesondere Hypokaliämie, An­

stieg von Serum-Calcium und-Kreatinin, sowie Hyperglykämie und Hyperurikämie, gastroösophagealer Reflux aufgrund einer Relaxation des unteren Ösophagus-Sphinkters und mögliche nächtliche Asthma-Provokation durch Aspiration. Verschlimmerung einer fibrozystischen Mastopathie. Verstärkte Ne­

benwirkungen können infolge einer relativen Überdosierung (bei individueller Überempfind­

lichkeit) oder einer absoluten Überdosierung (Theophyllin-Konzentration im Plasma über 20 pg/ml) auftreten. Vor allem bei erhöhten Theophyllin-Plasmaspiegeln von mehr als 20 pg/ml können toxische Nebenwirkungen wie Krampfanfälle, plötzlicher Blutdruckabfall, ventrikuläre Arrhythmien und schwere Magen- DamvErscheinungen (u.a. gastrointestinale Blu­

tungen) auftreten. Überempfindlichkeits­

reaktionen gegenüber Theophyllin treten sehr selten auf. Dosierung: Theophyllin ist indivi­

duell zu dosieren. Die Dosierung solite idealer­

weise anhand des Theophyilinspiegels im Plas­

ma ermittelt werden. Je nach Lebensalter sind folgende Erhaltungs-Dosierungen zu empfeh­

len: Unilair 200; Kinder von 6-8 Jahren (20-25 kg) 2-3 Kapseln täglich, Kinder von 8-12 Jahren (25-40 kg) 2-4 Kapseln täglich. Unilair 300: Kinder von 12-16 Jahren (40-60kg) 2-3 Kapseln täglich. Erwachsene (60-70 kg) 2-3 Kapseln täglich. Unilair 450: Kinder von 12-16 Jahren (40-60 kg) 1-2 Kapseln täglich. Erwach­

sene (60-70 kg) 1-2 Kapseln täglich. Weitere Hinweise zur Dosierung entnehmen Sie bitte derjeweiiigen Packungsbeilage. Art und Dauer der Anwendung; Unilair soll nach den Mahlzei­

ten mit reichlich Flüssigkeit eingenommen werden. Die Dauer der Anwendung richtet sich nach Art, Schwere und Verlauf der Erkrankung und wird vom behandelnden Arzt bestimmt.

Darreichungsform, Packungsgrößen und Preise: Unilair 200: 20 Retardkapseln (NI) DM 8,60; 50 Retardkapseln (N2) DM 19,50;

100 Retardkapseln (N3) DM 34,90; Unilair 300: 20 Retardkapseln (NI) DM 10,60;

50 Retardkapseln (N2) DM 23,60; 100 Retard­

kapseln (N3) DM 40,80; Unilair 450: 20 Re­

tardkapseln (NI) DM 13,90; 50 Retardkapseln (N2) DM 29,90; 100 Retardkapseln (N3) DM 54,80. Stand; Januar 1994.

3M Medica Postfach 1462 46322 Borken

Lasereinsatz Fortbildung

Baugröße von mechanischen Instrumenten lie­

gen können, besitzt zumindest aufgrund theo­

retischer Überlegungen ein hohes Potential für den Einsatz bei endoskopischen, arthroskopi- schen Techniken. Der Laser soll helfen, iatro- gene Schäden zu vermeiden, die Technik zu vereinfachen, die Operationszeit zu verkürzen und, wenn möglich, neue, andersartig nicht zu erreichende Gewebebearbeitungen zu ermög­

lichen. Knorpelglättung und Oberflächenbear­

beitung (8, 18, 35, 44, 51), Gewebeverbindung und -Verklebung (1, 14, 25, 40, 43, 52) sind hier zu nennen.

