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Erneute Klauenerkrankungen post operationem

3. EIGENE UNTERSUCHUNGEN

3.1. Material und Methode

3.2.13. Klauenerkrankungen post operationem

3.2.13.2. Erneute Klauenerkrankungen post operationem

Eine detaillierte Tabelle, die den Zeitpunkt des Auftretens und Art der erneuten Klau-enerkrankung an den Hintergliedmaßen getrennt nach betroffener Gliedmaße für jedes Tier einzeln aufzeigt, ist im Anhang B (B2 u. B3) aufgeführt. Eine Übersicht der Tiere mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen gibt Tabelle 22.

Tab. 22: Anzahl erneuter Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post ope-rationem getrennt nach Lokalisation und Art der Klauenerkrankung sowie nach Art des chirurgischen Eingriffes bis zum Abschluss der Studie bei Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauenge-lenkes

Klauenamputation (n=26 / 100 %) Klauengelenksresektion (n=26 / 100 %)

Gegen-gliedmaße betr. Gliedmaße

Gegen-gliedmaße betr. Gliedmaße operierte

Klaue Partnerklaue operierte

Klaue Partnerklaue

Tabelle 23 gibt eine Übersicht über Tiere mit erneuten Klauenerkrankungen an den Vordergliedmaßen.

Tab. 23: Anzahl erneuter Klauenerkrankungen an den Vordergliedmaßen post ope-rationem getrennt nach Art der Klauenerkrankung sowie nach Art des chi-rurgischen Eingriffes bis zum Abschluss der Studie bei Tieren nach chirur-gischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes

Klauenamputation

Die Tiere mit guter Klauenhornqualität zeigten signifikant weniger erneute Pododer-matitiden (p ≤ 0,01) als die Tiere mit schlechter Klauenhornqualität (Tab. 24). Die Tiere mit mäßiger Klauenhornqualität wiesen ebenfalls weniger Defekte als die Tiere mit schlechter Klauenhornqualität auf. Dieser Unterschied war statistisch auffällig,

aber nicht signifikant (p=0,06). Zwischen den Tieren mit mäßiger bzw. guter Klauen-hornqualität bestand kein signifikanter Unterschied in dem Auftreten erneuter Defek-te. Zwischen den beiden Gruppen gab es keine signifikanten Unterschiede bei der Entwicklung von Defekten in Abhängigkeit von der Klauenhornqualität. Innerhalb der Gruppe A zeigten sich ebenfalls keine signifikanten Unterschiede. In der Gruppe B war der Unterschied zwischen den Tieren mit guter bzw. schlechter Klauenhornquali-tät statistisch auffällig, aber nicht signifikant (p=0,08).

Tab. 24: Verteilung von Tieren nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes (A=Amputation / B=Resektion) mit erneuten Podo-dermatitiden post operationem bis zum Abschluss der Studie in Abhängig-keit von der Klauenhornqualität

Keine Defekte Erneute Defekte A B Ges. A B Ges.

Von den 26 Tieren mit Klauenamputation entwickelten acht Tiere (30,8 %) post ope-rationem eine Pododermatitis an den Klauen der Gegengliedmaße bis zum Ab-schluss der Studie. Die Defekte traten durchschnittlich ~x

0,5=202 Tage (Q5 85 Tg. / Q95 565 Tg.) post operationem auf. Zwei dieser Tiere (25 %) hatten zum Zeitpunkt der Operation einen Defekt an den Klauen der Gegengliedmaße. Sieben Tiere (26,9 %) entwickelten Erkrankungen im Ballen– und Zwischenklauenbereich der Gegengliedmaße, die durchschnittlich nach x~

0,5=85 Tagen (Q5 27 Tg. / Q95 190 Tg.) auftraten. Bei acht Tieren (30,8 %) entwickelten sich nach Klauenamputation Entzündungen der Lederhaut an der Partnerklaue. Diese Defekte traten

durch-schnittlich nach ~x

0,5=202 Tagen (Q5 34 Tg. / Q95 940 Tg.) auf. Drei dieser Tiere (37,5 %) litten zum Zeitpunkt der Operation an einem Defekt der Gegengliedmaße.

Der Ballen- und Zwischenklauenbereich der betroffenen Gliedmaße erkrankte bei fünf Tieren (19,2 %) nach durchschnittlich ~x

0,5=85 Tagen (Q5 85 Tg. / Q95 410 Tg.).

Die gesamte Anzahl der Tiere nach Amputation, die post operationem erneute Klau-enerkrankungen entwickelten, lag bei 15 Tieren (57,7 %). Diese Zahl kam zustande, da einige Tiere mehrere Klauenerkrankungen aufwiesen (Tab. 25).

Tab. 25: Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelen-kes durch Klauenamputation mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hin-tergliedmaßen post operationem (n=15) getrennt nach Art und Lokalisation der Erkrankung bis zum Abschluss der Studie (Mehrfachnennungen mög-lich)

Gegen-gliedmaße Partnerklaue Anzahl Tiere gesamt

Die Verteilung der Qualität der Pododermatitiden wird in Tabelle 26 wiedergegeben.

