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Fernstudiengang Vertriebsingenieur

1.1.1 <eFACH / ILIAS

6.5.2 Fernstudiengang Vertriebsingenieur

Am Fachbereich Betriebswirtschaft wurde ab 1997 unter Leitung von Frau Prof. Reuter ein Modell-projekt der Bund-Länder-Kommission für Bildungsplanung und Forschungsförderung (BLK) zur Entwicklung des Fernstudiengangs Vertriebsingenieur umgesetzt. In diesem am Standort Zwei-brücken der Fachhochschule entwickelten Studiengang wird zusätzlich zu den Präsenzseminaren eigene Lernsoftware als WBT oder CBT unterstützend eingesetzt. Der Studiengang wird in Koope-ration mit der in Koblenz ansässigen Zentralstelle für Fernstudien an Fachhochschulen, einer zen-tralen wissenschaftlichen Einrichtung des Landes Rheinland-Pfalz unter Beteiligung der Länder Hessen und Saarland, offeriert.

Der im Jahr 1999 erstmals angebotene Fernstudiengang Vertriebsingenieur richtet sich an Per-sonen mit ingenieurtechnischer Vorbildung und an Berufserfahrene mit einschlägiger Berufspraxis, die sich berufsbegleitend weiterbilden möchten. Das Studium kann je nach Qualifizierungsbedarf und Vorbildung mit dem Dipl.-Wirtschaftsing. (FH), einem Weiterbildungszertifikat oder bei Bele-gung einzelner Module mit einem Einzelzertifikat abgeschlossen werden.

Derzeit sind etwa 100 Studierende im Fernstudiengang Vertriebsingenieur eingeschrieben.

Das Durchschnittsalter beträgt etwa 35 Jahre. Neben der elektronischen oder telefonischen Bera-tung der Studierenden durch ed-media wird vor allem auch durch die Gründung von Lerngrup-pen und die Nutzung der Kommunikationsfunktionen der Lernplattform zu einer intensiven Kom-munikation der Studierenden untereinander angeregt.

Aufgrund mangelnder hochschulischer Ressourcen und des zunächst nicht dauerhaft gesicher-ten Betriebs des Fernstudienangebots an der Fachhochschule Kaiserslautern wurde im Jahr 2003 die ed-media education & media GmbH in Kaiserslautern gegründet, die im Wesentlichen die dau-erhafte Betreuung des Studiengangs sicherstellen sollte. Die Betreuungsleistungen des Studien-gangs werden seitdem aus den von ed-media erwirtschafteten Einnahmen finanziert. Das BLK-Projekt Fernstudiengang Vertriebsingenieur hat einen wesentlichen Beitrag dazu geleistet, die kritische Masse für einen Ausbau des E-Learning-Einsatzes an der Fachhochschule zu schaffen.

. Fazit

An der Fachhochschule Kaiserslautern wird der Einsatz neuer Medien in der Lehre als Element der Hochschulentwicklung im Sinne der Bereitstellung eines attraktiven Lehrangebots genutzt. Die im Jahr 2004 beschlossene Profilschärfung der Fachhochschule Kaiserslautern bezieht ausdrücklich ein stärkeres Engagement im Bereich des E-Learning-Einsatzes mit ein. Der Multimediaentwicklungs-plan der Fachhochschule soll in den in Ausarbeitung befindlichen HochschulentwicklungsMultimediaentwicklungs-plan für die Jahre 2007 bis 2009 einfließen. Neben dem konsequenten Eintreten der Hochschulleitung für eine stärkere Nutzung von E-Learning als Instrument der Lehroptimierung war der E-Learning-Einsatz bislang von dezentralen Entwicklungskernen und (Förder-)Projekten geprägt.

Solche Entwicklungskerne bestanden sowohl fachbereichsübergreifend in Form der Multime-dia-AG und des -Labors der Fachhochschule Kaiserslautern als auch insbesondere am Fachbereich Informatik und Mikrosystemtechnik (Studiengang Digitale Medien bzw. Medieninformatik), an dem das Competence Centre Instructional Design in Technology (CCIDT) Dienstleistungen im Be-reich des Instruktionsdesigns anbietet. Wichtige Initialfunktion hatten zudem mehrere Modellpro-jekte inne, die die Möglichkeiten dieser neuen Lehrform wirksam vor Augen geführt haben (zum Beispiel das BLK-Verbundprojekt Fernstudiengang Vertriebsingenieur oder das BMBF-Förderpro-jekt Ingmedia).

