• Keine Ergebnisse gefunden

3 MATERIAL UND METHODE

3.9 Medien

3.9.2 Feste Medien

Es wurden Fertigplatten der Firma Oxoid verwendet. Die Aufbewahrung erfolgte bei 6-12°C.

Campylobacter-Selektiv-Agar, mCCDA (Code: PO5091A)

Zusammensetzung:

Fleischextrakt „Lab-Lemco“ 10,0 g/l

Pepton 10,0 g/l

NaCl 5,0 g/l

Bakteriologische Aktivkohle 4,0 g/l

Casein-Hydrolysat 3,0 g/l

Natriumdesoxycholat 1,0 g/l

Eisen-(III)-Sulfat 0,25 g/l

Natriumpyruvat 0,25 g/l

Cefoperazon 0,032 g/l

Amphotericin B 0,01 g/l

Agar 12,0 g/l

Campylobacter-Selektiv-Agar, Karmali (Code: PO5041A)

Zusammensetzung:

Columbia-Agar-Basis 39,0 g/l

Aktivkohle 4,0 g/l

Haemin 0,032 g/l

Natriumpyruvat 0,1 g/l

Cefoperazon 0,032 g/l

Vancomycin 0,02 g/l

Amphotericin B 0,01 g/l

Mueller-Hinton-Agar mit Schafblut, MHB-Agar (Code: CM0337T)

Zusammensetzung:

Rindfleisch, getrocknete Infusion aus 300 g 2,0 g/l

Caseinhydrolysat 17,5 g/l

Stärke 1,5 g/l

Agar 17,0 g/l

Steriles Schafblut

70,0 ml 3.9.3 Medien zur biochemische Differenzierung

API-Campy-Testkit (Code: 20800)

Packungsgröße für 12 Tests bestehend aus:

12 API Campy Streifen

12 Ampullen API NaCl 0,85 % Medium, 3 ml 12 Ampullen API AUX Medium, 7 ml

1 Ampulle McFarland Nr. 6 25 Inkubationswannen 12 Ergebnisblätter 1 Arbeitsanleitung

Zusätzlich benötigte Reagenzien:

NIT 1 + NIT 2 (Code: 70442) FB (Code: 70562)

NIN (Code: 70491)

Zusammensetzung der API Campy Streifen:

Harnstoff 0,216 mg/Vertiefung

Kaliumnitrat 0,1 mg/Vertiefung

5-Brom-4-Chlor-3-indoxylacetat 0,029 mg/Vertiefung

Natriumhippurat 0,2 mg/Vertiefung γ L-Glutaminsäure-β-naphthylamid 0,0272 mg/Vertiefung Triphenyltetrazoliumchlorid 0,02 mg/Vertiefung Pyroglutaminsäure-β-naphthylamid 0,038 mg/Vertiefung L-Arginin-4-methoxy-β-naphthylamid 0,056 mg/Vertiefung Aspartinsäure-β-naphthylamid 0,039 mg/Vertiefung

2-Naphthylphosphat 0,024 mg/Vertiefung

Natriumthiosulfat 0,076 mg/Vertiefung

D-Glukose 1,56 mg/Vertiefung

Natriumsuccinat 1,36 mg/Vertiefung

Nalidixinsäure 0,084 mg/Vertiefung

Natriumcefazolin 0,224 mg/Vertiefung

Natriumacetat 1,1 mg/Vertiefung

Propionsäure 1,16 mg/Vertiefung

Apfelsäure 1,56 mg/Vertiefung

Trinatriumcitrat 2,28 mg/Vertiefung

Erythromycin 0,014 mg/Vertiefung

Zusammensetzung der Medien:

API NaCl 0,85 % Medium, 3 ml

Natriumchlorid 8,5 g

Demineralisiertes Wasser 1000 ml

API AUX Medium, 7 ml

Ammoniumsulfat 2 g

Mononatriumphosphat 6,24 g

Kaliumchlorid 1,5 g

Agar 1,5 g

Vitaminlösung 10,5 ml

Spurenelemente 10 ml

Demineralisiertes Wasser ad 1000 ml

McFarland Standard 6

BaSO4 2,88 10-4 mol/l

4 Ergebnisse 4.1 Vorversuch

Als erste Maßnahme wurde eine Campylobacter-negative Herde beprobt. Die Probenstationen orientierten sich an der später folgenden Status Quo Erhebung und beinhalteten insgesamt 31 Proben.

