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Das Delirium tremens ' Medizinische Kli

nik Hemer 2 Hans Prinzhorn

Definition, Pathogenese, Klinik, Therapie und Prognose prlTnsbe^r'^'^

Bei der stetig ansteigenden Zahl Alkoholab­

hängiger gewinnt das Delirium tremens als schwierig zu therapierende und mit hoher Le­

talität (unbehandelt ca. 30%) einhergehende Komplikation des Alkoholismus heute stets mehr an Bedeutung.

Mit der Einführung des Clomethiazols vor in­

zwischen dreißig Jahren wurde die Delirthera­

pie zwar wesentlich verbessert. Bei allgemei­

ner Unzufriedenheit über die nicht unerheb­

lichen Nebenwirkungen des Clomethiazols wurde jedoch nicht nur in den USA (fehlende Clomethiazol-Zulassung), sondern auch im eu­

ropäischen Raum weiter nach Substanzalter­

nativen gesucht. Deren Therapieergebnisse lassen allerdings aufgrund uneinheitlicher De­

lir-Definitionen und unterschiedlicher Patien­

tenkollektive (Delirschweregrade) eine ab­

schließende Beurteilung noch nicht zu.

Als qualitative Kenngrößen für die Güte einer pharmakologischen Therapie gelten in den meisten Studien überwiegend Letalität und Delirdauer, wobei die Letalität nach Feuerlein und Reiser von mehreren Einflußgrößen be­

stimmt wird (Abb. 1) (11). Hinsichtlich der De­

lirdauer ergeben sich in fast allen Studien grö­

ßere Spannbreiten mit regelmäßig vorkom­

menden protrahierten Verläufen von bis zu 43 Tagen.

Definition

Die internationale Klassifikation psychischer Störungen ICD-10 differenziert zwischen »De­

lir, nicht durch Alkohol oder psychotrope Sub­

stanzen bedingt« (F05 unter: >Organische, ein- schl. symptomatischer psychischer Störungen<) und Entzugssyndrom mit Delir (Fix.4 unter:

>Störungen durch psychotrope Substanzen<) mit der klassischen Symptomtrias bestehend aus Bewußtseinstrübung und Verwirrtheit (1), lebhaften Halluzinationen oder Illusionen (2) und ausgeprägtem Tremor (3) (siehe Kasten 1)

(%) 35

30

25

20 15

10 5

0

nur Schnaps

Bier Schna

Übergew.

gew.

Lebensalter Alkoholart Körpergewicht

Ahhildung 1: Delirletalität in .Abhängigkeit von I.ebensalter, Körpergewicht und .Alkoholart (11)

(15). Analog zur ICD-10 ordnet die DSM-III-R- Klassifikation das Delir ganz allgemein den

»organisch bedingten psychischen Syndromen und Störungen« zu, das >Alkoholentzugsdelir<

speziell (Ziffer 291.00 DSM-III-R) wird außer­

dem unter dem Kapitel »durch psychotrope Substanzen induzierte organisch bedingte psy­

chische Störung« detaillierter umschrieben und klassifiziert (9).

In einer offenen klinischen Vergleichsstudie behandelten wir 38 konsekutive Delirpatien­

ten mit Droperidol/Midazolam oder Clomethia- zol parenteral. Die Delirdauer war mit 5.4 (D/M) bzw. 4,0 (Clomethiazol) Tagen unter­

durchschnittlich kurz (p<0.01). Mit Droperi­

dol/Midazolam wurden die Symptome der ve­

getativen Entgleisung besser beeinflußt, die Verträglichkeit ist bei den besonders gefährde­

ten älteren Patienten uneingeschränkt gut.

Leicht beherrschbare Komplikationen traten in 23% (Droperidol/Midazolam) bzw. 12.5% (Clo­

methiazol) der Fälle auf (Bronchopneumonien nur in 4.5% [D/M] bzw. 12.5% [Clomethiazol]

der Fälle). Die Gesamtletalität betrug 4.5%

(D/M) bzw. war gleich null (Clomethiazol).