Zwei Tiere entwickelten einen perforierenden Defekt an der Partnerklaue (34 u.

75 Tg. post operationem) und gingen direkt infolge dieser Erkrankungen ab. Ein Tier wurde euthanasiert, das andere ging zur Schlachtung nach Hause. Die fünf Tiere mit tiefer und ein Tier mit oberflächlicher Pododermatitis wurden mit einem Behand-lungsaufwand von x~

0,5=4,5 Verbandswechseln (Q5 2 VW / Q95 7 VW) als geheilt entlassen. Hiervon waren vier Tiere bis zum Abschluss der Studie abgegangen, zwei davon wegen bestehender Lahmheit an der betroffenen Gliedmaße. Das noch le-bende Tier war zum Abschluss der Studie 871 Tage post operationem.

Die Vordergliedmaßen erkrankten bei Tieren nach Klauenamputation im Ballen– und Zwischenklauenbereich bei zwei Tieren (75 u. 220 Tg. post operationem). Beide Tie-re zeigten die Defekte an beiden Vordergliedmaßen.

Tab. 26: Verteilung der Qualität der Pododermatitiden post operationem an der Ge-gengliedmaße (n=8) und der Partnerklaue (n=8) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauenamputation bis zum Abschluss der Studie

Qualität der Pododermatitis Gegengliedmaße Partnerklaue

superficialis 2 (25 %) 1 (12,5 %)

profunda 5 (62,5 %) 5 (62,5 %)

perforans 1 (12,5 %) 2 (25 %)

gesamt 8 (100 %) 8 (100 %)

Klauengelenksresektion

Von den 26 Tieren nach Klauengelenksresektion entwickelten elf Tiere (42,3 %) eine Pododermatitis an den Klauen der Gegengliedmaße bis zum Abschluss der Studie.

Die Defekte traten durchschnittlich nach ~x

0,5=92 Tagen (Q5 85 Tg. / Q95 315 Tg.) post operationem auf. Sechs dieser Tiere (60 %) hatten zum Zeitpunkt der Operation einen Defekt an den Klauen der Gegengliedmaße. Zehn (38,5 %) der 26 Tiere entwi-ckelten Erkrankungen im Ballen– und Zwischenklauenbereich der Gegengliedmaße, die durchschnittlich nach x~

0,5=197,5 Tagen (Q5 85 Tg. / Q95 410 Tg.) auftraten. Bei 12 Tieren (30,8 %) entwickelten sich nach Klauengelenksresektionen Entzündungen der Lederhaut an der betroffenen Klaue. Diese Defekte traten durchschnittlich nach

~x

0,5=187 Tagen (Q5 100 Tg. / Q95 340 Tg.) auf. Alle diese Tiere entwickelten diese Defekte erst nach Abheilung der Operationswunde. Sechs dieser Tiere (50 %) litten zum Zeitpunkt der Operation an einem Defekt der Gegengliedmaße. Die Partner-klaue erkrankte nur in einem Fall 200 Tage post operationem an einer tiefen Podo-dermatitis (3,8 %). Der Ballen- und Zwischenklauenbereich der betroffenen Gliedma-ße erkrankte bei vier Tieren (15,4 %) nach durchschnittlich ~x

0,5=251,5 Tagen (Q5 85 Tg. / Q95 410 Tg.). Die gesamte Anzahl der Tiere nach Klauengelenksresektion, die post operationem erneute Klauenerkrankungen entwickelten, lag bei 20 Tieren

(76,9 %). Diese Zahl kam zustande, da einige Tiere mehrere Klauenerkrankungen aufwiesen (Tab. 27).

Tab. 27: Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelen-kes durch Klauengelenksresektion mit erneuten Klauenerkrankungen an den Hintergliedmaßen post operationem (n=20) getrennt nach Art und Lo-kalisation der Erkrankung bis zum Abschluss der Studie (Mehrfachnennun-gen möglich)

Die Verteilung der Tiefe der Pododermatitiden wird in Tabelle 28 wiedergegeben.

Das Tier mit dem perforierenden Defekt (100 Tg. post operationem) an der operier-ten Klaue ging infolge dieser Erkrankung zur Schlachtung nach Hause. Von den sie-ben Tieren mit profunder Pododermatitis an der operierten Klaue lebte zum Ab-schluss der Studie noch ein Tier (973 Tg. post operationem). Sechs der Tiere waren abgegangen, zwei Tiere infolge bestehender Lahmheit an der betroffenen Gliedma-ße. Von den vier Tieren, die unter oberflächlichen Defekten an der operierten Klaue litten, lebte noch ein Tier (1279 Tg. post operationem). Die restlichen Tiere gingen nicht infolge einer Lahmheit aus dem Bestand ab. Das Tier mit tiefer Pododermatitis unter der Partnerklaue ging 270 Tage post operationem infolge bestehender Lahm-heit an der betroffenen Gliedmaße aus dem Bestand ab.

