4 ERGEBNISSE
4.2 Haltung
Die häufigste Unterbringungsform für Kaninchen und Meerschweinchen war der Käfig (s. Abb. 3). 66% (n=29) der Meerschweinchen und 39% (n=17) der Kaninchen lebten in dieser Art der Unterbringung. Die befragten Heimtierbesitzer platzierten den Käfig bzw. Stall im Wohnbereich (s. Abb. 4). Unter Wohnbereich wurden alle Räume zusammengefasst, in denen sich das tägliche Leben der Tierbesitzer abspielt, wie zum Beispiel Küche, Wohnzimmer, aber auch Flur und Schlafräume. Insgesamt wurden 16% (n=7) der Meerschweinchen und 43% (n=19) der Kaninchen im Garten bzw. auf dem Balkon oder der Terrasse gehalten. In einem separaten Stallgebäude wurden 5% (n=2) der Meerschweinchen und 7% (n=3) der Kaninchen gehalten. 5%
(n=2) der Meerschweinchen und 2% (n=1) der Kaninchen wurden im Keller untergebracht.
Abbildung 3: Art der Unterbringung
Die Käfige oder Ställe wurden am häufigsten ebenerdig gestellt. In Tischhöhe befanden sich 36% (n=16) der Meerschweinchen- und 34% (n=15) der Kaninchenbehausungen. In Augenhöhe waren 5% (n=2) der Meerschweinchen und 11% (n=5) der Kaninchen untergebracht.
Die typischen Einrichtungsgegenstände waren bei allen befragten Haltern ähnlich.
Einen Überblick gibt Tab.1. Als Einstreu dienten zumeist Hobelspäne, aber auch Heu und Stroh. Es waren immer Unterschlupfmöglichkeiten in Form von Häuschen oder Brettern vorhanden. Die Bretter dienten zur Gestaltung einer zweiten Ebene oder einer erhöhten Sitzfläche. Auch gab es in einigen Haushalten Spielzeug wie zum Beispiel Spiel- oder Rascheltunnel, Hängematten und Ähnliches, welches den Tieren zur Beschäftigung sowohl im Käfig, als auch außerhalb des Käfigs angeboten wurden. Die zur Befriedigung des Nagetriebes notwendigen frischen Zweige waren in 20% (n=9) der Meerschweinchen- und 32% (n=14) der Kaninchen-Behausungen Bestandteil der Einrichtung.
Abbildung 4: Standort
Tabelle 1: Einrichtungsgegenstände
Meerschweinchen Kaninchen
Hobelspäne 36 28 Meerschweinchen mehrmals im Monat und ein Meerschweinchen unterschiedlich häufig Auslauf. Bei den Kaninchen hatten 72% (n=31) täglich, 23% (n=10) mehrmals pro Woche und 5% (n=2) unterschiedlich häufig Auslauf. Die Dauer des Freilaufes (Abb. 5) betrug bei beiden Tierarten am häufigsten mehr als eine Stunde am Tag.
Dabei standen 51% (n=22) der Kaninchen während ihres Freilaufes unter ständiger Aufsicht, einmal wurde das Kaninchen nicht beaufsichtigt. Bei 47% (n=20) der Kaninchen gaben die Halter an alle Gefahrenquellen beseitigt zu haben. 56% (n=22) der Meerschweinchen wurden während ihres Auslaufs ständig beaufsichtigt. Bei 36%
(n=14) der Meerschweinchen wurden vorher alle Gefahrenquellen beseitigt. Zweimal
wurde das Meerschweinchen nicht beaufsichtigt.
Die Einstreu wurde von 89% (n=39) der Meerschweinchen- und 80% (n=35) der Kaninchenbesitzern wöchentlich gewechselt. In 2% (n=1) der Meerschweinchen- und 14% (n=6) der Kaninchenhaushalte wurde die Einstreu täglich gewechselt. 9%
(n=4) der Meerschweinchenbesitzer und 7% (n=3) der Kaninchenbesitzer wechselten nur einmal im Monat die Einstreu (Abb. 6).
Abbildung 5: Freilaufdauer pro Tag
Die Sauberkeit des Käfigs wurde in folgende drei Stufen unterteilt: 1. sauber und trocken, 2. verschmutzt, aber trocken, 3. stark verschmutzt und feucht. Die Ergebnisse der Beurteilung sind in Abbildung 7 graphisch dargestellt. In sieben Meerschweinchen- und zwölf Kaninchenbehausungen war die Einstreu bzw. der Untergrund sauber und trocken. In 74 % (n=32) der Meerschweinchen- und 61 % (n=27) der Kaninchenbehausungen war die Einstreu verschmutzt aber trocken. Der Untergrund bzw. die Einstreu in vier Meerschweinchen- und fünf Kaninchenbehausungen war stark verschmutzt und feucht. In einem Meerschweinchenhaushalt bestand der Untergrund aus Gras und war somit nicht beurteilbar.