Lasersysteme müssen, um arthroskopisch ein­

gesetzt werden zu können, eine ausreichende Schnittiefe und rasche Schnittgeschwindigkeit besitzen. Die Schnittränder müssen exakt sein, die Schädigungszone, thermisch oder durch andere Nebenwirkungen bedingt, muß gering sein. Es darf keine Karbonisation auftreten, und der Einsatz des Gerätes muß mit einem einfachen Strahlführungssystem, am besten ei­

ner Quarzglasfaser, möglich sein (40, 43, 44).

Dies sollte nicht nur für den relativ einfach zu bearbeitenden Gelenkknorpel, sondern auch für Meniskus und Sehnen, ja wenn irgend mög­

lich sogar für Knochensubstanz gelten, ln sy­

stemischen Untersuchungen haben wir alle wesentlichen Laser bezüglich der Schneide­

eigenschaft an Knorpel und Knochen unter­

sucht (40).

Klinischer Einsatz

Es muß darauf geachtet werden, daß für die klinische Anwendung vernünftige Applika­

tionsinstrumente zur Verfügung stehen. Der Holmium-YAG-Laser ist leicht über eine han­

delsübliche Quarzglasfaser leitbar, ist unter Flüssigkeitsspülung einsetzbar und bietet da­

bei ausreichende Abtrageeigenschaften an den uns interessierenden Geweben. Die Instru­

mente sind so klein, daß sie gegenüber mecha­

nischen Instrumenten einen Vorteil in der Baugröße bieten und neben den arthroskopi- schen Techniken auch bei der endoskopischen Behandlung des Bandscheibenvorfalles, der sogenannten perkutanen Laserdiskusdekom­

pression »PLDD«, eingesetzt werden können (12, 28, 44, 51). Verschiedene Autoren berich­

ten über gute und sehr gute Erfahrungen bei der Knorpelbearbeitung mit dem Excimer-La­

ser. Zu erwähnen sind hier die Untersuchun­

gen von Löhnert und Raunest (35), die bei pathologischen Zuständen mit Knorpelschädi­

gung die Gelenkbearbeitung mit dem

Excimer-Der CO2-Laser..,

• ist nicht in Quarzglasfasern einkoppelbar, deshalb sind

• umständliche Spiegelgelenkarme notwendig und

• die Anwendung ist nur im Gasmedium mög­

lich.

Der Neodym-YAG-Laser...

• kann in Quarzglasfasern eingekoppelt wer­

den und ist

• unter Wasser einsetzbar. Aber die

• Adsorption (und damit die Schneideeigen­

schaft) ist schlecht, deshalb

• massive thermische Nebenwirkungen.

Der Holmium-YAG-Laser ...

• ist leicht über eine handelsübliche Quarzglas­

faser leitbar,

• ist unter Flüssigkeitsspülung einsetzbar und

• bietet ausreichende Abtrageeigenschaften an Knorpel und Knochen. Er

• hat ausreichend hohe Schnittgeschwindigkei­

ten und

• Schnittiefen und

• geringe thermische Nebenwirkungen, so daß

• die Durchtrennung von kortikalem Gewebe prinzipiell möglich ist.

Der Erbium-YAG-Laser...

• entspricht in Schnittgeschwindigkeit und -tiefe dem Holmium-YAG-Laser

Der Excimer-Laser...

• hat eine nur geringe Abtragerate, die die Ein­

satzmöglichkeiten beschränkt.

Wichtig sind ausreichende Tiefe und Ge­

schwindigkeit des Schnittes

Laser durchgeführt haben. In einer kontrollier­

ten prospektiven klinischen Studie wurden bei Chondromalaziegrad II und III nach Outer- bridge 70 Patienten mit dem Excimer-Laser und 70 Patienten konventionell behandelt, wo­

bei prä- und postoperativ ein nach Klein mo­

difizierter Lysholmscore zur Dokumentation eingesetzt wurde (27). Die Autoren kommen zu dem Schluß, daß bei ihren Untersuchungen die arthroskopische Excimer-Laseranwendung ein lohnenswertes Verfahren darstellt, das Vorteile gegenüber konventionellen Techniken besitzt.

