neue
Generation
Diabetische Polyneuropathie
1
<:::%» A
Periphere Nerven-schäden
Lumbago und Ischias-Syndrom
Zusammensetzung: Eine Kapsel (Ampulle mit 50,062mg Trockensubstanz) enthält:
Cytidin - 5’ - monophosphat - Dinatriumsalz - Dihydrat 2,500 (5,000) mg. Gemisch aus Uri- din-5’-triphosphat-Trinatriumsalz-2H20 • Uri- din-5’-diphosphat-Dinatriumsalz, Uridin-5’- monophosphat-Dinatriumsalz, insgesamt 1,500 (3,000) mg, standardisiert nach dem Uridin-Gehalt, entsprechend 0,630 (1,260) mg Uridin. Eine Ampulle mit Lösungsmittel enthält: Lidocainhydrochlorid 20,000 mg, Wasser für Injektionszwecke (Ph.Eur.lt) ad 2ml. Indikationen: Zur unterstützenden Behandlung von Neuritiden und Myopathien, z.B. Wurzelneuritiden, Zervikalsyndrom, Schulter-Arm-Syndrom,
SS»”'®*"
HWS-Syndrom
Ischialgie, Lumbago, Interkostalneuralgie, Trigeminusneuralgie, diabetische Polyneuritis, Alkohol-Polyneuri
tis, andere toxische Polyneuritiden, Zustände nach Bandscheibenoperationen mit anhal
tendem Wurzelreizsyndrom, Herpes zoster.
Kontraindikationen: Bei parenteraler Anwendung (jberempfindlichkeit gegen Lidocain und andere Lokalanaesthetika vom Amid-Typ. Trotz der geringen Lidocain-Dosis sollte die parenterale Anwendung von Kelti- canN bei Patienten mit schweren Überlei
tungsstörungen und akut dekompensierter Herzinsuffizienz mit Vorsicht erfolgen. Dar
reichungsformen, Packungsgrößen und Preise: OP mit 20 Kapseln NI DM 23,24, OP mit 50 Kapseln N2 DM 48,19, OP mit 100 Kap
seln N3 DM 85,96, OP mit 5 Ampullen Trok- kensubstanz und 5 Ampullen Lösungs- mittel DM 44,09. Anstaltspackungen für I
alle Formen. (Stand der Information ■ Januar 1993; Preisstaffei unter A Berücksichtigung eventueller Ab- H
Schläge durch das GSG) V V
Alkoholische Polyneuropathie Trommsdorff GmbH & Co.
ThjmSidorff Arzneimittel • 52475 Alsdorf
Interview
ZFA
781Vogel: Unter Berücksichtigung des o.g. Erre- gerspektrums sind bevorzugt Oralcephalospo
rine und Aminopenicilline ± ß-Laktamase-ln- hibitor sowie auch die neueren Makrolide zu nennen. Durch die Kombination von Aminope- nicillinen mit ß-Laktamase-lnhibitoren wird deren Spektrum auf ß-Laktamase-bildende Keime erweitert, die durch Aminopenicilline (z. B. Amoxicillin) alleine nicht erfaßt werden.
Es muß jedoch beim Einsatz dieser Kombina
tion mit einem Anstieg der gastrointestinalen Nebenwirkungen gerechnet werden. Bei den Cephalosporinen gibt es mittlerweile eine Viel
zahl von Substanzen, die jedoch nicht alle gleich gut für die Therapie von Atemwegsinfektionen geeignet sind.
?; Worin unterscheiden sich die einzelnen Oralcephalosporine ?
Vogel: Die Atemwegsliga hat schon 1991 äl
tere Cephalosporine wie Cefalexin und Cefadro
xil aufgrund der Haemophilus-Lücke nicht mehr empfohlen. Auch in den neuen Empfeh
lungen der PEG werden die älteren Cepha
losporine zur kalkulierten Chemotherapie von Atemwegsinfektionen nicht mehr genannt.