Neben Blinddarmproben wurden zwei unterschiedliche Wasserprobenentnahme-stationen am Brüher und Rupfer bestimmt, Karkassen von verschiedenen Stationen der Schlachtlinie entnommen sowie Proben von Doppelfilets als Endprodukt ausgewählt.

Nachdem alle Proben einer quantitativen und qualitativen Untersuchung unterzogen wurden, konnte lediglich nach der qualitativen Untersuchung in einer Brühwasserprobe Campylobacter jejuni ssp. jejuni nachgewiesen werden.

4.2 Status Quo Erhebung

Um die beprobte Schlachtlinie mit anderen Schlachtlinien vergleichen zu können, wurde daraufhin eine Status Quo Bestimmung einer Campylobacter-positiven Herde durchgeführt.

Die Ergebnisse der Status Quo Erhebung auf mCCD-Agar sind in Abb. 6 dargestellt.

mCCD-Agar

a

b

b c

c

c

c

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0

BD n=5 BW n=3 RW n=3 KnBE n=5 KnE n=5 KnK n=5 Filets n=5 Log10 KbE

Proben

BD= Blinddarmproben, BW= Brühwasserproben, RW= Rupfwasserproben, KnBE= Karkassen nach Brühen und Entfedern, KnE= Karkassen nach Eviszeration, KnK= Karkassen nach Kühlung

Abbildung 6: Logarithmierte Mittelwerte der einzelnen Probenstationen und die Standardabweichung SD der untersuchten Herde auf mCCD-Agar.

Die unterschiedlichen Log10-Werte sind wie folgt abgekürzt:

a= KbE/g; b= KbE/ml; c= KbE/Probe.

Die Mittelwerte der einzelnen Probenstationen der Status Quo Erhebung auf mCCD-Agar sowie die jeweilige Standardabweichung SD sind in Tab. 5 dargestellt.

Tabelle 5: Status Quo Erhebung mit logarithmierten Mittelwerten MW der einzelnen Probenstationen sowie der Standardabweichung SD der untersuchten Herde auf mCCD-Agar.

Probenstationen MW SD

Blinddarmproben, BD 3,73 2,56

Brühwasserproben, BW 2,31 0,13

Rupfwasserproben, RW 3,53 0,33

Karkassen nach Brühen

und Entfedern, KnBE 4,46 2,45

Karkassen nach Eviszeration,

KnE 3,49 2,53 Karkassen nach Kühlung,

KnK 3,38 1,20

Filets 1,72 1,44

Blinddarmproben in Log10 KbE/g, Wasserproben in Log10 KbE/ml, Karkassen und Filets in Log10 KbE/Probe

Die Campylobacter-Belastung der Blinddarmproben wies einen Mittelwert von Log10

3,73 KbE/g auf. Die Rupfwasserproben verzeichneten bei dieser Untersuchung eine höhere Belastung, als die Brühwasserproben. Die höchste Belastung konnte bei den Karkassen nach Brühen und Entfedern festgestellt werden. Danach erfolgte eine erwartete Reduktion der Campylobacter-Belastung auf den Folgeprodukten, entlang der Schlachtlinie. Die Filets als Endprodukt wiesen die geringste Belastung auf.

Die Ergebnisse der Status Quo Erhebung auf Karmali-Agar sind in Abb. 7 dargestellt.

Karmali-Agar

a

b

b

c

c

c

c

0,0 1,0 2,0 3,0 4,0 5,0 6,0 7,0

BD n=5 BW n=3 RW n=3 KnBE n=5 KnE n=5 KnK n=5 Filets n=5 Log10 KbE

Proben

BD= Blinddarmproben, BW= Brühwasserproben, RW= Rupfwasserproben, KnBE= Karkassen nach Brühen und Entfedern, KnE= Karkassen nach Eviszeration, KnK= Karkassen nach Kühlung

Abbildung 7: Logarithmierte Mittelwerte der einzelnen Probenstationen und die Standardabweichung SD der untersuchten Herde auf Karmali-Agar.

