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E-Learning-Förderprogramm

1.1.1 <eFACH / ILIAS

2.5.4 E-Learning-Förderprogramm

In den Jahren 2003 bis 2005 wurde ein hochschuleigenes E-Learning-Förderprogramm in einem Gesamtumfang von jährlich 70.000 € durchgeführt. Zu den in der letzten Förderrunde 2005 un-terstützten zehn Projekten zählten Angebote wie

• Einstiegshilfen für die Realisierung von E-Learning-Szenarien mit <eFach,

• Messen und Regeln im Netz: Praktikum von zu Hause,

• Lernmodul Chemischer Reaktor,

• General Chemistry for bachelors of engineering und

• Virtuelle Baufirma.

Das Förderprogramm wurde im Jahr 2006 ausgesetzt, da die Förderung von Kleinprojekten zwar im Einzelnen erfreuliche Resultate zeigte, aber gleichzeitig auch klar wurde, dass die erforderliche Infrastruktur sowie das Wissen zur Entwicklung von E-Learning-Komponenten in den einzelnen Bereichen nicht vorhanden war. Die Fördermittel werden nunmehr in die Entwicklung einer nach-haltigen Strategie im Bereich E-Learning investiert. Dabei sollen dauerhaft Personal und eine zen-trale Infrastruktur für die Entwicklung von E-Learning-Komponenten und -Modulen geschaffen werden, so dass Lehrende sich auf ihre Rolle als Autoren konzentrieren können.

. Fazit

Die E-Learning-Praxis der Fachhochschule Aachen war über Jahre hinweg von starken Ent-wicklungskernen vor allem an den Fachbereichen Elektrotechnik und Informationstechnik, Ma-schinenbau und Mechatronik und Design geprägt, die partiell auf hochschulinterne Fördermittel zurückgreifen konnten. In Zusammenhang mit einem Wechsel in der Hochschulleitung kam es zu einer kritischen Überprüfung der bisherigen E-Learning-Strategie. Sachlich war diese Überprüfung unter anderem durch Schwierigkeiten, die sich bei der dauerhaften Bereitstellung der in den groß-en Förderprojektgroß-en groß-entstandgroß-engroß-en Lehrmaterialigroß-en ergabgroß-en, durch die gering ausgeprägte hoch-schulinterne Impulswirkung dieser Förderprojekte und ausbleibende Skaleneffekte begründet.

Eine Voraussetzung für die weitere Ausbreitung der neuen Medien als Mittel der Lehre sollten eine neu ausgerichtete, langfristig angelegte Medienentwicklungsplanung der Fachhochschule, eine Reaktivierung und fortlaufende Pflege der bestehenden zentralen E-Learning-Infrastruktu-ren (Informationsportal, zentrale Lernplattform, Beratungsangebote etc.) und die Zentralisierung und der Ausbau hochschulweiter E-Learning-Dienste bilden. Entscheidend für den Erfolg einer künftigen E-Learning-Implementierung wird sein, ob die Umstellung von der bisherigen, stark auf finanziellen Anreizen basierenden Medienentwicklungsstrategie auf die Optimierung und den Ausbau dauerhafter hochschulweiter E-Learning-Infrastrukturen gelingt. Für diesen Umstellungs-prozess bedarf es einer engen Abstimmung zwischen Hochschulleitung, Fachbereichen und zen-tralen Einrichtungen bei Fixierung eindeutiger Zuständigkeiten.

Eine zentrale Herausforderung der E-Learning-Implementierung wird dabei in der verdeut-lichenden Kommunikation des Zusatznutzens neuer Medien in der Lehre und in der Akzeptanz-steigerung für mediengestützte Lehre unter den Lehrenden bestehen. Damit lehrveranstaltungs-begleitende Materialien und Informationen künftig nicht länger dezentral über die Webseiten der Dozenten, sondern zunehmend in standardisierter Form über eine zentrale Lernplattform ange-boten werden können, wären vor allem regelmäßige Beratungs- und Schulungsangebote zum Erstellen und Bereitstellen von Lehrmaterialien auf der Lernplattform erforderlich. Diese

niedrig-schwelligen Supportangebote zur Entlastung der Lehrenden bilden die Grundlage für die suk-zessive Inanspruchnahme komplexerer E-Learning-Funktionen durch interessierte Lehrende und Studierende.