Vertreter der 3. Generation wie Cefixim, Cefti
buten und Cefpodoxim-Proxetil haben ihren Schwerpunkt im gramnegativen Bereich, aller
dings auf Kosten der Wirksamkeit bei grampo
sitiven Erregern. Dies wird insbesondere deut
lich bei den Staphylokokken, wo keine klinisch relevante antibakterielle Aktivität besteht.
Cephalosporine der 2. Generation haben das ausgewogenste Spektrum, da die fünf häufig
sten Erreger von Atemwegsinfektionen erfaßt werden. Die derzeit einzige oral verfügbare Substanz dieser Gruppe ist Cefuroxim-Axetil.
?: Das Verordnungsverhalten der Ärzte spie
gelt diese Empfehlung nicht wider. Laut Arz
neimittelverordnungsreport werden bei Atem
wegsinfektionen häufig Tetracycline eingesetzt.
Wie beurteilen Sie diese Entwicklung?
Vogel: Tetracycline, insbesondere Doxycyclin, werden seit vielen Jahren in der Praxis häufig
eingesetzt. Wegen ihrer guten Wirksamkeit ge
gen Mykoplasmen, Chlamydien und Rikettsien sind sie eine Therapiealternative bei atypischen Pneumonien. Beim akuten Schub einer chroni
schen Bronchitis sollten sie nicht mehr einge
setzt werden, da je nach lokaler Situation eine Reihe häufig vorkommender Krankheitserre
ger gegen Tetracycline resistent sind. Dies fin
det seinen Niederschlag auch in der Aufberei
tungsmonographie des Bundesgesundheits
amtes zu Doxycyclin, in der es heißt, daß In
fektionen mit Verdacht auf Beteiligung von Sta
phylokokken, Streptokokken und Pneumokok
ken wegen der unterschiedlichen Resistenzsi
tuation nicht mehr mit Doxycyclin behandelt werden sollten.
Ein bei den Medikamentenkosten billiges Anti
biotikum kann deshalb bei der Betrachtung der Gesamtkosten häufig teurer sein. Dabei ist noch nicht berücksichtigt, daß längere Krankheits
dauer volkswirtschaftliche Kosten wie längere Krankschreibung, aber auch unzufriedene Pa
tienten bewirken kann.
Die Tendenz der antibiotischen Therapie in der Praxis geht heute dahin, Antibiotika eher sel
tener zu verordnen, dafür aber suffiziente Prä
parate mit niedrigerer Dosierung und kürzerer Therapiedauer (5-6 Tage) zu verwenden.
Bevorzugt ein- setzen: Oralce
phalosporine, Aminopenicil
line, neuere Makrolide
Ein billigeres Antibiotikum kann im Endef
fekt teurer sein
Anschrift:
Prof. Dr. med. Friedrich Vogel, Chefarzt der Med. Klinik 111, Kliniken des Main-Taunus-Kreises, 65719 Hofheim/
Ts.
Persönliche Daten;
Geb. 1946 in Herborn.
Beruflicher Werdegang:
1972 Approbation, 1973-1974 Medizinische Poliklinik Gießen, 1974-1989 Medizinische Klinik der Universität Bonn, 1982 Habilitation, 1986 Professor für Innere Me
dizin und Pneumologie, seit 1989 Chefarzt der Med.
Klinik III in Hofheim.
Interessenschwerpunkte:
Pneumologie, Allergologie, Infektiologie,
Intensivmedi-782 Zl!2k
Kongreßberichte
Alzheimer-Demenz:
Erkrankungsrisiko genetisch vorbestimmt?