Die unterschiedlichen Log10-Werte sind wie folgt abgekürzt:

a= KbE/g; b= KbE/ml; c= KbE/Probe.

Die Mittelwerte der einzelnen Probenstationen der Status Quo Erhebung auf Karmali-Agar sowie die jeweilige Standardabweichung SD sind in Tab. 6 dargestellt.

Tabelle 6: Status Quo Erhebung mit logarithmierten Mittelwerten MW der einzelnen Probenstationen sowie der Standardabweichung SD der untersuchten Herde auf Karmali-Agar.

Probenstationen MW SD

Blinddarmproben, BD 3,51 2,35

Brühwasserproben, BW 2,36 0,08

Rupfwasserproben, RW 3,58 0,09

Karkassen nach Brühen

und Entfedern, KnBE 4,70 1,85

Karkassen nach Eviszeration,

KnE 2,68 2,22 Karkassen nach Kühlung,

KnK 3,64 1,38

Filets 1,36 1,44

Blinddarmproben in Log10 KbE/g, Wasserproben in Log10 KbE/ml, Karkassen und Filets in Log10 KbE/Probe

Die Campylobacter-Belastung der Blinddarmproben wies einen Mittelwert von Log10

3,51 KbE/g auf. Die Rupfwasserproben verzeichneten auch hier eine höhere Belastung, als die Brühwasserproben. Die höchste Belastung konnte ebenfalls bei den Karkassen nach Brühen und Entfedern festgestellt werden. Danach erfolgte eine Reduktion der Campylobacter-Belastung auf dem direkten Folgeprodukt, den Karkassen nach Eviszeration. Dieser Trend hielt jedoch nicht an. Es wurde ein deutlicher Anstieg der Campylobacter-Belastung auf den Karkassen nach Kühlung festgestellt. Die Filets als Endprodukt wiesen dennoch erneut die geringste Belastung auf.

Die Ergebnisse der Prävalenzberechnung der Status Quo Erhebung sind in Abb. 8 dargestellt.

Prävalenz in %

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

BD n=5 BW n=3 RW n=3 KnBE n=5 KnE n=5 KnK n=5 Filets n=5 Proben

BD= Blinddarmproben, BW= Brühwasserproben, RW= Rupfwasserproben, KnBE= Karkassen nach Brühen und Entfedern, KnE= Karkassen nach Eviszeration, KnK= Karkassen nach Kühlung

Abbildung 8: Prävalenzen der Status Quo Erhebung in %.

Die Status Quo Erhebung, die insgesamt 31 Proben von sieben verschiedenen Probenstationen beinhaltete, ergab nach quantitativen und qualitativen Untersuchung drei Campylobacter-negative Proben.

Dazu zählten eine Blinddarmprobe, eine Karkasse nach Eviszeration und ein Filet.

4.3 Prozessvariation Brühwassertemperaturerhöhung

Als 1. Prozessvariation wurde eine Brühwassertemperaturerhöhung durchgeführt.

Der erste Beprobungsdurchgang, der alle Probenstationen beinhaltete, diente der Ermittlung der Campylobacter-Belastung bei der Standardbrühwassertemperatur von 53,0°C. Danach erfolgte die Erhöhung der Brühwassertemperatur auf 53,9°C und die erneute Beprobung aller Probenstationen.

Die Wahl der Probenstationen orientierte sich an der Standardauswahl der Status Quo Erhebung. Aufgrund der durch die Temperaturerhöhung entstehenden Gefahr einer Epidermisschädigung, wurden bei dieser Probenentnahme zwei weitere Endprodukte, die mit Epidermis vermarktet werden (Keulen und Front-Halfs) entnommen und untersucht, um die Epidermisqualität bzw. eventuell aufgetretene Schädigungen bestimmen zu können. Die Ergebnisse der 1. Prozessvariation Brühwassertemperaturerhöhung auf mCCD-Agar sind in Abb. 9 dargestellt.

mCCD-Agar

BD= Blinddarmproben, BW= Brühwasserproben, RW= Rupfwasserproben, KnBE= Karkassen nach Brühen und Entfedern, KnE= Karkassen nach Eviszeration, KnK= Karkassen nach Kühlung

Abbildung 9: Logarithmierte Mittelwerte der einzelnen Probenstationen vor (hellgrau) und nach (dunkelgrau) der Brühwassertemperaturerhöhung und der Standardabweichung SD auf mCCD-Agar.

