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5. Ergebnisse

5.4. Anteile auffälliger und unauffällige Personen

5.4.9. Fazit

Anteil auffälliger Gesunder vergleichbar. Dadurch gelingt auch hier eine Differenzierung zwischen den Gruppen nicht.

in der Hälfte der Neurotizismus-Skalen die höchsten Sensitivitäten aufweisen. Dennoch sind diese Sensitivitäten relativ niedrig, und es ergeben sich keine wesentlichen Unterschiede zu den anderen Patientengruppen. Zudem haben auch Gesunde zum Teil ähnlich hohe Anteile an Auffälligen. Bei der Variable „Beginn der Erkrankung“ ergeben sich für Patienten der Gruppe „21. – 30. Lj.“ auf sieben von acht Skalen die höchsten Sensitivitäten. Dennoch sind die Sensitivitäten relativ gering und sie unterscheiden sich nicht immer von denen der anderen Gruppen oder vom Anteil auffälliger Gesunder. Auch fällt die Interpretation dieses Ergebnisses schwer. Auf der Skala „Hyperemotionalität“ zeigt sich trotz dicht beieinander liegender Sensitivitäten, dass mit späterem Einsetzen der Erkrankung der Prozentsatz an auffälligen Patienten leicht zunimmt. Dieses Ergebnis steht entgegen der Annahme, dass ein früher Erkrankungsbeginn eher mit Verhaltens- und Persönlichkeitsauffälligkeiten einhergeht als ein späterer Beginn. Bei der klinischen Variable „Anfallsfrequenz“ hat die Gruppe mit besonders häufigen Anfällen („> 9 Anfälle/Monat“) in über der Hälfte, d.h. in fünf von acht der Neurotizismus-Skalen, die höchsten Sensitivitäten. Bedeutsame Unterschiede zu den Anteilen auffälliger Personen in den anderen Gruppen sind hier jedoch die Ausnahme.

Inhaltlich ist dieses Ergebnis aber mit der Annahme einer deutlicheren Beeinträchtigung von Patienten mit vielen Anfällen gut vereinbar. Dies gilt auch für die Skala „Angst“, bei der sich eine leichte Zunahme der Sensitivitäten mit zunehmender Anfallshäufigkeit zeigt. Jedoch liegen auch hier die Sensitivitäten der verschiedenen Gruppen dicht beieinander. Auf der Skala „Fremdsteuerung“ finden sich in der Gruppe mit 4 – 9 Anfällen pro Monat etwas häufiger auffällige Personen als in den anderen Gruppen. Unklar ist, warum gerade die Gruppe mit mittlerer Anfallsfrequenz hier die höchste Sensitivität aufweist. Für die Variable

„Anzahl der Antiepileptika“ zeigt sich das unerwartete Ergebnis, dass sich die Gruppe

„Mono“ auf der Skala „Hyperemotionalität“ in der Höhe ihrer Sensitivität sowohl von den Sensitivitäten in den anderen Patientengruppen als auch von dem Anteil auffälliger Gesunder leicht abhebt. Außerdem hat diese Gruppe in fünf von acht Skalen die höchsten Sensitivitäten, auch wenn sich nicht immer deutliche Unterschiede zu den anderen Gruppen ergeben. Warum ausgerechnet in der Gruppe mit der geringsten Anzahl eingenommener Antiepileptika besonders häufig Auffälligkeiten im Bereich „Hyperemotionalität“ auftreten ist unklar.

HOPS: Bei der Variable „Patient vs. Gesund“ sind Patienten lediglich auf der Skala

„Kommunikationsfehler“ etwas häufiger beeinträchtigt als Gesunde. Für die klinische Variable „MRT Ort“ gilt, dass Patienten mit einer multifokalen Schädigung auf vier von sieben Skalen die höchsten Sensitivitäten aufweisen, die zudem über den Anteilen auffälliger Gesunder liegen. Teilweise gibt es zwar andere Patientengruppen, die hier ähnlich hohe