Ist die steigende Lebenserwartung der Hauptrisikofaktor, an einer De
menz vom Alzheimer-Typ zu erkran
ken? Denn bisher gibt es keine über
zeugenden Belege dafür, daß einer oder mehrere Faktoren aus der Um
welt maßgeblich an der Pathogenese beteiligt sind, betonte Prof. C. L. Ma
sters, Victoria (Australien), Ende April beim 28. Deidesheimer Ge
spräch. Diese von der Knoll AG und der Nordmark Arzneimittel GmbH unterstützte Veranstaltung stand in diesem Jahr unter dem Thema »De
menz - diagnostische und therapeu
tische Herausforderung« und bot Wissenschaftlern aus aller Welt ein Forum des Gedankenaustausches über den gegenwärtigen Stand der Alzheimer-Forschung.
Typische Zeichen der Alzheimer-Er
krankung sind neokortikale Anrei
cherungen des Amyloidproteins Beta A4. Diese Spaltprodukte des viel größeren Eiweißmoleküls APP (Amy
loid Protein Precursor) verklumpen zu unlöslichen Aggregaten, die sich zwischen die synaptischen Verbin
dungen der Nervenzellen anlagern und damit den Kontakt unterbre
chen. Parallel dazu findet man auch in den zentralen Nervenzellen pa
thologische Gerüsteiweißstoffe, die allmählich das Zellinnere völlig aus
füllen und so den Neuronentod be
wirken. Diese Neurofibrillenbündel bestehen vorwiegend aus dem mi- kro-tubuli-assoziierten Protein Tau in hyperphosphorylisiertem Zu
stand.
Aus verschiedenen Untersuchungen läßt sich erkennen, daß wahrschein
lich bei etwa 20% der 50- bis 60jäh- rigen und etwa 80% der über 80jäh- rigen solche pathogenen Proteinab
lagerungen vorhanden sind, die dann schleichend über einen Zeit
raum von etwa 30 Jahren zu einem
Verlust der kognitiven Funktionen führen. Es gibt inzwischen zahlrei
che Hinweise, daß die Geschwindig
keit dieses Geschehens genetisch de
terminiert ist. Das Amyloidgen liegt auf dem Chromosom 21. Das bedeu
tet, daß jeder Mensch das Vorläufer
protein APP synthetisieren und in Amyloidplaques umwandeln kann.
Beobachtet wurde beispielsweise, daß bei Patienten mit Down-Syn- drom, die drei Chromosomen 21 ha
ben, der Demenzprozeß bis zu 50 Jahre früher einsetzen kann. Auch bei familiärem Vorkommen der Alz
heimer-Krankheit und bei Fällen des sehr frühen Auftretens der dementi- ellen Symptome hat man Gendefekte auf dem Chromosom 21 sowie auf dem Chromosom 14 entdeckt.
Viele Daten sprechen auch dafür, daß auf dem Chromosom 19 das Apolipoprotein-E-Gen eine entschei
dende Rolle spielt. APO E kann in drei Varianten verkommen, von de
nen APO E 4 als Suszeptibilitätsfak
tor das Risiko zu erkranken drei- bis siebenfach erhöht, während APO E 2 und E 3 eher gegenregulatorische bzw. verzögernde Eigenschaften zu haben scheinen. Allerdings sei es noch zu früh, diagnostische Konse
quenzen aus diesem Wissen zu zie
hen, warnt Professor Konrad Bey- reuther, Heidelberg. Zwar reichten wenige Blutzellen aus einer Blut
probe für den Nachweis des APO- E 4-Allels aus, doch ein Screening sei abzulehnen, solange es keine wirk
same Behandlungsmethode zur Ver
zögerung der Progression gäbe.
Die Grundlagenforschung bietet in
zwischen zwar zahlreiche Ansätze für eine kausale Therapie, doch sind sie alle noch im Experimentiersta
dium. Wenn auch noch nicht alle Proteolyseschritte des APP-Stoff- wechsels im Detail geklärt sind, so gibt es doch schon Überlegungen, zum einen die Auftrennung des Amy- loid-Vorläufer-Proteins so zu steu
ern, daß gar nicht erst unlösliches Beta-A 4 entsteht, oder zum anderen in den Prozeß der Polymerisierung
einzugreifen, um damit die Amyloid
aggregation zu hemmen.