Abbildung 6: Einstreuwechsel
Die Geräumigkeit des Käfigs wurde bei den Kaninchen vor allem nach den Bewegungsmöglichkeiten beurteilt. Ein Kaninchen hat ausreichend Platz in seinem Käfig, wenn es zwei bis drei Hoppelsprünge machen kann, sich lang ausgestreckt hinlegen und aufrecht hinsetzen kann. Der Schwerpunkt bei den Meerschweinchen wurde auf die Bewegungsfreiheit gelegt. Die Ergebnisse sind in den Tabellen 2 und 3 dargestellt. 80% (n=35) der Meerschweinchen hatten in ihren Käfigen ausreichend Platz sich zu bewegen. In 20% (n=9) der Käfige war die Fläche so verstellt, dass die Tiere nicht mehr ausreichend Platz hatten, sich artgemäß zu bewegen. 52% (n=23) der Kaninchen hatten ausreichend Platz in ihren Käfigen. In 48% (n=21) der Haushalte war der Käfig nicht so groß, dass die Kaninchen 2-3 Hoppelsprünge durchführen konnten.
Tabelle 2: Geräumigkeit des Käfigs pro Meerschweinchenhaushalt
Platz im Käfig Meerschweinchen
ausreichend Platz sich zu
bewegen 35
komplett verstellt 9
Abbildung 7: Käfigsauberkeit
Tabelle 3: Geräumigkeit des Käfigs pro Kaninchenhaushalt
Platz im Käfig Kaninchen
ja 23
nein 21
Desweiteren wurden die Licht- und Luftverhältnisse am Käfigstandort beurteilt. 70 % (n=31) der Kaninchen- und Meerschweinchenheime hatten einen hellen Standort. In einem Kaninchenhaushalt waren die Tiere in einer Abstellkammer ohne Fenster untergebracht. Diese Tiere waren dort allerdings nur nachts untergebracht und hatten tagsüber ein Gehege im Wohnzimmer. Die Ergebnisse sind in Abbildung 8 detailliert dargestellt. 77% (n=34) Kaninchen- und 80% (n=35) der Meerschweinchen-Käfigstandorte hatten frische Luft. Je ein Kaninchen und ein Meerschweinchen waren an einem Ort mit feuchten Luftverhältnissen untergebracht.
5% (n=2) der Kaninchenheime standen an stickigen Orten. In 9% (n=4) der Meerschweinchenhaushalte waren die Käfige an einem heißen und trockenen Ort untergebracht. In 11% (n=5) der Meerschweinchen- und 16% (n=7) der Kaninchenhaushalten standen die Tiere mit ihrem Käfig an einem Ort mit Zugluft (Abb. 9).
Abbildung 8: Lichtverhältnisse am Standort
Abbildung 9: Luftverhältnisse am Standort
43% (n=19) der befragten Kaninchenbesitzer und 41% (n=18) der befragten Meerschweinchenbesitzer beschäftigten sich mit ihrem Haustier täglich bis zu 30 Minuten. 50% (n=22) der Meerschweinchenbesitzer beschäftigten sich täglich ein bis zwei Stunden mit ihrem Haustier. Dagegen beschäftigten sich nur 34% (n=15) der Kaninchenbesitzer genauso lange mit ihrem Tier. 5% (n=2) der Meerschweinchenhalter und 20% (n=9) Kaninchenhalter gaben an, sich täglich über zwei Stunden mit ihrem Tier zu beschäftigen. Zwei Meerschweinchen- und ein Kaninchenbesitzer konnten keine Angaben machen, da sie sich täglich unterschiedlich lange mit ihrem Tier beschäftigten.
Sowohl Meerschweinchen als auch Kaninchen sollten regelmäßig auf ihren Gesundheits- bzw. Pflegezustand untersucht werden. Dazu gehören die Gewichtskontrolle oder die Beurteilung und das Kürzen der Krallen. 80% der Meerschweinchen- und 66% der Kaninchenbesitzer gaben an, regelmäßig einen Gesundheitscheck bei ihren Tieren durch zu führen.
Abbildung 10: Tägliche Beschäftigungsdauer