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Adressat wird „eine Person benannt, deren Lebenssituation, Ver-halten und Handlungsweisen aus bestimmten Gründen in einem Prozess der institutionellen Adressierung zum Gegenstand intentionalen professionellen Verände-rungshandelns geworden sind“ (Oelerich; Schaarschuch, 2012, S. 11).

Alltag „ist die Wirklichkeit der je eigenen, also subjektiven Er-fahrung von Raum, Zeit und sozialen Beziehungen und darin von der Unmittelbarkeit von Bewältigungsaufga-ben. Alltag meint die Wirklichkeit des Selbstverständli-chen, des Vertrauten, der Nähe, in der Menschen sich he-rausgefordert und zugehörig wissen. Man verlässt sich so auf den Anderen, wie man weiß, dass er sich auf einen verlässt […] Man agiert in der Wirklichkeit der geteilten, gemeinsamen […] Erfahrung in pragmatischen Bezie-hungsmustern und Arbeitsbündnissen“ (Thiersch, 2009, S. 123 f.).

Anamnese, (soziale) „bezeichnet einen voraussetzungsvollen Prozess zur In-formationsgewinnung von lebensgeschichtlichen Zu-sammenhängen von Menschen, die zu AdressatInnen Sozialer Arbeit geworden sind“ (Dörr, 2012, S. 248).

Anlass Bezeichnet das Thema, mit dem Fachkräfte der Sozialen Arbeit befasst werden. Anlässe stellen sich in zwei For-men dar: Menschen haben Anliegen (Sorgen, Wünsche, Probleme, Vorstellungen), die mit Aktuellem und Künf-tigem verbunden sind (den Fall der Hilfe, etwa ein Prob-lem zu lösen), oder sie befinden sich in einer Notlage, d. h. sie sind gezwungen, etwas zu tun (den Fall der Kon-trolle, etwa im Fall der Kindeswohlgefährdung).

Ansatz, lösungsorientierter „Therapie- und Beratungsformen mit konkreten Hand-lungsanweisungen, die als Kurzzeitverfahren den Schwerpunkt auf die Ressourcen und die Ziel- und Lö-sungsvorstellungen der Klientinnen legen.“ (Weinberger, 2011, S. 215).

Axiom stellt eine Grundannahme dar, die keines Beweises be-darf.

Beratung ist „eine Tätigkeit, die von der ‚Alltagsberatung‘ durch Laien bis hin zur Anwendung hoch differenzierter und methodisch ausgefeilter Verfahren durch speziell ausge-bildete Fachkräfte in der professionellen Beratung

Brennpunkt, sozialer „Als Soziale Brennpunkte werden Wohngebiete bezeich-net, die über konzentrierte Problemlagen ihrer Bewoh-nerInnen – z. B. hohe Armuts- und Arbeitslosigkeitsquo-ten, hoher Anteil an MigrantInnen und erhöhter Bezug von Transferzahlungen – definiert werden. Dabei ist umstritten, ob der Begriff Soziale Brennpunkte analy-tisch sinnvoll ist oder lediglich zur stigmatisierenden, pejorativen Beschreibung der von den Auswirkungen sozialer Ungleichheit Betroffenen dient.“ (Landhäußer, 2012, S. 264)

Case Management „ist mit (allen oder ausgewählten) Fällen befasst, die im Versorgungsgeschehen vorkommen. Das Verfahren wird in verschiedenen Bereichen des Sozialwesens, des Ge-sundheitswesens, der Beschäftigungsförderung und des Versicherungswesens herangezogen. Es übernimmt eine organisierende und steuernde Funktion, wenn einzelfall-bezogene Leistungen im direkten personeneinzelfall-bezogenen Dienst erbracht werden und die Versorgung von Perso-nengruppen gestaltet wird. (…) Case Management hat die Aufgabe, eine komplexe Problematik zu bewältigen, indem es verschiedene Dienstleistungen und andere Hil-fen heranzieht“ (Wendt, 2013b, S. 258 f.).

Community Organizing „ist ein parteipolitisch und konfessionell unabhängiger Ansatz, um lösungsorientiertes, zivilgesellschaftliches Engagement auf breiter gesellschaftlicher Basis von un-ten aufzubauen. Organizing zielt darauf, Menschen zu befähigen, ihr eigenes Leben, das gesellschaftliche Zu-sammenleben und damit letztlich auch das öffentliche Leben (wieder) gemeinsam mit anderen zu gestalten, ge-gebenenfalls zu verändern und zu entwickeln, d. h. per-sönlich und öffentlich-politisch handlungsfähig zu wer-den“ (Penta; Sander, 2010, S. 60).