Referentin:
Gabriele Blaeser-Kiel Jarrestraße 64 22303 Hamburg
Schizophrenie: Risperidon - der Ausweg aus der
»Quadratur des Kreises«?
Konventionalle Neuroleptika haben sich bei der Behandlung akuter Sym
ptome der Schizophrenie bewährt, die wahrscheinlich auf einer Über
aktivität des dopaminergen Systems beruhen. Denn viele der klassischen Neuroleptika blockieren primär die Dopamin-D2-Rezeptoren. Bislang mußten allerdings relativ schwer
wiegende Nebenwirkungen mit in Kauf genommen werden wie Früh
dyskinesien, Spätdyskinesien oder Parkinsonismus. Ein weiteres großes therapeutisches Problem ist nach den Worten von Prof A. Finzen, Ba
sel, die Minussymptomatik zwischen akuten Krankheitsschüben mit An
triebsmangel, affektiver Verarmung und sozialer Isolation, die die Pa
tienten als sehr quälend empfinden.
»Das neue Risperidon nähert sich mit seinem neuen pharmakologischen Profil einem Ausweg aus dieser
>Quadratur des Kreises< in der The
rapie der Schizophrenie an,« er
klärte Prof Dr. med. F. Müller- Spahn, München, auf einer von den Firmen Janssen und Organon unter
stützten Veranstaltung Mitte April in Hamburg. Risperidon (Risperdal®) ist ein Antipsychotikum mit völlig neuartiger Struktur (Benzisoxa- zolderivat). Nach den Ergebnissen von /n-yitro-Rezeptorbindungsstu- dien ist Risperidon ein kombinierter Serotonin-(5HT2)- und Dopamin-D2- Antagonist. Dabei ist die Blockade der 5HT2-Rezeptoren deutlich stär
ker ausgeprägt als die der D2-Rezep- toren. Dies hat den Vorteil, daß ei
nerseits durch die Dopamin-D2
-Kongreßberichte
783
Blockade die Positivsymptome der Schizophrenie behandelbar sind.
Andererseits wird durch die 5HT2- Blockade das Risiko extrapyramidal
motorischer Effekte verringert sowie die günstige Wirkung auf die Mi
nussymptomatik erklärt.
Dr. E. J. Leysen, Beerse, stellte eine Studie vor, in der die Rezeptoraffinität von Risperidon, Haloperidol und Clo
zapin in In-vitro-ExTpenmenten mit
einander verglichen wurden. Es zeigte sich, daß Risperidon eine 20- bzw. 17Ofach höhere Affinität zu dem 5HT2-Antagonisten hat als Clozapin bzw. Haloperidol, ln internationalen Multicenterstudien mit Risperidon zeigte sich, daß mit einer Dosierung von 4 bis 8 mg pro Tag die beste Ef
fizienz erreicht wurde und dabei nur geringe Nebenwirkungen auftreten.
Bei der akuten Schizophrenie erwies sich Risperidon in seiner Wirksam
keit als vergleichbar mit Clozapin.
Eine Dosiserhöhung über 8 mg/Tag hinaus sei nicht zu empfehlen, da sich die Wirkung auf die Zielsymptome da
bei nicht weiter verbessert. Die opti
male Dosierung des Risperidons liegt bei 6 mg/Tag. Die Therapie sollte ein
schleichend begonnen werden, da es wegen der Bindung an a^-Rezeptoren sonst zu orthostatischer Hypotonie kommen kann: 1. Tag: je 1 mg mor
gens und abends. 2. Tag: je 2 mg morgens und abends. 3. Tag: je 3 mg morgens und abends.
