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EVH GmbH

2. Ertragslage

2.1. Ergebnisentwicklung der Gesellschaft

Das Ergebnis der EVH GmbH entwickelte sich positiv. Im Geschäftsjahr 2009 erwirtschaftete das Unternehmen einen Jahresüberschuss vor Ergebnisabführung in Höhe von 23,0 Millionen Euro. Das ist ein Anstieg von 14,3 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.

2.2. Erzeugung

Die EVH GmbH produzierte in diesem Geschäftsjahr 160 GWh Wärme (Vorjahr: 88 GWh). Die im Vergleich zum Vorjahr erhöhte Wärmeproduktion im Heizwerk Dieselstraße war auf Grund eines Getriebeschadens sowie einer verlängerten Revision am Block B der Gas- und Dampfturbinenanlage (GuD-Anlage) des Heizkraftwerkes Dieselstraße erforderlich.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 107 von 481 Das Unternehmen war auch im abgelaufenen Geschäftsjahr für die Betriebsführung der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH verantwortlich, welche 661 GWh Strom (Vorjahr: 729 GWh) und 693 GWh Wärme (Vorjahr: 738 GWh) erzeugte. Die Produktion erfolgte in den Heizkraftwerken Dieselstraße und Halle-Trotha im umweltfreundlichen Kraft-Wärme-Kopplungsprozess.

2.3. Absatz/Umsatz Strom

Zum 31. Dezember 2009 belieferte die EVH GmbH mehr als 151.800 Kunden mit Strom. Der Absatz in diesem Segment betrug 1.339 GWh und lag mit 218 GWh unter dem Vorjahreswert.

Die Absatzmenge an Groß-, Privat- und Gewerbekunden im Netzgebiet Halle ist um insgesamt 16 GWh zurückgegangen, was auf den sich weiter verschärfenden Wettbewerb im Endkundensegment, den Bevölkerungsrückgang sowie auf das Verbrauchsverhalten der Kunden zurückzuführen war.

Außerhalb des Netzgebietes von Halle war ein Mengenrückgang von 200 GWh zu verzeichnen. Grund hierfür war das Auslaufen von Verträgen mit mengenstarken Kunden.

Aus dem Stromverkauf erzielte die EVH GmbH Umsatzerlöse in Höhe von 156,6 Millionen Euro, die im Vergleich zum Vorjahr (174,0 Millionen Euro) gesunken sind.

Wärme

Im Geschäftsjahr 2009 setzte die Gesellschaft 34 GWh mehr Wärme ab als im Vorjahr (719 GWh). Damit lag der Absatz ungefähr auf Vorjahresniveau. Aufgrund der stark gestiegenen Heizölpreise im Jahre 2008 und der zeitversetzten Verrechnung über Preisgleitklauseln in den Wärmepreis konnten 5,2 Millionen Euro mehr Umsatzerlöse aus dem Wärmeverkauf gegenüber dem Geschäftsjahr 2008 (53,0 Millionen Euro) erzielt werden. Somit wurden die negativen Preiseffekte aus dem Geschäftsjahr 2008 kompensiert.

Erdgas

Die EVH GmbH lieferte im Berichtsjahr 2009 an mehr als 39.500 Kunden 1.153 GWh Erdgas. Im Vergleich zum Vorjahr (1.057 GWh) stieg der Erdgasabsatz um 96 GWh, was auf die Neugewinnung von Kunden außerhalb von Halle zurückzuführen war.

Das Unternehmen verkaufte an die Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH 1.757 GWh Gas (Vorjahr: 1.923 GWh). Grund für die Verminderung war die Wärmeproduktionsverlagerung von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH zur EVH GmbH.

Die Umsatzerlöse sind auf 108,0 Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr (127,0 Millionen Euro) gesunken. Dies war auf Preisanpassungen in allen Kundensegmenten sowie beim Kraftwerksgas auf die Weitergabe der ölpreisbedingt gesunkenen Bezugskosten zurückzuführen.

Sonstige Umsatzerlöse

Die sonstigen Umsatzerlöse betrafen im Wesentlichen Erlöse aus der Verpachtung der Energieversorgungsnetze und der GuD-Anlage des Heizkraftwerkes Dieselstraße in Höhe von 23,8 Millionen Euro (Vorjahr: 23,9 Millionen Euro) sowie Erlöse aus Geschäftsbesorgungen/Dienstleistungen von 25,1 Millionen Euro (Vorjahr: 25,6 Millionen Euro).