Die unterschiedlichen Log10-Werte sind wie folgt abgekürzt:

a= KbE/g; b= KbE/ml; c= KbE/Probe.

Die Signifikanz p= < 0,05 ist mit einem Stern dargestellt.

Die Mittelwerte der einzelnen Probenstationen der 1. Prozessvariation sowie die jeweilige Standardabweichung SD und die vorhandenen Signifikanzen p = < 0,05 auf mCCD-Agar sind in Tab. 7 dargestellt.

Tabelle 7: Prozessvariation Brühwassertemperaturerhöhung mit logarithmierten Mittelwerten MW der einzelnen Probenstationen sowie der Standardabweichung SD und der vorhandenen Signifikanzen der untersuchten Herde auf mCCD-Agar.

Probenstationen MW vorher MW

nachher SD vorher SD nachher Signifikanz p= < 0,05

Eviszeration, KnE 4,39 4,07 1,51 2,17 0,66

Karkassen nach

Kühlung, KnK 4,20 3,96 0,63 0,52 0,77

Keulen 3,65 3,06 0,60 0,32 0,52

Front-Halfs 3,75 3,55 0,49 0,79 0,83

Filets 3,09 1,05 0,27 1,45 0,0159

Blinddarmproben in Log10 KbE/g, Wasserproben in Log10 KbE/ml, Karkassen und Produkte in Log10 KbE/Probe

Die Blinddarmwerte wiesen auf mCCD-Agar eine hohe Konzentration von Campylobacter im Vergleich zu den anderen Probenstationen auf. Der Werteverlauf der folgenden Proben entlang der Schlachtlinie erfolgte wie folgt: Nach den

Wasserproben stiegen die Werte bei den Karkassen nach Brühen und Entfedern wieder an, um dann bis zum Endprodukt Filet wieder kontinuierlich abzufallen.

Die Prozessvariation Brühwassertemperaturerhöhung zeigte auf mCCD-Agar mit Ausnahme der Station Brühwasser an jeder Station einen Campylobacter-Reduktion.

Insbesondere konnte eine signifikante Reduzierung der Campylobacter-Belastung auf den Proben Karkassen nach Brühen und Entfedern und den Filets verzeichnet werden.

Die Ergebnisse der 1. Prozessvariation Brühwassertemperaturerhöhung auf Karmali- Agar sind in Abb. 10 dargestellt.

Karmali-Agar

BD= Blinddarmproben, BW= Brühwasserproben, RW= Rupfwasserproben, KnBE= Karkassen nach Brühen und Entfedern, KnE= Karkassen nach Eviszeration, KnK= Karkassen nach Kühlung

Abbildung 10: Logarithmierte Mittelwerte der einzelnen Probenstationen vor (hellgrau) und nach (dunkelgrau) der Brühwassertemperaturerhöhung und der Standardabweichung SD auf Karmali-Agar.

Die unterschiedlichen Log10-Werte sind wie folgt abgekürzt:

a= KbE/g; b= KbE/ml; c= KbE/Probe.

Die Signifikanz p= < 0,05 ist mit einem Stern dargestellt.

Die Mittelwerte der einzelnen Probenstationen der 1. Prozessvariation sowie die jeweilige Standardabweichung SD und die vorhandenen Signifikanzen p= < 0,05 auf Karmali-Agar sind in Tab. 8 dargestellt.

Tabelle 8: Prozessvariation Brühwassertemperaturerhöhung mit logarithmierten Mittelwerten MW der einzelnen Probenstationen sowie der Standardabweichung SD und der vorhandenen Signifikanzen der untersuchten Herde auf Karmali-Agar.