Prof. Gailhofer empfiehlt: »Wenn eine Therapie gut läuft, sollte auf kei
nen Fall umgestellt werden. Treten aber Probleme in der Therapie auf, z. B. EPS, mangelnder Antrieb, Lust
losigkeit, Müdigkeit oder wenn nicht reliable Patienten unter Clozapin ihr Blutbild nicht mehr regelmäßig un
tersuchen lassen, dann sollte - vom Facharzt - langsam auf Risperidon umgestellt werden. Ansonsten ist Risperidon aufgrund seines beson
deren pharmakologischen Profils für jede Neutherapie zu empfehlen.« So
lange es allerdings noch keine Stu
dien an Kindern, Schwangeren und Hochrisikopatienten gibt, sollte die
Substanz bei diesen Patientengrup
pen noch nicht eingesetzt werden.
Referentin:
.\nnette Kässbohrer Ludwigstr. 34 B 70176 Stuttgart
Narbenheilung: Hypertrophie durch topische Nachbehand
lung reduzierbar
Narben können nicht nur ästhetisch, sondern auch funktionell behindern.
Schon deshalb sollte die Entwicklung von Hypertrophien nicht unter
schätzt werden. Bei Jugendlichen stellt ein thoraxchirurgischer Ein
griff, wie er zur Korrektur einer Trichterbrust durchgeführt wird, vor besondere Anforderungen. Es han
delt sich um ein Areal, das zur Nar
benhypertrophie und Keloidbildung neigt, und bei Jugendlichen, die sich noch im Wachstum befinden, auch funktionell relevant ist, erläuterte Prof. G. H. Willital, Münster, auf dem von Merz kürzlich in München durchgeführten Workshop »Neueste Erkenntnisse zur Narbenheilung«.
»Geben Sie einer Narbe ein Jahr Zeit zur Ausreifung«
(Prof. Dr. med. habil.
Edgar Biemer, München)
Zur Unterstützung der Narbenhei
lung wurden in einer offenen Studie 38 Jugendliche postoperativ mit Con
tractubex Gel® behandelt. Im Verlauf von 6 Monaten wurden Makromor
phologie und Narbenfarbe beurteilt und in einer Fotodokumentation fest
gehalten. Im Vergleich zu 27 unbe
handelten Patienten wurde der Zu
stand der Narben in 84% der Fälle der behandelten Gruppe als gut bis sehr gut beurteilt, während nur 59%
der unbehandelten Patienten diesen Kriterien entsprachen. Es bestand außerdem eine Tendenz zur schnel
leren Abheilung in der behandelten Gruppe. Hypertrophe oder keloidför- mige Narben wurden seltener beob
achtet. Die Verträglichkeit der loka
len Behandlung wurde mit gut bis sehr gut bezeichnet. Nach den Er
fahrungen des Kinderchirurgen muß die Behandlung mit Contractubex®
sehr frühzeitig einsetzen, um einen guten Therapieerfolg zu erzielen.
Sind hypertrophe Narben erst einmal entstanden, kann man auch eine Be
handlung mit flächigen Injektionen von Kortikosteroiden versuchen, wie Prof. E. Biemer, München, erklärte.
Auch Massagen könnten helfen, die Fixierung mit der darunterliegenden Fläche zu verhindern sowie die Nach
behandlung mit Contractubex®. Die Indikation zur Narbenkorrektur sollte jedoch, so Biemer, nicht zu früh gestellt werden. Ein Jahr Zeit sollte man einer Narbe zur Ausreifung zu
gestehen. Zu den operativen Techni
ken der Narbenkorrektur zählt die Richtungsänderung durch eine Z-Pla- stik, die für eine Verlängerung einer in der Längsrichtung verkürzten Narbe sorgt.
Zu den Ursachen, die postoperative Narben begünstigen, zählen nach Prof. Willital sowohl zu frühe als auch zu späte Entfernung der Nähte, chir
urgische Unzulänglichkeiten wie in
suffiziente Nahttechnik (»Die Haut
naht ist die Handschrift des Chirur
gen«) und postoperativ vor allem feh
lende Ruhigstellung.