Die Fachhochschule für Technik und Wirtschaft (FHTW) ist Berlins jüngste und größte Fachhoch-schule. Sie wurde 1992 als Nachfolgeorganisation der 1988 eingerichteten Ingenieurhochschule Berlin-Lichtenberg gegründet, deren Wurzeln ihrerseits bis ins Jahr 1874 zurückreichen. Zeitgleich wurde eine Reihe weiterer Ost-Berliner Hochschulen der FHTW angeschlossen. Die Integration der Fachhochschule der Deutschen Telekom erfolgte 1996.

Die FHTW ist örtlich (noch) auf fünf verschiedene Standorte verteilt27 und beschäftigt rund 270 Lehrende sowie etwa 260 weitere Mitarbeiter. Organisatorisch gliedert sich die Fachhoch-schule seit einer internen Reorganisation 1997 in fünf Fachbereiche28, an denen im Winterseme-ster 2005/2006 9.775 Studierende eingeschrieben waren, darunter 36,2 % Frauen. Von den Imma-trikulierten sind 377 Fernstudierende und 766 ausländische Studierende.

Das Studienangebot der FHTW umfasst insgesamt 46 verschiedene Studiengänge (inklusive dreier Fernstudiengänge), von denen 27 Diplom-, 9 Bachelor- und 10 Masterstudiengänge sind.

Bis 2008 soll die Umstellung des Studienangebots auf die gestuften Studiengänge abgeschlos-sen sein.

Die fachlichen Schwerpunkte des Studienangebots reichen von klassischen Fachhochschul-disziplinen wie Maschinenbau oder Betriebswirtschaftslehre bis zu innovativen Themen wie Re-staurierung/Grabungstechnik, Wirtschaftsrecht oder Construction and Real Estate Management29. Wichtige Querschnittsthemen über die Fachbereichsgrenzen hinweg sind z.B. Informations- und Kommunikationstechnologien, Regionale Entwicklung, Facility Management, Energie und Um-welt. Um relevante Themen der angewandten Forschung fokussiert behandeln zu können, hat die FHTW – bis Ende 2006 über das Hochschul- und Wissenschaftsprogramm (HWP) finanziert – insgesamt sieben Kompetenzzentren eingerichtet, von denen drei (Media und Netze; Mensch-Maschine-Kommunikation sowie Teaching and Learning Technology Center) auch im Bereich E-Learning aktiv sind.

Geleitet wird die FHTW von einem vierköpfigen Hochschulleitungsteam, zu dem der Präsi-dent, der 1. VizepräsiPräsi-dent, der Vizepräsident und der Kanzler gehören. Die interne Steuerung der Hochschulentwicklung und die Umsetzung der u.a. im Hochschulvertrag mit dem Land Berlin fi-xierten strategischen Ziele erfolgt über die erstmals 2005 zwischen Hochschulleitung und Fach-bereichen abgeschlossenen Zielvereinbarungen.30 In diesen spielt E-Learning bislang noch

kei-27 Die fünf Standorte sind: Allee der Kosmonauten, Blankenburg, Marktstraße, Treskowallee (Hauptstandort), Warschauer Platz. Bis 2009 entsteht in Berlin-Oberschöneweide auf dem Gelände der Kabelwerke Oberspree ein neuer zentraler Campus (Gestaltung und Technik) für mehr als 5.500 Studierende. Es wird dann nur noch zwei Standorte geben.

28 Ingenieurwissenschaften I und II, Wirtschaftswissenschaften I und II sowie Gestaltung.

29 Das erste Semester dieses in Kooperation mit der finnischen Helsinki Polytechnic Stadia angebotenen Studiengangs wird vollständig online absolviert.

30 Die Zielvereinbarungen sind einzusehen unter: http://www.fhtw-berlin.de/content/organisieren/fhtw-management/

hochschulleitung/Zielvereinbarun/index.html.

. Fachhochschule für Technik und Wirtschaft Berlin

.1 Hochschulprofil

ne Rolle; ein Fachbereich hat allerdings für die kommende Zielvereinbarung die Integration von Leistungen im Bereich der mediengestützten Lehre in die Vereinbarung angeregt.

Das jährliche Gesamtbudget der FHTW Berlin beträgt rund 44 Mio. €, von denen 39 Mio. € durch das Land Berlin aufgebracht werden. 3 Mio. € stammen aus betrieblichen Erträgen, etwa 2 Mio. € aus Drittmitteleinnahmen. Die Zuwendung seitens des Landes wird auf der Basis der ge-schlossenen Hochschulverträge zu 30 % leistungsbezogen vergeben.