Probenstationen MW vorher MW

nachher SD vorher SD nachher Signifikanz p= < 0,05

Eviszeration, KnE 3,66 1,70 1,71 0,00 0,0262

Karkassen nach

Kühlung, KnK 4,11 3,73 0,56 0,35 0,58

Keulen 3,72 3,54 0,49 0,00 0,87

Front-Halfs 3,95 3,91 0,00 0,24 0,96

Filets 2,77 0,77 0,38 1,55 0,0043

Blinddarmproben in Log10 KbE/g, Wasserproben in Log10 KbE/ml, Karkassen und Produkte in Log10 KbE/Probe

Die Blinddarmwerte wiesen auch auf Karmali-Agar eine hohe Konzentration von Campylobacter im Vergleich zu den anderen Probenstationen auf. Nach den Wasserproben stiegen die Werte bei den Karkassen nach Brühen und Entfedern wieder an, um dann bis zum Endprodukt Filet wieder relativ kontinuierlich abzufallen.

Die Prozessvariation Brühwassertemperaturerhöhung zeigte auch auf Karmali-Agar mit Ausnahme der Station Brühwasser an jeder Station einen Campylobacter-Reduktion.

Insbesondere konnte eine signifikante Reduzierung der Campylobacter-Belastung sowohl auf den Proben Karkassen nach Brühen und Entfedern und den Filets wie schon vorher auf mCCD-Agar, als auch zusätzlich auf den Karkassen nach Eviszeration verzeichnet werden.

Die Ergebnisse der Prävalenz der Prozessvariation Brühwassertemperaturerhöhung sind in Abb. 11 dargestellt.

Prävalenz in %

BD= Blinddarmproben, BW= Brühwasserproben, RW= Rupfwasserproben, KnBE= Karkassen nach Brühen und Entfedern, KnE= Karkassen nach Eviszeration, KnK= Karkassen nach Kühlung

Abbildung 11: Prävalenz der Prozessvariation Brühwassertemperaturerhöhung in

%, vor (hellgrau) und nach (dunkelgrau) der Brühwassertemperaturerhöhung.

Die Prozessvariation Brühwassertemperaturerhöhung, die insgesamt 69 Proben von neun verschiedenen Probenstationen beinhaltete, ergab nach quantitativen und qualitativen Untersuchung drei Campylobacter-negativ Proben.

Bei diesen Campylobacter-negativen Proben handelte es sich um drei Filets, die nach der Brühwassertemperaturerhöhung entnommen wurden.

4.4 Prozessvariation Abschaltung des Zusatzaußenwäschers nach dem Rupfen

Als 2. Prozessvariation wurde die Abschaltung eines Zusatzaußenwäschers nach dem Rupfen veranlasst.

Der erste Beprobungsdurchgang, der alle Probenstationen beinhaltete, diente der Ermittlung der Campylobacter-Belastung in der Standardeinstellung, also mit integriertem Zusatzaußenwäscher. Danach wurde der Zusatzaußenwäscher abgeschaltet und erneut alle Probenstationen beprobt.

Die Wahl der Probenstationen erfolgte nach der Standardauswahl der Status Quo Erhebung. Es wurden in diesem Fall keine zusätzlichen Probenstationen ausgewählt.

Die Ergebnisse der Untersuchung der zweiten Prozessvariation Abschaltung des Zusatzaußenwäschers nach dem Rupfen auf mCCD-Agar sind in Abb. 12 dargestellt.

Die Darstellung zeigt den Zeitpunkt der Prozessvariation im Schlachtverlauf mit einem Pfeil. Die vor der Prozessvariation entnommenen Proben sind daher nur in ihrer ursprünglichen Campylobacter-Belastung dargestellt.

mCCD-Agar

BD= Blinddarmproben, BW= Brühwasserproben, RW= Rupfwasserproben, KnBE= Karkassen nach Brühen und Entfedern, KnE= Karkassen nach Eviszeration, KnK= Karkassen nach Kühlung

Abbildung 12: Logarithmierte Mittelwerte der einzelnen Probenstationen vor der Abschaltung des Zusatzaußenwäschers (hellgrau) und nach der Abschaltung des Zusatzwäschers nach dem Rupfen (dunkelgrau) und der Standardabweichung SD auf mCCD-Agar.