Diagnose „bedeutet: ‚unterscheiden‘, ‚durch und durch erkennen‘.

Diagnose ist demnach ‚die unterscheidende Erkenntnis‘.

Diagnostizieren verlangt von der Fachkraft, Informatio-nen und Daten zu sammeln, die sich auf eigene Beobach-tungen, aber auch auf Aussagen Dritter beziehen. Diese Informationen und Daten sind zu prüfen, zu vergleichen und schließlich zu bewerten. Hieraus werden Arbeitshy-pothesen gebildet, die es ermöglichen, Aussagen bezüg-lich konkreter Hilfeformen zu treffen und entsprechende Entscheidungen in die Wege zu leiten. Diagnose ermög-licht ein strukturiertes Fallverstehen“ (Weyrich, 2011, S. 188).

Einzelfallhilfe/-arbeit, (sozi-ale)

„bezeichnet unspezifisch den Handlungsbereich der di-rekten Sozialen Arbeit mit einzelnen Menschen. Die Be-tonung liegt hier auf der dienstlichen ‚Hilfe im Einzel-fall‘. Als spezifischer Begriff bezeichnet Einzelfallhilfe die professionelle Arbeitsform (Methode im Sinne einer planmäßigen Vorgehensweise) in personenbezogenen Sozialdiensten“ (Wendt, 2013a, S. 227).

Eklektik, Eklektizismus heißt: aus bereits Vorhandenem auswählend; in der So-zialen Arbeit meint dies ein (aus der methodischen Er-fordernis einer Offenheit für den Alltag der Adressaten abgeleitetes) Zusammentragen verschiedener Materiali-en, Quellen oder Daten sowie unterschiedlicher theore-tischer Zugänge, Konzepte, Methoden und Verfahren, die anlassangemessen genutzt (integriert) werden.

Empowerment „bedeutet Selbstbefähigung und Selbstbemächtigung, Stärkung von Eigenmacht, Autonomie und Selbstverfü-gung. Empowerment beschreibt mutmachende Prozesse der Selbstbemächtigung, in denen Menschen in Situatio-nen des Mangels, der Benachteiligung oder der gesell-schaftlichen Ausgrenzung beginnen, ihre Angelegenhei-ten selbst in die Hand zu nehmen, in denen sie sich ihrer Fähigkeiten bewußt werden, eigene Kräfte entwickeln und ihre individuellen und kollektiven Ressourcen zu ei-ner selbstbestimmten Lebensführung nutzen lernen“

(Herriger, 2010, S. 20).

Erlebnispädagogik „ist eine handlungsorientierte Methode und will durch exemplarische Lernprozesse, in denen junge Menschen vor physische, psychische und soziale Herausforderun-gen gestellt werden, diese in ihrer Persönlichkeitsbil-dung fördern, sie dazu befähigen, ihre Lebenswelt ver-antwortlich zu gestalten“ (Heckmair; Michl, 2012, S. 115).

Evaluation „bewertet und analysiert Prozesse, Programme, Maß-nahmen und Institutionen auf ihre Effektivität und/oder Effizienz“ (Fröhlich-Gildhoff; Ronnau-Bäse, 2009, S. 84 f.).

„Evaluation dient der systematischen, datenbasierten und kriteriengeleiteten, schriftlichen Erfassung, Bewer-tung und Optimierung von Programmen, Projekten und Prozessen, bezogen auf die Qualität, Effektivität und Ef-fizienz z. B. von Humandienstleistungen.“ (Heiner, 2012, S. 76)

Fachkräfte als beruflich in der Sozialen Arbeit tätige Personen sind

• im engeren Sinne akademisch, d. h. an (Fach-)Hoch-schulen angewandter Wissenschaft oder an Universi-täten ausgebildete (Dipl.- oder BA-)Sozialarbeiter und Sozialpädagogen (Studiengänge Soziale Arbeit bzw. social work und Sozialpädagogik),

• im weiteren Sinne (staatlich anerkannte) Erzieher, So-ziologen (Magister-/Diplom-/BA-Studiengänge), Er-ziehungswissenschaftler bzw. Pädagogen (Magister-/

Diplom-/BA-Studiengänge), Psychologen (Magister-/

Diplom-/BA-Studiengänge) und

• unter bestimmten Voraussetzungen andere Sozialwis-senschaftler (z. B. PolitikwisSozialwis-senschaftler) mit ein-schlägigen Ausbildungsschwerpunkten in Bezug auf die Soziale Arbeit, Rechtswissenschaftler (Juristen) mit Schwerpunkt im Sozial(leistungs)recht, Medizi-ner mit Schwerpunkt Sozialmedizin.