2.4. Bezug Strom

Im Geschäftsjahr 2009 bezog die EVH GmbH 1.349 GWh Strom (Vorjahr: 1.569 GWh) auf dem Wege der strukturierten Strombeschaffung sowie von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH.

Wärme

Von der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH wurden 693 GWh Wärme bezogen (Vorjahr: 738 GWh). Das waren 45 GWh weniger als im Vorjahr, was auf die geringere Produktion in der GuD-Anlage des Heizkraftwerkes Dieselstraße zurückzuführen war.

Erdgas

Für den Kommunalgasabsatz und für die Belieferung der Heizkraftwerk Halle-Trotha GmbH sowie für eigene Zwecke (Brennstoffeinsatz, Betriebsverbrauch) bezog die EVH GmbH insgesamt 3.106 GWh Erdgas, 22 GWh mehr als im Vorjahr.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 108 von 481 Bezugskosten

Für den Bezug von Strom, Wärme und Erdgas wandte die Gesellschaft in diesem Jahr 196 Millionen Euro auf. Die Bezugskosten lagen somit 47,4 Millionen Euro unter dem Vorjahreswert (243,4 Millionen Euro). Grund dafür waren günstigere Bezugskosten für Strom, Gas und Wärme, die an den Heizölpreis gekoppelt sind, sowie ein geringerer Mengenbezug.

Für bezogene Leistungen wendete das Unternehmen 73,9 Millionen Euro auf und lag damit auf Vorjahresniveau.

2.5. Personal- und Sozialbereich

Am 31. Dezember 2009 beschäftigte die EVH GmbH 511 Mitarbeiter und 50 Auszubildende. Die Belegschaft reduzierte sich im Vergleich zum Vorjahr um 4 Personen. Mit 26,8 Millionen Euro liegt der Personalaufwand auf Vorjahresniveau.

Das Durchschnittsalter der Belegschaft betrug zum Geschäftsjahresende 44, die durchschnittliche Unternehmenszugehörigkeit 21 Jahre.

Die EVH GmbH reagiert auf Wettbewerbs- und Kostendruck mit Effizienzsteigerungs- und Kostensenkungsprogrammen.

Die Optimierung des Personalaufwandes nimmt weiterhin einen hohen Stellenwert ein. Notwendige Personalanpassungen erfolgen grundsätzlich auf Basis sozialverträglicher Altersregelungen wie Vorruhestand und Altersteilzeit. Die damit verbundenen Aufwendungen sind in den Rückstellungen für Sozialplanmaßnahmen berücksichtigt bzw. werden über Beitragszahlungen an Unterstützungskassen in den Folgejahren zu Auszahlungen führen. In Zusammenhang mit der Optimierung der Prozesse und Abläufe setzt die EVH GmbH auf eine weitere Flexibilisierung der Arbeitszeit.

Die EVH GmbH stellt sich der demographischen Entwicklung und deren Auswirkungen. Trotz Kostensenkungsdruck wird stärker Augenmerk auf die Rekrutierung von Mitarbeitern aus den eigenen Reihen bzw. die Gewinnung von Hochschulabsolventen gelegt. So werden Jungfacharbeiter längerfristig bzw. unbefristet übernommen und verstärkt Diplomanden-, Praktikanten- und Traineestellen angeboten. Zum 31. Dezember 2009 beschäftigte die EVH GmbH 3 Trainees und 14 Jungfacharbeiter. Ins-gesamt wurden 2009 ca. 36 Praktikanten und Diplomanden betreut.

Gut ausgebildete Mitarbeiter sowie deren Erfahrungswissen sind wesentlich für den Erfolg der EVH GmbH. In 2009 investierte die EVH GmbH 250 Tausend Euro in die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter.

2.6. Außerordentliches Ergebnis

Im Geschäftsjahr 2009 belief sich das Außerordentliche Ergebnis auf -1,6 Millionen Euro. Damit fiel dieses mit 12,8 Millionen Euro besser aus als im Vorjahr. Grund für die Abweichung war im Wesentlichen der im Geschäftsjahr 2008 erfasste Aufwand für Mehrlösabschöpfung.