Sensitivitäten aufweisen wie die Gruppe „multifokal“. Dennoch könnte man das Ergebnis als Hinweis auf eine besondere Beeinträchtigung von Patienten mit ausgedehnten Hirnschädigungen interpretieren. Auf den verbleibenden Skalen „Sensationssuche“,

„Impulsivität“ und „Aggression“ haben Patienten mit einer frontalen Hirnschädigung die höchsten Sensitivitäten. Auch wenn sich diese Sensitivitäten nicht deutlich von den Anteilen an Auffälligen in den anderen Gruppen abheben, ist das Ergebnis inhaltlich doch mit den im Theorieteil beschriebenen Auffälligkeiten nach Frontalhirnschädigungen vereinbar. Für die klinische Variable „EEG iktal Ort“ zeigt sich, dass Patienten mit extratemporalem Fokus auf sechs von sieben HOPS-Skalen die höchsten Sensitivitäten aufweisen. Zwar hebt sich die Sensitivität für die Gruppe „extratemporal“ lediglich auf der Skala „Aggression“ sowohl von der Sensitivität der anderen Patientengruppe („temporal“) als auch vom Anteil auffälliger Gesunder leicht ab. Dennoch könnte das Ergebnis als Hinweis auf eine besondere Beeinträchtigung von Patienten mit extratemporalem Anfallsfokus gewertet werden. Wie bereits bei den Gruppenunterschieden zeigt dieses Ergebnis jedoch auch, dass sich bei Patienten mit temporalem Anfallsherd entgegen der Hypothesen keine aggressiven Verhaltenstendenzen nachweisen lassen. Bei der Variable „EEG iktal Seite“ haben Patienten der Gruppe „bilateral“ auf über der Hälfte der Skalen (vier von sieben) die höchsten Sensitivitäten. Möglicherweise weist dies auf eine besondere Beeinträchtigung dieser Gruppe mit einer relativ ausgedehnten pathologischen Aktivität im EEG hin, auch wenn es andere Patientengruppen gibt, deren Sensitivitäten nur geringfügig unter denen der Gruppe

„bilateral“ liegen. Bei der Variable „Beginn der Erkrankung“ kann man aufgrund der niedrigen und zwischen den Gruppen nur wenig voneinander abweichenden Sensitivitäten nicht davon ausgehen, dass Patienten mit frühem im Vergleich zu Patienten mit spätem Erkrankungsbeginn deutlicher beeinträchtigt sind. Immerhin zeigt sich aber, dass auf über der Hälfte der Skalen (vier von sieben) die Gruppe „> 30. Lj.“, d.h. die Gruppe mit dem spätesten Erkrankungsbeginn, die niedrigsten Sensitivitäten aufweist. Eine hypothesenkonforme Verkleinerung der Sensitivitäten von der Gruppe „0 – 10. Lj.“ über die Gruppen „11. – 20.

Lj.“ und „21. – 30. Lj.“ hinweg bis zur Gruppe „> 30. Lj.“ zeigt sich jedoch nicht. Bei der Variable „Anfallsfrequenz“ hat die Gruppe „> 4 – 9 Anfälle/Monat“ in über der Hälfte der Skalen (vier von sieben) die höchsten Sensitivitäten. Diese Sensitivitäten liegen jeweils leicht über den Anteilen auffälliger Gesunder und auf den Skalen „Kommunikationsfehler“ und

„Impulsivität“ auch über den Sensitivitäten der anderen Patientengruppen. Unklar ist jedoch, warum ausgerechnet die Gruppe mit einer mittleren Anfallsfrequenz auf den HOPS-Skalen besonders beeinträchtigt sein sollte. Im Einklang mit den Hypothesen steht jedoch das

Ergebnis, dass mit zunehmender Anfallsfrequenz auch zunehmend mehr Patienten auf den Skalen „Aggression“ und „Hypoemotionalität“ auffällig werden. Auf der Skala „Aggression“

hebt sich die Sensitivität der Gruppe „> 9 Anfälle/Monat“ zudem um mehr als 10 Prozentpunkte sowohl von den Sensitivitäten der anderen Patientengruppen als auch vom Anteil auffälliger Gesunder ab. Für die klinische Variable „Anzahl der Antiepileptika“ zeigt sich, dass in über der Hälfte der Skalen (vier von sieben) die Gruppe mit der höchsten Anzahl eingenommener Antiepileptika („4 AE“) auch die höchsten Sensitivitäten aufweist. Die Sensitivität dieser Gruppe hebt sich aber nur auf der Skala „Lernprobleme“ sowohl von den Sensitivitäten der anderen Patientengruppen als auch vom Anteil auffälliger Gesunder ab.