Gemeinwesenarbeit „ist eine sozialräumliche Strategie, die sich ganzheitlich auf den Stadtteil und nicht pädagogisch auf einzelne In-dividuen richtet. Sie arbeitet mit den Ressourcen des Stadtteils und seiner Bewohner, um seine Defizite aufzu-heben. Damit verändert sie dann allerdings auch die Le-bensverhältnisse seiner BewohnerInnen“; Gemeinwe-senarbeit ist „ein Unterstützungssystem für die

Formulierung von Betroffeneninteressen“ (Oelschlägel, 2001a, S. 192 f.).

Gruppe bezeichnet einen „Zusammenschluss von mindestens drei Menschen, wenn folgende Merkmale gegeben sind:

1. Eine Zusammengehörigkeit zwischen Gruppenmit-gliedern liegt vor, 2. ein gemeinsames Ziel wird verfolgt, 3. eine Differenzierung von sozialen Rollen tritt ein, 4.

Normen werden unter den Mitgliedern geteilt und 5. es erfolgt eine Interaktion unter den Mitgliedern unterein-ander“ (Bierhoff; Herner, 2002, S. 92).

Gruppenarbeit, soziale „bezeichnet eine Methode, die Gruppe als Ort und Medi-um des WachstMedi-ums von Individuen und als InstrMedi-ument pädagogischer Einflussnahme nutzt. Sie setzt eine/n ge-schulte/n LeiterIn voraus, die/der den helfenden und problemlösenden Prozess in der Gruppe und durch die Gruppe steuert. S. bezieht sich vor allem auf gruppenpä-dagogische und gruppendynamische Konzepte, wird teilweise aber auch synonym mit dem Begriff Gruppen-pädagogik verwandt“ (Urban-Stahl, 2012a, S. 268).

Gruppenpädagogik „ist der umfassende Terminus und bedeutet Erziehung und Bildung von Gruppen, Initiierung von Lernprozes-sen in Gruppen sowie (…) die darauf bezügliche WisLernprozes-sen- Wissen-schaft und Theorie der Gruppenerziehung und der Bil-dungs- und Lernprozesse in Gruppen“ (Pfaffenberger, 1993, S. 432), „bei der Kenntnisse, Meinungen und Ver-haltensweisen von Individuen in Kleingruppen zum Ge-genstand und gleichzeitig zum Medium sozialpädagogi-scher Einflußnahme gemacht werden“ (Müller, 2013, S. 419).

Haltung, (berufliche) „bezeichnet die innere Einstellung einer Person, die nicht ohne weiteres beobachtbar ist. Sie zeigt sich in ei-nem dieser Gesinnung entsprechenden Handeln, in dem sich moralisch begründete und begründbare Werte und Normen realisieren“ (von Spiegel, 2013, S. 250).

Handeln, soziale „Eine Handlung richtet sich immer auf Gegenstände in der Umwelt des Akteurs“ (ein Akteur ist ein Individuum oder ein Kollektiv); „soziales Handeln ist dabei definiert als eine durch Beziehungen zwischen Akteuren geregelte Folge von Handlungen“ (Fuchs-Heinritz et al., 2007, S. 261, S. 25). Angenommen wird hier, dass soziales Handeln immer absichtsvoll (d. h. ziel-/zweckgerichtet) erfolgt.