Bei vier Tieren nach Klauengelenksresektion traten post operationem Pododermatiti-den der Vordergliedmaßen auf. Diese traten durchschnittlich nach ~x

0,5=105 Tagen (Q5 95 Tg. / Q95 190 Tg.) auf. Ein Tier zeigte die Erkrankung an beiden Vorder-gliedmaßen. Alle diese Defekte waren profunder Art. Bei einem Tier war einseitig der Ballenbereich erkrankt (85 Tg. post operationem).

Tab. 28: Verteilung der Tiefe der Pododermatitiden post operationem an der Gegen-gliedmaße (n=11) und der Partnerklaue (n=12) bei Tieren nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelenkes durch Klauengelenksresektion bis zum Abschluss der Studie

Qualität der Pododermatitis Gegengliedmaße operierte Klaue

superficialis 3 (27,3 %) 4 (33,4 %)

profunda 7 (63,6%) 7 (58,3 %)

perforans 1 (9,1 %) 1 (8,3 %)

gesamt 11 (100 %) 12 (100 %)

Tage post operationem

0 50 100 150 200 250 300 350 400

Klauengelenksresektion Klauenamputation

Abb. 32: Zeitliche Verteilung von erneuten auftretenden Pododermatitiden an den Hintergliedmaßen bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis pu-rulenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit von der Lokalisation getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes bis 360 Tage post operationem

Gegengliedmaße Partnerklaue betr. Klaue

Die oben dargestellte Abbildung 32 zeigt die zeitliche Verteilung von erneut auftre-tenden Pododermatitiden post operationem an den Hintergliedmaßen getrennt nach Operationsmethode und Lokalisation des Defektes. Die folgende Abbildung 33 stellt die zeitliche Verteilung von Derm. dig. / interd. an den Hintergliedmaßen post opera-tionem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes und nach Lokalisation der Er-krankung dar.

Tage post operationem

0 50 100 150 200 250 300 350 400

Klauengelenksresektion Klauenamputation

Abb. 33: Zeitliche Verteilung von erneut auftretender Derm. dig. / interd. an den Hin-tergliedmaßen bei Tieren nach chirurgischer Therapie einer Arthritis puru-lenta des Klauengelenkes in Abhängigkeit von der Lokalisation getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes bis 360 Tage post operationem

Gliedert man die Tiere beider Gruppen mit erneuten Defekten der Lederhaut an der Gegengliedmaße nach Zeiträumen post operationem auf, zeigt sich folgende Vertei-lung (Tab. 29). Hier wiesen die Tiere nach Klauengelenksresektion in dem Zeitraum

Gegengliedmaße betr. Gliedme

30–90 Tage post operationem signifikant mehr neue Klauenerkrankungen auf, als die Tiere nach Klauenamputation. In allen anderen Zeiträumen waren die Unterschiede in der Anzahl erkrankter Tiere zwischen beiden Gruppen nicht signifikant. Die ge-samte Anzahl an erneuten Defekten an der Gegengliedmaße bis 360 Tage post ope-rationem zeigte signifikant mehr Klauenerkrankungen bei Tieren nach Klauenge-lenksresektion im Vergleich zu Tieren nach Klauenamputation. Die Zahl der erneut auftretenden Defekte innerhalb einer Gruppe bzw. für alle Tiere bezogen auf die grau unterlegten Zeitintervalle unterschieden sich nicht.

Tab. 29: Anzahl der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten Pododermatitiden an der Gegengliedmaße post operationem in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes

Tage post

Bei der Verteilung der Tiere mit erneuten Pododermatitiden unter der Partnerklaue nach Zeiträumen zeigen sich die Unterschiede zwischen den Gruppen in keinem Zeitraum signifikant. Hier ist besonderes Augenmerk auf den gesamten Zeitraum bis 360 Tage zu richten. Der offensichtliche Unterschied (6 vs. 1) ist rechnerisch knapp nicht signifikant (p = 0,08). Die Unterschiede zwischen den einzelnen Zeiträumen des hellgrau unterlegten Bereiches waren sowohl innerhalb der beiden Gruppen als auch für alle Tiere nicht signifikant (Tab. 30).

Tab. 30: Anzahl der Tiere nach chirurgischer Therapie der Arthritis purulenta des Klauengelenkes mit erneuten Pododermatitiden an der Partnerklaue post operationem in Abhängigkeit vom Zeitraum post operationem getrennt nach Art des chirurgischen Eingriffes

Tage post

Nach der kompletten Überhornung der Operationswunde kam es bei Tieren nach Klauengelenksresektion zu Pododermatitiden an der operierten Klaue Diese traten gehäuft in den beiden Zeiträumen 90–180 Tage und 180–270 Tage post operatio-nem auf. Die Unterschiede zwischen den Zeiträumen waren für den hellgrau unter-legten Bereich nicht signifikant (Tab. 31).

Tab. 31: Anzahl der Tiere nach Therapie einer Arthritis purulenta des Klauengelen-kes durch Klauengelenksresektion mit erneuten Pododermatitiden an der operierten Klaue und Zeitpunkt des Auftretens

Tage post

3.2.14. Kippklauenbildung post operationem bei Tieren der nach