Zum Inhalt

Z. Allg. Med. 1994; 70: 785-790. © Hippokrates Verlag GmbH, Stuttgart 1994

Therapiestudie Delirium tremens

Alkoholdelir tritt nur nach jahrelangem, schwerem Alkoholmiß­

brauch auf

Das Prädelir kann noch durch Alkohol­

zufuhr durch­

brochen wer­

den, das mani­

feste Delirium tremens nicht

ICD-lO-Diagnosekriterien des Delirium tre­

mens (15)

1. Bewußtseinstrübung und Verwirrtheit 2. lebhafte Halluzinationen

3. ausgeprägter Tremor

Prädiktoren:

Entzugssym­

ptome beim noch Betrunke­

nen, Delirium tremens in der Anamnese

Ätiologie und Pathogenese

Das Alkoholdelir tritt nur nach jahrelangem, schwerem Alkoholmißbrauch auf (gewohn­

heitsmäßiges, kontinuierliches, rauscharmes Trinken, ca. 80-120 g Alkoholeinnahme täg­

lich) (5, 21). Die genaue Pathogenese ist bis heute nicht bekannt.

Ein pathophysiologischer Mechanismus hin­

sichtlich der alkoholtypischen Entzugssym­

ptome mit vegetativer Entgleisung könnte das Wegfallen der alkoholinduzierten GABA-ergen Hemmung zerebraler kortikaler Neurone sein, wodurch es zum Überwiegen des aktivieren­

den adrenergen Systems kommt. Diese Hypo­

these wird einerseits durch das positive An­

sprechen auf das zentrale Sympatikolytikum Clonidin untermauert, andererseits konnte ge­

zeigt werden, daß die bisher bewährten Phar­

maka eine Kreuztoleranz zum Alkohol aufwei­

sen (23, 27). Die für das Delir charakteristi­

schen kognitiven Störungen entstehen wahr­

scheinlich auf dem Boden einer funktionellen Insuffizienz cholinerger Neurone (22). Dies un­

terstreichen auch klinische Berichte zur The­

rapie des Delirs mit dem Acetylcholinantagoni- sten Physostigmin, womit Kreislaufstörungen, Agitiertheit, Atemdepression und Verwirrt­

heitszustände innerhalb weniger Minuten be­

seitigt werden können.

Es gibt keine sicheren Kriterien, um das Auf­

treten eines Delirium tremens Voraussagen zu können. Als wichtige und relativ sichere Prä­

diktoren gelten: Entzugssymptome bei einem noch betrunkenen Patienten und ein Delirium tremens in der Anamnese. Kontrovers werden das Alter und entzugsbedingte Krämpfe als prädiktive Faktoren diskutiert.

Klinik

rung verschiedener Symptomebenen nahezu einmalig in der Psychiatrie ist. Das Vollbild des Alkoholdelirs ist aber kaum fehlzudeuten. Ne­

ben den Allgemeinzeichen des Alkoholismus wie Hepatomegalie, Leberzirrhose und typi­

scher Laborkonstellation (erhöhte Transami- nasen und Gamma-GT sowie hyperchrome Anämie) stehen Desorientiertheit in örtlicher, zeitlicher und situativer Hinsicht im Vorder­

grund. Meist beginnend mit Störungen der Merk- und Konzentrationsfähigkeit sowie af­

fektiver Beeinträchtigung (z. B. inadäquate Hei­

terkeit oder panische Angst) können Bewußt­

seinstrübungen mit psychomotorischer Unruhe und auch Koma eintreten. Daneben kommt es zu den Delir-typischen Halluzinationen mit il­

lusionären Verkennungen und Wahrneh­

mungsstörungen und den kaum verkennbaren neurovegetativen Erscheinungen wie exzessi­

vem Schwitzen, Tachykardie und Blutdruckan­

stieg, Tremor, mimischem Beben und lebhaf­

ten Muskeleigenreflexen.