Helfersyndrom „Die Ursachen der Entwicklung eines Helfersyndroms werden allgemein in der Persönlichkeitsentwicklung von HelferInnen verortet: Bereits als Kind wurde die Einstellung erworben, dass die eigene Schwäche unan-genehm und mit einem Gefühl der Wertlosigkeit ver-knüpft ist. Um diese Mangelerlebnisse auszugleichen, meiden HelferInnen alle sozialen Beziehungen, in denen sie nicht die Gebenden, die Stärkeren oder die Versor-genden sind. Sie suchen Sicherheit und Selbstbestäti-gung darin, sich in der helfenden Interaktion aufopfernd um die Hilfeempfängerlnnen zu kümmern.“ (Lieber;

Maischatz, 2012, S. 118)

Hypothese bedeutet eine „empirisch gehaltvolle Aussage, die einer Klasse von Einheiten bestimmte Eigenschaften zu-schreibt oder gewisse Ereigniszusammenhänge oder -fol-gen im untersuchten Bereich konstatiert. Sie gilt stets nur vorläufig“ (Fuchs-Heinritz et al., 2007, S. 279).

Inklusion „bedeutet Einbeziehung und unbedingte Zugehörigkeit.

(…) Eine große politische Herausforderung besteht dar-in, im Sinne von Inklusion niemanden aus

gesellschaftli-Intuition „Als Intuition bezeichnet man ein unmittelbares, nicht reflexiv untermauertes Erfassen eines Sachverhalts bzw.

die Fähigkeit, Sichtweisen, Gesetzmäßigkeiten oder die subjektive Stimmigkeit von Entscheidungen ohne be-wusste rationale Ableitung gefühlsmäßig zu erahnen“

(Gahleitner, 2013, S. 468). Es handelt sich um „eine Form unbewusster Intelligenz“ (Gigerenzer, 2013a, S. 46 f.; Gi-gerenzer, 2009, S. 58); sie ist „gefühltes Wissen, das schnell im Bewußtsein auftaucht, aber das wir nicht be-gründen können. Wir wissen mehr, als wir sagen kön-nen“ (Gigerenzer, 2013b, S. 7).

Konflikt „Ein Konflikt liegt vor, wenn sich widerstreitende Be-dürfnisse und Interessen ergeben und aufeinandertref-fen. Allgemeiner Begriff für Streitigkeiten, Auseinander-setzungen zwischen Personen und/oder Gruppen, die sehr unterschiedliche Stärke und Dauer erreichen kön-nen.“ (Reinhold, 1997, S. 348)

„Soziale Konflikte entstehen durch Interessengegensätze und miteinander unvereinbare Aktivitäten von Perso-nen, Gruppen oder Staaten. Weil die Interessen von In-teraktionspartnern nur in Ausnahmefällen völlig iden-tisch sind, muß davon ausgegangen werden, daß soziale Beziehungen fast immer auch mit Konflikten belastet sind.“ (Weede, 1997, S. 349)

Lebensbewältigung meint „das Streben nach subjektiver Handlungsfähigkeit in kritischen Lebenssituationen, in denen das psychoso-ziale Gleichgewicht – Selbstwertgefühle und sopsychoso-ziale An-erkennung – gefährdet ist …, wenn die bislang verfügba-ren personalen und sozialen Ressourcen für die

Bewältigung nicht mehr ausreichen“ (Böhnisch, 2010, S. 223).

Lebensstil bezeichnet „den charakteristischen Lebensduktus von einzelnen Personen, Gruppen oder ganzen Gesellschaf-ten und Epochen“ (Band, 1997, S. 401).

Lebenswelt „Mit Lebenswelt wird in der sozialen Arbeit heute über-wiegend die alltägliche Wirklichkeitserfahrung eines verlässlichen, soziale Sicherheit und Erwartbarkeit bie-tenden primären Handlungszusammenhangs (Familie, Nachbarschaft, Gemeinwesen, bestimmte Gruppen, so-ziokulturelle Milieus usw.) bezeichnet. In der Lebenswelt wird in einer stillschweigenden, gemeinsamen Unter-stellung bzw. Auslegung der Geltung sozialer Regeln, Strukturen und Abläufe die Grundlage sozialen Han-delns gelegt.“ (Franck, 2011, S. 561)