Diese Impulse werden gegenwärtig durch die Multimediainitiative des Landes Rheinland-Pfalz wirksam untermauert. Das Verbundprojekt der Fachhochschule Kaiserslautern und anderer Fachhochschulen zur Einrichtung zentraler Unterstützungsstrukturen und zur gezielten Förde-rung der E-Learning-Kompetenzen sowie das Förderprojekt „Hochschulübergreifendes Blended-Learning/Ausbildungsmodul für Prozesstechnologien der Mikrosystemtechnik“ tragen in we-sentlichem Umfang zu einem Ausbau der E-Learning-Infrastrukturen der Fachhochschule in den kommenden Jahren bei.

Im Hinblick auf eine landesweite Initiierung und Koordinierung hochschulübergreifender E-Learning-Strukturen und -Aktivitäten weist das rheinland-pfälzische Modell aufgrund seiner rela-tiven Unabhängigkeit vom MWWFK unverkennbare Vorzüge auf. Die Verortung des VCRP als ge-meinsamer wissenschaftlicher Einrichtung der Universitäten und der Fachhochschulen des Landes Rheinland-Pfalz bei der Landeshochschulpräsidentenkonferenz (LHPK), einem der landesweiten Hochschulkooperation verpflichteten Gremium, ist einer kontinuierlichen Arbeit unabhängig von wechselnden politischen Agenden bislang sehr entgegengekommen.

Die einschlägige Profilierungsstrategie der Fachhochschule Kaiserslautern unter Berücksich-tigung mediengestützter Lehre, eine solide Position innerhalb der landesweiten Verbundstruk-tur des VCRP sowie die durch Fördermittel abgesicherten Maßnahmen zur Institutionalisierung zentraler E-Learning-Supportstrukturen verschaffen der Fachhochschule Kaiserslautern eine gute Ausgangslage bei der dauerhaften Sicherung und dem Ausbau ihrer Attraktivität bei Studieren-den. Auch unterschiedlich ausgeprägte Infrastrukturen für mediengestützte Lehre an drei räum-lich weit auseinander liegenden Campi sollten sich dabei kaum dauerhaft als hinderräum-licher Fak-tor für mediengestützte Lehre erweisen können, zumal eine stark genutzte Lernplattform als Teil einer integrierten IT-Architektur mittelfristig zu einem Zusammenwachsen separater Standorte beitragen dürfte.

Die Fachhochschule Köln ist mit ihren rund 16.000 Studierenden (Wintersemester 2005/06) die größte Fachhochschule in Deutschland. Gegründet wurde sie 1971 als Nachfolgeeinrichtung ei-ner Reihe von Bildungsinstitutionen mit ingenieur-, wirtschaftswissenschaftlichen und gestalte-rischen Schwerpunkten.71 Nach einer Reorganisation im Jahr 2002 gliedert sich die Fachhochschu-le in zehn Fakultäten72, die an drei Standorten rund 50 Studiengänge anbieten.

2004 waren an der Fachhochschule Köln rund 700 Lehrende (Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, sonstige Lehrende), 530 Lehrbeauftragte, 380 Mitarbeiter in Bibliothek und Verwal-tung sowie über 1.000 studentische Hilfskräfte beschäftigt.73 Der Anteil ausländischer Studieren-der (über 3.000) liegt bei über 18 % (davon rund 35 % BildungsinlänStudieren-der).

Seit 2006 erhält die Fachhochschule Köln ihre Mittel im Rahmen eines Globalhaushalts, des-sen Startbudget knapp 82,7 Mio. € beträgt. Das Volumen der eingeworbenen Drittmittel betrug im Jahre 2004 5,28 Mio. €.

Der Hochschulentwicklungsplan der FH für den Zeitraum 2003 bis 200774 stellt drei übergrei-fende strategische Ziele in den Mittelpunkt:

• Internationalität in Bezug auf Studienangebote, Partnerschaften, Forschungsaktivitäten, Mar-keting sowie Attraktivitätssteigerung für ausländische Studierende und Förderung der Stu-dierenden- und Dozentenmobilität

• Interne Integration der aus zahlreichen Vorgängerhochschulen entstandenen FH (z.B. durch interfakultäre Studienangebote) und Integration der Hochschule in ihr externes Umfeld (u.a.

Hochschulzugang, Career-Service, Alumni, Kooperation mit der Wirtschaft)

• „Wissende Hochschule“ (interne wie extern orientierte Erschließung, Dokumentation und Ver-wertung des an der FH vorhandenen Wissens).