Von Grifka und Schreiner wurden diese Unter­

suchungen fortgesetzt, wobei die günstigen Er­

gebnisse auch mittelfristig (bis 3 Jahre) bestä­

tigt werden konnten (44). Neben einigen expe­

rimentellen Untersuchungen (3, 8, 18, 43, 51) besteht aber Mangel an prospektiven randomi- sierten klinischen Studien zum Lasereinsatz, insbesondere an längerfristigen Ergebnissen.

Die neueste und vermutlich auch erfolgverspre­

chendste Entwicklung, wie aus experimentel­

len und theoretischen Überlegungen schon frü­

her abzuleiten, war im arthroskopischen Be­

reich der Einsatz des Holmium-YAG-Lasers,

Bei Knorpel­

schäden scheint der Excimer-Laser konventionellen Methoden überlegen zu sein

Fortbildung Lasereinsatz

Mit dem Hol- mium-YAG- Laser läßt sich Kollagen ge­

zielt schrump­

fen - einzigar­

tige Thera­

piemöglich­

keiten!

Die Tendenz geht zu immer weniger invasi­

ven Verfahren

Abbildung 2: Holmium-YAG-Laser, Meniskusbearbeitung

Abbildung 3: Holmium-YAG-Laser, Behandlung einer Chon- dromala/ie

Trauner, Nishiokaund Patel untersuchten 1990 (51) die Eigenschaften dieses Lasersystems für die Anwendung an Meniskusgewebe (Abb. 2) und Knorpelgewebe. Insbesondere die Abtra­

gerate war bei tolerablen thermischen Neben­

wirkungen hervorragend. Zur gleichen Zeit er­

schienen die ersten klinischen Studien zum Einsatz dieses Lasers in der Kniearthroskopie (12, 28, 43). Ein sicherer Gewebeabtrag und gute Steuerbarkeit beim Einsatz an Knorpel­

oberflächen (Abb. 3) und eine tolerable Tempe­

raturbelastung, insbesondere bei Flüssigkeits­

spülung in der arthroskopischen Chirurgie, ha­

ben diesem Gerät in relativ kurzer Zeit eine erhebliche Beachtung eingebracht. Die experi­

mentellen und ersten klinischen Ergebnisse aus der Arbeitsgruppe um Dillingham und Sherk sowie unsere eigenen Erfahrungen lassen es in jedem Fall lohnend erscheinen, dieses Gerät weiter zu untersuchen (11, 43, 44, 46). Unter­

schiedlichste Anwendungen befinden sich in

der klinischen Erprobung: Meniskektomie, la­

teral Release, Knorpelglättung, Synovialekto- mie, Blutstillung, Abrasionsarthroplastik und Einsatz bei der arthroskopisch assistierten vor­

deren Kreuzbandplastik. Erste Erfahrungen bestehen auch bei der arthroskopischen suba- kromialen Dekompression und bei der Sprung­

gelenksarthroskopie. Einzigartig sind aber die Möglichkeiten des Holmium-YAG-Lasereinsat- zes, um Kollagen gezielt zu schrumpfen. Hier­

mit wird die Operation von Schulterinstabilitä­

ten ebenso möglich wie das Zentrieren von lateralisierten Kniescheiben oder die Behand­

lung des femoropatellaren Schmerzsyndroms (Chondropathia patellae). Selbst sehr lockere Gelenke, die nach längerer Ergußbildung und im Rahmen einer rheumatischen Erkrankung Zurückbleiben, können durch diese Techniken wieder gestrafft und geschrumpft werden. Dies gilt insbesondere auch für lockere obere Sprunggelenke, bei denen die fiborotalaren Bänder mehrfach verletzt wurden- Hier zeigen sich Möglichkeiten des Lasereinsatzes, die mit anderen Instrumenten nicht möglich sind.