Dies stimmt mit der Annahme überein, dass bei einer hohen Anzahl eingenommener Antiepileptika vermehrt kognitive Probleme bzw. Verhaltensauffälligkeiten auftreten.

Auffällig ist zudem, dass auf sechs von sieben HOPS-Skalen entweder die Gruppe „3 AE“

oder die Gruppe „4 AE“ die höchsten Sensitivitäten aufweist. Es muss jedoch darauf hingewiesen werden, dass hier die Unterschiede zu den anderen Patientengruppen und zu Gesunden häufig nicht sehr deutlich ausgeprägt sind. Dennoch könnte das Ergebnis als Hinweis dafür gewertet werden, dass Auffälligkeiten, die mit den HOPS-Skalen erfasst werden, etwas häufiger bei Personen mit Mehrfachkombinationen von Antiepileptika auftreten.

Extraversion: Insgesamt zeigen sich auf den Extraversionsskalen für die Patientengruppen höhere Sensitivitäten als auf den Neurotizismus-, HOPS- und Sucht-Skalen.

Bei der Variable „Patient vs. Gesund“ liegen die Sensitivitäten der Patienten hypothesenkonform auf allen Skalen um mindestens 10 Prozentpunkte über dem Anteil auffälliger Gesunder. Auf der Skala „Selbststeuerung“ fällt die Differenz zwischen Patienten und Gesunden mit 25,2 Prozentpunkten am höchsten aus. Es ist jedoch zu bedenken, dass selbst auf der Skala „Selbststeuerung“, auf der die Sensitivität mit 52,5 % am höchsten ist, immer noch 47,5 % der Patienten unauffällige Werte aufweisen. Für die klinische Variable

„MRT Ort“ ergeben sich Hinweise auf eine besondere Beeinträchtigung der Gruppe

„multifokal“, die in drei von fünf Skalen die höchsten Sensitivitäten aufweist. Auf den Skalen

„Selbststeuerung“ und „Stimmung“ heben sich die Sensitivitäten der Gruppe „multifokal“ von denen der anderen Patientengruppen und vom Anteil auffälliger Gesunder ab. Dies könnte als Hinweis auf eine deutlichere Beeinträchtigung von Patienten mit ausgedehnten Hirnschädigungen gewertet werden. Bei der Variable „MRT Seite“ ist es die Gruppe

„bilateral“, die in drei von fünf Skalen die höchsten Sensitivitäten aufweist. Auf der Skala

„Stimmung“ liegt die Sensitivität der Gruppe „bilateral“ um mehr als 10 Prozentpunkte über

den Sensitivitäten der anderen Gruppen und dem Anteil auffälliger Gesunder. Auch dies spricht für eine Beeinträchtigung von Patienten mit großen Hirnschädigungen. Bei der Variable „EEG iktal Ort“ scheint die Gruppe „temporal“ besonders beeinträchtigt zu sein, da sie in vier von fünf Extraversions-Skalen die höchsten Sensitivitäten aufweist. Entgegen der Hypothesen hat die Gruppe „temporal“ jedoch nicht die höchste Sensitivität auf der Skala

„Stimmung“. Zudem liegt die Sensitivität der Gruppe „temporal“ nur auf der Globalskala