. E-Learning-Strategie

Die Fachhochschule Köln hat in den vergangenen Jahren den Medieneinsatz in der Lehre durch verschiedene Projekte vorangetrieben. „Inzwischen ist der Einsatz digitaler Medien aus der Lehre der Fachhochschule Köln nicht mehr wegzudenken.“75 Dabei steht im Allgemeinen die

Unterstüt-71 Staatliche Ingenieurschulen für Maschinenwesen Köln I und II, Staatliche Ingenieurschule für Bauwesen Köln, Kölner Werkschulen, Höhere Fachschule für Sozialarbeit Köln, Höhere Wirtschaftsfachschule Köln, Höhere Fachschule für Dolmetscher und Übersetzer Köln, Deutsche Versicherungsakademie Köln und Staatliche Höhere Fachschule für Photographie Köln.

72 Angewandte Sozialwissenschaften; Kulturwissenschaften; Informations- und Kommunikationswissenschaften;

Wirtschaftswissenschaften; Architektur; Bauingenieurwesen und Umwelttechnik; Informations-, Medien- und Elek-trotechnik; Fahrzeugsysteme und Produktion; Anlagen, Energie- und Maschinensysteme; Informatik und Ingenieur-wissenschaften.

73 Vgl. Jahresbericht 2004 der Fachhochschule Köln, S.2.

74 Rektorat der Fachhochschule Köln (Hg.): Hochschulentwicklungsplan 2003-2007, vgl. hier S. 19ff.

75 Horst Stenzel: Multimedia in der Lehre. Das Zentrum für Informationstechnologie unterstützt Fakultäten und Einrich-tungen der FH Köln, in: Fachhochschule Köln (Hg.): insider. Titelthema „Multimedia“, Januar 2006, S. 5-7, hier S. 5.

. Fachhochschule Köln

.1 Hochschulprofil

zung der Präsenzlehre im Vordergrund, teilweise gibt es jedoch netzgestützte Lehrformen, die die klassische Präsenzlehre partiell ersetzen.

Der Hochschulentwicklungsplan benennt im Kontext der Schilderung der übergreifenden Ziele für die Jahre 2003 bis 2007 ein mögliches Engagement der Fachhochschule Köln als E-Lear-ning-Full Service-Provider für Unternehmen.76 Zu einem solchen Modell würde neben der tech-nischen Betreuung auch die Erstellung und Pflege von E-Learning-Content sowie die tutorielle Betreuung der Teilnehmer für betriebsinterne Fortbildungsseminare zählen.

Im Rahmen der Zieldarstellung führt der Hochschulentwicklungsplan ferner aus, dass E-Lear-ning ein „entscheidendes Kriterium für die Zukunftsfähigkeit von Lehre und Forschung“77 ist, und formuliert für die Fachhochschule Köln die folgenden konkreten Ziele bei der Medienentwick-lung:

• Entwicklung innovativer Lernszenarien zur Verbesserung der Präsenzlehre,

• Einsatz von fakultätsübergreifend nutzbaren Programmen zur Unterstützung des Selbststu-diums,

• Training der Lehrenden beim Einsatz neuer Medien.

Der Hochschulentwicklungsplan betont, dass die wesentliche Herausforderung für den Medien-einsatz an der FH Köln in der Zukunft darin besteht, die Nachhaltigkeit der entwickelten Lösungen durch die Überführung von Projekten in den Regelbetrieb sicherzustellen.

Gegenwärtig befindet sich die strategisch-operative Unterstützung von E-Learning an der FH Köln in einer Umbruchphase. Dies ist zum einen durch den Wechsel in der Hochschulleitung be-gründet, zum anderen durch die Vielzahl drängender Reformthemen.

Eine schriftlich ausgearbeitete E-Learning-Strategie besteht an der FH Köln derzeit nicht. Die an der E-Learning-Entwicklung interessierten Akteure (siehe dazu Abschnitt 7.3.2) sind jedoch da-mit befasst, die medienunterstützte Lehre durch verschiedene Maßnahmen fester im Hochschul-alltag zu verankern. Eine der Maßnahmen, mit denen auf die bestehenden Aktivitäten der FH Köln publikumswirksam aufmerksam gemacht wird, ist das informative Themenheft „Multimedia“ des Hochschulmagazins „insider“78 vom Januar 2006, das Projekte und Initiativen an der FH der Hoch-schulöffentlichkeit vorstellt.

. Organisationseinheiten

Die E-Learning-Entwicklung an der FH Köln wird durch verschiedene zentrale und dezentrale fach-liche Einrichtungen vorangetrieben. Der Koordination der verschiedenen Aktivitäten und dem Er-fahrungsaustausch dient ein Multiplikatorennetzwerk, das vom Zentrum für Informationstechno-logie koordiniert wird.

76 Hochschulentwicklungsplan, a.a.O., S. 25.

77 Ebd., S. 27.

78 Siehe Fußnote 75.