Die unterschiedlichen Log10-Werte sind wie folgt abgekürzt:

a= KbE/g; b= KbE/ml; c= KbE/Probe.

Die Mittelwerte der einzelnen Probenstationen der Prozessvariation Abschaltung des Zusatzaußenwäschers nach dem Rupfen sowie die jeweilige Standardabweichung SD und die Signifikanzen p= < 0,05 auf mCCD-Agar sind in Tab. 9 dargestellt.

Tabelle 9: Prozessvariation Abschaltung des Zusatzaußenwäschers nach dem Rupfen mit logarithmierten Mittelwerten MW der einzelnen Probenstationen sowie der Standardabweichung SD und der Signifikanzen der untersuchten Herde auf mCCD-Agar.

Probenstationen MW vorher MW

nachher SD vorher SD nachher Signifikanz p= < 0,05

Eviszeration, KnE 3,26 2,44 2,34 2,44 0,49

Karkassen nach

Kühlung, KnK 4,15 2,99 0,51 2,04 0,32

Filets 0,00 0,30 0,00 0,60 0,82

Blinddarmproben in Log10 KbE/g, Wasserproben in Log10 KbE/ml, Karkassen und Filets in Log10 KbE/Probe

Die Blinddarmwerte wiesen auf mCCD-Agar eine hohe Konzentration von Campylobacter im Vergleich zu den restlichen Probenstationen auf. Der Werteverlauf der folgenden Proben entlang der Schlachtlinie verlief bei dieser Probenentnahme dagegen nicht wie an den vorigen Probenentnahmetagen. Die Brühwasser- und Rupfwasserproben wiesen im Verhältnis noch eine niedrige Konzentration von Campylobacter spp. auf. Die folgenden Karkassen nach Brühen und Entfedern zeigten einen Konzentrationsanstieg, dann stiegen die Campylobacter-Werte weiter an, bis zur Probenstation Karkassen nach der Kühlung, um dann auf die geringe Campylobacter-Konzentration des Endproduktes Filets zu fallen.

Es konnte ein deutlicher Trend der Campylobacter-Reduktion im gesamten Verlauf der Schlachtlinie nach Abschalten des Zusatzaußenwäschers nach dem Rupfen aufgezeigt werden. Insbesondere die Karkassen nach Brühen und Entfedern wiesen eine deutliche und statistisch auffällige Campylobacter-Reduktion auf. Signifikanzen bestanden nicht.

Die Entwicklung der Belastung der Filets konnte in diesem Fall nicht beurteilt werden, da im Beprobungsdurchgang vor der Prozessvariation alle Filets negativ bzw. nicht auswertbar waren.

Die Ergebnisse der Untersuchung der Prozessvariation Abschaltung des Zusatzaußenwäschers nach dem Rupfen auf Karmali-Agar sind in Abb. 13 dargestellt.

Die Darstellung zeigt den Zeitpunkt der Prozessvariation im Schlachtverlauf mit einem Pfeil. Die vor der Prozessvariation entnommenen Proben sind daher nur in ihrer ursprünglichen Campylobacter-Belastung dargestellt.

Karmali-Agar

BD= Blinddarmproben, BW= Brühwasserproben, RW= Rupfwasserproben, KnBE= Karkassen nach Brühen und Entfedern, KnE= Karkassen nach Eviszeration, KnK= Karkassen nach Kühlung

Abbildung 13: Logarithmierte Mittelwerte der einzelnen Probenstationen vor der Abschaltung des Zusatzaußenwäschers (hellgrau) und nach der Abschaltung des Zusatzaußenwäschers nach dem Rupfen (dunkelgrau) und der Standardabweichung SD auf Karmali-Agar.

Die unterschiedlichen Log10-Werte sind wie folgt abgekürzt:

a= KbE/g; b= KbE/ml; c= KbE/Probe.

Die Mittelwerte der einzelnen Probenstationen der Prozessvariation Abschaltung des Zusatzaußenwäschers nach dem Rupfen sowie die jeweilige Standardabweichung SD und die Signifikanzen p = < 0,05 auf Karmali-Agar sind in Tab. 10 dargestellt.