Sicherlich muß ein Laser aufgrund seines An­

schaffungspreises in verschiedensten Indika­

tionen eingesetzt werden können. Nicht nur bei der arthroskopischen Chirurgie mit resezieren­

den und glättenden Techniken sollte er sinnvoll sein, sondern wenn möglich auch bei Gewebe­

verbindungstechniken. Vorteile und Nachteile dieses sicherlich vielversprechenden, aber auch nicht zu überschätzenden neuen Hilfsmit­

tels gilt es auszuarbeiten.

Perkutane Laser-Diskus- Dekompression

Die operative Behandlung des Bandscheiben­

vorfalles hat sich mehr in Richtung weniger invasiver Verfahren entwickelt. Ob nun bei den offenen Techniken mikrochirurgische Verfah­

ren eingesetzt werden oder Techniken wie Chemonukleolyse und perkutane Nukleotomie ausgewählt werden, geht die Tendenz doch eindeutig zu weniger invasiven, wenn möglich sogar perkutanen Verfahren. Es gibt einige Gründe dafür, aber hauptsächlich liegt es daran, daß durch konventionelle Operations­

verfahren, einschließlich der mikrochirurgi­

schen Verfahren, eine nicht unbeträchtliche Zahl von Postdiskektomieproblemen mit Nar­

benbildung, Instabilität und erneutem Auftre­

ten der Symptome zu beklagen sind (54). Mög­

Lasereinsatz Fortbilduiigj

zs:^ 761

licherweise begründet sich darin auch die sehr konservative Behandlungsphilosophie, die wir heute sehr weit verbreitet vorfinden. Die Che- monukleolyse war insbesondere Anfang der 80er Jahre (26) eine sehr populäre Methode zur Behandlung des Bandscheibenleidens. Die dabei auftretenden Probleme wie allergische Reaktionen und toxische Wirkungen des aus­

getretenen Chymopapains wurden schon früh diskutiert (26, 54) und sind auch heute noch in den Zentren, die weiterhin die Chemonukleo- lyse einsetzen, Anlaß für kritische Diskussio­

nen. In Europa waren es weniger die allergi­

schen Reaktionen als die unbefriedigenden Langzeitergebnisse mit Instabilität und voll­

ständigem Aufbrauch des Bandscheibenmate­

rials, die ähnlich wie in den USA die Zahl der durchgeführten Chemonukleolysen drastisch zurückgehen ließen. Die Suche nach wenig in­

vasiven, aber dennoch effektiven Behandlungs­

methoden führte zu den bekannten Techniken der perkutanen Nukleotomie (45). Die Indika­

tion für diese Methoden ist aber doch aufgrund der Größe des verwendeten Instrumentariums und der sehr unterschiedlichen Ergebnisse auf etwa 10% der Patienten mit einem intradiska- len Problem beschränkt. Insbesondere der Bandscheibenraum L5/S1 scheint mit diesen großen Instrumentarien, wenn man die Pall­

zahlen in den Veröffentlichungen ansieht, häu­

fig nicht erreichbar; ein Einsatz an zervikalen oder thorakalen Bandscheiben bietet sich bei diesen Instrumentarien nicht an.

Die Lasertechnik und der Einsatz von laserge­

stützten Instrumenten stellen prinzipiell keine völlig neuartige Behandlungstechnik dar (Abb. 4). Der Laser kann mit einem Durchmes­

ser von 400 |im lediglich dabei helfen, iatro- gene Schäden bei der operativen Behandlung zu vermeiden. Unsere eigenen anatomischen Präparationen hatten uns sehr früh gezeigt, daß mit Instrumenten, die größer als 2,5 mm im Durchmesser sind, eine Schädigung der Nervenwurzeln beim posterolateralen Zugang kaum zu vermeiden ist. Ziel unserer Untersu­

chungen, die wir 1985 begannen, war deshalb die Entwicklung eines Instrumentariums, das möglichst klein und wenig invasiv sein sollte, aber dennoch effektiv das Bandscheibenleiden, zumindest die intradiskale Problematik behan­

deln sollte (39, 41). Hier bot sich die Lasertech­

nik an, da sie gerade diese Forderung erfüllen konnte. Die Experimente zeigten uns, daß eine glasfasergestützte Technologie unverzichtbar für den sinnvollen Einsatz war. Aus diesem