Der Erfolg einer Narbenbehandlung kann nach Untersuchungen von Prof.
P. Altmeyer, Bochum, auch nicht-in
vasiv sonographisch dargestellt wer
den. Mit Hilfe eines Laser-Doppler- Scanners ist es möglich, ein Areal ab
zutasten, aus dem der Computer ein zweidimensionales Bild errechnet.
Präoperativ sind derartige Darstel
lungen zur Bestimmung des Ausma
ßes von Hauttumoren wie Basal
iomen oder Melanomen von Vorteil.
Referentin:
Dr. med. Irmin Trieloff Postfach 340237 80099 München
784 Kongreßberichte
Moxonidin verbessert die periphere Hämodynamik Das (relativ) neue Antihypertensi
vum Moxonidin zählt zu den zentral angreifenden Antisympathotonika der zweiten Generation. Die Sub
stanz besetzt die erst vor wenigen Jahren entdeckten Imidazolin-Re- zeptoren in der rostroventrolatera- len Medulla und wirkt auf diese Weise antihypertensiv. Im Unter
schied zum ebenfalls zentral angrei
fenden Clonidin werden durch Moxo
nidin die Alpha-2-Rezeptoren kaum stimuliert. Das hat den Vorteil, daß Moxonidin viel seltener zu den eins
chlägigen Nebenwirkungen, wie Mundtrockenheit, Kopfschmerz und Müdigkeit, führt.
Auf welche Weise Moxonidin (Cynt®) die zentrale Hämodynamik und die periphere Durchblutung beeinflußt, überprüfte Dr. Mitrovic von der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim an 31 essentiellen Hypertonikern. Nach der Einmalgabe von 0,4 mg wurden bei zehn Patienten die Parameter der zentralen Hämodynamik in Ruhe und unter Belastung invasiv be
stimmt. Blutdruck und systemischer Gefäßwiderstand werden gesenkt, während sich Herzminutenvolumen und pulmonalarterieller Druck auf konstantem Niveau hielten.
An 21 essentiellen Hypertonikern analysierte Mitrovic den Einfluß von 0,4 mg Moxonidin auf die periphere arterielle und venöse Zirkulation. Als Verfahren wurden Dopplerdruck
messung, Oszillographie und Venen
verschluß-Plethysmographie heran
gezogen. Die Herzfrequenz nahm leicht ab, während die periphere Sauerstoffversorgung verbessert wurde: Das Laktat nahm während der Belastung ab und der Sauerstoff
partialdruck zu, berichtete Mitrovic auf dem III. Wiesbadener Hyperto
nie-Workshop, veranstaltet von Bei
ersdorf-Lilly, Hamburg.
»Trotz Blutdruck
senkung wird die periphere Sauer
ste fTversorgung verbessert«
(Dr. med. Veselin Mitrovic, Bad Nau
heim)
Trotz Blutdrucksenkung und leichter Abnahme der Herzfrequenz wurde die periphere Sauerstoffversorgung verbessert. Dieser Effekt fiel an den unteren Extremitäten stärker aus als an den oberen. Ferner wurde regi
striert, daß nach der Einmalgabe von Moxonidin Laktatfreisetzung und pH-Wert unter Belastung sanken. Die Tatsache, daß es unter Moxonidin bei essentiellen Hypertonikern zu ei
ner besseren peripheren Durchblu
tung kommt, ist mit der Verminde
rung des systemischen Gefäßwider
stands zu erklären. Das Fazit: Weil der systolische Blutdruck am Bein nicht so nachhaltig gesenkt wird wie am Arm, können Hypertoniker, die gleichzeitig an peripherer arterieller Verschlußkrankheit leiden, mit Moxonidin sicher behandelt werden.
Referent:
Karl B. Filip Ahornallee 85 86899 Landsberg
Sandoz AG, 90327 Nürnberg.