Während das Prädelir noch zum Teil durch Alkoholzufuhr zu unterbrechen ist (analog zum Opiatentzug, welches jederzeit durch Zufuhr von Morphin zu unterbrechen ist), ist das beim manifesten Delirium tremens nicht mehr der Fall (>Point of no return<). Das Delirium tre­

mens dauert unbehandelt selten mehr als drei bis fünf Tage, höchstens jedoch zehn Tage und endet stets in einem 12 bis 36 Stunden andau­

ernden Terminalschlaf (10).

Diagnose, Differentialdiagnose und Begleiterkrankungen

Aufgrund des unverkennbaren charakteristi­

schen klinischen Bildes haben klinisch-techni­

sche Befunde zur Sicherung der Diagnose praktisch keine Bedeutung. Der Schweregrad der Laborveränderungen korreliert meist mit der Dramatik des klinischen Verlaufs. Labor­

chemisch erhöht sind meist Transaminasen und Gamma-GT, häufig liegt eine hyperchrome Anämie mit verringerter Thrombozytenzahl (Ethanol-toxische Markhemmung) vor. Gele­

gentlich kann es im Rahmen einer begleiten­

den Rhabdomyolyse zur exzessiven CK-Erhö- hung kommen.

Das Entzugssyndrom folgt bis hin zu seiner schwersten Form, dem Delir, fast immer einem chronologischen Muster, wobei die genaue Ab­

folge der Phänomene und die

Synchronisie-Die nosologische Differentialdiagnose des De­

lirs umfaßt Krankheitszustände mit »deliran- ter« Unruhe, produktiv-psychotischen Phäno­

menen und vegetativer Entgleisung (siehe

Ka-Delirium tremens Therapiestudie]

ZSIA

l

787

Differentialdiagnose des Alkoholdelirs (nach [24])

Alkoholfolgeerkrankungen

• Alkoholhalluzinose

• Wernicke-Korsakow-Syndrom Toxische Erkrankungen

• Medikamentendelir

• Rauschmitteldelir

• Pharmakogenes Delir

• E-605-lntoxikation Hirnerkrankungen

• Hirnarteriosklerose

• Meningitis

• Enzephalitis

• Hirntumor

• Epilepsie

Innere Erkrankungen

• Hyperthyreose

• Tetanie

• Hepatische Enzephalopathie

sten 2) (24). Neben dem Drogenentzug kom­

men vor allem delirante Verwirrtheitszustände bei Hirnarteriosklerose, posttraumatische, posthypoxische und posthypoglykämische Syn­

drome sowie internistische Erkrankungen wie die hepatische Enzephalopathie und Hyperthy­

reose in Frage. Bei dem geringsten Zweifel an der Diagnose eines alkoholbedingten Delirs und dem möglichen Verdacht auf eine entzündliche oder raumfordernde Erkrankung im ZNS-Be- reich (Meningitis, Enzephalitis oder Hirntumor) ist weitere Diagnostik in Form von Liquorun­

tersuchung und kranialem Computertomo­

gramm unumgänglich. Die Sinnestäuschungen bei chronischer Alkoholhalluzinose sind im Ge­

gensatz zu den vorübergehenden Halluzinatio­

nen des Delirs anhaltend und bleiben auch nach abgeklungener Entzugssymptomatik wei­

ter bestehen. Bei Alkoholhalluzinose kommt es nur selten zu vegetativen Begleiterscheinungen

(10).

Hinsichtlich der Begleiterkrankungen ist hauptsächlich die Leber mit ihren Stoffwech­

selfunktionen betroffen. Durch den chroni­

schen Alkoholkonsum nimmt die Fettsäuresyn­

these in der Leber zu und die Fettleber mit anschließendem zirrhotischen Umbau ist die Folge. Weitere Begleiterkrankungen sind die chronische Pankreatitis, die alkoholtoxische Myokardschädigung, die Hypovitaminose und die relative Immunschwäche, die z. B. die ra­

sche Ausbreitung pulmonaler Infekte beim Al­

koholiker fördert.