„Begriff, der (…) jenen Bereich des selbstverständlichen, alltäglichen Wissens, den vorgesellschaftlichen Raum, die menschliche Erfahrungswelt bezeichnet, aus der die Primärerfahrungen bezogen werden. Gelegentlich auch als Alltagswelt bezeichnet.“ (Reinhold, 1997, S. 404) Lernen, soziales Bedeutet „(1) das Erlernen sozialer Verhaltensweisen

und sozialer Handlungsfähigkeit. Hier geht es klassisch um den Erwerb akzeptierten Sozialverhaltens und um Fragen der Sozialerziehung, also der Vermittlung von Normen, Werten und Moral. Aktuell wird die Perspekti-ve auf das Erlernen sozialer Kompetenzen fokussiert. (…) (2) das Lernen in sozialen Situationen, in dem eine Ver-bindung des fachlich-inhaltlichen Lernens mit dem sozi-alen Lernen hergestellt wird. In der Verknüpfung der beiden Aspekte wird der Erwerb sozialer Kompetenz Ge-genstand von Lernarrangements des ‚Lernens mit ande-ren Menschen zusammen‘“ (Rätz-Heinisch, 2011, S. 811).

Mandat, doppeltes „Doppelt mandatiert ist Soziale Arbeit, weil sie sich für das Wohl und die Interessen ihrer unmittelbaren Adress-atlnnen und zugleich für das Allgemeinwohl bzw. die In-teressen der Gesellschaft zu verbürgen hat“; es ist der

„Versuch Sozialer Arbeit, auf die Lebensführung von In-dividuen und Familien einzuwirken, um – bemessen an einer institutionell (durch-)gesetzten, gültigen Normali-tät – handlungsfähige, normale Subjekte und stabile Identitäten zu ermöglichen“ (Ziegler, 2012, S. 64).

Mediation „ist ein prozessorientiertes, strukturiertes Konfliktrege-lungsverfahren. In einem auf wechselseitiger Kommuni-kation und Kooperation angelegten freiwilligen Prozess arbeiten die Konflikt-/Streitpartner selbst und eigenstän-dig an einer einvernehmlichen, außergerichtlichen Kon-fliktregelung. Hierbei unterstützen sie ein oder zwei (Co-Mediation) neutral und allparteilich den Prozess

Methoden Sozialer Arbeit „sind systematische Handlungsformen für den zielge-richteten beruflichen Umgang mit sozialen Problemen.

(…) Methoden sind für ihren Einsatzbereich allgemein-gültig, jedoch keine starren Handlungsanleitungen, son-dern situationsbezogen und offen und reflexiv für die Ei-genarten und Besonderheiten der Menschen und Probleme“ (Krauß, 2008, S. 589).

Partizipation „bezeichnet im weitesten Sinne Mitwirkungs- und Betei-ligungsmöglichkeiten von AdressatInnen, sozialpädago-gischen Fachkräften sowie Organisationen (z. B. Wohl-fahrtsverbänden) an den Beratungs-, Gestaltungs- und Entscheidungsprozessen in der Sozialen Arbeit“ (Oech-ler; Rosenbauer, 2012, S. 216).

Prävention „meint zunächst schlicht vorbeugen, das Verhindern von Schlimmerem, also die Aktivierung von frühzeitiger Hil-fe bei sich abzeichnenden Schwierigkeiten“ (Bitzan; Böl-lert, 2012, S. 222).

Quartiersmanagement „ist eine kommunale Interventionsstrategie auf Stadttei-lebene, die mit partizipativen Formen alle geeigneten Möglichkeiten (vom Regelangebot bis zu soziointegrati-ven oder baulichen Maßnahmen) nutzt, um neues Ver-antwortungsbewusstsein für das Zusammenleben im Stadtteil hervorzubringen, um den sozialen Zusammen-halt eines Quartiers zu stärken und darüber die Lebens-perspektiven und -bedingungen zu verbessern. (…) Quartiersmanagement wird in Gebieten eingerichtet, in denen die kommunale Regelversorgung die gleichwerti-ge Entwicklung eines Stadtteils und seiner Menschen in Bezug zur Gesamtstadt nicht mehr gewährleistet (Exklu-sionsgefahr) ist“ (Mühlberg, 2011, S. 689).

Ressourcen meint „Mittel, Gegebenheiten oder Merkmale (…), die Menschen einsetzen, um Aufgaben und Lebensanforde-rungen zu bewältigen, Veränderungsprozesse umzuset-zen sowie individuelle und gemeinschaftliche Bedürfnis-se und Ziele zu verfolgen und zu erfüllen. Zudem werden Ressourcen eingesetzt, um andere zu erhalten, zu erweitern oder Ressourcen mit anderen Menschen zu tauschen“ (Knecht et al., 2014, S. 109).