LamisiP Tabletten:
0 Zusammensetzung: 1 Tablette enthält 250 mg Terbinafin.
A Anwendungsgebiete: Durch Dermatophyten verursachte Pilzinfektionen der Finger- und Ze
hennägel (distal-subunguale Onychomykose). Bei Misch-Infektionen der Nägel vom distal-subungu
alen Typ mit Hefen ist ein Behandlungsversuch an
gezeigt. Schwere therapieresistente Pilzinfektionen der Füße und des Körpers (T. corporis und T. cru
ris), die durch Dermatophyten verursacht werden und durch äußerliche Therapie nicht ausreichend behandelbar sind. Tabletten bei Hefepilzerkran
kungen der Haut (Candidose, Pityriasis versicolor) nicht wirksam.
B Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Terbinafin. Nagelmykosen infolge einer primär bakteriellen Infektion. Stillzeit. Kinder und Schwan
gere sowie alkoholabhängige Patienten, da klini
sche Erfahrungen nicht vorliegen. Patienten mit vorbestehender schwerer Leberfunktionsstörung oder eingeschränkter Nierenfunktion: halbe Dosie
rung.
Ä Nebenwirkungen: Selten Kopfschmerzen, Ma- gen-Darm-Beschwerden (Völlegefühl, Appetitlosig
keit, Übelkeit, leichte Bauchschmerzen, Diarrhoe).
Selten Störungen des Geschmackssinns, reversibel innerhalb einiger Wochen. Selten allergische Haut
reaktionen (Ausschlag, Urticaria). In Einzelfällen schwere Hautveränderungen (z.B. Stevens-John- son-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse); in solchen Fällen sollte die Behandlung abgebrochen werden. In Einzelfällen klinisch relevante Leber
funktionsstörungen. Bei auftretenden Leberfunkti
onsstörungen sollte Lamisil* abgesetzt werden.
Vereinzelt Fälle von Neutropenien.
» Wechselwirkungen: Rifampicin (Beschleuni
gung der Plasmaclearance von Terbinafin), Cimeti
din (Hemmung der Plasmaclearance von Terbina
fin). Die Clearance von Cytochrom-P-450-System- abhängigen Arzneimitteln (Cyclosporin, Tolbuta
mid, orale Kontrazeptiva) wird kaum beeinflußt.
Bei gleichzeitiger Einnahme von Kontrazeptiva je
doch bei einzelnen Frauen Zwischenblutungen, ii Handelsformen und Preise: Kalenderpackun
gen mit 14/28 Tabletten DM 121,65/232,22.
Lamisil'^ Creme:
0 Zusammensetzung: 1 g Creme enthält 10 mg Terbinafinhydrochlorid.
A Anwendungsgebiete: Pilzinfektionen der Haut, verursacht durch Dermatophyten wie Trichophyton-Arten, Microsporum canis und Epi
dermophyton floccosum. Pilzinfektionen der Haut, verursacht durch Hefepilze, hauptsächlich Candida (z.B. Candida albicans). Pityriasis versico
lor verursacht durch Pityrosporum orbiculare.
B Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen Terbinafin, Benzylalkohol, Hexadecanol (Cetylal- kohol) bzw. Octadecanol (Stearylalkohol). Lamisil*
Creme soll nicht ins Auge gelangen. Nicht anwen
den bei Schwangeren, Stillenden und Kindern un
ter 5 Jahren, da keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen.
•l Nebenwirkungen: In seltenen Fällen Über
empfindlichkeitsreaktionen und gelegentlich, meist vorübergehend, Juckreiz, Brennen oder Rö
tung der Haut. Bei Hinweisen auf allergische Re
aktionen (Rötung, Bläschen, Knötchen, Juckreiz) sollte die Behandlung abgebrochen oder der Arzt befragt werden.
ii Handelsform und Preis: Originalpackung zu 15gDM21,18.
Alle Angaben nach dem Stand bei Drucklegung, August 1994.