Die FHTW wurde in der Vergangenheit verschiedentlich für ihr innovatives Engagement aus-gezeichnet, so für ihren Einsatz zur Gleichstellung der Geschlechter31 (Gütesiegel „total equality science award“), für ihre Reformen im Bereich Hochschulmanagement (CHE Gütersloh) und für ihre Ausbildungs- und Beratungsservices für Existenzgründer, Jungunternehmer und KMU (Stif-terverband für die Deutsche Wissenschaft).

. E-Learning-Strategie

Begünstigt durch eine Reihe von Drittmittelprojekten hat die FHTW die Infrastrukturen für Blen-ded Learning und virtuelle Lehre erheblich ausbauen und umfangreiche Erfahrungen bezüglich Medienproduktion und -einsatz gewinnen können. E-Learning ist vor diesem Hintergrund inzwi-schen zu einem öffentlichkeitswirksamen Faktor für die Fachhochschule geworden. Dies zeigt sich zum Beispiel in der aufwändig gestalteten Broschüre „E-Learning: Beiträge und Positionen der FHTW Berlin 2005“ und an einem Beitrag zum multimedialen Lernen in der Festschrift zum 10-jährigen Bestehen der Fachhochschule. Die Bedeutung der medienunterstützten Lehre wird auch durch das hochschulische Umfeld bekräftigt. So hat eine Studie zur Weiterbildungsnachfrage an der FHTW schon im Sommersemester 2002 ergeben, dass mehr als zwei Drittel der Unternehmen E-Learning als eine sehr wichtige Form der Weiterbildung ansehen.32

Trotz der Relevanz des Themas ist aufgrund der Vielzahl verteilter Projekte, die von unter-schiedlichen fachlichen und zentralen Einrichtungen an der FHTW durchgeführt wurden, die E-Learning-Landschaft gegenwärtig noch recht heterogen. Eine für die gesamte Hochschule for-mulierte E-Learning-Strategie gab es an der FHTW bislang nicht; sie wird jedoch gegenwärtig im Kontext des Projekts PALOMITA auf der Basis der in den zahlreichen Drittmittelprojekten ge-sammelten Erfahrungen entwickelt (siehe 3.5). Unterstützt wird die strategische Einbettung der mediengestützten Lehre zudem durch den Umstand, dass der 1. Vizepräsident der FHTW (Prof.

Hans-Herwig Atzorn) qua Amt als E-Learning-Beauftragter der Hochschule fungiert und das Pro-jekt PALOMITA leitet. Dadurch erhält die E-Learning-Entwicklung an der FHTW nicht nur Rücken-deckung aus dem Präsidium, sondern es werden auch die Nutzerinteressen in den Vordergrund gerückt, da der Vizepräsident in der Regel kein E-Learning-Experte ist.

Generell wird die mediengestützte Lehre an der FHTW nicht als isolierter Teilkomplex, son-dern als ein Element einer übergreifenden elektronischen Diensteinfrastruktur gesehen, zu der auch E-Science und E-Administration unabdingbar hinzugehören. Diese Verklammerung netzge-stützter Lehr-/Lernprozesse mit EDV-basierten Verwaltungs- und Forschungsprozessen zeigt sich u.a. in den primären Zielsetzungen des erwähnten Projekts PALOMITA (siehe 3.5.2).

Ein weiterer Baustein in der strategischen Implementierung von E-Learning in den Hochschul-alltag ist die Beteiligung der FHTW Berlin als Partnerhochschule am Qualifizierungsportal

e-tea-31 Mit einem Frauen-Anteil von 17 % unter den Professoren liegt die FHTW über dem Bundesdurchschnitt von 10 %.

32 Salffner, Gustav / Projektgruppe Marketing FHTW Berlin: E-Learning an der FHTW Berlin 2002.

ching.org33, das umfangreiche Informationen für an E-Teaching interessierte Lehrende bereitstellt und dessen Ausbau gegenwärtig im Projekt „Portal für E-Lehre“ des Instituts für Wissensmedien in Tübingen vorangetrieben wird.

. Organisationseinheiten

Aufgrund der in hohem Maße von Drittmittelprojekten angestoßenen E-Learning-Entwicklung an der FHTW verteilt sich das Engagement im Bereich der mediengestützten Lehre auf eine Reihe verschiedener fachlicher und zentraler Einrichtungen innerhalb der Fachhochschule. Die Bünde-lung des verteilten Know-hows und die Koordination zwischen den Beiträgen der Einrichtungen ist gegenwärtig eines der Hauptaufgabenfelder der strategischen E-Learning-Implementierung an der FHTW.