„Extraversion“ und der Skala „Selbststeuerung“ um mehr als 10 Prozentpunkte über der Sensitivität der Gruppe „extratemporal“ und über dem Anteil auffälliger Gesunder. Bei der Variable „EEG iktal Seite“ hat die Gruppe „bilateral“ in der Mehrzahl der Skalen (drei von fünf) die höchsten Sensitivitäten und scheint damit besonders beeinträchtigt zu sein. Aber nur auf der Globalskala „Extraversion“ liegt die Sensitivität der Gruppe „bilateral“ über den Sensitivitäten der anderen Patientengruppen und über dem Anteil auffälliger Gesunder. Bei der klinischen Variable „Erkrankungsbeginn“ ergeben sich Hinweise darauf, dass auf der Skala „Selbststeuerung“ die Prozentsätze auffälliger Patienten mit späterem Erkrankungsbeginn sinken. Dieses Ergebnis ist mit der Annahme einer deutlicheren Beeinträchtigung des Verhaltens bei Patienten mit frühem Erkrankungsbeginn vereinbar. Bei der Variable „Anfallsfrequenz“ erscheint die Gruppe „> 4 – 9 Anfälle/Monat“ am deutlichsten beeinträchtigt, da sie auf allen Extraversionsskalen die höchsten Sensitivitäten aufweist. Dabei liegen die Sensitivitäten dieser Gruppe auf der Globalskala „Extraversion“

und den Skalen „Selbststeuerung“ und „Neuheit“ mit mehr als 10 Prozentpunkten über den Sensitivitäten der anderen Patientengruppen und über den Anteilen auffälliger Gesunder.

Unklar ist jedoch erneut, warum ausgerechnet die Gruppe mit mittlerer Anfallsfrequenz hier besonders beeinträchtigt ist. Bei der Variable „Anzahl der Antiepileptika“ hat die Gruppe „3 AE“ in drei von fünf Skalen die höchsten Sensitivitäten. Dies könnte als Hinweis auf eine besondere Beeinträchtigung dieser Gruppe gewertet werden. Es weisen jedoch auch andere Patientengruppen ähnlich hohe Sensitivitäten auf.

Sucht: Die Sensitivitäten fallen auf den Sucht-Skalen insgesamt sehr niedrig aus.

Sowohl bei der Variable „Patient vs. Gesund“ als auch bei den anderen klinischen Variablen zeigt sich, dass die Sensitivitäten der Patientengruppen häufig unter den entsprechenden Anteilen auffälliger Gesunder liegen. So ergeben sich für die meisten klinischen Variablen nicht einmal im Ansatz Ergebnisse, die eine Differenzierung zwischen den Patientengruppen zulassen würden. Für die Variable „Beginn der Erkrankung“ zeigt sich jedoch hypothesenkonform, dass auf fast allen Sucht-Skalen, mit Ausnahme der Skala „Essen &

Sucht“, die Anteile auffälliger Patienten mit späterem Erkrankungsbeginn leicht sinken. Bei

der klinischen Variable „Anfallsfrequenz“ hat die Gruppe „> 9 Anfälle/Monat“ auf drei von fünf Sucht-Skalen die höchsten Sensitivitäten („Essen & Sucht“, „Kultur & Sucht“,

„Pathologische Sucht“) und scheint damit zunächst am ehesten beeinträchtigt zu sein. Für die Skala „Pathologische Sucht“ bestand jedoch die Hypothese, dass Patienten im Mittel niedrigere und damit unauffälligere Werte haben als Gesunde und damit auch niedrigere Anteile an Auffälligen aufweisen. Zudem muss man einschränkend sagen, dass die Sensitivitäten der Gruppe „> 9 Anfälle/Monat“ auf allen drei Skalen auf einem ähnlichen Niveau wie die entsprechenden Anteile auffälliger Gesunder liegen, so dass man genau genommen gar nicht von einer „Beeinträchtigung“ in dieser Gruppe sprechen kann. Bei der Variable „Anzahl der Antiepileptika“ liegt die Sensitivität für die Gruppe „4 AE“ auf der Skala „Legale Sucht“ um mehr als 10 Prozentpunkte über den Sensitivitäten der anderen Patientengruppen. Es ergibt sich jedoch kein Unterschied zum Anteil auffälliger Gesunder.