Allgemein-therapeutische Maßnahmen Aufgrund des Schweregrades des Krankheits­

bildes (einschließlich Stoffwechsel-, Wasser- und Elektrolytentgleisungen) als auch zur Über­

wachung des Patienten und der pharmakologi­

schen Therapie sollte grundsätzlich die Be­

handlung des deliranten Patienten nur auf der Intensivstation erfolgen. Neben einer gerichte­

ten pharmakologischen Therapie sollten Flüs­

sigkeitsdefizit (durch Fieber und exzessives Schwitzen sowie unzureichende Zufuhr vor Delir) und Elektrolythaushalt ausgeglichen werden. Kontraindiziert ist die initiale Glukose- Infusionslösung, da die Einschleusung von Glu­

kose in die Zelle unter Mitnahme von Thiamin einen ohnehin bestehenden Thiaminmangel verstärkt und dadurch ein epileptischer Anfall ausgelöst werden kann. Auch zur Prophylaxe einer Wernicke-Enzephalopathie sollten Delir­

patienten deshalb initial 100 mg Vitamin Bj parenteral erhalten. Die gelegentlich auftre­

tende, gegenüber Antipyretika resistente Hy­

perthermie kann nur pysikalisch gesenkt wer­

den. Bei schwerwiegenden Bewußtseinsstö­

rungen, mangelndem Abhusten, vermehrter Bronchialsekretion sowie mechanischer Atem­

störung (z. B. bei zurückfallender Zunge) sollte frühzeitig, gegebenenfalls auch nur zur effek­

tiven Bronchialtoilette, die Intubation und bei Bedarf auch Beatmung erfolgen. Pneumonien sind die häufigsten Komplikationen des Delirs (ca. 20%) und müssen antibiotisch behandelt werden.

Spezielle pharmakologische Therapie Ziele der pharmakologischen Therapie sind die Dämpfung der produktiv-psychotischen Sym­

ptomatik, die Beeinflussung der psycho-moto- rischen Unruhe und Angstzustände, die Stabi­

lisierung der vitalen Funktionen, die Bekämp­

fung der vegetativen Entgleisungen und die Verhinderung und Behandlung von Delir-typi­

schen Komplikationen. Dabei sind in der Ver­

gangenheit mehr als 100 verschiedene Sub­

stanzen zum Einsatz gekommen, nur die wich­

tigsten der heute noch gebräuchlichen Sub­

stanzen sollen hier im folgenden kurz diskutiert werden:

Äthylalkohol kann auch in höheren parente­

ralen Dosen weder den Ausbruch des Delirs nach Erreichen eines »Point of no return« ver­

hindern noch kann das Delir ausreichend

be-Behandlung der deliranten Patienten nur auf der Inten­

sivstation!

Glukose kann einen epilep­

tischen Anfall auslösen!

P^4-\ Therapiestudie Delirium tremens

Clonidin hat nur eine ge­

ringe sedie- rende und an­

tipsychotische Wirkung

Viel zu wenig beachtet:

Physostigmin

herrscht werden. Von seinem Einsatz wird heute weitgehend übereinstimmend abgeraten.

Das aus der Hypertoniebehandlung bekannte zentrale Sympathikolytikum Clonidin greift durch Stimulation der inhibitorischen Alpha-2- Rezeptoren direkt in das pathophysiologische Geschehen des Alkoholentzugssyndroms ein (Bekämpfung des »Noradrenalinsturms«). Clo­

nidin unterdrückt besonders effektiv die kar­

diovaskulären Symptome der vegetativen Ent­

gleisung, es hat jedoch nur eine gering sedie- rende und antipsychotische Wirkung (20). Bei einer Abbruchrate von etwa 20% (wegen unzu­

reichender Wirkung) kann heute davon ausge­

gangen werden, daß mit Clonidin alleine ein Delirium tremens nicht ausreichend behandelt werden kann. Als Adjuvans und in der Kombi­

nation mit Clomethiazol, Butyrophenonen und Benzodiazepinen hat sich Clonidin insbeson­

dere zur effektiven Behandlung der ausgepräg­

ten vegetativen Symptomatik des Delirs be­

währt. Es wird auch bereits erfolgreich in der Behandlung des Prädelirs eingesetzt (26).