Tabelle 10: Prozessvariation Abschaltung des Zusatzaußenwäschers nach dem Rupfen mit logarithmierten Mittelwerten MW der einzelnen Probenstationen sowie der Standardabweichung SD und der Signifikanzen der untersuchten Herde auf Karmali-Agar.

Probenstationen MW vorher MW

nachher SD vorher SD nachher Signifikanz p= < 0,05

Eviszeration, KnE 3,56 2,49 2,09 2,03 0,41

Karkassen nach

Kühlung, KnK 4,56 3,33 0,02 2,95 0,49

Filets 1,05 0,72 1,45 1,07 0,78

Blinddarmproben in Log10 KbE/g, Wasserproben in Log10 KbE/ml, Karkassen und Filets in Log10 KbE/Probe

Die Blinddarmwerte wiesen auch auf Karmali-Agar eine hohe Konzentration von Campylobacter im Vergleich zu den restlichen Probenstationen auf. Auch auf Karmali war ein trendgegenläufiger Belastungsverlauf zu verzeichnen.

Die Brühwasser- und Rupfwasserproben wiesen im Verhältnis eine niedrige Konzentration von Campylobacter spp. auf, es folgte der Anstieg der Campylobacter-Belastung bei den Karkassen nach Brühen und Entfedern. Danach stiegen die Werte weiter kontinuierlich an, um beim Endprodukt Filets zu fallen.

Es konnte auch hier eine deutliche Campylobacter-Reduktion im gesamten Verlauf der Schlachtlinie nach Abschalten des Zusatzaußenwäschers nach dem Rupfen aufgezeigt werden. Auch in diesem Fall konnte bei den Karkassen nach Brühen und

Entfedern eine statistisch auffällige Campylobacter-Reduktion bestimmt werden.

Signifikanzen bestanden nicht.

Die Ergebnisse der Prävalenz der Prozessvariation Abschaltung des Zusatzwäschers nach dem Rupfen sind in Abb. 14 dargestellt.

Prävalenz in %

0%

10%

20%

30%

40%

50%

60%

70%

80%

90%

100%

BD n=5 BW n=3 RW n=3 KnBE n=5 KnE n=5 KnK n=5 Filets n=5 Proben

BD= Blinddarmproben, BW= Brühwasserproben, RW= Rupfwasserproben, KnBE= Karkassen nach Brühen und Entfedern, KnE= Karkassen nach Eviszeration, KnK= Karkassen nach Kühlung

Abbildung 14: Prävalenz der Prozessvariation Abschaltung des Zusatzwäschers nach dem Rupfen in %, vor der Abschaltung des Zusatzaußenwäschers (hellgrau) und nach der Abschaltung des Zusatzaußenwäschers (dunkelgrau).

Die Prozessvariation Abschaltung des Zusatzwäschers nach dem Rupfen, die insgesamt 57 Proben von sieben verschiedenen Probenstationen beinhaltete, ergab nach quantitativen und qualitativen Untersuchung zwölf Campylobacter-negativ Proben.

Bei diesen Campylobacter-negativen Proben handelte es sich um drei Karkassen nach Brühen und Entfedern, zwei Karkassen nach Eviszeration, eine Karkasse nach

der Kühlung und sechs Filets. Negative Proben konnten sowohl vor als auch nach der Prozessvariation festgestellt werden.

4.5 Prozessvariation Vergleich zweier Innen- und Außenwäscher mit

unterschiedlichem Wassereinsatz

Als 3. Prozessvariation wurde der im laufenden Betrieb eingesetzte Innen- und Außenwäscher Typ 2 durch das ehemalige und nicht mehr eingesetzte Typ 1-Waschsystem ersetzt.

Diese Variation sollte zeigen, ob der neue aktuelle Innen- und Außenwäscher Typ 2, welcher mit deutlich weniger Wasser und Energieaufwand betrieben werden kann, tatsächlich genauso effizient arbeitet wie das ehemalige Typ 1-Waschsystem.

Der erste Beprobungsdurchgang, der alle Probenstationen beinhaltete, diente der Ermittlung der Campylobacter-Belastung in der Standardeinstellung, also mit dem aktuell eingesetzten Innen- und Außenwäscher Typ 2. Danach wurde der Innen- und Außenwäscher Typ 2 durch das ehemalige Typ 1-Waschsystem ausgetauscht und die Probenstationen erneut beprobt, die sich nach dem Prozesseingriff in die Schlachtlinie befanden. Hierbei handelte es sich um die Karkassen nach Kühlung und die Filets.