Insgesamt sprechen die Ergebnisse dafür, dass die Suchtneigung von Patienten mit der von Gesunden vergleichbar oder sogar niedriger ausgeprägt ist. Eine geringere Suchtneigung war für die Globalskala „Sucht“ und die Skalen „Legale Sucht“ und „Pathologische Sucht“ im Voraus vorhergesagt worden.

Wahn: Insgesamt scheint die Skala „Wahn“ nicht gut zwischen den klinischen Gruppen zu unterscheiden. Lediglich für die Variable „Erkrankungsbeginn“ zeigt sich, dass die Sensitivität für die Gruppe „0 – 10. Lj.“ leicht über den Sensitivitäten der anderen Patientengruppen und über dem Anteil auffälliger Gesunder liegt. Zudem werden die Sensitivitäten umso niedriger, je später die Erkrankung eingesetzt hat, wobei die Gruppen

„11. – 20. Lj.“ und „21. – 30. Lj.“ gleich hohe Sensitivitäten aufweisen. Diese Beobachtungen bestätigen die Hypothese einer deutlicheren Beeinträchtigung von Patienten mit frühem Erkrankungsbeginn. Die Sensitivität der Gruppe mit dem spätesten Erkrankungsbeginn („> 30. Lj.“) liegt sogar leicht unter dem Anteil auffälliger Gesunder. Eine Interpretation dieses Ergebnisses fällt jedoch schwer.

FPZ-Gesamtscore: Für die Variable „EEG iktal Seite“ zeigt sich eine im Vergleich zu den anderen Gruppen leicht erhöhte Sensitivität der Gruppe „bilateral“. Dies ist als Hinweis auf eine besondere Beeinträchtigung von Patienten mit epileptischen Anfallsherden in beiden Hemisphären zu werten.

In den vorangegangenen Abschnitten wurden die Sensitivitäten von Gruppen als unterschiedlich bewertet, wenn Sie mindestens 10 Prozentpunkte auseinander liegen. Ein solches Differenzmaß wurde gewählt, um auch auf einer rein deskriptiven Ebene der Ergebnisdarstellung die Möglichkeit zu haben, bestehende Unterschiede zwischen den

Gruppen zu beschreiben. Es ist jedoch darauf hinzuweisen, dass selbst ein Unterschied von 10 Prozentpunkten zwischen zwei Patientengruppen es nicht erlaubt, von einem auffälligen Wert automatisch auf eine bestimmte Gruppenzugehörigkeit zu schließen. Leider zeigen sich keine deutlicheren Unterschiede zwischen den Gruppen. Aus den Ergebnissen könnte man schließen, dass Epilepsiepatienten sich als Gesamtgruppe bei vielen durch den FPZ erfassten Verhaltensweisen nicht wesentlich von Gesunden unterscheiden. Zum anderen könnte man schließen, dass die meisten Verhaltensauffälligkeiten nicht spezifisch für Epilepsiepatienten mit einem bestimmten Krankheitsmerkmal sind, sondern dass Patienten mit unterschiedlichen Krankheitsmerkmalen durchaus vergleichbare Verhaltensauffälligkeiten aufweisen können.

Es wäre jedoch durchaus möglich, dass bestimmte Auffälligkeiten zwar typisch für eine bestimmte klinische Gruppe sind, dass aber dennoch nicht alle Patienten dieser Gruppe diese Auffälligkeiten tatsächlich aufweisen. Dies kann bei der Betrachtung von Gruppenmittelwerten und Anteilen auffälliger und unauffälliger Patienten dazu führen, dass sich die Gesamtgruppe nicht von Gesunden oder den anderen Patientengruppen unterscheidet, auch wenn darin einige Patienten enthalten sind, die ein für die Gruppe typisches Muster an Verhaltensauffälligkeiten zeigen.

Im letzten Abschnitt des Ergebnisteils sollen Einzelfälle von Patienten mit besonders hohen FPZ-Gesamtscores dargestellt werden. Neben den Skalen- und Globalskalenwerten sollen die klinischen Merkmale dieser Patienten beschrieben werden, um Hinweise auf mögliche Risikofaktoren für die Entwicklung von Verhaltensauffälligkeiten zu erhalten.