Ein bisher viel zuwenig beachteter Ansatzpunkt in der effektiven Delirprophylaxe ist Physostig­

min. Es hebt nicht nur als Anticholinergikum die auf dem Boden einer funktionellen cholinergen Insuffizienz entstehenden charakteristischen kognitiven Störungen, Agitiertheit, Verwirrt­

heitszustände, Atemdepression und Kreislauf­

störungen beim Alkoholintoxikierten auf (als Antidot von Alkohol). Die einmalige Injektion von 2 mg Physostigmin intramuskulär kann beim noch alkoholisierten Alkoholiker ein Delir auch effektiv verhindern (7).

Benzodiazepine wirken über die Beeinflus­

sung der inhibitorischen GABA-Rezeptoren und zeigen eine Kreuztoleranz mit Alkohol am

Tabelle 1: Pharmakologisches Profil von Droperidol und Haloperidol (nach Braun [11])

Haloperidol Droperidol

• Wirkungseintritt (in min) 30 10

• Wirkungsdauer (in h) 8-20 2-4

• antipsychotische Wirksamkeit + doppelt so stark wie Haloperidol

• antiemetische Wirksamkeit + 10-20mal stärker als Haloperidol

• adrenolytische Wirksamkeit leicht etwas stärker als Haloperidol

• Sedierende Wirkung + fehlt

Rezeptor und werden bei fehlender Clomethia- zol-Zulassung vor allem in den USA eingesetzt.

Besonders die langwirksamen Benzodiazepine bergen die Gefahr der Kumulation, außerdem sind alle Benzodiazepine auf die produktiv­

psychotische Symptomatik nicht ausreichend wirksam, so daß gerade bei schweren Verläu­

fen die Patienten agitiert und wach bleiben.

Wenngleich dieser Nachteil grundsätzlich durch die Kombination mit einem Neurolepti­

kum kompensiert werden kann, ist nach Mc­

Grath die Kombinationstherapie aus Diazepam mit Haloperidol der Clomethiazol-Therapie an Wirksamkeit und Nebenwirkungsrate deutlich unterlegen (1, 19).

Midazolam ist ein neuartiges Benzodiazepin und weist aufgrund seiner sehr kurzen Halb­

wertzeit (Tl/2: 1,9 ± 0,6 h) eine günstigere Ki­

netik als herkömmliche Benzodiazepine auf. Es ist etwa 2-3mal stärker wirksam als Diazepam und hebt in gleicher Weise die zerebrale Krampfschwelle an (17, 18).

Clomethiazol, ein Derivat des Thiazolanteils des Thiamin, besitzt sedative, hypnotische, an- xiolytische, antikonvulsive und vegetativ-stabi- lisierende Eigenschaften (12, 13). Der Einfluß auf Halluzinationen, Illusionen und Suggestibi- lität ist allerdings geringer ausgeprägt, so daß bei manchen Patienten zur wirksamen Unter­

drückung der psychotischen Symptomatik schnell die zulässige Tageshöchstdosis (16 g) erreicht oder überschritten wird.

Neuroleptika haben neben einer antipsycho­

tischen, antiemetischen und sedierenden Wir­

kung auch vegetative Wirkungen hauptsäch­

lich adrenolytischer Art. Da sie die Krampf­

schwelle senken und durch ihre anticholinerge Wirkung extrapyramidale Störungen und auch ein neuroleptisches Syndrom auslösen können, sind sie als Monotherapie weitgehend ungeeig­

net (6). Die Letalität konnte mit ihnen nur bis auf 13 bis 16% gesenkt werden. Haloperidol wird am häufigsten, besonders in der Kombi­

nation mit Diazepam, angewendet. Droperidol zeigt als neuartiges, kurzwirkendes Butyrophe- non im Gegensatz zu Haloperidol eine deutlich stärkere Wirkung bei zugleich weniger ausge­

prägten Nebenwirkungen (Tab. 1) (4). Eine Atemdepression ist auch bei hoher Dosierung nicht zu befürchten, wohl aber, wie bei allen Neuroleptika, eine Herabsetzung der zerebra­

len Krampfschwelle sowie extrapyramidale Störungen.

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