Abbildung 4: Technik der perkutanen Laser-Diskus-Dekom- pression (PLDD)

Grunde schieden der CO2-Laser und der Er- bium-YAG-Laser aus den Überlegungen früh­

zeitig aus. Unsere eigenen Messungen zur Ab­

tragerate mit verschiedenen Excimer-Lasern im Wellenlängenbereich unter 351 nm zeigten, daß die Abtrageraten für den klinischen Ein­

satz viel zu gering waren. Ähnliches gilt für die sichtbaren Lasersysteme wie den Argon-Laser und den Krypton-Laser. Letztendlich blieben für unsere Untersuchungen zunächst nur die beiden Neodym-YAG-Laserwellenlängen von 1064 nm und 1318 nm übrig. Die Anwendung der Laserenergie im direkten Kontakt mit dem Gewebe erhöht die Sicherheit erheblich. Die Laserstrahlung wird auf die Spitze der Quarz­

glasfaser konzentriert. Wenn kurze Laserpulse eingesetzt werden, kann in dieser Technik das Gewebe direkt verdampft werden. Die thermi­

schen Nebenwirkungen sind auf einen Bereich von 1 cm zu begrenzen. Bei sehr geringer Bandscheibenhöhe ist es besonders wichtig, die Pulse in einer Größenordnung von 0,3 bis 0,5 Sekunden zu halten und danach eine Pau­

senzeit von 5 Sekunden einzuhalten, um ein Aufheizen der knöchernen Strukturen der Grund- und Deckplatten zu vermeiden (39, 41).

Mit dem Holmium-YAG-Laser ist die Abla­

tionsrate höher als mit Neodym-YAG-Lasersy- stemen, und die thermische Belastung fällt deutlich geringer aus (43, 45).

Biomechanik

Es konnten 20 lumbale Bewegungssegmente für konventionelle Technik (Diskektomie) mit 18 lumbalen Bewegungssegmenten für La­

sertechniken verglichen werden (45). Eine Vielzahl von biomechanischen Kenngrößen konnte untersucht werden. Entsprechend den von Panjabi und White aufgestellten Kriterien

Die Indika­

tionsstellung ist entscheidend für den Erfolg der PLDD

Am besten ge­

eignet ist der Neodym-YAG- Laser

762 :ZFA

Fortbildung Lasereinsatz

Entscheidend für den Erfolg der perkutanen Laser-Diskus- Diskektomie ist die Indikations­

stellung

Die Mobilisa­

tion beginnt am ersten post­

operativen Tag

(32, 33, 56) ergab diese Untersuchung, daß die biomechanischen Kenngrößen für das laserthe­

rapeutische Vorgehen deutlich günstiger lagen als für alle anderen in dieser Untersuchung eingebrachten konventionellen Methoden. Vor­

ausgesetzt, die Technik ist klinisch wirksam, könnten die Langzeitergebnisse damit günsti­

ger ausfallen als mit allen anderen Techniken.

Entscheidend für den Erfolg dieses neuen, we­

nig invasiven Behandlungsverfahrens ist ganz zentral die Indikationsstellung.

Indikationen zur laserchirurgischen Behand­

lung

1. Radikuläre Schmerzsymptomatik, sensible oder muskuläre Ausfälle, Reflexausfalle.

2. Zur klinischen Symptomatik korrelierender Befund in CT oder Kernspintomographie.

3. Fachneurologische Untersuchung, die die Diagnose eines radikulären Schmerzsyn­

droms bestätigt.