Ressourcenarbeit bezeichnet „eine Planungs- und Unterstützungsleistung (…), die sich konsequent an dem Vorhaben orientiert, in-dividuelle und soziale Ressourcen der Adressat/innen vor allem jenseits institutioneller Hilfen zur Problembe-wältigung zu aktivieren, und die hierfür notwendigen Schritte und Prozesse in Absprache mit ihnen zu planen, zu koordinieren und professionell zu begleiten“ (Möbius, 2010a, S. 16).

Selbsthilfe (Hilfe zur Selbst-hilfe)

„Gegenwärtig wird unter Selbsthilfe zumeist informelle Eigenhilfe und Selbstsorge im privaten Alltag z. B. inner-halb von Familie, Freundeskreis und Nachbarschaft ver-standen; ohne oder mit deutlich abgegrenzten Einbezug von Fachleuten geht es um Selbsttätigkeit, gegenseitige Unterstützung und arbeitsteilige Erstellung lebensrele-vanter Güter in ‚natürlichen‘, primären Lebensnetzen (z. B. Kinderbetreuung, Pflege, Hausbau).“ (Thiel, 2011, S. 752)

Selbstkonzept bezeichnet das „Bild, das eine Person von sich hat. Es umfasst alle Einstellungen, die ein Mensch mit sich, d. h.

mit seinen Wahrnehmungen, Gefühlen und Fähigkeiten gemacht hat“ (Weinberger, 2011, S. 216).

Sozialraum „beschreibt einerseits die räumliche Dimension der Le-benswelt. (…) Andererseits meint Sozialraum auch einen scharf abgrenzbaren territorialen Planungs- und Steue-rungsraum von Systemakteuren wie Politik und Verwal-tung“ (Fehren, 2011, S. 445).

Steuerung, neue „Seit den 1980er Jahren wird international über ein

‚New Public Management‘ mit dem Ziel diskutiert, staatliche Tätigkeiten abzubauen und zu Gunsten priva-ter Dienstleistungsorganisationen und inpriva-termediärer Träger zur reformieren. Grundlage bildet das neoliberale Denken, in dem das Monopol staatlicher Leistungser-bringung in Frage gestellt wird. In Deutschland hat die

‚Kommunale Gemeinschaftsstelle für Verwaltungsver-einfachung‘ (KGSt) in den 1990er Jahren die Einführung der N(euen Steuerung) zur Reformierung der Kommu-nalverwaltung vorbereitet.“ (Schubert, 2012, S. 205) Streetwork „hat sich als spezifischer Ansatz für die Soziale Arbeit

mit solchen Menschen entwickelt, deren zielgruppenty-pische Lebenswelten sich vorrangig im öffentlichen Raum finden und die mit einrichtungsgebundenen An-geboten üblicherweise nicht oder kaum zu erreichen sind. (…) Zielgruppen von Streetwork sind vor allem Menschen, die durch Verhalten und Lebensweisen be-sonders leicht und intensiv Anstoß erregen.“ (Krafeld, 2012, S. 294)

System (Systemorientie-rung)

bezeichnet die Einbindung von Individuen in Systemen (z. B die Familie, Freundeskreis/Peergroup, betriebliche Organisation): „Alles, was existiert, ist entweder ein Sys-tem oder Teil eines SysSys-tems.“ (Staub-Bernasconi, 1998, S. 106)

„Jedes System hat eine Struktur, ein Gefüge von sozialen Beziehungsmustern, das durch Positionen und Rollen gekennzeichnet ist.“ (Reinhold, 1997, S. 668)

Technologie (Technologie-defizit)

Technologie meint „stabile, wiederholbare Entwürfe von Ziel-Mittel-Verbindungen“. In der Sozialen Arbeit be-steht ein Technologiedefizit, denn es bebe-steht kein Zu-sammenhang von Ursache und Wirkung: alle Elemente einer Situation, in der Fachkräfte und Adressaten mitei-nander zu tun haben „handeln aufgrund der strukturel-len Komplexität sozialer Prozesse und sind folglich prin-zipiell nicht vorhersehbar“ (von Spiegel, 2013, S. 255).

Verfahren sind Teilelemente einzelner Methoden; sie bilden den

„Methodenkoffer“ in der Sozialen Arbeit tätiger Fach-kräfte (z. B. das Community Organizing, Psychodrama, Netzwerkanalyse oder Biografiearbeit).

E. Literaturverzeichnis