Die Wahl der Probenstationen orientierte sich an der Standardauswahl der Status Quo Erhebung. Es wurden bei dieser Probenentnahme jedoch zusätzlich Kotproben aus den Transportkisten und Karkassen direkt nach dem Entbluten und vor dem Rupfen entnommen.

Die Ergebnisse der Untersuchung der Prozessvariation Vergleich zweier Innen- und Außenwäscher mit unterschiedlichem Wassereinsatz auf mCCD-Agar sind in Abb. 15 dargestellt.

Die Darstellung zeigt den Zeitpunkt der Prozessvariation im Schlachtverlauf mit einem Pfeil. Die vor der Prozessvariation entnommenen Proben sind daher nur in ihrer ursprünglichen Campylobacter-Belastung dargestellt.

mCCD-Agar

BD= Blinddarmproben, KP= Kotproben, BW= Brühwasserproben, RW= Rupfwasserproben, KnEnt= Karkassen nach Entbluten, KnBE= Karkassen nach Brühen und Entfedern, KnE= Karkassen nach Eviszeration, KnK= Karkassen nach Kühlung

Abbildung 15: Logarithmierte Mittelwerte der einzelnen Probenstationen während des Einsatzes des aktuellen Innen- und Außenwäscher Typ 2 (hellgrau) und während des Einsatzes des ehemaligen Typ 1-Waschsystem (dunkelgrau) und der Standardabweichung SD auf mCCD-Agar.

Die unterschiedlichen Log10-Werte sind wie folgt abgekürzt:

a= KbE/g; b= KbE/ml; c= KbE/Probe.

Die Mittelwerte der einzelnen Probenstationen der Prozessvariation Vergleich zweier Innen- und Außenwäscher mit unterschiedlichem Wassereinsatz sowie die jeweilige Standardabweichung SD und die Signifikanzen p = < 0,05 auf mCCD-Agar sind in Tab. 11 dargestellt.

Tabelle 11: Prozessvariation Vergleich zweier Innen- und Außenwäscher mit unterschiedlichem Wassereinsatz mit logarithmierten Mittelwerten MW der einzelnen Probenstationen sowie der Standardabweichung SD und der Signifikanzen der untersuchten Herde auf mCCD-Agar.

Probenstationen MW vorher MW

nachher SD vorher SD nachher Signifikanz p= < 0,05

Blinddarmproben und Kotproben in Log10 KbE/g, Wasserproben in Log10 KbE/ml, Karkassen und Filets in Log10 KbE/Probe

Die Blinddarmwerte wiesen auf mCCD-Agar eine hohe Konzentration von Campylobacter spp. im Vergleich zu den anderen Probenstationen auf. Die zusätzlich genommenen Kotproben wiesen ebenfalls hohe Campylobacter-Konzentrationen auf. Nach den geringer belasteten Wasserproben stiegen die Werte bei den Karkassen nach Entbluten stark an, um dann bis zum Endprodukt Filet kontinuierlich abzufallen.

Die in dieser Prozessvariation durchgeführte Umstellung des Innen- und Außenwäschers vom aktuellen System Typ 2 auf das ehemalige Typ 1-Waschsystem zeigte auf mCCD-Agar nach der Umstellung auf dem Folgeprodukt Karkassen nach der Kühlung eine Erhöhung der Campylobacter-Werte. Das Endprodukt Filet wies jedoch wieder eine geringe Reduktion der Campylobacter-Belastung auf.

Signifikanzen bestanden nicht.

Die Ergebnisse der Untersuchung der Prozessvariation Vergleich zweier Innen- und Außenwäscher mit unterschiedlichem Wassereinsatz auf Karmali-Agar sind in Abb.

16 dargestellt.

Die Darstellung zeigt den Zeitpunkt der Prozessvariation im Schlachtverlauf mit

Die Darstellung zeigt den Zeitpunkt der Prozessvariation im Schlachtverlauf mit