Für die Mehrerlösabschöpfung der Jahre 2005 bis 2007 wurden im Rahmen des Jahresabschlusses 2008 Verbindlichkeiten eingestellt. Der Ermittlung der Rückstellungshöhe konnte zum damaligen Zeitpunkt noch keine extern vorgegebene Berechnungsmethodik zu Grunde gelegt werden, da die BNetzA keine allgemeinen Vorgehensweisen erlassen hatte. Infolge des nunmehr ergangenen Bescheides zur Mehrerlösabschöpfung vom 27. November 2009 durch die BNetzA konnte die EVH GmbH die daraus resultierenden Ansprüche der Energieversorgung Halle Netz GmbH um 2,2 Millionen Euro vermindern.

3. Finanzlage

Der Cash Flow aus laufender Geschäftstätigkeit betrug zum Bilanzstichtag 44,5 Millionen Euro (Vorjahr: 31,3 Millionen Euro).

Die Verbesserung des Cash Flows aus laufender Geschäftstätigkeit um 13,2 Millionen Euro ist maßgeblich auf das verbesserte Jahresergebnis unter Berücksichtigung der Entwicklung der Rückstellungen (Abnahme 0,6 Millionen Euro; Vj.:

Abnahme 14,1 Millionen Euro) zurückzuführen.

Der Finanzmittelbestand der EVH GmbH belief sich am 31. Dezember 2009 auf insgesamt 34,6 Millionen Euro und bestand überwiegend aus einem Guthaben im Rahmen des Cash Pools mit der Stadtwerke Halle GmbH. Ziel dieser Vereinbarung des Finanzmanagements ist es, finanzielle Risiken im Konzern zu minimieren.

Der Cash Outflow aus der Investitionstätigkeit betrug 12,3 Millionen Euro. Die Finanzierung der langfristigen Investitionen erfolgte im Berichtsjahr 2009 neben der Verwendung von Eigenmitteln über einen Fördermittelkredit in Höhe von 10,0 Millionen Euro.

Ver- und Entsorgung EVH GmbH Seite 109 von 481 Im stichtagsbezogenen kurzfristigen Liquiditätsstatus (kurzfristige Aktiva ./. kurzfristige Schulden) ergab sich eine Unterdeckung von 20,3 Millionen Euro (Vorjahr: Unterdeckung 23,8 Millionen Euro). Der aus dem hohen Bestand an kurzfristigen Verbindlichkeiten und Rückstellungen resultierende zukünftige Zahlungsmittelabfluss kann bei Ausbleiben entsprechender Zahlungsmittelflüsse aus laufender Geschäftstätigkeit zu einer Belastung der Liquidität mit der Folge, dass die derzeit von der SWH genutzte CP-Kreditlinie in Anspruch genommen werden müsste, führen. Die Liquidität war während des Jahres 2009 gegeben und wird auch im Geschäftsjahr 2010 gemäß aktueller Finanzplanung gegeben sein.

4. Vermögenslage

Im Berichtsjahr 2009 tätigte die EVH GmbH Investitionen in Höhe von 15,3 Millionen Euro. Schwerpunkte waren die Sanierung und Erweiterung des Fernwärmenetzes in der Südstadt, im Südpark sowie in der Forsterstraße, der Neubau der Kälte- und Wärmeanlage im Krankenhaus St. Elisabeth, der Ersatz von Trafokettenpaarstationen, die Errichtung des Großkundenhausanschlusses KSB Pumpenwerke, die Erweiterung und der Ersatz von Info-, Übertragungs-, Fernwirk- und Leittechnik, der Neubau von Wärmeerzeugungsanlagen sowie die Erschließung von Wohngebieten. Weiterhin wurde der Rückkauf des Fernwärmevermögens von der Stadt Halle realisiert.

Die Bilanzsumme des Unternehmens verringerte sich um 5,1 Millionen Euro auf 343,4 Millionen Euro. Das betriebswirtschaftliche Eigenkapital belief sich einschließlich 90 Prozent Sonderposten auf 112,4 Millionen Euro. Daraus ergab sich eine Eigenkapitalquote von 32,7 Prozent. Gegenüber dem Vorjahr verringerte sich diese um 1,0 Prozentpunkte.

5. Nachtragsbericht

Nach dem Schluss des Geschäftsjahres 2009 ereigneten sich keine Vorgänge von besonderer Bedeutung, die einen Nachtragsbericht für die EVH GmbH notwendig machen würden.