Lumboischialgiforme Beschwerden stellen häufig genug nicht nur ein somatisch medizi­

nisches Problem, sondern auch ein psycholo­

gisch somatisches Geschehen dar. Nicht selten spielen auch versicherungsrechtliche Aspekte und Rentenansprüche eine Rolle. Für die Indi­

kation fordern wir deshalb ein dreimonatiges konservatives Behandlungsprogramm, das ins­

besondere Wert auf stabilisierende kranken­

gymnastische Übungen legt. Selbstverständlich werden die Patienten in dieser Zeit auch in einem Rückenschulprogramm betreut. Patien­

ten, die nicht beschwerdefrei geworden sind, werden dem laserchirurgischen Vorgehen dann zugeführt, wenn sie mehrere Kriterien erfüllen (siehe Kasten 3).

Klinisches Vorgehen

Die Durchführung des operativen Eingriffes er­

folgt nach anästhesiologischer Vorbereitung stationär in Stand-by-Anästhesie. Wir empfeh­

len eine einmalige Gabe eines Breitspektrum­

antibiotikums vor Durchführung des Eingrifis.

Kontraindikationen, die wir dringend zur Be­

achtung empfehlen:

1. Spinalstenosen und knöcherne Engen.

2. Instabilität im Bewegungssegment (Spondy­

lolisthesis).

3. Frei sequestrierter Bandscheibenvorfall.

4. Psychosomatische Erkrankungen, psychoso­

ziale Auffälligkeit.

Die Lagerung des Patienten auf dem Operati­

onstisch kann entweder in seitlicher Position oder in Bauchlage erfolgen. Die Lendenlordose wird durch die Lagerung reduziert und die Punktionstechnik dadurch erleichtert. Es ist besonders darauf zu achten, daß ein Instru­

mentarium verwendet wird, das eine spezielle Präparation der Nadelspitze besitzt, um mög­

liche thermische Nebenwirkungen zu vermei­

den. Weiterhin ist eine zusätzliche Absaugung erforderlich. Auf dem Markt sind heute auch Systeme verfügbar, die über ein mit integrier­

ter Kühlflüssigkeit gespültes doppellumiges Nadelsystem verfügen. Das erhöht die Sicher­

heit bei der Anwendung dieser Lasertechnik.

Insgesamt werden 1600 J im Bandscheiben­

raum appliziert, wobei jeweils nach 300 J die Nadellage verändert werden sollte. Hier ist zu empfehlen, in Richtung auf den Vorfall zu ar­

beiten. Für den Bandscheibenraum L5/S1 empfehlen wir die Applikation von 1200 J. Auf die Anwendung in der Brust- und Halswirbel­

säule soll hier nicht eingegangen werden.

Nachbehandlung

Die Patienten verbleiben bis zum Morgen nach dem Eingriff weitgehend im Bett in Rücken­

lage. Nach dem Eingriff ist es erlaubt, mit Hilfe zur Toilette aufzustehen, falls dies erforderlich ist. Am ersten postoperativen Tag beginnt die Mobilisation des Patienten in korrekter Tech­

nik mit Fortführung der krankengymnasti­

schen Übungsbehandlung, der Rückenschule und, falls vorhanden, kann direkt das Bewe­

gungsbad besucht werden. Bei Beschwerde­

freiheit kann nach 3 bis 5 Tagen die Entlassung aus der stationären Behandlung erfolgen. Soll­

ten Lumbalgien verblieben sein oder ist eine Behandlung zusätzlicher degenerativer Schä­

digungen an einer arthrotisch veränderten Wirbelsäule erforderlich, so kann dies post­

operativ noch einen längeren stationären Be­

handlungsaufenthalt mit entsprechenden the­

rapeutischen Maßnahmen erforderlich ma­

chen. Bei Bedarf ist hier auch der Einsatz einer Orthese möglich, im Normalfall aber nicht er­

forderlich.

Klinische Ergebnisse

Grundlage unserer Untersuchungen waren die Vorschläge von Frymoyer (16), Roland (36) und Weinstein (54) zur Durchführung klinischer Studien bei low back pain. Bis Dezember 1991 hatten wir 115 perkutane Laserdiskusdekom­

pressionen bei 100 Patienten mit dem Neodym- YAG-Laser und seit 1991 partiell auch mit dem